Stromspeicher für Photovoltaik: Der Leitfaden mit Infografik & Checkliste

Stromspeicher für Photovoltaik: Der Leitfaden mit Infografik & Checkliste

Die Entscheidung für eine Photovoltaikanlage ist gefallen – doch oft folgt die wirklich entscheidende Frage direkt im Anschluss: Lohnt sich ein zusätzlicher Stromspeicher?

Für viele Hausbesitzer ist diese Investition die bedeutendste nach dem Hauskauf selbst. Sie verspricht mehr Unabhängigkeit und niedrigere Stromrechnungen, wirft zugleich aber auch Fragen zu Kosten, Technik und Langlebigkeit auf.

Dieser Leitfaden begleitet Sie als verlässlicher Berater auf diesem Weg. Wir übersetzen technische Komplexität in verständliche Entscheidungshilfen und zeigen Ihnen mit praxisnahen Infografiken und Merkblättern, wie Sie den passenden Stromspeicher für Ihre individuelle Situation finden. So treffen Sie eine fundierte Entscheidung, die sich über Jahre auszahlt.

Infografik: Ihr Geldbeutel im Jahr 2025 – Mit vs. Ohne Stromspeicher

Der stärkste Anreiz für einen Stromspeicher liegt in der wachsenden Kluft zwischen den Kosten für Netzstrom und selbst erzeugtem Solarstrom. Während Sie für Strom aus dem öffentlichen Netz oft um die 40 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) bezahlen, liegen die Gestehungskosten für Ihren eigenen Solarstrom bei nur etwa 7 ct/kWh.

Ein Stromspeicher ermöglicht es Ihnen, diesen günstigen Strom nicht nur tagsüber, sondern auch abends und nachts zu nutzen. Er speichert überschüssige Energie, die sonst für eine geringe Einspeisevergütung ins Netz fließen würde, und hält sie für den späteren Eigenverbrauch bereit. Die Grafik visualisiert diesen Unterschied deutlich.

Infografik: Ihr Geldbeutel im Jahr 2025 – Mit vs. Ohne Stromspeicher

Die Erfahrung zeigt: Mit einem passend dimensionierten Speicher können Hausbesitzer ihren Autarkiegrad von rund 30 % auf bis zu 70–80 % steigern. Das bedeutet, dass Sie den Großteil Ihres Strombedarfs selbst decken und nur noch einen kleinen Rest vom Anbieter zukaufen müssen.

Der 60-Sekunden-Check: Lohnt sich ein Speicher für Sie?

Bevor wir in die technischen Details eintauchen, hilft eine schnelle erste Einschätzung. Beantworten Sie für sich die folgenden Fragen:

  • Verbrauchen Sie mehr als 3.500 kWh Strom pro Jahr? (Typisch für einen 3–4-Personen-Haushalt)

  • Sind Sie tagsüber oft nicht zu Hause, sodass Ihr Stromverbrauch dann am höchsten ist, wenn die Sonne nicht scheint (also morgens und abends)?

  • Möchten Sie Ihre Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und steigenden Preisen maximieren?

  • Planen Sie in Zukunft die Anschaffung eines Elektroautos oder einer Wärmepumpe?

Wenn Sie die meisten dieser Fragen mit „Ja“ beantworten, ist ein Stromspeicher für Sie höchstwahrscheinlich eine wirtschaftlich sinnvolle Investition. Zudem sind die Kosten für Speichersysteme in den letzten Jahren auf unter 500 € pro Kilowattstunde Speicherkapazität gefallen, was eine Amortisation oft schon nach 8 bis 12 Jahren ermöglicht.

Die richtige Größe: Wie viel kWh braucht Ihr Zuhause wirklich?

Einer der häufigsten und teuersten Fehler ist ein falsch dimensionierter Speicher. Ein zu großer Speicher amortisiert sich nie, ein zu kleiner bringt nicht den gewünschten Autarkie-Effekt.

