Montagesysteme ohne Dachdurchdringung: Sichere Lösungen für Flachdächer und Garagen

Die Vorstellung, Löcher in ein intaktes und dichtes Dach zu bohren, bereitet vielen Hausbesitzern verständlicherweise Sorge. Insbesondere bei Flachdächern, wie sie auf Garagen, Carports oder Bungalows üblich sind, ist die Dachhaut die einzige Barriere gegen Witterungseinflüsse. Glücklicherweise gibt es moderne Montagesysteme, die eine sichere Installation Ihrer Photovoltaikanlage ermöglichen, ohne die Dachabdichtung zu durchdringen.
Diese Systeme setzen stattdessen auf das Prinzip von Gewicht oder Aerodynamik, um den Solarmodulen selbst bei starkem Wind sicheren Halt zu geben. Eine fachmännische Planung ist hier entscheidend, denn Studien zeigen: Eine fehlerhafte Dachdurchdringung ist eine der Hauptursachen für spätere Undichtigkeiten und teure Bauschäden.
Warum eine Montage ohne Bohren die beste Wahl für Ihr Flachdach ist
Der offensichtlichste Vorteil eines durchdringungsfreien Montagesystems liegt im Erhalt der Dichtigkeit. Jeder Eingriff in die Dachhaut birgt ein potenzielles Risiko. Indem Sie darauf verzichten, schließen Sie diese Gefahrenquelle von vornherein aus und schützen so den Wert Ihres Gebäudes.
Darüber hinaus gibt es weitere handfeste Vorteile:
- Schnellere Installation: Erfahrungsgemäß verkürzt sich die Montagezeit ohne Dachdurchdringung um 20–30 % im Vergleich zu verschraubten Systemen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten.
- Keine Wärmebrücken: Verschraubungen können Wärmebrücken bilden und so die Energieeffizienz des Gebäudes geringfügig beeinträchtigen. Bei ballastierten oder aerodynamischen Systemen entfällt dieses Problem.
- Einfacher Rückbau: Soll die Anlage eines Tages entfernt oder versetzt werden, hinterlässt sie keine Spuren auf dem Dach.
Die zwei Haupttypen: Ballastierte und aerodynamische Systeme
Für die Montage ohne Bohren haben sich zwei grundlegende Technologien durchgesetzt. Die Wahl des richtigen Systems hängt maßgeblich von der Statik Ihres Daches ab.
Die ballastierte Aufständerung: Bewährte Stabilität durch Gewicht
Das gängigste Verfahren ist die ballastierte Aufständerung. Dabei werden die Montageschienen, auf denen die Solarmodule befestigt sind, durch Gewichte beschwert. Als Ballast dienen in der Regel schwere Betonplatten oder spezielle Wannen, die mit Kies gefüllt werden. Das Eigengewicht der gesamten Konstruktion sorgt dafür, dass die Anlage auch bei Sturm fest an ihrem Platz bleibt.
Untersuchungen belegen: Bei Flachdächern mit einer Neigung von unter 5 Grad sind ballastierte Systeme mit rund 70 % der Installationen die häufigste Wahl. Um die empfindliche Dachhaut vor Abrieb zu schützen, wird unter die gesamte Konstruktion eine spezielle Bautenschutzmatte gelegt.
Anwendungsbeispiel: Ein massiv gebautes Garagendach mit Betondecke bietet in der Regel genügend Tragreserven, um eine ballastierte Anlage sicher aufzunehmen. Das zusätzliche Gewicht ist hier statisch meist unproblematisch.
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Ab 2.099,00 €Das aerodynamische System: Intelligentes Design gegen Windlast
Wenn ein Dach nur über begrenzte statische Reserven verfügt, sind aerodynamische Systeme die ideale Lösung. Diese Systeme nutzen ein intelligentes Design mit Windleitblechen und einer geschlossenen Modulfläche, um den Wind für sich zu nutzen. Ähnlich wie bei einem Auto-Heckspoiler erzeugt der über die Module strömende Wind einen Anpressdruck, der die Anlage zusätzlich auf dem Dach fixiert.
Der große Vorteil: Aerodynamische Systeme reduzieren den benötigten Ballast um bis zu 50 %. Das macht sie zur ersten Wahl für Dächer in Leichtbauweise, wie sie oft bei Fertiggaragen oder größeren Gewerbehallen zu finden sind. So wird die Photovoltaik auf der Garage zu einem idealen und beliebten Einstieg in die eigene Stromerzeugung.
