Photovoltaik für mich? Eine praxisnahe Ersteinschätzung für Ihr Haus

Photovoltaik für mich? Eine praxisnahe Ersteinschätzung für Ihr Haus

Die Frage, ob eine Photovoltaikanlage die richtige Entscheidung für das eigene Zuhause ist, beschäftigt viele Hausbesitzer. Angesichts steigender Strompreise und dem Wunsch nach mehr Unabhängigkeit scheint die Antwort naheliegend. Doch passt eine Solaranlage wirklich zu Ihrem Haus, Ihrem Verbrauch und Ihren persönlichen Zielen?

Dieser Beitrag soll Ihnen eine erste, ehrliche Einschätzung ermöglichen. Wir führen Sie Schritt für Schritt durch eine strukturierte Selbsteinschätzung – ganz ohne Fachjargon. So gewinnen Sie die nötige Sicherheit für die Entscheidung, ob sich der nächste Schritt, eine detaillierte Planung, für Sie lohnt.

Quick-Check: Ist Ihr Dach grundsätzlich für Solar geeignet? (Die 5-Minuten-Prüfung)

Die erste und wichtigste Hürde ist das Dach selbst. Bevor Sie über Kosten und Rendite nachdenken, sollten Sie die grundlegenden baulichen Voraussetzungen klären. Die gute Nachricht: Die meisten Dächer in Deutschland sind besser geeignet, als man denkt.

Prüfen Sie diese vier Punkte:

  1. Dachausrichtung: Ideal ist eine reine Südausrichtung. Aber auch Dächer mit Süd-West- oder Süd-Ost-Ausrichtung erzielen hervorragende Erträge. Selbst reine Ost-West-Dächer sind heute sehr rentabel, da sie den Strom passend zum Verbrauchsverhalten über den Tag erzeugen – morgens auf der Ost-, nachmittags auf der Westseite. Nur reine Norddächer sind in der Regel ungeeignet.


  2. Dachneigung: Optimal sind Neigungen zwischen 30 und 45 Grad. Aber auch flachere oder steilere Dächer bis 60 Grad können effizient belegt werden. Bei Flachdächern werden die Module einfach mit einer speziellen Unterkonstruktion im idealen Winkel aufgeständert.


  3. Verfügbare Fläche: Haben Sie eine zusammenhängende, freie Fläche von mindestens 25 bis 30 Quadratmetern? Das reicht oft schon für eine Anlage, die den Bedarf einer vierköpfigen Familie decken kann. Dachfenster, Schornsteine oder Gauben reduzieren die nutzbare Fläche, sind aber meist kein K.o.-Kriterium.


  4. Verschattung: Achten Sie auf große Bäume, Nachbargebäude oder Satellitenschüsseln, die im Tagesverlauf Schatten auf das Dach werfen. Eine vorübergehende Teilverschattung ist heute dank moderner Technik (z. B. Leistungsoptimierer) gut beherrschbar, sollte aber in einer professionellen Planung berücksichtigt werden.

Die Erfahrung aus der Beratung von tausenden Interessenten zeigt: Mehr als 80 % der geprüften Dächer erfüllen diese Grundvoraussetzungen.

Stromverbrauch: Die wichtigste Zahl, die Sie kennen müssen

Eine Solaranlage ist am wirtschaftlichsten, wenn Sie so viel Solarstrom wie möglich selbst verbrauchen. Jede selbst genutzte Kilowattstunde (kWh) spart Ihnen den teuren Zukauf vom Energieversorger. Daher ist Ihr Jahresstromverbrauch die entscheidende Kennzahl für die richtige Anlagengröße.

Wo finden Sie diese Zahl? Nehmen Sie Ihre letzte Jahresstromabrechnung zur Hand. Dort ist Ihr Gesamtverbrauch in kWh klar ausgewiesen.

