Zuschuss für Wallbox und Photovoltaik: Diese Kommunen fördern die Sektorenkopplung

Immer mehr Eigenheimbesitzer erkennen das Potenzial, ihr Elektroauto mit selbst erzeugtem Solarstrom zu laden. Diese Verbindung von erneuerbarer Energie und Elektromobilität ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sie senkt auch die Ladekosten erheblich. Während bundesweite Förderprogramme wie der KfW-Zuschuss 440 ausgelaufen sind, haben viele Städte und Gemeinden eigene Initiativen gestartet, um genau diesen Schritt finanziell zu unterstützen. Hier erfahren Sie, welche Kommunen die Anschaffung einer Wallbox in Kombination mit einer Photovoltaikanlage bezuschussen.

Warum die Kombination aus PV-Anlage und Wallbox so sinnvoll ist

Die gleichzeitige Installation einer Photovoltaikanlage und einer Wallbox ist ein Paradebeispiel für die sogenannte Sektorenkopplung. Dabei werden der Stromsektor (Ihre PV-Anlage) und der Verkehrssektor (Ihr E-Auto) intelligent miteinander verbunden. Das Ergebnis ist eine Win-win-Situation:

  • Kostenersparnis: Solarstrom vom eigenen Dach kostet nur noch einen Bruchteil des Netzstroms. Jede Kilowattstunde, die Ihr Auto direkt von der Sonne „tankt“, müssen Sie nicht teuer einkaufen. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 km sparen Sie so schnell mehrere Hundert Euro.
  • Unabhängigkeit: Sie machen sich unabhängiger von steigenden Strompreisen und den Tarifen öffentlicher Ladesäulen. Mit einem intelligenten Energiemanagementsystem können Sie den Ladevorgang sogar so steuern, dass primär überschüssiger Solarstrom genutzt wird.
  • Umweltfreundlichkeit: Ein Elektroauto ist nur so sauber wie der Strom, mit dem es geladen wird. Mit 100 % selbst erzeugtem Solarstrom fahren Sie bilanziell CO₂-neutral und leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.

Die technische Umsetzung ist heute einfacher denn je. Moderne Systeme sorgen dafür, dass die Wallbox mit Photovoltaik kommuniziert und den Ladevorgang optimal auf die Sonneneinstrahlung abstimmt. Dieses intelligente Laden ist oft auch eine Voraussetzung für den Erhalt von Fördergeldern.

Kommunale Förderprogramme: Wo gibt es Geld für Ihre Ladelösung?

Nach dem Ende der bundesweiten KfW-Förderung haben zahlreiche Kommunen eigene Programme aufgelegt. Diese sind oft sehr attraktiv, aber an spezifische Bedingungen geknüpft. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Förderungen eine intelligente, netzdienliche Wallbox voraussetzen und oft nur in Verbindung mit der Neuinstallation einer PV-Anlage gewährt werden.

Hier ist eine Übersicht einiger Städte und Gemeinden, die aktuell (Stand Anfang 2024, Änderungen vorbehalten) Zuschüsse anbieten:

Städte mit aktiven Förderprogrammen

  • Aachen: Im Rahmen des Programms „Sonne tanken“ wird die Kombination aus PV-Anlage und Wallbox mit bis zu 1.000 € gefördert.
  • Darmstadt: Die Stadt bezuschusst die Errichtung von netzdienlichen Wallboxen mit bis zu 400 €.
  • Düsseldorf: Über das Programm „Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten“ können Sie 20 % der Kosten (max. 2.000 €) für eine PV-Anlage in Verbindung mit einer Ladeinfrastruktur erhalten.
  • Erlangen: Das „Klimaschutz- und Anpassungsförderprogramm“ gewährt einen Zuschuss von bis zu 500 € für eine Wallbox.
  • Frankfurt am Main: Der „Klimabonus“ der Stadt fördert intelligente Wallboxen mit bis zu 1.000 €.
  • Heidelberg: Im Rahmen des „Klima-Bonus-Programms“ wird die Anschaffung einer intelligenten Wallbox mit bis zu 1.000 € unterstützt.
  • Köln: Die Stadt fördert über das Programm „Gebäudesanierung und Erneuerbare Energien“ die Installation einer intelligenten Wallbox mit bis zu 250 €.
  • München: Das Förderprogramm „Klimaneutrale Gebäude (FKG)“ unterstützt die Installation einer Wallbox mit bis zu 500 €. Voraussetzung ist eine Ladeleistung von maximal 11 kW und die Nutzung von Ökostrom.
  • Münster: Über das Programm „Klimafreundliche Wohngebäude“ werden Wallboxen mit bis zu 600 € bezuschusst.
  • Regensburg: Das städtische „Förderprogramm zur CO₂-Minderung“ bietet für die Errichtung von Ladepunkten einen Zuschuss von bis zu 1.000 €.
  • Stuttgart: Im Rahmen der „Solaroffensive“ wird eine intelligente Wallbox mit bis zu 200 € bezuschusst, wenn sie zusammen mit einer PV-Anlage installiert wird.
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Wichtiger Hinweis:

Diese Liste ist eine Momentaufnahme. Förderprogramme können kurzfristig aufgelegt, geändert oder ausgeschöpft sein. Prüfen Sie deshalb immer die aktuellen Bedingungen auf der Webseite Ihrer Stadt oder Gemeinde. Oft finden Sie die zuständigen Stellen unter Suchbegriffen wie „Klimaschutzförderung [Ihr Stadtname]“ oder „Förderung Elektromobilität [Ihr Stadtname]“.

