Versteckte Kosten im PV-Angebot: Eine Checkliste für Zählerschrank, Gerüst und Zusatzarbeiten

Sie haben mehrere Angebote für Ihre neue Photovoltaikanlage eingeholt und eines davon ist deutlich günstiger als die anderen? Das klingt zunächst verlockend. Doch bevor Sie sich für das vermeintlich beste Angebot entscheiden, sollten Sie einen genauen Blick ins Kleingedruckte werfen.

Die Erfahrung zeigt: Gerade bei auffällig günstigen Angeboten fehlen oft wichtige, kostenintensive Posten, die später als „notwendige Zusatzarbeiten“ nachberechnet werden.

Branchenuntersuchungen zeigen, dass 30 bis 40 % der ersten PV-Angebote unvollständig sind. Das führt nicht nur zu unerwarteten Nachforderungen, sondern macht auch einen fairen Anbietervergleich nahezu unmöglich. Dieser Beitrag hilft Ihnen, typische Kostenfallen zu erkennen und Angebote auf ihre Vollständigkeit zu prüfen.

Warum Vollständigkeit wichtiger ist als der niedrigste Preis

Ein PV-Angebot, das den Umbau des Zählerschranks oder die Kosten für ein Gerüst verschweigt, ist wie ein Auto ohne Räder. Auf dem Papier mag es günstig aussehen, in der Praxis ist es aber unbrauchbar.

Ein seriöser Anbieter wird Sie von Anfang an auf alle potenziellen Kosten hinweisen – auch wenn das Angebot dadurch auf den ersten Blick teurer erscheint. Ein solch transparentes und vollständiges Angebot ist ein Zeichen von Professionalität und schützt Sie vor bösen Überraschungen während des Projekts. Denn nur dann zahlen Sie einen fairen Preis, wenn alle notwendigen Leistungen von Beginn an enthalten sind.

Die häufigsten versteckten Kosten im Detail

Bestimmte Posten werden in günstigen Lockangeboten besonders häufig „vergessen“. Achten Sie bei Ihrem Angebotsvergleich gezielt auf die folgenden Punkte, um sicherzustellen, dass Sie Äpfel mit Äpfeln vergleichen.

Der Zählerschrankumbau: Oft eine teure Notwendigkeit

Der Zählerschrank ist die Schaltzentrale Ihrer Hauselektrik. Bei der Installation einer PV-Anlage muss er oft modernisiert oder komplett ausgetauscht werden. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Veraltete Technik: Ältere Zählerschränke (oft vor 2010 verbaut) entsprechen nicht mehr den aktuellen technischen Anschlussbedingungen (TAB) der Netzbetreiber.
  • Platzmangel: Eine PV-Anlage erfordert zusätzliche Komponenten wie einen Überspannungsschutz oder einen Zweirichtungszähler, die Platz benötigen.
  • Sicherheitsanforderungen: Moderne Anlagen erfordern erweiterte Schutzmechanismen, die in alten Schränken nicht vorgesehen sind.

Die Kosten für einen solchen Umbau liegen erfahrungsgemäß zwischen 800 und 2.500 Euro und sind einer der häufigsten Gründe für erhebliche Nachberechnungen. Ein professioneller Anbieter prüft den Zustand Ihres Zählerschranks vorab – oft anhand von Fotos – und weist die Kosten für einen möglichen Umbau direkt im Angebot aus.

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Gerüstkosten: Sicherheit, die ihren Preis hat

Für die Montage der Solarmodule auf dem Dach ist aus Sicherheitsgründen fast immer ein Gerüst erforderlich. Die Kosten dafür sind nicht unerheblich und hängen von der Höhe des Hauses, der Dachform und der benötigten Standzeit ab.

Rechnen Sie hier mit Kosten zwischen 500 und 1.500 Euro. Wird dieser Posten im Angebot nicht explizit genannt, sollten Sie unbedingt nachhaken. Klären Sie außerdem, ob die angegebene Gerüstmiete für die gesamte Installationsdauer ausreicht oder ob bei Verzögerungen weitere Kosten anfallen könnten.

Zusätzliche Elektroarbeiten: Die unsichtbaren Posten

Neben dem Zählerschrank können weitere Elektroarbeiten anfallen, die für den sicheren Betrieb der Anlage unerlässlich sind. Diese sind für Laien schwer zu erkennen, können die Gesamtkosten aber spürbar beeinflussen.

Typische Beispiele sind:

  • Potentialausgleich: Die Erdung aller metallischen Teile der PV-Anlage zur Vermeidung gefährlicher Spannungen.
  • Überspannungsschutz: Eine wichtige Schutzmaßnahme, um die Anlage und Ihre Hauselektronik vor Schäden durch Blitzeinschläge zu schützen.
  • Verkabelung: Das Verlegen der Solarkabel vom Dach zum Wechselrichter und vom Wechselrichter zum Zählerschrank. Je nach Wegstrecke und baulichen Gegebenheiten (z. B. notwendige Wanddurchbrüche) kann der Aufwand variieren.