Um Ihren Wert einzuordnen, hier typische Durchschnittswerte für deutsche Haushalte:

1-Personen-Haushalt: 1.500 – 2.000 kWh / Jahr
2-Personen-Haushalt: 2.500 – 3.500 kWh / Jahr
4-Personen-Haushalt: 4.000 – 5.500 kWh / Jahr

Praxisbeispiel: Eine vierköpfige Familie mit 4.500 kWh Jahresverbrauch kann mit einer passend dimensionierten PV-Anlage ihren Strombezug aus dem Netz um bis zu 70 % (mit Speicher) reduzieren. Das bedeutet, von den 4.500 kWh müssen nur noch rund 1.350 kWh teuer eingekauft werden.

Denken Sie bei der Analyse Ihres Stromverbrauchs auch an die Zukunft: Planen Sie die Anschaffung eines Elektroautos oder einer Wärmepumpe? Diese Großverbraucher machen eine PV-Anlage noch attraktiver und sollten daher in die Planung der Anlagengröße einfließen.

Was kostet eine Solaranlage heute wirklich? (Eine Hausnummer ohne Fachchinesisch)

Die Sorge vor hohen Investitionskosten ist verständlich. Doch die Preise für Photovoltaik sind in den letzten Jahren massiv gesunken – allein im letzten Jahr um etwa 13–17 % – und machen eine eigene Solaranlage für viele Hausbesitzer erschwinglich.

Als realistische Hausnummer können Sie aktuell mit Kosten von 1.200 € bis 1.600 € pro Kilowatt-Peak (kWp) Leistung für eine schlüsselfertig installierte Anlage rechnen.

Was bedeutet das konkret?

Für die typische 4-Personen-Familie (4.500 kWh Verbrauch) wird oft eine Anlage mit 5 bis 6 kWp empfohlen.
Investition: ca. 6.000 € – 9.600 €

Für einen größeren Haushalt oder mit E-Auto (8.000 kWh Verbrauch) ist eine Anlage mit ca. 10 kWp sinnvoll.
Investition: ca. 12.000 € – 16.000 €

Ein Stromspeicher erhöht die Investition (ca. 800–1.200 € pro kWh Speicherkapazität), steigert aber Ihren Eigenverbrauch von ca. 30 % auf bis zu 70 % und macht Sie noch unabhängiger.

Diese Zahlen dienen als erste Orientierung. Sie zeigen aber: Die Zeiten, in denen eine Solaranlage so viel wie ein Mittelklassewagen kostete, sind vorbei. Mit jährlichen Renditen, die oft zwischen 6 % und 9 % liegen, ist eine PV-Anlage heute eine der sichersten und profitabelsten Investitionen in die eigene Immobilie.

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Ihre persönlichen Ziele: Mehr als nur Geld sparen

Die finanzielle Ersparnis ist ein starkes Argument, aber für viele unserer Kunden zählen auch andere Motive. Welche davon sind Ihnen wichtig?

  • Unabhängigkeit: Möchten Sie sich von den unvorhersehbaren Strompreiserhöhungen der großen Konzerne abkoppeln und Ihre Energiekosten für die nächsten 20–30 Jahre stabilisieren?


  • Elektromobilität: Fahren Sie bereits ein E-Auto oder planen die Anschaffung? Mit Solarstrom „tanken“ Sie für umgerechnet 5–8 Cent pro kWh statt für 30–50 Cent an der Ladesäule.


  • Umweltschutz: Ist es Ihnen wichtig, einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten und den CO₂-Fußabdruck Ihrer Familie zu reduzieren?


  • Immobilienwert: Eine moderne PV-Anlage steigert nachweislich den Wert und die Attraktivität Ihrer Immobilie bei einem potenziellen Verkauf.


  • Altersvorsorge: Sehen Sie die Anlage als einen Baustein, um Ihre laufenden Kosten im Ruhestand deutlich zu senken?

Je mehr dieser Fragen Sie mit „Ja“ beantworten, desto deutlicher zeigt sich: Eine PV-Anlage ist für Sie eine Investition, die sich nicht nur finanziell, sondern auch ideell auszahlt.

