Eigenverbrauch – Dein Schlüssel zu einer hohen Rendite!
Der Eigenverbrauch ist der stärkste Hebel, die Profitabilität Deiner Photovoltaik-Anlage zu steigern: Je mehr Du von Deinem Solarstrom selbst nutzt, desto weniger Strom musst Du teuer bei Deinem Versorger einkaufen. Deine Stromrechnung sinkt – und Deine Rendite steigt!
Wir erklären Dir hier in acht Schritten, wie Du einen wirtschaftlich optimalen Eigenverbrauch erzielst. Die wichtigsten Ansatzpunkte sind die Auslegung der Anlage und das Anpassen Deines Stromverbrauchs. Doch Vorsicht: Dabei gibt es einige Fallstricke. Triffst Du hier eine falsche Entscheidung oder lässt Chancen ungenutzt, wirkt sich das direkt auf die Profitabilität Deiner Anlage aus. Mit unseren Tipps kannst Du das vermeiden!
1. Warum überhaupt Eigenverbrauch?
Höhere Profitabilität
Viele Jahre lang konnten Anlagenbetreiber gutes Geld damit verdienen, ihren selbst produzierten Solarstrom ins öffentliche Netz zu speisen. Doch das ist vorbei: Die EEG-Vergütung liegt heute nur noch minimal über dem, was die Stromerzeugung mit einer Photovoltaik-Anlage an Kosten verursacht.
Umso wichtiger ist der Eigenverbrauch geworden – er hat enorm großen Einfluss darauf, wie profitabel Deine Photovoltaik-Anlage ist! Denn eine Kilowattstunde Solarstrom zu erzeugen kostet heute mit einer neuen Hausdach-Anlage im Durchschnitt knapp 10 Cent. Für eine Kilowattstunde Strom musst Du bei Deinem Versorger jedoch etwa 30 Cent bezahlen. Jede selbst genutzte Kilowattstunde Solarstrom bringt Dir also quasi einen Gewinn von 20 Cent!
Über die Jahre kommt dabei eine ordentliche Summe zusammen, wie unser Rechenbeispiel zeigt: Eine Sechs-Kilowatt-Anlage erzeugt jährlich ungefähr 6.000 Kilowattstunden Strom. Ein Viertel davon, also 1.500 Kilowattstunden, kann ein Haushalt ohne größere Anstrengungen selbst verbrauchen. Multipliziert mit 20 Cent ergibt das einen jährlichen Gewinn von 300 Euro. Da Anlagen 25 Jahre und länger laufen, kommt über die Zeit ein Betrag von insgesamt mindestens 7.500 Euro zusammen!
Das Beispiel zeigt aber auch, wie die Profitabilität einer Anlage mit der Eigenverbrauchsquote wächst. Verbraucht der Haushalt nämlich 33 statt 25 Prozent des Solarstroms, also 2.000 Kilowattstunden, steigt der jährliche Gewinn auf 400 Euro. Auf 25 Jahre gerechnet sind das 10.000 Euro.
Doch der tatsächliche Gewinn dürfte sogar noch größer ausfallen – denn wir legen unserem Rechenbeispiel einen konstanten Strompreis zugrunde. Es gibt aber gute Gründe zur Annahme, dass der Preis in den nächsten Jahren weiter nach oben gehen wird. Damit steigt auch der Gewinn pro selbst erzeugte Kilowattstunde Solarstrom: In unserem Rechenbeispiel sind das 30 Cent pro Kilowattstunde, wenn wir für den Strom vom Versorger einen über die Laufzeit der Anlage gemittelten Preis von 40 Cent pro Kilowattstunde annehmen. Im ersten Szenario (25 Prozent Eigenverbrauch) resultiert daraus ein Gewinn von 450 Euro pro Jahr, im zweiten Szenario (33 Prozent Eigenverbrauch) sogar 600 Euro!
Unabhängigkeit
Zu den finanziellen Vorteilen eines hohen Eigenverbrauchs kommt noch ein weiterer, immaterieller: Je weniger Strom Du von Deinem Versorger beziehen musst, desto größer wird Deine Unabhängigkeit von der fossilen Energiewirtschaft. Zugegeben, das ist längst nicht für jeden Anlagenbesitzer ein Ziel. Legst Du aber Wert darauf, dass möglichst wenig Geld aus Deinen Taschen in die der Energiewirtschaft fließt, solltest Du alles daran setzen, eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote zu erreichen.
