Stromspeicher finanzieren: So klappt der Kredit für die Nachrüstung

Ihre Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert bereits tagsüber zuverlässig sauberen Strom. Doch was passiert am Abend, wenn der Energiebedarf im Haushalt steigt? Dann müssen Sie teuren Strom aus dem Netz zukaufen – ein Szenario, das viele Besitzer einer PV-Anlage kennen. Ein Stromspeicher löst dieses Problem, indem er den tagsüber erzeugten Solarstrom für die Abend- und Nachtstunden sichert. Die Anschaffung ist jedoch eine Investition, die sich nicht einfach aus der Portokasse bezahlen lässt. Erfahren Sie hier, wie Sie einen Stromspeicher gezielt nachrüsten und die Anschaffung sinnvoll über einen Kredit finanzieren.

Warum einen Stromspeicher nachrüsten? Der Sprung zur Energieunabhängigkeit

Mit einer Photovoltaikanlage ohne Speicher verbraucht ein typischer Haushalt rund 30 % des erzeugten Solarstroms selbst. Der Rest wird ins Netz eingespeist – oft zu einer Vergütung, die deutlich unter dem aktuellen Strompreis liegt. Mit einem passend dimensionierten Photovoltaik Speicher lässt sich dieser Eigenverbrauchsanteil auf 60 bis 80 % steigern.

Das Ergebnis: Sie müssen deutlich weniger Strom von Ihrem Energieversorger kaufen und machen sich unabhängiger von steigenden Strompreisen. Der Autarkiegrad Ihres Haushalts erhöht sich spürbar. Sie nutzen Ihren eigenen, sauberen Strom genau dann, wenn Sie ihn brauchen.

Diagramm, das den Eigenverbrauch mit und ohne Speicher vergleicht

Ein praktisches Beispiel: Eine vierköpfige Familie verbraucht ihren Strom hauptsächlich morgens und abends. Die PV-Anlage produziert jedoch zur Mittagszeit am meisten. Ein Speicher überbrückt diese Lücke, indem er die Mittagsspitze aufnimmt und für den Abend bereithält. Das ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch ein großer Schritt in Richtung Energieautarkie.

Die Kosten im Blick: Was kostet ein Stromspeicher für ein Einfamilienhaus?

Die Kosten für einen Stromspeicher hängen von seiner Speicherkapazität ab, die in Kilowattstunden (kWh) gemessen wird. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus sind Speichergrößen zwischen 5 und 15 kWh üblich.

Als Faustregel gelten Kosten von 800 bis 1.200 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität.

Ein konkretes Rechenbeispiel:

  • Ein Speicher mit 10 kWh Kapazität, eine gängige Größe für einen Vierpersonenhaushalt mit einer mittelgroßen PV-Anlage, kostet inklusive Installation und Wechselrichter zwischen 8.000 und 12.000 Euro.

Da diese Summe eine bedeutende Investition ist, kommt für viele Anlagenbesitzer eine Finanzierung infrage.

Den Speicher finanzieren: Welche Kreditoptionen gibt es?

Für die Finanzierung stehen Ihnen verschiedene Wege offen. In der Praxis haben sich vor allem drei Optionen bewährt, die jeweils eigene Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Übersicht verschiedener Kreditarten mit Vor- und Nachteilen

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Der Klassiker: Förderkredite der KfW-Bank

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet spezielle Förderprogramme für erneuerbare Energien an. Das bekannteste ist das Programm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“, das auch die Nachrüstung von Batteriespeichern in Verbindung mit Photovoltaikanlagen unterstützt.

Der große Vorteil sind die oft sehr günstigen Zinssätze, die meist unter denen klassischer Bankkredite liegen. Der Weg zum Kredit führt jedoch immer über Ihre Hausbank, die den Antrag bei der KfW für Sie stellt. Da sich die Konditionen ändern können, sollten Sie vorab einen Blick auf die aktuellen Bestimmungen werfen. Eine gute Anlaufstelle für erste Informationen ist unsere Übersicht zur KfW-Förderung für Photovoltaik.

Die zweckgebundene Lösung: Modernisierungs- und Energiekredite

Viele Banken bieten spezielle Kredite für energetische Sanierungen oder Modernisierungen an, und ein Stromspeicher fällt in der Regel in diese Kategorie. Da die Bank den Verwendungszweck kennt und die Immobilie als Sicherheit dient, sind die Zinsen hier oft günstiger als bei einem freien Ratenkredit.

Der mögliche Nachteil: Bei höheren Kreditsummen verlangen manche Banken eine Eintragung ins Grundbuch. Für die alleinige Finanzierung eines Stromspeichers ist das jedoch unüblich und verursacht zusätzliche Kosten. Es lohnt sich, gezielt nach „Energiekrediten“ ohne Grundbucheintrag zu fragen.

