AC- vs. DC-gekoppelte Stromspeicher: Die beste Lösung für Neuinstallation und Nachrüstung

Die Entscheidung für eine Photovoltaikanlage ist heute oft auch eine Entscheidung für einen Stromspeicher. Aktuelle Zahlen belegen, dass fast 80 % aller neuen PV-Anlagen für Eigenheime direkt mit einem Batteriespeicher installiert werden – und das aus gutem Grund: Ein Speicher erhöht den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms von durchschnittlich 30 % auf bis zu 80 %. Doch bei der Planung stellt sich eine zentrale technische Frage: Sollte der Speicher AC- oder DC-gekoppelt sein? Die Antwort hängt maßgeblich davon ab, ob Sie eine neue Anlage planen oder ein bestehendes System erweitern möchten.

Dieser Beitrag erklärt die Funktionsweise beider Systeme, beleuchtet die jeweiligen Vor- und Nachteile und gibt Ihnen eine klare Entscheidungshilfe an die Hand.

Die Grundlagen: Was bedeuten AC und DC im Kontext von Photovoltaik?

Um die beiden Kopplungsarten zu verstehen, hilft ein kurzer Blick auf die Stromarten in Ihrem Haushalt. Ihre Solarmodule erzeugen Gleichstrom (DC – Direct Current), während das öffentliche Stromnetz und die meisten Haushaltsgeräte Wechselstrom (AC – Alternating Current) nutzen.

  • Gleichstrom (DC): Der „Rohstrom“ direkt vom Solarmodul oder aus der Batterie.
  • Wechselstrom (AC): Der Strom aus der Steckdose.

Die Umwandlung von DC zu AC übernimmt der Wechselrichter. Der entscheidende Unterschied zwischen AC- und DC-gekoppelten Systemen liegt darin, wie der [Link: interner Link zu „Photovoltaik Speicher“] in diesen Kreislauf integriert wird.

Das AC-gekoppelte System: Maximale Flexibilität für die Nachrüstung

Ein AC-gekoppeltes Speichersystem wird parallel zur Photovoltaikanlage an das Hausnetz angeschlossen und funktioniert im Prinzip wie ein eigenständiges Gerät. Der Solarstrom von den Modulen wird zunächst vom PV-Wechselrichter in AC-Strom umgewandelt. Soll die Batterie geladen werden, wandelt ein zusätzlicher Batterie-Wechselrichter diesen AC-Strom wieder in DC-Strom um. Wird der gespeicherte Strom später im Haus benötigt, erfolgt eine erneute Umwandlung von DC in AC.

Der typische Anwendungsfall: Sie besitzen bereits eine PV-Anlage und möchten nun Ihre Autarkie mit einem Speicher erhöhen. Ein AC-gekoppeltes System ist hier ideal, da es unabhängig vom Hersteller und Alter Ihrer bestehenden Anlage installiert werden kann. Es ist die universelle Lösung zum [Link: interner Link zu „PV-Anlage nachrüsten“].

Vorteile:

  • Hohe Flexibilität: Kompatibel mit jeder bestehenden PV-Anlage.
  • Einfache Installation: Das bestehende System muss nicht verändert werden.
  • Freie Wahl: Sie können den Speicherhersteller frei wählen.
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Nachteile:

  • Geringerer Wirkungsgrad: Durch die mehrfache Umwandlung (DC → AC → DC → AC) entstehen Energieverluste. Der Gesamtwirkungsgrad liegt typischerweise bei 85–90 %.

Praxisbeispiel: Nachrüstung im Einfamilienhaus

Ein Hausbesitzer hat vor fünf Jahren eine 8-kWp-Anlage installieren lassen. Um den teuren Netzstrombezug am Abend zu reduzieren, entscheidet er sich für einen Speicher. Die Wahl fällt auf ein AC-gekoppeltes System mit 10 kWh Kapazität. Der Elektriker kann den Speicher ohne Eingriff in die bestehende PV-Technik installieren, was Zeit und Kosten spart.

Das DC-gekoppelte System: Höchste Effizienz für Neuanlagen

Ein DC-gekoppeltes System verbindet Solarmodule, Laderegler, Batterie und Wechselrichter zu einer Einheit. Der Gleichstrom (DC) von den Solarmodulen fließt direkt in den Batteriespeicher, ohne vorherige Umwandlung in Wechselstrom. Erst wenn der Strom im Haus verbraucht oder ins Netz eingespeist werden soll, wandelt ein zentraler [Link: interner Link zu „Hybridwechselrichter“] den DC-Strom aus den Modulen oder der Batterie in AC-Strom um.

Der typische Anwendungsfall: Sie planen den Bau einer neuen Photovoltaikanlage. Hier ist ein DC-gekoppeltes System die erste Wahl, da es von Anfang an als hocheffizientes Gesamtsystem ausgelegt wird.