Und noch ein anderes Argument spricht für einen hohen Eigenverbrauch: Jede Kilowattstunde Solarstrom, die Du selbst nutzt, entlastet die öffentlichen Stromnetze. So trägst Du zumindest ein kleines bisschen dazu bei, den Netzausbaubedarf zu verringern. Davon profitiert die gesamte Gesellschaft, da die Kosten für den Netzausbau über den Stromverbrauch finanziert werden.
Fazit "Warum Eigenverbrauch"
Dein Eigenverbrauch entscheidet maßgeblich darüber,
wie profitabel Deine Anlage ist!
2. So findest Du die richtige Anlagegröße für den Eigenverbrauch
Schon bei der Planung Deiner Anlage hast Du in der Hand, wie hoch Deine Eigenverbrauchsquote ausfallen wird! Denn je kleiner die Anlage ist, desto leichter fällt es, möglichst viel vom Solarstrom selbst zu nutzen.
Viele Photovoltaik-Anlagen auf Einfamilienhäusern haben eine Leistung in der Größenordnung von sechs bis acht Kilowatt. Wenn die Bewohner nicht gezielt ihr Verbrauchsverhalten auf die Stromproduktion ausrichten, erzielen sie damit meist eine Eigenverbrauchsquote von 20 bis 25 Prozent.
Mit einer deutlich kleineren Anlage kommen sie jedoch mühelos auf eine Quote von 30 Prozent und mehr. Warum ist das so? Weil Photovoltaik-Anlagen in den Mittagsstunden am meisten Strom liefern – so viel, dass das Angebot die Nachfrage in diesem Stunden meist deutlich übersteigt. Diese Differenz schmilzt, wenn Anlagen kleiner ausgelegt werden, da sie dann mittags weniger Strom als größere produzieren. Weil die Nachfrage konstant bleibt, steigt in der Folge die Eigenverbrauchsquote.
Mit Blick auf die Profitabilität heißt das jedoch nicht, dass Du am besten eine möglichst kleine Anlage installieren solltest – das wäre ein echter Trugschluss. Denn je weniger Leistung ein Solarsystem hat, desto höher ist der Preis pro Kilowatt, da die Kosten etwa für die Installation, den Wechselrichter, die Kabel oder den Zähler nicht direkt proportional zur Anlagenleistung steigen. Eine Acht-Kilowatt-Anlage ist heute schon für 1.300 Euro pro Kilowatt installierter Leistung zu haben, bei einer Vier-Kilowatt-Anlage können es durchaus 1.600 Euro sein.
Mach Dir deshalb vor dem Kauf einer Anlage Gedanken darüber, wie viel Strom Du in der Mittagszeit verbrauchen kannst. Bist Du in der Lage, Stromfresser wie Waschmaschine oder Geschirrspüler gezielt mittags laufen zu lassen? Möchtest Du gar einen Batteriespeicher installieren? Besitzt Du eine Wärmepumpe, die Solarstrom aufnehmen kann? Willst Du Dir ein Elektroauto anschaffen? Dann solltest Du eine Anlage in der Größenordnung von sieben bis zehn Kilowatt Leistung ins Auge fassen.
Ist das nicht der Fall und/oder ist Dein Stromverbrauch ohnehin gering, bist Du unter Rendite-Gesichtspunkten mit einer Anlage zwischen vier und sieben Kilowatt besser bedient.
Fazit zur Anlagengröße
Wenn Du mittags viel Strom verbrauchen kannst und Dein Bedarf generell eher hoch ist, dann lohnt es sich meist, eine etwas größere Anlage zu installieren. In allen anderen Fällen ist eine kleine Anlage häufig wirtschaftlicher.
3. So steigerst Du Deine Eigenverbrauchsquote
Der zweite Hebel für einen hohen Eigenverbrauch ist das Verbrauchsverhalten. Ganz einfach: Je mehr Strom Du dann verbrauchst, wenn Deine Anlage gerade auf Hochtouren läuft, desto höher die Quote – und damit auch die Profitabilität Deines Solarsystems. Dafür gibt es mehrere Ansatzpunkte.
Lastverschiebung
Am einfachsten ist es, stromintensive Tätigkeiten in die Mittagsstunden zu verlegen. Das bringt schon ein paar Prozentpunkte bei der Eigenverbrauchsquote. Waschmaschine, Wäschetrockner, Geschirrspüler – moderne Geräte haben eine Funktion, mit der Du den Programmstart individuell einstellen kannst. Fehlt sie bei Deinen Geräten, kannst Du einfach eine programmierbare Zeitschaltuhr zwischen Maschine und Steckdose installieren. Solche Produkte gibt es für wenige Euro im Baumarkt.