Als verlässliche Faustregel für die Dimensionierung hat sich in der Praxis bewährt:

1 kWp PV-Leistung ≈ 1 kWh nutzbare Speicherkapazität

Das bedeutet: Für eine typische 7-kWp-Anlage auf einem Einfamilienhaus ist ein Speicher mit rund 7 kWh Kapazität in der Regel ideal. Diese Regel stellt sicher, dass der Speicher an sonnigen Tagen zuverlässig vollgeladen wird, um den Bedarf in der Nacht zu decken – ohne dass teure Kapazität ungenutzt bleibt.

Berücksichtigen Sie bei der Planung auch zukünftige Großverbraucher. Ein E-Auto oder eine Wärmepumpe kann den Strombedarf deutlich erhöhen, weshalb viele moderne Speichersysteme modular aufgebaut und nachträglich erweiterbar sind.

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Technik, die zählt: Worauf Sie wirklich achten müssen

Vergleichsportale listen unzählige technische Daten auf, doch nur wenige sind für Ihre Kaufentscheidung wirklich ausschlaggebend. Anstatt sich in Details zu verlieren, konzentrieren Sie sich lieber auf die folgenden vier Kennzahlen, die über Effizienz, Langlebigkeit und Sicherheit entscheiden.

1. Der Systemwirkungsgrad (SPI)

Viele Hersteller werben mit dem Wirkungsgrad der Batterie. Viel wichtiger ist jedoch der Wirkungsgrad des Gesamtsystems, denn bei jeder Umwandlung und Speicherung von Strom geht Energie verloren. Die wissenschaftlich fundierte und unabhängige Kennzahl dafür ist der System Performance Index (SPI), der von der HTW Berlin ermittelt wird. Er gilt als das ehrlichste Maß für die Effizienz eines Speichersystems. Ein guter SPI-Wert liegt bei über 90 %.

2. Zyklenfestigkeit & Lebensdauer

Ein Ladezyklus beschreibt das einmalige vollständige Auf- und Entladen des Speichers. Hochwertige Speicher garantieren heute 10.000 Ladezyklen und mehr, was einer theoretischen Lebensdauer von über 20 Jahren entspricht. Achten Sie auf lange Garantiezeiten (üblich sind 10 Jahre), die diese Langlebigkeit absichern.

3. Entladetiefe (DoD – Depth of Discharge)

Die Entladetiefe gibt an, wie viel Prozent der gespeicherten Energie Sie tatsächlich nutzen können. Moderne Lithium-Eisenphosphat-Speicher (LFP) erreichen eine Entladetiefe von 90 % bis 100 %. Das bedeutet, dass Ihnen bei einem 10-kWh-Speicher auch wirklich 9 bis 10 kWh Strom zur Verfügung stehen.

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4. Notstromfähigkeit

Nicht jeder Speicher liefert bei einem Stromausfall automatisch weiter Energie. Man unterscheidet hier zwischen einer einfachen Ersatzstromfunktion (versorgt nur ausgewählte Steckdosen) und einer echten Notstromfähigkeit (kann das gesamte Hausnetz versorgen). Klären Sie daher vor dem Kauf, welcher Grad an Versorgungssicherheit für Sie wichtig ist.

Ihr Wissensvorsprung zum Mitnehmen: Um Ihnen die Orientierung zu erleichtern, haben wir die wichtigsten Kennzahlen und Faustregeln in einem kompakten Merkblatt zusammengefasst. Laden Sie es hier kostenlos herunter und nutzen Sie es als Checkliste für Ihre Gespräche mit Installateuren.

Laden Sie hier Ihr Merkblatt herunter: Die 10 wichtigsten Faustformeln der Photovoltaik (PDF)

AC vs. DC, LFP vs. NMC: Die Technologie-Entscheidung einfach erklärt

Die technischen Begriffe können verwirrend sein, doch die Entscheidung lässt sich auf zwei einfache Szenarien herunterbrechen:

  • Systemkopplung (AC vs. DC):
    DC-Systeme sind die erste Wahl für neue PV-Anlagen. Der Solarstrom wird direkt (DC) in der Batterie gespeichert, was effizienter ist. Rund 95 % aller neuen Systeme sind heute DC-gekoppelt.
    AC-Systeme eignen sich perfekt zum Nachrüsten bestehender PV-Anlagen. Sie werden unabhängig von der Solaranlage an das Hausnetz angeschlossen.