Worauf Sie bei der Antragstellung achten sollten

Wer von den kommunalen Zuschüssen profitieren möchte, muss einige formale Kriterien erfüllen. Aus der Beratungspraxis wissen wir, dass vor allem zwei Punkte entscheidend sind:

1. Der richtige Zeitpunkt

Der mit Abstand häufigste Fehler ist eine verfrühte Beauftragung. In fast allen Fällen gilt: Der Förderantrag muss vor dem Kauf und vor der Beauftragung des Handwerkers gestellt und genehmigt werden. Nachträglich eingereichte Anträge werden in der Regel abgelehnt. Planen Sie also ausreichend Vorlaufzeit für den administrativen Prozess ein.

2. Die technischen Anforderungen

Lesen Sie das Kleingedruckte der Förderrichtlinie genau. Viele Kommunen knüpfen ihre Zuschüsse an Bedingungen wie:

  • Intelligente Steuerung: Die Wallbox muss „smart“ oder „netzdienlich“ sein, d. h., sie muss über eine Schnittstelle verfügen, die eine Steuerung durch den Netzbetreiber oder ein Energiemanagementsystem ermöglicht.
  • Ökostrom-Pflicht: Oft wird verlangt, dass der für das Laden benötigte Reststrom aus einem zertifizierten Ökostromtarif bezogen wird.
  • Kombinationspflicht: Der Zuschuss für die Wallbox wird häufig nur gewährt, wenn gleichzeitig eine neue PV-Anlage installiert wird.
  • Fachgerechte Installation: Die Montage muss durch einen zertifizierten Elektro-Fachbetrieb erfolgen.

Zusätzlich zu diesen spezifischen Zuschüssen für die Elektromobilität sollten Sie auch die allgemeine Photovoltaik-Förderung prüfen, die es in vielen Bundesländern und Kommunen gibt. Manchmal lassen sich verschiedene Töpfe sogar kombinieren.

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FAQ – Häufige Fragen zur Förderung von Wallbox und PV-Anlage

Kann ich die Förderung auch für eine bestehende PV-Anlage beantragen?

Das hängt vom jeweiligen kommunalen Programm ab. Viele Förderungen sind explizit an die Neuinstallation einer PV-Anlage gekoppelt, um den Ausbau der erneuerbaren Energien direkt zu fördern. Einige wenige Programme fördern auch die Nachrüstung einer Wallbox bei einer bestehenden Anlage. Ein Blick in die Förderrichtlinie Ihrer Kommune schafft hier Klarheit.

Was genau ist eine „netzdienliche“ oder „smarte“ Wallbox?

Eine smarte Wallbox ist mehr als nur eine Steckdose. Sie verfügt über eine Kommunikationsschnittstelle (z. B. LAN oder WLAN) und kann intelligent gesteuert werden. Das ermöglicht zum einen das Überschussladen mit eigenem Solarstrom und zum anderen die Anbindung an den Netzbetreiber. Dieser kann bei drohender Netzüberlastung die Ladeleistung kurzzeitig reduzieren – ein wichtiger Baustein für die Stabilität der zukünftigen Stromnetze, der deshalb oft gefördert wird.

Lohnt sich der Aufwand für die Beantragung einer Förderung?

Absolut. Auch wenn ein Zuschuss von 300 € oder 500 € auf den ersten Blick gering erscheinen mag, reduziert er die Amortisationszeit Ihrer Investition spürbar. Die Kosten für eine Wallbox inklusive Installation liegen typischerweise zwischen 1.500 € und 2.500 €. Eine Förderung kann hier die Anfangsinvestition um 20 % oder mehr senken.

Meine Kommune bietet kein eigenes Programm an. Gibt es Alternativen?

Ja. Auch ohne direkte Zuschüsse bleibt die Kombination aus PV und Wallbox wirtschaftlich hochattraktiv. Zudem können Sie von anderen Vorteilen profitieren, wie der THG-Quote für Ihr E-Auto oder zinsgünstigen Krediten für energetische Sanierungen. Der größte Hebel bleibt aber die Einsparung durch den selbst erzeugten Strom. Die Logik ist vergleichbar mit der Kombination von Photovoltaik und Wärmepumpe, wo ebenfalls die direkte Nutzung des eigenen Stroms die Hauptmotivation darstellt.

Fazit: Lokale Recherche ist der Schlüssel zum Erfolg

Die Förderlandschaft für Elektromobilität und Photovoltaik ist dezentraler geworden. Wer heute eine PV-Anlage mit einer Wallbox kombinieren möchte, sollte den Blick gezielt auf die eigene Stadt oder Gemeinde richten. Viele Kommunen haben erkannt, wie wichtig diese Sektorenkopplung für das Erreichen lokaler Klimaziele ist und belohnen das Engagement von Eigenheimbesitzern mit attraktiven Zuschüssen.

Eine sorgfältige Recherche der lokalen Angebote und eine rechtzeitige Antragstellung sind daher entscheidend, um die Investitionskosten zu senken und die private Energiewende noch wirtschaftlicher zu gestalten.

Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten finden Sie direkt auf Photovoltaik.info. Im Shop von Photovoltaik.info finden Sie zudem Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen und Anwendungsfälle abgestimmt sind.

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