Wartungsaufwand und Lebensdauer: Was bei Photovoltaik und Solarthermie langfristig zählt

Wartungsaufwand und Lebensdauer: Was bei Photovoltaik und Solarthermie langfristig zählt

Eine Investition in Solartechnik ist wie der Kauf eines Hauses: Der Anschaffungspreis ist nur ein Teil der Gleichung. Die wahre Qualität und der langfristige Wert zeigen sich erst über die Jahre – in der Zuverlässigkeit, den laufenden Kosten und der Lebensdauer. Viele Interessenten fragen sich daher: Welches System ist auf lange Sicht das unkompliziertere und beständigere?

In diesem Beitrag vergleichen wir Photovoltaik und Solarthermie nicht nach ihrer Leistung, sondern beleuchten, was nach der Installation wirklich zählt: Wartung, Langlebigkeit und Betriebssicherheit. So erhalten Sie eine fundierte Grundlage für eine Entscheidung, die Sie über Jahrzehnte begleiten wird.

Photovoltaik vs. Solarthermie: Zwei Wege, die Sonne zu nutzen

Bevor wir uns den Details von Wartung und Lebensdauer widmen, grenzen wir beide Technologien kurz voneinander ab. Sie nutzen beide die Kraft der Sonne, aber für unterschiedliche Zwecke:

  • Photovoltaik (PV) wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Dieser kann im Haushalt verbraucht, in einem Speicher gesichert oder ins öffentliche Netz eingespeist werden.
  • Solarthermie nutzt die Sonnenwärme, um eine Trägerflüssigkeit zu erhitzen. Diese Wärme wird dann zur Erwärmung von Brauchwasser oder zur Unterstützung der Heizung verwendet.

Für eine detailliertere Gegenüberstellung der Technologien empfehlen wir unseren Grundlagenartikel über den Unterschied zwischen Photovoltaik und Solarthermie.

Photovoltaik: Der langlebige Stromerzeuger mit minimalem Aufwand

Wartungsaufwand und Lebensdauer: Was bei Photovoltaik und Solarthermie langfristig zählt

Eine Photovoltaikanlage zeichnet sich durch eine bemerkenswert einfache und robuste Bauweise aus. Sie hat keine beweglichen Teile und keine flüssigen Medien, was den Wartungsaufwand deutlich reduziert.

Lebensdauer: Jahrzehntelange Energieproduktion

Die Komponenten einer PV-Anlage sind auf maximale Haltbarkeit ausgelegt.

  • Solarmodule: Moderne Glas-Folien-Module haben eine erwartete Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren, wie Studien des TÜV Rheinland belegen. Hersteller geben in der Regel eine Leistungsgarantie von 25 Jahren auf 80 bis 85 % der ursprünglichen Nennleistung. Die jährliche Leistungsabnahme (Degradation) liegt dabei meist bei nur 0,5 %.
  • Wechselrichter: Als „Herz“ der Anlage wandelt er den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom um. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) beziffert die Lebensdauer von Wechselrichtern auf 15 bis 20 Jahre. Er ist zwar die Komponente, die im Lebenszyklus der Anlage am ehesten ausgetauscht werden muss, aber dieser Austausch ist eine planbare Investition.
  • Weitere Komponenten: Montagesysteme, Kabel und Stecker sind extrem witterungsbeständig und halten in der Regel genauso lange wie die Module selbst.

Wartung: Weniger ist mehr

Der geringe Wartungsbedarf ist einer der größten Vorteile der Photovoltaik.

  • Sichtprüfung: Als Betreiber sollten Sie Ihre Anlage ein- bis zweimal im Jahr vom Boden aus in Augenschein nehmen. Achten Sie auf grobe Verschmutzungen wie Laub oder Vogelkot sowie auf sichtbare Beschädigungen.
  • Reinigung: In den meisten Regionen Deutschlands reicht der Regen zur Selbstreinigung aus. Eine manuelle Reinigung ist nur bei hartnäckigen Verschmutzungen oder sehr flachen Dachneigungen notwendig, etwa in der Nähe von landwirtschaftlichen Betrieben oder stark befahrenen Straßen.
  • Professionelle Inspektion: Der TÜV empfiehlt alle 2 bis 4 Jahre eine fachmännische Überprüfung. Dabei werden elektrische Verbindungen, der Zustand des Wechselrichters und die Befestigung der Module kontrolliert. Die Kosten hierfür liegen typischerweise bei 100 bis 200 Euro.

Praxisbeispiel: Der Besitzer einer 8-kWp-Anlage auf einem Satteldach muss lediglich im Frühjahr und Herbst einen Blick auf das Dach werfen, um sicherzustellen, dass alles frei von Laub ist. Alle vier Jahre lässt er eine kurze Inspektion durchführen und plant nach etwa 18 Jahren den Austausch des Wechselrichters ein. Ansonsten produziert die Anlage zuverlässig Strom – ohne weiteres Zutun.

Solarthermie: Wärme mit regelmäßigem Servicebedarf

Eine Solarthermieanlage ist ein geschlossenes, flüssigkeitsgeführtes System mit einer Pumpe. Dieser Aufbau macht sie wartungsintensiver als eine Photovoltaikanlage.

Lebensdauer: Robuste Technik mit Verschleißteilen

Auch Solarthermieanlagen sind für eine lange Betriebsdauer konzipiert, haben aber mehr Bauteile, die einem Verschleiß unterliegen.