  • Batterietechnologie (LFP vs. NMC):
    Lithium-Eisenphosphat (LFP) ist heute der De-facto-Standard für Heimspeicher. LFP-Zellen sind extrem sicher, langlebig, enthalten keine kritischen Rohstoffe wie Kobalt und sind thermisch stabil, was eine Brandgefahr praktisch ausschließt.
    NMC-Zellen (Nickel-Mangan-Cobalt) bieten eine etwas höhere Energiedichte, sind aber thermisch instabiler und in der Herstellung weniger nachhaltig. Für die Anwendung im Eigenheim gilt LFP daher klar als die überlegene Wahl.

In der Praxis entscheiden sich die meisten Hausbesitzer heute für ein DC-gekoppeltes System mit sicherer LFP-Technologie.

AC vs. DC, LFP vs. NMC: Die Technologie-Entscheidung einfach erklärt

Die häufigsten Fehler beim Speicherkauf und wie Sie sie vermeiden

Die Investition in einen Stromspeicher ist eine langfristige Entscheidung. Umso wichtiger ist es, typische Fallstricke von Anfang an zu kennen und zu vermeiden.

  1. Fehler: Nur auf den Preis pro kWh achten. Ein billiger Speicher mit schlechtem Wirkungsgrad und geringer Zyklenzahl kommt Sie über die Jahre teurer zu stehen als ein hochwertiges System.

  2. Fehler: Die Gesamteffizienz ignorieren. Verlassen Sie sich nicht auf Werbeversprechen, sondern fragen Sie gezielt nach dem SPI-Wert oder unabhängigen Testergebnissen.

  3. Fehler: Den Speicher überdimensionieren. Ein Speicher, der selbst im Sommer nie voll wird, kann sich kaum rentieren. Halten Sie sich an die Faustformel „1 kWp ≈ 1 kWh“.

  4. Fehler: An der Sicherheit sparen. Bestehen Sie auf der bewährten und sicheren LFP-Technologie. Ihre Sicherheit und die Ihrer Familie haben oberste Priorität.

FAQ: Häufige Fragen zum Stromspeicher

Wann amortisiert sich ein Stromspeicher?

Bei den aktuellen Strompreisen und Anschaffungskosten amortisiert sich ein passend dimensionierter Speicher in der Regel nach 8 bis 12 Jahren. Bei weiter steigenden Strompreisen verkürzt sich dieser Zeitraum entsprechend.

Ist die Speichertechnologie schon ausgereift?

Ja. Insbesondere die LFP-Technologie hat sich als extrem langlebig und sicher erwiesen. Sie ist seit vielen Jahren im Einsatz und gilt als ausgereifter Standard für Heimspeicher, der auch in den kommenden Jahrzehnten zuverlässig arbeiten wird.

Was passiert bei einem Stromausfall?

Das hängt von Ihrem System ab. Mit einem notstromfähigen Speicher können Sie Ihr Haus auch bei einem Netzausfall weiter mit Strom versorgen. Dieser Aspekt der Versorgungssicherheit sollte daher vor dem Kauf geklärt werden.

Brauche ich für ein E-Auto oder eine Wärmepumpe einen größeren Speicher?

Ja, beide erhöhen den Strombedarf erheblich. Die gute Nachricht: Eine größere PV-Anlage in Kombination mit einem größeren Speicher ermöglicht es Ihnen, Ihr E-Auto oder Ihre Wärmepumpe ebenfalls mit günstigem Solarstrom zu betreiben. Viele Systeme sind modular erweiterbar, um auf einen solchen zukünftigen Bedarf reagieren zu können.

Ein Stromspeicher ist mehr als nur eine Batterie – er ist Ihr Schlüssel zu mehr Unabhängigkeit und Kontrolle über Ihre Energiekosten

Ein Stromspeicher ist mehr als nur eine Batterie – er ist Ihr Schlüssel zu mehr Unabhängigkeit und Kontrolle über Ihre Energiekosten. Mit dem Wissen aus diesem Leitfaden sind Sie bestens gerüstet, die richtige Wahl für Ihr Zuhause zu treffen.

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