Wärmepumpe
Heizt Du mit einer Wärmepumpe? Dann solltest Du sie so betreiben, dass sie möglichst viel Solarstrom verwertet. Die meisten Geräte lassen sich so einstellen, dass sie vor allem in den Mittagsstunden Wärme erzeugen. Wird die Heizenergie gerade nicht benötigt, nimmt sie der Pufferspeicher auf. Wenn Du eine neue Wärmepumpe anschaffen willst, achte darauf, dass sie das Label „SG Ready“ trägt. Diese Geräte können digital gesteuert werden. Damit wird es unter anderem möglich, ihren Betrieb automatisch mit der Photovoltaik-Anlage zu koppeln: Sie laufen bevorzugt dann, wenn die Module auf dem Dach viel Strom liefern.
Batteriespeicher
Ein Batteriespeicher ist der Königsweg für den Eigenverbrauch – er macht es möglich, den mittags überreichlich produzierten Solarstrom abends und nachts zu verbrauchen. Je nach Größe des Speichers und der Photovoltaik-Anlage kannst Du Deine Quote damit auf 45 bis 70 Prozent steigern. Was allerdings nicht heißt, dass der Speicher zwangsläufig auch die Profitabilität des Solarsystems steigert. Denn die Akkupakete sind trotz des Preisrutsches in den letzten Jahren immer noch recht teuer. Wie Du berechnen kannst, ob die Installation eines Speichers wirtschaftlich sinnvoll ist, erklären wir hier. ((Link zu Blogpost „Speicher))
Elektromobilität
Auch die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs samt Ladestation bringt viel für den Eigenverbrauch – vorausgesetzt, die Autos, Roller oder Fahrräder werden auch tatsächlich mittags daheim geladen. Pendler haben dazu nur am Wochenende die Möglichkeit. Ähnlich wie manche Wärmepumpen sind manche Ladestationen in der Lage, mit der Photovoltaik-Anlage zu kommunizieren, so dass die Batterien so viel Solarstrom wie möglich aufnehmen. Dabei können die Besitzer der Fahrzeuge vorab festlegen, bis wann ihre Akkus geladen sein sollen – niemand muss fürchten, dass seine Mobilität eingeschränkt wird, weil die Batterien nicht rechtzeitig voll sind.
Energiemanagementsysteme
Einige Unternehmen, der Wechselrichter-Hersteller SMA zum Beispiel, bieten Energiemanagementsysteme an, die selbsttätig sämtliche Stromflüsse im Haushalt überwachen und steuern können. So machen sie zum einen transparent, welche Geräte im Haus besonders viel Strom verbrauchen. Vor allem aber helfen sie, die Eigenverbrauchsquote zu steigern, indem sie stromintensive Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen oder Wäschetrockner gezielt dann in Betrieb setzen, wenn die Photovoltaik-Anlage viel Solarstrom erzeugt. Dazu nutzen sie auch Wetterprognosen: Zeichnet sich zum Beispiel ab, dass die Sonne nachmittags länger scheint als in den strahlungsintensiven Mittagsstunden, verschieben sie den Betrieb der Geräte in diese Zeit. Solche Energiemanagementsysteme lohnen sich aber nur, wenn der Strombedarf recht hoch ist und es viele flexible Verbraucher – Haushaltsgeräte, Wärmepumpe, Ladestation – gibt.
Eigenverbrauch steigern
Es gibt viele Hebel, den eigenen Stromverbrauch auf die jeweilige Erzeugungsleistung der Photovoltaik-Anlage auszurichten. Nutzt diese Möglichkeiten – so könnt Ihr Eure Eigenverbrauchsquote und damit auch die Profitabilität Eurer Anlage steigern!
4. Was ist der Unterschied zwischen Eigenverbrauch und Autarkie?
Angenommen, Ihr erreicht eine Eigenverbrauchsquote von 80 Prozent, etwa indem ihr einen leistungsstarken Batteriespeicher installiert. Bedeutet dies, dass Ihr jetzt auch zu 80 Prozent autark seid? Nein – denn die Eigenverbrauchsquote sagt gar nichts darüber aus, wie viel Strom Ihr noch von Eurem Versorger beziehen müsst, um Euren Bedarf zu decken. So ist Euer Autarkiegrad trotz hoher Eigenverbrauchsquote niedrig, wenn Ihr viel Strom verbraucht und Eure Photovoltaik-Anlage klein ist.
