Warnsignale bei Photovoltaik-Anbietern: 7 rote Flaggen, die Sie kennen sollten

Die Entscheidung für eine Photovoltaik-Anlage

Die Entscheidung für eine Photovoltaik-Anlage ist eine bedeutende Investition in Ihr Eigenheim. Sie verspricht mehr Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und ermöglicht langfristige Einsparungen. Doch der boomende Markt lockt leider auch Anbieter an, deren Versprechen mehr glänzen als ihre Solarmodule. Ein vermeintlich günstiges Angebot kann sich schnell als teurer Fehler erweisen.

Dieser Beitrag ist Ihr Leitfaden, um seriöse von unseriösen Anbietern zu unterscheiden. Wir zeigen Ihnen die sieben häufigsten roten Flaggen, auf die Sie bei der Prüfung von Angeboten unbedingt achten sollten. So sorgen Sie dafür, dass Ihre Investition in die solare Zukunft auf einem soliden Fundament steht.

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1. Unrealistische Amortisationsversprechen

Eine der häufigsten Taktiken unseriöser Anbieter sind übertrieben optimistische Rendite- und Amortisationsprognosen. Wenn Ihnen versprochen wird, dass sich eine Anlage für 20.000 Euro in unter fünf Jahren amortisiert, ist höchste Vorsicht geboten.

Solche Berechnungen basieren nämlich oft auf unrealistischen Annahmen, wie einer jährlichen Strompreissteigerung von 15 % oder mehr. Die Verbraucherzentrale warnt regelmäßig vor derartigen Lockangeboten. Eine realistische Amortisationszeit für eine private PV-Anlage liegt je nach Anlagengröße, Eigenverbrauchsquote und Strompreisentwicklung bei etwa 10 bis 15 Jahren.

Ein typisches Szenario: Ein Anbieter legt Ihnen eine Berechnung vor, die eine Amortisation in 4,5 Jahren verspricht. Bei genauerem Hinsehen stellen Sie fest, dass er mit einem Strompreis von 60 Cent/kWh in drei Jahren rechnet und von einer hundertprozentigen Eigennutzung des erzeugten Stroms ausgeht – beides ist in der Praxis kaum erreichbar.

Ein vertrauenswürdiger Partner legt dagegen seine Annahmen offen. Er verwendet für die Wirtschaftlichkeitsberechnung eine moderate, nachvollziehbare Strompreissteigerung (z. B. 2–4 % pro Jahr) und plant mit einer realistischen Eigenverbrauchsquote, die typischerweise bei 30–40 % ohne Speicher liegt. Mit einem transparenten [ANCHOR: Photovoltaik Rechner] können Sie verschiedene Szenarien selbst nachvollziehen.

2. Extrem hohe Anzahlungen

Werden Sie aufgefordert, 50 % oder mehr der Gesamtsumme als Anzahlung zu leisten, lange bevor auch nur eine einzige Komponente geliefert wurde? Das ist ein massives Warnsignal.

Hohe Vorauszahlungen deuten oft auf Liquiditätsprobleme des Anbieters hin. Im Falle einer Insolvenz des Unternehmens ist Ihr Geld in der Regel verloren. Die Erfahrung zeigt, dass gerade Anbieter, die mit extremen Niedrigpreisen werben, dieses Risiko durch hohe Anzahlungen ausgleichen wollen.

Stellen Sie sich vor: Ein Anbieter verlangt eine Anzahlung von 10.000 Euro für eine 18.000-Euro-Anlage, zahlbar sofort nach Vertragsunterschrift. Die Lieferung der Module wird nur vage für „das nächste Quartal“ angekündigt.

Seriöse Firmen handhaben dies anders: Üblich und fair sind Anzahlungen von 10 bis maximal 20 % nach Vertragsabschluss. Weitere Zahlungen sind an konkrete Meilensteine geknüpft, zum Beispiel eine weitere Rate nach Lieferung der Komponenten und die Schlusszahlung nach erfolgreicher Inbetriebnahme und Übergabe der Dokumentation.

3. Einsatz von No-Name-Komponenten

Ein Angebot listet Posten wie „15 x Hochleistungs-Solarmodul“ oder „1 x Wechselrichter modernster Bauart“, ohne Hersteller oder genaue Modellbezeichnung zu nennen. Hier sollten bei Ihnen die Alarmglocken läuten.