  • Solarkollektoren: Die Kollektoren auf dem Dach sind sehr robust und erreichen eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren.
  • Pumpe, Steuerung und Speicher: Diese Komponenten im Heizungskeller haben eine erwartete Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren. Vor allem die Solarpumpe unterliegt als bewegliches Teil natürlichem Verschleiß.

Wartung: Der Schlüssel zur Effizienz

Die regelmäßige Wartung ist bei der Solarthermie entscheidend, um Effizienz und Betriebssicherheit zu gewährleisten.

  • Überprüfung der Solarflüssigkeit: Das Wasser-Glykol-Gemisch muss etwa alle zwei Jahre kontrolliert werden. Ein Fachmann prüft den pH-Wert und den Frostschutz. Stimmt die Zusammensetzung der Flüssigkeit nicht mehr, kann es zu Korrosion im System oder im schlimmsten Fall zu Frostschäden im Winter kommen.
  • Systemdruck: Auch der Druck im Solarkreislauf muss stimmen. Ein zu niedriger Druck kann die Zirkulation der Flüssigkeit behindern und die Leistung stark reduzieren.
  • Professionelle Wartung: Eine umfassende Wartung durch einen Fachbetrieb wird alle 3 bis 5 Jahre empfohlen. Hierbei werden alle Komponenten geprüft, die Flüssigkeit bei Bedarf getauscht und die Einstellungen der Steuerung optimiert. Die Kosten liegen meist zwischen 150 und 250 Euro.

Praxisbeispiel: Eine Familie nutzt eine Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung. Um die Leistung langfristig zu sichern, ist ein regelmäßiger Servicevertrag mit einem Heizungsbauer sinnvoll. Wird die Wartung der Solarflüssigkeit versäumt, kann die Anlage an Effizienz einbüßen, ohne dass es sofort auffällt. Das Problem zeigt sich dann oft erst bei der nächsten Heizkostenabrechnung oder durch kaltes Duschwasser.

Direkter Vergleich: Die Systeme im Überblick

Diese Tabelle fasst die wichtigsten Unterschiede zusammen und ermöglicht eine schnelle Einschätzung.

KriteriumPhotovoltaikSolarthermie
Lebensdauer Hauptkomponente30–40 Jahre (Module)20–30 Jahre (Kollektoren)
Lebensdauer Kern-Verschleißteil15–20 Jahre (Wechselrichter)10–15 Jahre (Pumpe, Steuerung)
Empfohlenes Profi-IntervallAlle 2–4 JahreAlle 3–5 Jahre (Flüssigkeitscheck alle 2 Jahre)
Typischer WartungsaufwandSehr gering, meist nur SichtkontrolleModerat, regelmäßige Checks notwendig

Die Erfahrungen vieler Anlagenbetreiber bestätigen: Der „Set it and forget it“-Charakter der Photovoltaik ist ein entscheidender Vorteil für alle, die eine möglichst unkomplizierte Lösung suchen.

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Häufige Fragen zur Wartung und Lebensdauer (FAQ)

Muss ich für die Wartung auf das Dach?

Nein, in der Regel nicht. Die Sichtprüfung können Sie vom Boden, einem Fenster oder Balkon aus durchführen. Für alle Arbeiten direkt an der Anlage sollten Sie aus Sicherheitsgründen einen Fachbetrieb beauftragen. Dieser verfügt über die notwendige Sicherheitsausrüstung.

Was passiert, wenn der Wechselrichter ausfällt?

Ein Ausfall des Wechselrichters führt dazu, dass kein Strom mehr produziert wird. Da seine Lebensdauer kürzer ist als die der Module, ist sein Austausch ein planbarer Kostenfaktor im Lebenszyklus der Anlage. Moderne Monitoring-Systeme melden einen Ausfall sofort, sodass Sie schnell reagieren können.

Kann ich die Wartung selbst durchführen?

Sichtprüfungen und das Ablesen von Daten am Wechselrichter können Sie selbst übernehmen. Arbeiten an der elektrischen Anlage oder den Umgang mit der Solarflüssigkeit bei Solarthermie-Anlagen sollten Sie jedoch ausschließlich qualifizierten Fachleuten überlassen.

Wie wirkt sich Schnee auf die Anlage aus?

Solarmodule sind so konstruiert, dass sie Schneelasten problemlos aushalten. Durch die glatte Oberfläche und die Dachneigung rutscht der Schnee in der Regel von selbst ab. Die kurze Zeit, in der die Anlage im Winter bedeckt ist, beeinflusst die Jahresleistung und die Lebensdauer nur minimal.

Fazit: Langfristige Planung zahlt sich aus

Sowohl Photovoltaik als auch Solarthermie sind ausgereifte und langlebige Technologien, die über Jahrzehnte zuverlässig arbeiten. Der entscheidende Unterschied liegt im laufenden Betrieb: Während die Solarthermie eine regelmäßige fachmännische Betreuung benötigt, um ihre volle Leistung zu erhalten, überzeugt die Photovoltaik durch ihren extrem geringen Wartungsaufwand.

Für Eigenheimbesitzer, die eine möglichst einfache, autarke und wartungsarme Lösung zur Energiegewinnung suchen, ist die Photovoltaikanlage daher oft die unkompliziertere Wahl. Sie investieren einmal und profitieren danach über Jahrzehnte von sauberem Strom bei minimalem Aufwand.

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