Ein konkretes Beispiel: Bei einem Jahresstromverbrauch von 5.000 Kilowattstunden und einer Photovoltaik-Anlage mit vier Kilowatt Leistung erreicht Ihr ohne Speicher typischerweise einen Eigenverbrauchsanteil von 35 Prozent – aber nur einen Autarkiegrad von 28 Prozent. Allerdings gilt auch umgekehrt, dass mit wenig Stromverbrauch und einer großen Anlage der Autarkiequote höher liegt als die Eigenverbrauchsquote. Bei 3.000 Kilowattstunden Stromverbrauch und einer Neun-Kilowatt-Anlage zum Beispiel beträgt der Eigenverbrauchsanteil 12 Prozent, der Autarkiegrad aber 38 Prozent.
Erwähnt werden sei zudem noch, dass der Autarkiegrad keinerlei Bedeutung für die Profitabilität Deiner Anlage hat. Relevant ist die Autarkiequote lediglich mit Blick auf die Unabhängigkeit von einem Versorger: Je höher der Grad, desto weniger brauchst Du ihn.
Autarkie vs. Eigenverbrauch
Eine hohe Eigenverbrauchsquote bedeutet nicht zwingend auch einen hohen Autarkiegrad. Und: Die Profitabilität Deiner Anlage hängt nicht davon ab, welches Maß an Autarkie Du damit erreichst
5. Solltest Du 100 Prozent Eigenverbrauch anstreben?
Technisch ist es natürlich möglich, den gesamten Solarstrom selbst zu verbrauchen. Dafür bedarf es aber eines Batteriespeichers mit enorm großer Kapazität. Zudem muss die Photovoltaik-Anlage sehr klein und der Stromverbrauch sehr hoch sein. 100 Prozent Eigenverbrauch erreicht man zum Beispiel mit einer 2,5 Kilowatt-Anlage und einem Batteriespeicher mit 14 Kilowattstunden Kapazität bei einem Jahresstromverbrauch von 6.000 Kilowattstunden. Allein der Batteriespeicher würde in diesem Szenario rund 12.000 Euro kosten – wirtschaftlich wäre das völlig absurd. Es macht also überhaupt keinen Sinn, danach zu streben, den gesamten Strom selbst zu verbrauchen.
100% Eigenverbrauch?
100 Prozent Eigenverbrauchsquote? Vergiss es – das würde Investitionen erfordern, die wirtschaftlich jenseits von Gut und Böse sind.
6. Eigenverbrauch: Darauf musst Du bei der Steuererklärung achten
Haushalte genießen ein Privileg, wenn sie ihren Solarstrom selbst verbrauchen: Ist ihre Anlage kleiner als 10 Kilowatt, entfällt der 40-Prozent-Anteil der EEG-Umlage, den Betreiber von größeren Anlagen auf ihren Eigenverbrauch zahlen müssen. Das macht derzeit immerhin knapp drei Cent pro Kilowattstunde aus.
In steuerliche Hinsicht bringt der Eigenverbrauch allerdings keinen Vorteil. Denn auch der selbst genutzte Strom zählt steuerrechtlich als gewerbliche Einnahme, die in der Einkommenssteuererklärung in der Anlage G angegeben und versteuert werden muss. Es gibt hier aber eine Bagatellgrenze. Wenn Du Dein Einkommen überwiegend aus nichtselbständiger Arbeit bestreitest und Deine Einnahmen aus der Anlage – Einspeisung plus Eigenverbrauch – unter 410 Euro im Jahr liegen, bleibt die Photovoltaik einkommenssteuerfrei.
Gemessen wird der Eigenverbrauch mithilfe von zwei Stromzählern: Zum einen dem Ertragszähler, der die Strommengen misst, die die Photovoltaik-Anlage erzeugt – und zum anderen dem Zweirichtungszähler. Dieser misst, wie viel Strom ins öffentliche Netz eingespeist und von dort bezogen wurde. Zieht man die Summe des eingespeisten Stroms von der Summe des Ertragszählers ab, erhält man die Menge des selbst verbrauchten Stroms.
Eigenverbauch und Steuererklärung
Die Befreiung von der EEG-Umlage trägt dazu bei, dass ein hoher Eigenverbrauch wirtschaftlich sehr attraktiv ist. Allerdings muss er als fiktive Einnahme versteuert werden.