Die Qualität der Komponenten ist entscheidend für die Lebensdauer und den Ertrag Ihrer Anlage. No-Name-Produkte haben oft eine geringere Effizienz und eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit. Noch wichtiger: Was nützt eine 25-jährige Leistungsgarantie, wenn es den Hersteller in fünf Jahren nicht mehr gibt?

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Angebot ist auf den ersten Blick 2.000 Euro günstiger als das der Konkurrenz. Der Grund: Es werden Solarmodule eines unbekannten Herstellers ohne nachweisbare Leistungsdaten oder europäische Zertifizierungen angeboten.

Ein transparentes Angebot hingegen listet jede Hauptkomponente (Solarmodule, Wechselrichter, ggf. Stromspeicher) mit Hersteller, exakter Modellbezeichnung und den dazugehörigen Datenblättern auf. Wenn Sie bei Photovoltaik.info [ANCHOR: Solarmodule kaufen], sehen Sie stets, von welchem etablierten Hersteller das Produkt stammt und welche Garantien damit verbunden sind.

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4. Aggressiver Hochdruckverkauf

„Dieses Sonderangebot gilt nur noch heute!“ oder „Wenn Sie jetzt unterschreiben, schenken wir Ihnen die Installation!“ – solche Sätze sind klassische Werkzeuge des Hochdruckverkaufs.

Diese Taktik soll Sie daran hindern, das Angebot in Ruhe zu prüfen und mit anderen zu vergleichen. Eine Investition dieser Größenordnung sollte niemals unter Zeitdruck getroffen werden.

Ein Vertriebsmitarbeiter sitzt bei Ihnen am Küchentisch und drängt auf eine sofortige Unterschrift, da eine angebliche Preiserhöhung des Herstellers „unmittelbar bevorsteht“? Das ist ein typisches Druckmittel.

Ein professioneller Anbieter agiert anders: Er gibt Ihnen ausreichend Zeit, das Angebot zu prüfen – in der Regel ist es mehrere Wochen gültig. Er ermutigt Sie sogar, Fragen zu stellen und die Details zu verstehen. Sein Ziel ist ein zufriedener Kunde, nicht eine schnelle Unterschrift.

5. Intransparente oder unvollständige Angebote

Ein scheinbar günstiger Endpreis kann sich schnell als Mogelpackung entpuppen, wenn wichtige Leistungen fehlen und später als „Zusatzkosten“ auf der Rechnung auftauchen.

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Ein Komplettangebot muss alle Schritte von der Planung bis zur Inbetriebnahme umfassen. Fehlende Posten können die Gesamtkosten erheblich in die Höhe treiben und zu bösen Überraschungen führen.

Ein häufiges Problem: Im Angebot fehlt die Anmeldung beim Netzbetreiber, die Kosten für das Gerüst oder die Arbeiten des Elektrikers am Zählerschrank. Diese Posten werden im Nachhinein separat und oft überteuert abgerechnet.

Ein seriöses Angebot zeichnet sich dadurch aus, dass es alle Komponenten und Arbeitsschritte einzeln auflistet. Dazu gehören:

  • Planung und Auslegung der Anlage
  • Alle Komponenten (Module, Wechselrichter, Montagesystem etc.)
  • Gerüststellung und Montage
  • Elektrische Installation und Anschluss
  • Anmeldung beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister
  • Inbetriebnahme und Einweisung

Eine transparente Übersicht über die zu erwartenden [ANCHOR: Photovoltaikanlage Kosten] ist die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

6. Fehlende Referenzen und Zertifizierungen

Ein Anbieter, der erst seit Kurzem am Markt ist und keine abgeschlossenen Projekte vorweisen kann, stellt ein Risiko dar. Das Gleiche gilt, wenn im Team die notwendigen Qualifikationen fehlen.

Die fachgerechte Installation ist entscheidend für die Sicherheit und Leistung Ihrer Anlage. Fehler bei der Montage oder beim elektrischen Anschluss können zu Ertragsverlusten, Schäden am Dach oder sogar zu Brandgefahr führen.

Werden Sie misstrauisch, wenn die Website des Anbieters nur Hochglanz-Stockfotos anstelle von Bildern echter Kundenanlagen zeigt und auf Nachfrage nach Referenzen in Ihrer Nähe ausweicht.