Vorteile:

  • Hoher Wirkungsgrad: Da der Strom nur einmal umgewandelt wird, sind die Verluste minimal. Der Wirkungsgrad liegt oft bei über 95 %.
  • Kompaktes System: Ein einziger Hybridwechselrichter genügt für die PV-Anlage und den Speicher.
  • Optimale Abstimmung: Alle Komponenten sind vom Hersteller perfekt aufeinander abgestimmt.
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Nachteile:

  • Geringere Flexibilität: Ein späterer Austausch einzelner Komponenten kann kompliziert sein, da das System eine geschlossene Einheit bildet.
  • Komplexere Nachrüstung: Eine bestehende Anlage auf ein DC-System umzurüsten, ist oft unwirtschaftlich, weil der alte Wechselrichter ersetzt werden muss.

Praxisbeispiel: Neubau mit Photovoltaik

Eine Familie baut ein neues Eigenheim und plant eine 10-kWp-Anlage mit Speicher. In diesem Fall ist ein DC-gekoppeltes Komplettsystem die gängigste Wahl. Der Solarstrom wird mit minimalen Verlusten direkt in der Batterie gespeichert, was sich über die Jahre zu einer erheblichen Menge zusätzlich nutzbarer Energie summiert.

Die Systemarchitekturen im Überblick

Die folgende Grafik veranschaulicht den Weg des Stroms in beiden Systemen. Sie sehen deutlich, dass beim DC-System weniger Umwandlungsschritte notwendig sind.

AC- vs. DC-Kopplung im direkten Vergleich

Eigenschaft AC-gekoppeltes System DC-gekoppeltes System
Optimal für Nachrüstung bestehender PV-Anlagen Neuinstallation von PV-Anlagen
Wirkungsgrad Gut (ca. 85–90 %) Sehr hoch (ca. 95 %)
Flexibilität Sehr hoch, herstellerunabhängig Geringer, da Systemverbund
Komponenten PV-Wechselrichter + Batterie-Wechselr. Ein Hybridwechselrichter für alles
Aufwand Geringer bei Nachrüstung Integrierte Planung bei Neuanlagen

Fazit: Die richtige Wahl für Ihre Situation

Die Entscheidung zwischen einem AC- und einem DC-gekoppelten Stromspeicher ist letztlich einfacher, als es zunächst scheint. Sie hängt fast ausschließlich von Ihrem Ausgangspunkt ab:

  • Für die Nachrüstung einer bestehenden PV-Anlage ist das AC-gekoppelte System fast immer die praktischere, flexiblere und kostengünstigere Lösung. Sie lassen Ihre bewährte Anlage unangetastet und fügen den Speicher als unabhängige Einheit hinzu.

  • Für die Planung einer komplett neuen PV-Anlage ist das DC-gekoppelte System die technologisch überlegene und effizienteste Wahl. Sie erhalten ein perfekt abgestimmtes Gesamtsystem, das den maximalen Ertrag aus Ihrem Solarstrom herausholt.

Auf Photovoltaik.info finden Sie neutrale Fachinformationen, die Sie bei der Auswahl der passenden Komponenten für Ihr Vorhaben unterstützen. Denn eine gut durchdachte Systemwahl ist die Grundlage für eine rentable und langlebige Anlage.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kann ich auch bei einer Neuanlage einen AC-Speicher verwenden?

Ja, das ist technisch möglich, aber in der Regel nicht empfehlenswert. Sie würden auf den Effizienzvorteil eines DC-Systems verzichten und müssten zwei separate Wechselrichter installieren, was die Kosten und die Komplexität erhöht.

Was passiert bei einem DC-System, wenn der Hybridwechselrichter ausfällt?

Da der Hybridwechselrichter eine zentrale Komponente ist, würde bei einem Defekt sowohl die PV-Anlage als auch der Speicher ausfallen. Moderne Hybridwechselrichter sind jedoch sehr langlebig und auf eine Betriebsdauer von 15 bis 20 Jahren ausgelegt.

Ist der Effizienzunterschied in der Praxis wirklich spürbar?

Absolut. Ein Unterschied von 5 % im Wirkungsgrad mag gering klingen, doch die Auswirkung ist erheblich. Bei einer 10-kWp-Anlage mit einem Jahresertrag von 10.000 kWh und 250 Ladezyklen des Speichers pro Jahr summieren sich diese 5 % über 20 Jahre auf mehrere tausend Kilowattstunden. Das entspricht, je nach Strompreis, einer Ersparnis von mehreren hundert bis über tausend Euro.

Sind AC-Systeme günstiger als DC-Systeme?

Bei einer Nachrüstung ist das AC-System meist die günstigere Option, da die bestehende Anlage erhalten bleibt. Bei einer Neuinstallation sind DC-Komplettsysteme hingegen oft preislich attraktiv, weil sie als Paket angeboten werden und nur ein Wechselrichter benötigt wird.


Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten finden Sie direkt auf Photovoltaik.info. Im Shop von Photovoltaik.info finden Sie zudem Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen und Anwendungsfälle abgestimmt sind.

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OLEKSANDR PUSHKAR
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