Die flexible Alternative: Der klassische Ratenkredit

Ein normaler Ratenkredit (Konsumentenkredit) ist die flexibelste und unkomplizierteste Option. Sie müssen keinen bestimmten Verwendungszweck nachweisen, und die Abwicklung ist meist sehr schnell. Sie erhalten die Kreditsumme zur freien Verfügung und können damit den Speicher, die Installation und eventuelle Zusatzarbeiten bezahlen.

Diese Flexibilität hat jedoch ihren Preis: Die Zinssätze sind bei Ratenkrediten in der Regel höher als bei zweckgebundenen Krediten oder KfW-Darlehen. Ein gründlicher Vergleich verschiedener Anbieter ist hier deshalb unerlässlich, um sich die bestmöglichen Konditionen zu sichern.

Rechnet sich ein finanzierter Stromspeicher?

Die entscheidende Frage ist natürlich, ob sich die Investition trotz der Finanzierungskosten lohnt. Die Wirtschaftlichkeit hängt von mehreren Faktoren ab:

  1. Höhe der Kreditzinsen: Je niedriger der Zinssatz, desto geringer die monatliche Belastung.
  2. Höhe des aktuellen Strompreises: Je teurer der Strom aus dem Netz, desto mehr Geld sparen Sie durch jede selbst verbrauchte Kilowattstunde.
  3. Ihr Verbrauchsverhalten: Je mehr Strom Sie in den Abendstunden verbrauchen, desto schneller amortisiert sich der Speicher.

Die Grundrechnung ist einfach: Die monatlichen Einsparungen bei der Stromrechnung sollten idealerweise die monatliche Kreditrate übersteigen oder zumindest ausgleichen. Moderne Lithium-Ionen-Speicher haben eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren, sodass die Investition langfristig geplant werden kann. Besonders in Zeiten hoher Strompreise und niedriger Kreditzinsen macht sich eine solche Finanzierung schnell bezahlt.

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FAQ – Häufige Fragen zur Finanzierung eines Stromspeichers

Brauche ich für den Kredit einen Grundbucheintrag?
In den meisten Fällen nicht. Für die Finanzierungssumme eines Stromspeichers genügt den Banken in der Regel Ihre Bonität. Ein Grundbucheintrag wird meist erst bei größeren Modernisierungskrediten (z. B. ab 50.000 Euro) gefordert.

Kann ich auch regionale Förderungen für den Speicher nutzen?
Ja, unbedingt. Neben der KfW bieten auch viele Bundesländer und Kommunen eigene Förderprogramme für Stromspeicher an. Diese können aus Zuschüssen bestehen, die nicht zurückgezahlt werden müssen, und lassen sich oft mit einem Kredit kombinieren. Eine Recherche bei Ihrer Landesenergieagentur oder Stadtverwaltung ist daher sehr zu empfehlen.

Wie finde ich den passenden Kredit?
Der erste Ansprechpartner ist oft die eigene Hausbank. Holen Sie sich dort ein Angebot ein, aber vergleichen Sie es unbedingt mit den Konditionen anderer Banken und Online-Kreditportalen. Achten Sie dabei auf den effektiven Jahreszins, da dieser alle Kosten des Kredits enthält.

Macht die Finanzierung auch bei einer älteren PV-Anlage Sinn?
Gerade dann! Wenn Ihre Anlage bald aus der 20-jährigen EEG-Förderung fällt, erhalten Sie nur noch eine sehr geringe Einspeisevergütung. Der Eigenverbrauch des Solarstroms wird dann zur wirtschaftlich attraktivsten Option. Ein Speicher ist hier die ideale Lösung, um den wertvollen Strom selbst zu nutzen, anstatt ihn günstig zu verkaufen.

Fazit: Ein gezielter Kredit kann den Weg zur Autarkie ebnen

Die Nachrüstung eines Stromspeichers ist für Besitzer von Photovoltaikanlagen ein logischer und wirtschaftlich sinnvoller Schritt zu mehr Unabhängigkeit. Die anfänglich hohen Investitionskosten lassen sich durch eine passende Finanzierung gut überbrücken. Welche Option – ob zinsgünstiger KfW-Kredit, zweckgebundener Modernisierungskredit oder flexibler Ratenkredit – die beste Wahl ist, hängt von Ihrer individuellen Situation ab.

Ein sorgfältiger Vergleich der Optionen sorgt dafür, dass die monatliche Ersparnis durch den höheren Eigenverbrauch die Kreditkosten langfristig aufwiegt. So wird der Traum vom eigenen Solarstrom rund um die Uhr zur Realität.

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OLEKSANDR PUSHKAR
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