- in Heizen by Patrick Thoma
Was ist eine Infrarotheizung?
Während Infrarotheizungen seit Jahren in großen Hallen zum Einsatz kommen, werden sie aufgrund ihrer vielfältigen Vorteile zunehmend auch im privaten Bereich genutzt und bieten eine gute Alternative bzw. Ergänzung zur anderen Heizsystemen. Die Infrarotheizung erzeugt Wärme wie die natürliche Sonnenstrahlung und wird daher auch als Strahlungs- oder Wärmewellenheizung bezeichnet. Die Technik beruht dabei auf dem Prinzip elektromagnetischer Wellen im Spektralbereich und ist gesundheitlich vollkommen unbedenklich.Was ist eine Infrarotheizung?
Anders als herkömmliche Konvektorheizungen beeinflusst die Infrarotheizung die Lufttemperatur nur indirekt, da ihre Wärmestrahlung auf feste und flüssige Körper wirkt. Die ungefährlichen Wellen aus dem Bereich von 3 bis 50 μm werden vom Material absorbiert und Wände, Möbel sowie der menschliche Körper erwärmen sich so auf angenehme Weise.
Nicht umsonst nutzt die Medizin die Tiefenwirkung der Infrarotstrahlung zur Muskelentspannung, zur Behandlung von Entzündungen und Hautkrankheiten sowie zur Stärkung des Immunsystems. Auf dem Bau werden starke Infrarotstrahler dagegen zum Trocknen verwendet.
Was sind die Vorteile einer Infrarotheizung?
– Einfache Installation: Im Gegensatz zu einer Zentralheizung ist die Installation einer Infrarotheizung äußerst einfach. Hier wird lediglich ein Stromanschluss benötigt und die Installation kann innerhalb kürzester Zeit erfolgen. Ist ein passender Stromanschluss bereits vorhanden, kann die Montage auch selbst durchgeführt werden. Alles, was man neben einem normalen Hausstromanschluss benötigt, ist eine freie Wand- oder Deckenfläche, an die man die Infrarotheizung anbringen kann.
– Schneller Einsatz: Während Holz-, Öl- und Gasheizungen teilweise lange Vorlaufzeiten haben, bis der Raum wirklich beginnt, sich zu erwärmen, strahlt die Infrarotheizung sofort Wärme ab und ist daher auch für die gelegentliche bzw. unregelmäßige Nutzung ideal. Dank dieser Eigenschaften wird sie gelegentlich auch als Ergänzung zu einer langsam anfahrenden Zentralheizung genutzt.
– Gemütliche Strahlungswärme: Die Infrarotheizung strahlt Wärme wie ein Kachelofen ab und erhitzt dabei nicht die Luft, sondern feste Körper im Raum sowie die Wände. Dadurch entsteht beim Heizen das gleiche Gefühl wie bei der sanften Erwärmung durch die Sonne.
– Angenehme Atemluft: Durch die Strahlungswärme wird die Luft nicht aufgewirbelt und die Atemluft bleibt angenehm staubfrei sowie kühl und frisch. Damit ist eine Infrarotheizung ideal für Allergiker.
– Verhinderung von Schimmelbildung: Da die Wände direkt erwärmt werden, wird die Schimmelbildung an sonst kühlen Wänden vermieden. Sollte es trotz alledem Schimmelprobleme geben, wird empfohlen sich unter www.schimmel-entfernung.org zu informieren.
– Hohe Sicherheit: Von einer Infrarotheizung geht keine Brandgefahr aus. Die Verkleidung vermeidet zudem, dass man sich verbrennen kann.
– Vielfältige Designmöglichkeiten: Eine Infrarotheizung gibt es in vielen Formen wie Kugeln oder flachen Flächen und kann als Bild, Spiegel oder Schiefertafel gleichzeitig zur Dekoration oder anderweitig genutzt werden. Im Bad kann sie auch mit einem Handtuchhalter kombiniert werden und so zur Handtuchtrocknung bzw. -vorerwärmung beitragen. Für den Wintergarten werden zudem Glas-Infrarotheizungen angeboten.
– Flexible Montage und geringer Platzbedarf: Bei einer Infrarotheizung ist sowohl die Wand- als auch die Deckenmontage möglich. So wird Platz gespart und ein Raum optimal ausgenutzt. Zusätzlich gibt es auch transportable Infrarotheizungen für flexible Einsatzzwecke.
– Gezielte Wärmeabgabe: Gerade in großen Räumen sollten verschiedene Strahler genutzt werden. Da sich diese separat betreiben lassen, können bestimmte Bereiche gezielt erwärmt werden. Dies lohnt sich zum Beispiel besonders bei Arbeitsplätzen in großen Räumen.
– Keine Wartung: Die Wartung und damit zusammenhängende Kosten entfallen bei der Infrarotheizung komplett.
– Lange Lebensdauer: Zudem überzeugt die Infrarotheizung durch eine lange Lebensdauer und zeigt keine Wirkungsverluste nach längerer Nutzung.
