Was ist eine Holzheizung? – Photovoltaik.info
4. November 2016

Was ist eine Holzheizung?

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Holz wird seit Urzeiten vom Menschen genutzt, um zu kochen und sich zu erwärmen. Lange Zeit war der gewöhnliche Holzofen nur noch in wenigen Haushalten zu finden und wurde immer mehr von Gas- und Ölheizungen verdrängt. Moderne Holzheizungen, die nicht nur auf klassische Holzscheite, sondern auch auf praktische Hackschnitzel oder Pellets zurückgreifen und automatisch befüllt werden können, haben der Holzheizung heute allerdings wieder einen neuen Boom verschafft. Nicht zuletzt ist der Anstieg der eingesetzten Holzheizungen aber auch auf Kostengründe zurückzuführen. So spart das Heizen mit Holz bares Geld. Gleichzeitig schont der nachwachsende Rohstoff die Umwelt, indem er nicht mehr CO2 an die Umwelt abgibt, als er vorher aufgenommen hat. Eine nachhaltige Produktion des Holzes ist allerdings nicht in jedem Fall gegeben. Daher sollte man auch auf die Herkunft des Brennstoffs achten.

Was ist eine Holzheizung?

Bei der Holzheizung unterscheidet man heute in drei verschiedene Typen: Zum einen gibt es den Holzvergaser, der meist per Hand mit mehr oder weniger großen Holzscheiten bestückt wird. Weniger aufwendig ist dagegen der Betrieb einer Hackschnitzel- oder Pelletheizung. Hier können automatische Förderanlagen den Brennstoff direkt vom Lager in den Heizkessel transportieren und so für mehr Komfort sorgen. Durch den zusätzlichen technischen Aufwand steigen allerdings auch die Investitionskosten für eine solche Holzheizung erheblich an.

Was sind die Vorteile einer Holzheizung?

– Geringe Betriebskosten: Als nachwachsender Brennstoff ist Holz im Vergleich zu fossilen Energiequellen sehr günstig und langfristig preisstabil. Waldbesitzer bekommen den Brennstoff zudem (fast) zum Nulltarif.

– Regenerativer und CO2-neutraler Brennstoff: Da bei der Verbrennung von Holz nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie der jeweilige Baum während seines Wachstums aufgenommen hat, ist Holz ein CO2-neutraler Brennstoff. Holz zählt daher zu den erneuerbaren bzw. regenerativen Brennstoffen.

– Mögliche Fördermittel: Als nachwachsender Rohstoff wird Holz bei der Verwendung zur Wärmeerzeugung vom Bund besonders gefördert.

– Mit Solarthermie kombinierbar: Eine Holzheizung ist eine perfekte Ergänzung für eine Solarthermieanlage und erlaubt flexibles Zuheizen. Zudem fallen bei einer solchen Hybridanlage höhere Förderungszuschüsse an.

Was sind die Nachteile einer Holzheizung?

– Hohe Investitionskosten: Gegenüber konventionellen Heizungen mit Öl- oder Gasbetrieb sind Holzheizungen relativ teuer in der Anschaffung. Die Kosten hängen aber von der Art der Holzheizung ab.

– Hoher Arbeitsaufwand bei handbeschickten Holzvergasern: Muss man das Holz selbst schlagen, hacken und den Ofen damit befüllen, ist ein nicht zu unterschätzender Arbeitsaufwand zu berücksichtigen. Bei vollautomatischen Hackschnitzelheizungen entfällt dieser Arbeitsaufwand jedoch. Ebenso sollte man die Reinigung der Holzheizung nicht unterschätzen. Infos darüber gibt es unter Kamin-reinigen.de.

– Großer Platzbedarf für Holzlager: Egal, welche Variante man wählt, Holzscheite, Hackschnitzel oder Pellets benötigen viel Platz und verursachen Schmutz und Staub. Daher sollte ein spezielles Lager am besten in einem Nebengebäude eingerichtet werden.

– Nur unter Volllast effizient: Vor allem Pellet- und Hackschnitzelheizungen sind erst ab einem gewissen Energiebedarf (ab ca. 30.000 Kilowattstunden) sinnvoll, weil sie nur unter Volllast besonders effizient arbeiten.

– Ausreichend großer Pufferspeicher sinnvoll: Um die Holzheizung effizient zu nutzen und nicht verbrauchte Wärme aufzubewahren, ist je nach Heizungstyp ein Pufferspeicher mit mindestens 30 bis 55 Litern pro Kilowatt Leistung des Heizkessels empfehlenswert. Bei Holzvergasern werden sogar mind. 80 Liter empfohlen, da so das ständige Nachheizen reduziert wird.

Was kostet die Holzheizung für den Verbraucher?