Ein etablierter Fachbetrieb hingegen ist stolz auf seine Arbeit und zeigt Ihnen gerne Fotos von realisierten Projekten. Er kann Ihnen Referenzkunden nennen und nachweisen, dass seine Installateure und insbesondere die verantwortlichen Elektriker über die notwendigen Zertifizierungen verfügen.

7. Vage Aussagen zu Liefer- und Montageterminen

Sie erhalten die Antwort: „Wir liefern, sobald die Ware da ist“ oder „Den Montagetermin vereinbaren wir dann kurzfristig“. Solche unkonkreten Aussagen sind ein weiteres Warnsignal.

Hinter unverbindlichen Zeitangaben können eine schlechte Organisation, überlastete Kapazitäten oder sogar Lieferschwierigkeiten stecken – möglicherweise, weil der Anbieter bei seinen Lieferanten im Zahlungsrückstand ist. Im schlimmsten Fall warten Sie monatelang auf Ihre Anlage.

Ein Beispiel: Sie haben im März einen Vertrag unterschrieben. Im August haben Sie immer noch keinen konkreten Installationstermin und der Anbieter ist telefonisch nur schwer erreichbar.

Ein verlässlicher Partner schafft Klarheit und nennt Ihnen im Vertrag einen realistischen Zeitrahmen für Lieferung und Installation (z. B. „Installation erfolgt innerhalb von 8–12 Wochen nach Auftragserteilung“). Zudem hält er Sie proaktiv über den aktuellen Status auf dem Laufenden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

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Wie lange dauert es realistisch, bis sich eine PV-Anlage amortisiert?

Die Amortisationszeit hängt stark von den Anschaffungskosten, der Entwicklung des Strompreises und Ihrer Eigenverbrauchsquote ab. Ein realistischer Zeitrahmen liegt für die meisten Eigenheime zwischen 10 und 15 Jahren. Versprechen von unter 8 Jahren sollten Sie sehr kritisch hinterfragen.

Was ist eine übliche Höhe für eine Anzahlung?

Seriöse Unternehmen verlangen in der Regel eine Anzahlung von 10–20 % des Gesamtpreises. Weitere Zahlungen werden nach klar definierten Projektfortschritten fällig, etwa nach der Lieferung der Ware oder nach Abschluss der Montage. Die Schlussrate wird erst nach erfolgreicher Inbetriebnahme bezahlt.

Muss der Installateur ein zertifizierter Elektriker sein?

Ja, für den Anschluss der Anlage an das Stromnetz des Hauses und an das öffentliche Netz ist zwingend ein eingetragener Elektroinstallateur erforderlich. Das Montageteam auf dem Dach muss nicht zwangsläufig aus Elektrikern bestehen, aber die elektrische Abnahme und der Anschluss müssen von einer qualifizierten Fachkraft durchgeführt werden.

Gelten diese Warnsignale auch für ein [ANCHOR: Balkonkraftwerk]?

Im Prinzip ja. Auch wenn die Investitionssumme für ein Balkonkraftwerk deutlich geringer ist, sollten Sie auf Qualität und einen vertrauenswürdigen Verkäufer achten. Vorsicht ist bei extrem günstigen Komplettsets mit unbekannten Komponenten geboten. Prüfen Sie, ob der Anbieter transparente Angaben zur Qualität des Wechselrichters und der Module macht und ob die notwendigen Zertifikate für den Betrieb in Deutschland vorliegen.

Ihr Weg zur sicheren Photovoltaik-Anlage

Die Investition in eine Photovoltaik-Anlage ist ein großer Schritt, der sich bei sorgfältiger Planung und der Wahl des richtigen Partners langfristig auszahlt. Lassen Sie sich nicht von unrealistischen Versprechen und aggressiven Verkaufstaktiken unter Druck setzen. Ein seriöser Anbieter überzeugt durch Transparenz, Fachkompetenz und faire Konditionen. Wenn Sie auf die hier genannten roten Flaggen achten, schützen Sie sich vor teuren Fehlentscheidungen und schaffen die Basis für Jahrzehnte sauberen Stroms vom eigenen Dach.

Im Shop von Photovoltaik.info finden Sie Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen abgestimmt sind und ausschließlich aus geprüften Markenkomponenten bestehen. Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten und zur Planung Ihrer Anlage finden Sie ebenfalls direkt auf Photovoltaik.info.

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OLEKSANDR PUSHKAR
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