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Zusammenfassung: Ihr persönliches PV-Potenzial (Checkliste zum Abhaken)

Nachdem Sie die zentralen Punkte durchdacht haben, hilft Ihnen die folgende Checkliste dabei, Ihr persönliches PV-Potenzial einzuschätzen:

  • [ ] Dach-Check: Mein Dach hat eine geeignete Ausrichtung (S, SW, SO, O/W) und genug freie Fläche.


  • [ ] Verbrauchs-Check: Mein Jahresstromverbrauch liegt bei über 2.500 kWh, sodass sich eine Anlage lohnt.


  • [ ] Zukunfts-Check: Ich plane zukünftige Verbraucher (E-Auto, Wärmepumpe), die den Eigenverbrauch weiter steigern.


  • [ ] Kosten-Check: Die skizzierte Investitionssumme ist für mich vorstellbar und erscheint im Verhältnis zum Nutzen angemessen.


  • [ ] Ziele-Check: Neben der Ersparnis sind mir persönliche Ziele wie Unabhängigkeit oder Umweltschutz wichtig.


Wenn Sie die meisten dieser Punkte für sich abhaken konnten, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass eine Photovoltaikanlage eine ausgezeichnete Entscheidung für Sie ist. Damit haben Sie eine solide Basis, um den nächsten Schritt zu gehen: eine professionelle und unverbindliche Einschätzung von einem Fachbetrieb einzuholen. Eine solche Prüfung berücksichtigt dann alle individuellen Gegebenheiten vor Ort.

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Häufige Fragen zur Ersteinschätzung

Was ist, wenn mein Dach nicht perfekt nach Süden ausgerichtet ist?

Moderne, hocheffiziente Solarmodule erzielen auch auf Ost-West-Dächern Erträge, die nur etwa 10–15 % unter denen eines Süddaches liegen. Der Vorteil: Der Strom wird gleichmäßiger über den Tag verteilt produziert, was oft besser zum eigenen Verbrauchsverhalten passt und den Eigenverbrauch auch ohne Speicher erhöht.

Lohnt sich eine Anlage auch bei einem relativ niedrigen Stromverbrauch von 2.000 kWh?

Ja, auch hier kann es sich lohnen. Die Anlage wird dann einfach kleiner dimensioniert (z. B. 2–3 kWp) und die Investition ist entsprechend geringer. Der Schlüssel ist immer das Verhältnis von Anlagengröße zu Eigenverbrauch.

Muss ich Angst vor komplizierter Wartung haben?

Nein. Photovoltaikanlagen sind extrem wartungsarm. Es gibt keine beweglichen Teile. In Deutschland sorgt der Regen in der Regel für eine ausreichende Reinigung. Eine professionelle Inspektion alle paar Jahre ist ratsam, aber nicht zwingend notwendig.

Gibt es versteckte Kosten?

Bei seriösen Anbietern sind alle Kosten – von der Planung über die Module und den Wechselrichter bis zur Montage und Anmeldung – im Angebot enthalten. Achten Sie auf den Posten „schlüsselfertige Installation“. Laufende Kosten für Versicherung (ca. 50–100 €/Jahr) und Zählermiete sind überschaubar.

Was ist der Unterschied zwischen kWp und kWh?

Ganz einfach erklärt: kWp (Kilowatt-Peak) ist die Maßeinheit für die maximale Leistung Ihrer Anlage unter Testbedingungen – quasi die „PS-Zahl“ Ihrer Anlage. kWh (Kilowattstunde) ist die Maßeinheit für die erzeugte Strommenge über einen Zeitraum – also die Arbeit, die der Motor verrichtet hat. Ihre Stromrechnung wird in kWh abgerechnet.

Haben Sie Ihre persönliche Ersteinschätzung abgeschlossen und möchten nun tiefer in die Materie einsteigen? Online finden Sie dazu weiterführende, praxisnahe Informationen – sowohl zu allen Voraussetzungen für eine private Solaranlage als auch zu passenden Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen und Bedürfnisse zugeschnitten sind.

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