Die Kosten für eine Holzheizung sind unter anderem abhängig von der Leistung und dem Wirkungsgrad der Anlage. Neben dem Heizkessel sind Kosten für den Pufferspeicher, die Abgasanlage (mit Brennwerttechnik) und die Montage einzurechnen. Bei Pellets und Hackschnitzeln fällt zudem die Einrichtung eines Brennstofflagers sowie einer Förderanlage, die die automatische Bestückung übernimmt, an.

Je nach Art der Heizung fallen so bei einem Heizbedarf von 35.000 kWh pro Jahr bei einer Pelletheizung etwa 20.500 Euro, bei einer Hackschnitzelheizung 25.500 Euro und beim Holzvergaser etwa 12.000 Euro Gesamtkosten an.

Bei Altbauten, in die neue effiziente Heizanlagen eingebaut werden, können Besitzer allerdings auf Zuschüsse durch den Bund setzen. So werden die Pellet- und Hackschnitzelheizungen derzeit mit 3.500 Euro gefördert, während für den günstigeren Holzvergaser 2.000 Euro BafA-Förderung gezahlt werden.

Für wen lohnt sich eine Holzheizung?

Ganz besonders lohnenswert ist der Einsatz einer Holzheizung für diejenigen, die selbst Holz schlagen können oder eine günstige Bezugsquelle besitzen. Wer das Holz selbst vorbereiten muss, sollte den dafür notwendigen Zeitaufwand beachten. Für jemanden, der einen Vollzeitjob außerhalb der eigenen vier Wände hat, ist eine per Hand zu befüllende Holzheizung wenig praktisch und meist zu zeitintensiv. Hier kann eine automatisch betriebene Holzhackschnitzelanlage oder aber eine Kombination des Holzvergasers mit einer Öl- oder Gasheizung sinnvoll sein.

Besitzt man selbst genügend Holz oder geeignetes Schnittgut, kann man Hackschnitzel mit einer entsprechenden Maschine selbst vorbereiten und seinen Lagerraum so auffüllen. Da dafür wiederum genügend Platz vorhanden sein muss, ist eine solche Anlage genau abzuwägen und auch der Schmutz, den die Holzhäcksel verursachen, sollte berücksichtigt werden.Wer eine Ergänzung zu einer Solarthermieanlage sucht, liegt mit einer flexibel einsetzbaren Holzheizung richtig. Für eine solche Hybridheizung gibt es besonders hohe Förderungen vom Staat.

Welche Kosten müssen jährlich für die Holzheizung einkalkuliert werden?

Nahezu kostenlos ist der Betrieb einer Holzheizung für diejenigen, die selbst Holz in ausreichendem Maße besitzen. Ist dies nicht der Fall, müssen Holzscheite, Hackschnitzel bzw. Pellets gekauft werden. Je nach Region und Lieferanten sind die Preise sehr unterschiedlich. Auch die Art der Lieferung und der Verarbeitungsgrad des Holzes spielt eine wichtige Rolle beim Preis.

Als nachwachsender Rohstoff ist Holz recht preisstabil und meist günstiger als Öl oder Gas. Während die Kosten für eine Erdgas- bzw. Ölheizung bei einem jährlichen Bedarf von 35.000 Kilowattstunden etwa 2.500 Euro bzw. 2.900 Euro betragen, sind bei Scheitholz etwa 2.000 Euro und bei Hackschnitzel sogar nur etwa 1.100 Euro pro Jahr fällig. Holzpellets schlagen mit etwa 1.900 Euro zu Buche.

Neben den Brennstoffkosten fallen bei einer Holzheizung aber auch noch weitere Kosten für den Betrieb an. So belaufen sich die Kosten für den Strom, der für den Start der Holzheizung benötigt wird, auf etwa 140 bis 240 Euro. Zusätzlich sind Wartungs-, Reinigungs- und Schornsteinfegerkosten zu beachten.

Wartung einer Holzheizung

Für einen einwandfreien Betrieb sollte eine Holzheizung regelmäßig gewartet werden. Dies verursacht Kosten von etwa 150 bis 400 Euro pro Jahr. Auch eine regelmäßige Kaminreinigung durch einen Schornsteinfeger ist gesetzlich vorgeschrieben und kostet etwa 130 Euro im Jahr. Darüber hinaus können zusätzliche Kosten für den Betrieb und die Reinigung von etwa 60 bis 180 Euro anfallen.

Written by Patrick Thoma

Patrick Thoma

Patrick Thoma ist im Bereich der Erneuerbaren Energien tätig. Er ist Autor und Herausgeber der Seite Photovoltaik.info auf der es um allgemeine Themen der Photovoltaik geht. Ziel der Seite ist es, Themen zu behandeln die einen Interessenten für eine Photovoltaikanlage beschäftigen und diese in einfachen Worten zu erklären.

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