– Gesundheitliche Vorteile: Durch die geringe Luftbewegung werden weder Staub noch Schimmelsporen aufgewirbelt. Die angenehme Infrarotstrahlung sorgt zudem dafür, dass sich Schmerzen und Muskelverspannungen schneller lösen. Moderne Infrarotheizungen geben keine gefährliche Strahlung ab und arbeiten nur mit einem schmalen Spektrum des Sonnenlichts. Die gefährliche, sogenannte ionisierende Strahlung wird bei modernen Geräten herausgefiltert.
– Winterfest: Da die Infrarotheizung kein flüssiges Trägermaterial enthält, kann sie auch in strengen Wintern nicht einfrieren.
Was sind die Nachteile einer Infrarotheizung?
– Stromkosten: Der Betrieb einer Heizung mit Strom ist bei den heutigen Strompreisen theoretisch die teuerste Variante zu heizen. Allerdings muss man hier verschiedene Aspekte wie Dämmungsgrad der Wohnung, Herkunft des Stroms und die Nutzungsweise der Heizung beachten, um Endaussagen zur realen Wirtschaftlichkeit treffen zu können.
– Herkunft des Stroms: Wer umweltfreundlich Heizen möchte, sollte Ökostrom für den Betrieb nutzen oder die Anlage mit Photovoltaik kombinieren.
Was kostet die Infrarotheizung für den Verbraucher?
Die Anschaffung einer Infrarotheizung ist deutlich preiswerter als die einer Zentralheizung, da hier zusätzliche Kosten wie für Tank, Kessel, Leitungen, Brenner und Abnahme entfallen. Die Preise pro Heizkörper sind abhängig von der Größe und Qualität. Die Preise für Infrarotstrahler mit 200 W beginnen bei etwa 100 Euro, während für einen Infrarotstrahler mit 1000 W mindestens 600 Euro veranschlagt werden sollten. Je nach Größe der Räumlichkeiten und Dämmzustand berechnet sich der jeweilige Heizbedarf. Hier hilft ein erfahrener Heizberater weiter und bietet diesen Service in der Regel kostenlos an.
Für wen lohnt sich eine Infrarotheizung?
Eine Infrarotheizung verursacht grundsätzlich hohe Stromkosten. Gut isolierte Wohnungen und Passivhäuser benötigen allerdings sehr wenig Heizenergie. Daher lohnt sich hier der Einsatz einer Infrarotheizung besonders. Wer zudem über Photovoltaikanlagen verfügt und seinen Strom selbst produziert, kann mit der Infrarotheizung günstig heizen. Ideal ist die Verbindung aus Infrarotheizung und Photovoltaikanlage auch dank der neuen Batterien, die den erzeugten Strom über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stellen. Für die Anschaffung eines solchen kompletten Systems gibt es zudem verschiedene Fördermittel.
Die Heizstrahler, die es in vielen verschiedenen Designs gibt, kann man zudem auch hervorragend als Dekorationsobjekt einsetzen und sogar im Außenbereich nutzen – ideal also für Trendbewusste und Liebhaber von flexiblen Lösungen. Da die Heizung ohne Vorlaufzeit einsetzbar ist, bietet sie zudem optimale Möglichkeiten für die temporäre Nutzung in Ferienwohnungen, Partyräumen oder Gartenhäuschen. Hier kann sie ohne viel Aufwand installiert werden.
Welche Kosten müssen jährlich für die Infrarotheizung einkalkuliert werden?
Die Verbrauchskosten einer Infrarotheizung hängen sowohl vom benötigten Heizbedarf, der sich aus dem Zustand der Wohnung ergibt, als auch von der Dimensionierung der einzelnen Heizstrahler ab. So verbraucht ein 300-Watt-Strahler weniger Strom als ein 900-Watt-Strahler. Allerdings lassen sich keine pauschalen Aussagen treffen.
Im Allgemeinen werden für einen gut gedämmten Raum mit etwa 25 m² Fläche drei Heizkörper mit 500 Watt Leistung veranschlagt. Geht man von einer Heizdauer von 1.440 Stunden und Stromkosten von 28 Cent pro Kilowattstunde aus, ergeben sich so Heizkosten von etwa 600 Euro pro Jahr. Bei schlecht gedämmten Räumen sollte man allerdings bereits fünf Heizkörper mit 500 Watt Leistung nutzen und kommt so auf Kosten von etwa 1.000 Euro pro Jahr. Weitere Informationen gibt es hier: www.infrarotheizung-ratgeber.de.
Wartung einer Infrarotheizung
Ein großer Vorteil der Infrarotheizung ist sein wartungsfreier Betrieb. Im Gegensatz zu den meisten anderen Heizungsarten kann man hier Kosten und Zeit einsparen. Auch deswegen lohnt sich eine Infrarotheizung für weniger benutzte Partyräume und Ferienwohnungen, aber auch als komfortable Ergänzung zu anderen Heizsystemen.