Der entscheidende Faktor: Die Statik Ihres Daches
Egal, für welches System Sie sich entscheiden: Eine gründliche Prüfung der Statik für Photovoltaikanlagen ist unerlässlich. Ein Fachmann muss vorab berechnen, ob Ihr Dach die zusätzlichen Lasten tragen kann.
Dabei werden drei Hauptkräfte berücksichtigt:
- Eigengewicht: Das Gewicht der Module, der Montagekonstruktion und des Ballasts.
- Schneelast: Die regional unterschiedliche, maximale Schneemenge, die das Dach zusätzlich tragen muss.
- Windlast: Die Sog- und Druckkräfte, die bei starkem Wind auf die Anlage wirken.
Insbesondere die Windlast ist der kritischste Faktor bei der Planung. Windkanaltests zeigen, dass vor allem die Rand- und Eckbereiche eines Daches extremen Sogkräften ausgesetzt sind, die versuchen, die Module vom Dach zu heben. Eine exakte Berechnung stellt sicher, dass der Ballast an den richtigen Stellen platziert wird und die Anlage sicher verankert ist.
Gerade ältere Garagendächer sind oft nicht für hohe Zusatzlasten ausgelegt. Hier sind aerodynamische Systeme mit ihrem reduzierten Ballastbedarf oft die einzig sichere Lösung.
Anwendungsbereiche: Wo eignen sich durchdringungsfreie Systeme?
Montagesysteme ohne Dachdurchdringung sind die Standardlösung für nahezu jede Form von Photovoltaik auf dem Flachdach. Typische Einsatzorte sind:
- Garagen und Carports: Die Dachflächen sind oft ideal ausgerichtet und leicht zugänglich.
- Bungalows und Anbauten: Flachdächer von Wohngebäuden bieten viel Platz für leistungsstarke Anlagen.
- Gewerbe- und Industriehallen: Große, flache Dachflächen können für die wirtschaftliche Erzeugung von Solarstrom genutzt werden.
Die grundlegende Voraussetzung ist eine Dachneigung von weniger als 5 Grad, um ein Verrutschen der Konstruktion sicher auszuschließen.
FAQ: Häufige Fragen zu Montagesystemen ohne Dachdurchdringung
Was genau ist der Ballast?
Als Ballast werden die Gewichte bezeichnet, die das Montagesystem auf dem Dach halten. Meist handelt es sich um Gehwegplatten aus Beton, seltener um mit Kies gefüllte Wannen. Die Menge und Verteilung des Ballasts wird individuell für jedes Dach berechnet.
Ist mein Dach für eine solche Anlage geeignet?
Ob Ihr Dach geeignet ist, kann nur ein Statiker oder ein erfahrener Installateur nach Prüfung der Bauunterlagen und einer Besichtigung vor Ort verbindlich feststellen. Entscheidend sind die Tragreserven der Dachkonstruktion.
Was passiert mit der Dachentwässerung?
Professionelle Montagesysteme sind so konzipiert, dass sie den Wasserablauf auf dem Dach nicht behindern. Die Trägerelemente haben genügend Abstand zur Dachhaut, sodass Regenwasser ungehindert zu den Abläufen fließen kann.
Wie lange halten solche Systeme?
Die Montagesysteme selbst sind aus langlebigen Materialien wie Aluminium und Edelstahl gefertigt und auf eine Lebensdauer von über 25 Jahren ausgelegt. Die darunterliegende Bautenschutzmatte schützt die Dachhaut zuverlässig über denselben Zeitraum.
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Montagesysteme ohne Dachdurchdringung sind eine sichere, bewährte und effiziente Methode, um die Kraft der Sonne auf Ihrem Flachdach zu nutzen. Sie schützen die Bausubstanz, verkürzen die Montagezeit und bieten den Solarmodulen über Jahrzehnte einen stabilen Halt.
Die wichtigste Voraussetzung für eine sichere und langlebige Anlage ist die professionelle Planung unter Berücksichtigung der Statik. Mit der richtigen Expertise verwandeln Sie Ihr ungenutztes Flachdach in ein Kraftwerk, das sauberen Strom für Ihr Zuhause liefert – ohne ein einziges Loch in Ihrem Dach.
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