7. Balkonmodule: Eigenverbrauch in Wohnungen und als Mieter
Auch wer als Mieter in einem Einfamilienhaus wohnt oder in einer Wohnung lebt, kann selbst Solarstrom erzeugen – mit den so genannten Balkonmodulen. Das sind Solarpanels mit integriertem Mikro-Wechselrichter, die etwa an einer Balkonbrüstung montiert und über eine Steckdose mit dem Hausnetz verbunden werden. Die Module haben eine Leistung von 150 bis 300 Watt. Den erzeugten Strom können die Bewohner in der Regel vollständig im Haushalt verbrauchen.
Was aber nicht unbedingt bedeutet, dass die Kraftzwerge auch wirklich wirtschaftlich sind. Denn mit Preisen von 300 bis 600 Euro pro Modul sind sie gemessen an ihrer Leistung vergleichsweise teuer. Zudem bleibt den Betreibern oftmals keine andere Wahl als sie senkrecht zu montieren. Damit fällt der Ertrag geringer aus als bei einer zur Sonne geneigten Installation. Die Investition in ein Balkon-Solarmodul amortisiert sich deshalb oft erst frühestens nach 15 Jahren.
Andererseits: Es macht Spaß, sich mit selbst produziertem Solarstrom zu versorgen. Und da der finanzielle Aufwand überschaubar ist: Warum nicht ein Balkonmodul anschaffen, wenn eine „richtige“ Photovoltaik-Anlage nicht möglich ist – als nette Spielerei?
Balkonmodule?
Obwohl sich mit Balkonmodulen hohe Eigenverbrauchsquoten erzielen, sind sie wegen ihrer Anschaffungskosten nicht übermäßig wirtschaftlich –machen aber trotzdem Spaß!
8. Eigenverbrauch in Gewerbebetrieben und in der Landwirtschaft
Auch Gewerbebetriebe und Landwirte können mit einer hohen Eigenverbrauchsquote eine hohe Rendite erzielen. Allerdings gibt es hier einige Besonderheiten, die bei der Kalkulation beachtet werden müssen.
So fällt der „Gewinn“ pro selbst verbrauchte Kilowattstunde Solarstrom für Gewerbebetriebe geringer aus als für private Haushalte. Das hat zwei Gründe. Zum einen zahlen die Unternehmen einen niedrigeren Strompreis an ihre Versorger, da sie größere Mengen abnehmen – statt 30 sind es oftmals nur 16 bis 20 Cent pro Kilowattstunde. Zudem müssen sie für selbst verbrauchten Strom aus Anlagen mit einer Leistung von mehr als 10 Kilowatt 40 Prozent der EEG-Umlage bezahlen. Das sind knapp 3 Cent. Dafür können sie ihren Solarstrom aber günstiger erzeugen als private Haushalte: Ihre Anlagen sind größer und die Investitionskosten pro installiertes Kilowatt Leistung geringer. Kosten von 7 Cent sind hier durchaus realistisch. Rechnet man 3 Cent EEG-Umlage hinzu und geht davon aus, dass sie 18 Cent pro Kilowattstunde an ihren Versorger zahlen, kommen sie auf einen Gewinn von immerhin rund 8 Cent pro Kilowattstunde.
Hinzu kommt, dass ihr Strombedarf tagsüber in der Regel konstant hoch ist –im Gegensatz zu privaten Haushalten, wo morgens und abends Spitzen auftreten, mittags der Verbrauch aber meist eher gering ist. Daher erreichen sie häufig Eigenverbrauchsquoten von 60 oder 70 Prozent – ohne Speicher!
In der Landwirtschaft ist das Bild dagegen vielschichtiger. Abhängig von Spezialisierung und Größe des Betriebs unterscheiden sich der Stromverbrauch und damit auch dessen Preis erheblich. Ebenso die Verbrauchsmuster: In Milchvieh-Betrieben zum Beispiel ist der Strombedarf morgens und spätnachmittags groß, weil dann gemolken wird. Das macht es schwerer, eine hohe Eigenverbrauchsquote zu erzielen. In der Schweine- und Geflügelzucht dagegen haben viele Landwirte den ganzen Tag über Wärmestrahler in Betrieb. Hier lässt sich die Stromrechnung mit einer Photovoltaik-Anlage erheblich reduzieren.
Fazit: Eigenverbrauch und Gewerbe
Trotz relativ niedriger Strompreise profitieren Gewebebetriebe sehr von einer eigenen Photovoltaik-Anlage – sie können ohne Mühe eine hohe Eigenverbrauchsquote erzielen. In der Landwirtschaft kommt es dagegen auf den Einzelfall an.
So geht`s weiter:
- Da Du jetzt weisst was Du willst, könntest Du Dir jetzt ein Photovoltaik Angebot einholen.
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