Photovoltaik auf Schieferdächern: So gelingt die sichere Montage

Ein Schieferdach ist mehr als nur ein Witterungsschutz – es ist ein Statement für Langlebigkeit und Ästhetik. Viele Hausbesitzer schätzen die natürliche Eleganz und die enorme Haltbarkeit, die oft 100 Jahre übersteigt.

Doch wie verträgt sich dieses traditionelle Material mit moderner Solartechnik? Die gute Nachricht: Photovoltaik und Schiefer bilden ein hervorragendes Team, vorausgesetzt, die Installation wird mit dem nötigen Fachwissen und der passenden Technik ausgeführt. Andernfalls drohen teure Schäden wie Risse oder Undichtigkeiten.

Dieser Beitrag erklärt, warum die Montage auf Schieferdächern besondere Sorgfalt erfordert, welche speziellen Dachhaken zum Einsatz kommen und woran Sie einen qualifizierten Installateur erkennen.

Warum Schieferdächer eine besondere Herausforderung sind

Im Gegensatz zu robusten Dachziegeln aus Beton oder Ton ist Naturschiefer ein geschichtetes Gestein. Diese Struktur macht es anfällig für Bruch, wenn punktueller Druck ausgeübt wird – genau das, was bei der Montage von Standard-Dachhaken passiert.

Die zentralen Herausforderungen sind:

  • Bruchgefahr: Schieferplatten können bei unsachgemäßer Belastung leicht springen oder splittern. Ein einfacher Tritt an der falschen Stelle oder das zu feste Anziehen einer Schraube kann bereits einen Haarriss verursachen, der sich erst Monate später als undichte Stelle bemerkbar macht.

  • Lastübertragung: Die Last der PV-Anlage von rund 15 bis 20 kg pro Quadratmeter darf nicht auf den Schieferplatten selbst ruhen. Sie muss vollständig und direkt in die darunterliegende Dachkonstruktion, also die Sparren, abgeleitet werden. Eine fehlerhafte Lastübertragung ist nachweislich eine der Hauptursachen für spätere Schäden.

  • Dichtigkeit: Jede Durchdringung der Dacheindeckung ist ein potenzielles Risiko für eindringende Feuchtigkeit. Bei Schieferdächern ist die Abdichtung komplexer, da die Platten sich überlappen und nicht wie Dachziegel ineinandergreifen.

Ein typisches Szenario aus der Praxis verdeutlicht das Problem: Ein Installateur versucht, einen Standard-Dachhaken zu montieren. Er muss eine Schieferplatte anheben, um den Haken auf dem Sparren zu befestigen. Allein durch das Anheben entsteht eine Hebelwirkung, die auf die benachbarten, festgenagelten Platten wirkt und sie brechen lässt.

Die Lösung: Spezielle Dachhaken und Montagesysteme

Um diesen Problemen vorzubeugen, hat die Industrie spezielle Befestigungslösungen für Schieferdächer entwickelt. Sie sind so konzipiert, dass sie die empfindlichen Platten umgehen und die Kräfte sicher in die Unterkonstruktion leiten.

Wie funktionieren spezielle Dachhaken für Schiefer?

Im Gegensatz zu Standardhaken, die unter die Dachziegel geschoben werden, ersetzen oder überbrücken spezielle Schieferhaken die kritischen Stellen. Das Prinzip ist einfach, aber wirkungsvoll: Der Haken wird direkt auf dem Dachsparren verschraubt und sein Arm durch eine kleine, präzise Aussparung in der Schieferplatte nach außen geführt.

In der Praxis haben sich vor allem zwei Systeme bewährt:

  1. Haken mit Grundplatte: Diese Haken besitzen eine breite Grundplatte, die auf dem Sparren verschraubt wird. Eine Schieferplatte muss an dieser Stelle passgenau ausgeschnitten oder durch eine Metallplatte ersetzt werden, um den Hakenarm durchzuführen.

  2. Schieferersatzplatten mit integriertem Haken: Das sind robuste Metallplatten in der Größe einer Schieferplatte, in die der Dachhaken bereits integriert ist. Diese Platte wird anstelle einer Original-Schieferplatte in die Dachdeckung eingefügt und sorgt gleichzeitig für eine optimale Abdichtung.

Beide Methoden stellen sicher, dass keinerlei Druck auf dem Schiefer lastet. Das gesamte Gewicht des [Montagesystem für Photovoltaikanlagen] und der Module wird ausschließlich von den Sparren getragen.

Eine Nahaufnahme eines speziellen Dachhakens, der sauber in ein Schieferdach integriert ist.

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Die richtige Installationstechnik: Auf den Fachmann kommt es an

Die besten Materialien nützen wenig, wenn die handwerkliche Ausführung nicht stimmt. Die Montage auf einem Schieferdach erfordert mehr als nur Standardwissen – sie verlangt Erfahrung und Fingerspitzengefühl.

Ein qualifizierter Installateur geht folgendermaßen vor:

  • Sorgfältige Planung: Er identifiziert vorab die Position der Dachsparren, um die Haken exakt darüber platzieren zu können.

  • Präzise Bearbeitung: Die Schieferplatten im Bereich der Haken müssen oft bearbeitet werden. Dafür wird mit einem Winkelschleifer vorsichtig eine saubere Aussparung für den Hakenarm geschaffen – ein Vorgehen, das auch als „Ausflexen“ bekannt ist. Stumpfes Brechen oder Hämmern ist dabei tabu.