Diese Arbeiten können mit mehreren hundert bis über tausend Euro zu Buche schlagen. Ein gutes Angebot listet diese Punkte einzeln auf oder fasst sie unter einem nachvollziehbaren Posten wie „Elektroinstallation DC/AC“ zusammen. Fehlen solche Details, sollten Sie gezielt nachfragen, was genau enthalten ist. Die gesamten Kosten einer PV-Anlage setzen sich eben aus vielen solchen Einzelteilen zusammen.

Weitere mögliche Zusatzkosten

  • Dacharbeiten: Müssen defekte Dachziegel ausgetauscht oder der Dachstuhl für die zusätzliche Last verstärkt werden?
  • Anmeldung beim Netzbetreiber: Die Anmeldung der Anlage ist obligatorisch. Seriöse Anbieter übernehmen diesen Service und weisen die Kosten dafür aus.
  • Entsorgung: Die Entsorgung von Verpackungsmaterial oder alten Bauteilen (z. B. dem alten Zählerschrank) sollte ebenfalls geklärt sein.

Ihre Checkliste: So prüfen Sie jedes PV-Angebot

Nutzen Sie diese Checkliste, um Angebote schnell und systematisch auf Vollständigkeit zu prüfen. Ein seriöser Anbieter wird Ihnen zu jedem Punkt eine klare Auskunft geben können.

  • Zählerschrank: Ist eine Prüfung des Zählerschranks erfolgt? Sind die Kosten für einen eventuellen Umbau oder eine Modernisierung enthalten?
  • Gerüst: Sind die Kosten für Auf- und Abbau des Gerüsts sowie die Miete für die gesamte Installationsdauer explizit aufgeführt?
  • Elektroinstallation: Werden alle notwendigen Elektroarbeiten (Potentialausgleich, Überspannungsschutz, Verkabelung) detailliert beschrieben?
  • Anmeldung: Ist die Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister im Preis inbegriffen?
  • Komponenten: Sind alle Komponenten (Module, Wechselrichter, Montagesystem) mit Hersteller und genauer Typenbezeichnung aufgelistet?
  • Dacharbeiten: Wird auf eventuell notwendige Arbeiten am Dach hingewiesen? Sind Ersatzdachziegel inkludiert?
  • Zeitplan: Gibt es einen realistischen Zeitplan für die Lieferung und Installation?
  • Garantien: Sind die Garantiezeiten für die einzelnen Komponenten und die Installationsleistung klar ausgewiesen?

Ein gründlicher Vergleich schützt Sie nicht nur vor unerwarteten Kosten, sondern ist auch ein wichtiger Schritt bei der Auswahl des richtigen Solarteurs.

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FAQ – Häufige Fragen zu Angebotskosten

Ist ein teureres Angebot automatisch besser?
Nicht zwangsläufig. Aber ein teureres Angebot ist oft das vollständigere und somit ehrlichere. Ein Anbieter, der alle Eventualitäten von vornherein einpreist, wirkt teurer als ein Konkurrent, der auf Nachberechnungen setzt. Prüfen Sie daher die enthaltenen Leistungen, nicht nur den Endpreis.

Kann ich den Zählerschrankumbau selbst durchführen, um Kosten zu sparen?
Nein. Arbeiten am Zählerschrank dürfen aus Sicherheits- und Zulassungsgründen nur von einem eingetragenen Elektroinstallateur durchgeführt werden.

Warum wird das Gerüst manchmal als optionaler Posten aufgeführt?
Einige Installationsbetriebe arbeiten mit externen Gerüstbauern zusammen und führen die Kosten getrennt auf. Wichtig ist nur, dass Sie wissen, dass dieser Posten anfällt und ihn in Ihrer Gesamtkalkulation berücksichtigen.

Wie finde ich heraus, ob mein Zählerschrank umgebaut werden muss?
Ein guter Indikator ist das Alter Ihres Hauses bzw. der letzten umfassenden Sanierung der Elektrik. Machen Sie am besten einige Fotos vom geöffneten und geschlossenen Zählerschrank und senden Sie diese an den Anbieter. Ein Fachmann kann oft schon anhand der Bilder eine erste Einschätzung geben.

Fazit: Ein faires Angebot ist ein vollständiges Angebot

Die Investition in eine Photovoltaikanlage ist eine langfristige Entscheidung, bei der Sie sich nicht von einem vermeintlich günstigen Preis blenden lassen sollten. Ein seriöses Angebot zeichnet sich durch Transparenz und Vollständigkeit aus: Es listet alle notwendigen Arbeiten und Materialien detailliert auf und gibt Ihnen die Sicherheit, dass keine unerwarteten Kosten auf Sie zukommen.

Nehmen Sie sich die Zeit, die Angebote Punkt für Punkt zu vergleichen. Ein Anbieter, der Sie umfassend aufklärt und alle Kosten transparent darlegt, ist in der Regel auch der vertrauenswürdigere Partner für Ihr Projekt. Denn nur so stellen Sie sicher, dass sich Ihre Investition langfristig rechnet und die Amortisation Ihrer PV-Anlage wie geplant verläuft.

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