  • Fachgerechte Abdichtung: Nach der Montage des Hakens wird die bearbeitete Stelle sorgfältig abgedichtet, oft mit speziellen Dichtmanschetten oder Bändern, um das Eindringen von Wasser zuverlässig zu verhindern.

  • Sichere Fortbewegung: Profis wissen, wie sie sich auf einem Schieferdach bewegen müssen, ohne Schaden anzurichten. Sie nutzen Laufbohlen oder verteilen ihr Gewicht gezielt auf die Bereiche über den Dachlatten.

Die Erfahrung vieler Hausbesitzer, die bei Photovoltaik.info Rat suchen, bestätigt es: Bei einem Schieferdach ist die Wahl des richtigen Handwerkers entscheidend für eine langlebige und sichere Anlage.

Ein Installateur, der eine Schieferplatte vorsichtig für die Montage bearbeitet.

Kosten und Wirtschaftlichkeit: Lohnt sich der Mehraufwand?

Die Installation einer PV-Anlage auf einem Schieferdach ist in der Regel teurer als auf einem Standard-Ziegeldach. Das liegt an zwei Faktoren:

  1. Materialkosten: Spezielle Schiefer-Dachhaken sind aufwendiger in der Herstellung und kosten oft das Zwei- bis Dreifache eines Standardhakens. Ein typischer Spezialhaken liegt preislich zwischen 25 und 45 Euro, während ein Haken für Betondachsteine oft für unter 10 Euro erhältlich ist.

  2. Arbeitsaufwand: Die Montage dauert länger, da jede Befestigungsstelle sorgfältig vorbereitet und bearbeitet werden muss. Pro Haken kann ein erfahrener Installateur einen Mehraufwand von 15 bis 30 Minuten veranschlagen.

Trotz der höheren Anfangsinvestition ist die Kombination aus Schieferdach und Photovoltaik äußerst sinnvoll. Ein Schieferdach hält oft über 100 Jahre, während eine Photovoltaikanlage auf eine Laufzeit von 25 bis 30 Jahren ausgelegt ist. Das Dach „überlebt“ die Solaranlage also problemlos, sodass während ihrer Betriebszeit keine teure Neueindeckung anfällt – ein entscheidender wirtschaftlicher Vorteil. Wer die [Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage berechnen] möchte, sollte diesen Aspekt unbedingt berücksichtigen.

FAQ – Häufige Fragen zur PV-Installation auf Schiefer

Ist mein altes Schieferdach für eine PV-Anlage geeignet?

Das Alter allein ist nicht entscheidend, sondern der Zustand. Ein Dachdecker oder Statiker sollte vor der Planung prüfen, ob die Unterkonstruktion (Sparren, Lattung) intakt und ausreichend tragfähig ist. Brüchige oder lose Schieferplatten müssen vor der PV-Montage ausgetauscht werden.

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Gibt es einen Unterschied zwischen Naturschiefer und Faserzementplatten?

Ja. Faserzementplatten (oft als „Kunstschiefer“ bezeichnet) sind industriell gefertigt, in ihrer Beschaffenheit homogener, aber oft auch spröder. Für beide Materialien gibt es spezielle Befestigungslösungen, die sich jedoch in der Detailausführung unterscheiden können. Entscheidend ist daher, dass der Installateur das Material korrekt identifiziert.

Wie erkenne ich einen qualifizierten Installateur für Schieferdächer?

Fragen Sie gezielt nach Referenzprojekten auf Schieferdächern. Ein erfahrener Betrieb kann Ihnen Bilder und Beispiele seiner Arbeit zeigen. Lassen Sie sich im Angebot genau auflisten, welche speziellen Dachhaken und Dichtmaterialien verwendet werden. Vorsicht ist geboten, wenn ein Anbieter keine signifikanten Mehrkosten für die Schiefer-Montage veranschlagt.

Kann ich staatliche Förderungen in Anspruch nehmen?

Ja, die Art der Dacheindeckung hat keinen Einfluss auf die Förderfähigkeit einer Photovoltaikanlage. Informieren Sie sich über aktuelle [Fördermöglichkeiten für Solarstrom], um die Investitionskosten zu senken.

Fazit: Eine sichere Investition mit der richtigen Vorbereitung

Eine Photovoltaikanlage auf einem Schieferdach ist eine ästhetisch ansprechende und technisch hervorragende Lösung, um nachhaltige Energie zu erzeugen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Verwendung von speziell entwickelten Montagesystemen und der Beauftragung eines Fachbetriebs mit nachgewiesener Erfahrung.

Dieser anfängliche Mehraufwand bei Kosten und Planung zahlt sich über Jahrzehnte durch eine sichere, dichte und langlebige Anlage aus. So verbindet sich die traditionsreiche Eleganz Ihres Daches perfekt mit zukunftssicherer Energiegewinnung.

Möchten Sie Ihre individuelle Situation besser einschätzen oder suchen Sie passende Komponenten? Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Bauteile finden Sie direkt auf Photovoltaik.info.

Eine Weitwinkelaufnahme eines kompletten Schieferdachs mit montierter Photovoltaikanlage.

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