Ein Balkonkraftwerk ist für viele der erste Schritt in die Welt der Solarenergie. Tagsüber liefert es Strom und senkt die Grundlast des Haushalts. Doch was passiert mit der Energie, wenn Sie bei der Arbeit sind und kaum Strom verbrauchen?
Der überschüssige Strom fließt unvergütet ins öffentliche Netz – und genau hier setzt die Idee eines Speichers an: Er fängt den Solarstrom auf, damit Sie ihn abends und nachts selbst nutzen können. Das erhöht nicht nur Ihre Unabhängigkeit, sondern maximiert auch den Wert jeder selbst erzeugten Kilowattstunde.
Warum ein Speicher für ein Balkonkraftwerk? Der entscheidende Vorteil
Der größte Nutzen eines Speichers für ein Balkonkraftwerk liegt in der Erhöhung des Eigenverbrauchs. Eine Mini-PV-Anlage mit einer Leistung von 600 oder künftig 800 Watt erzeugt zur Mittagszeit oft mehr Strom, als ein durchschnittlicher Haushalt als Grundlast benötigt. Diese Grundlast, die durch Geräte wie den Kühlschrank, den WLAN-Router und Standby-Verbraucher entsteht, liegt häufig nur bei 100 bis 200 Watt.
Ein typisches Alltagsszenario: Ihr Balkonkraftwerk produziert um 13 Uhr bei voller Sonne 600 Watt. Ihr Haushalt benötigt in diesem Moment aber nur 150 Watt. Ohne Speicher werden die überschüssigen 450 Watt einfach ins Netz eingespeist – ohne finanzielle Vergütung.
Ein Speicher hingegen lädt sich mit dieser Energie auf. Am Abend, wenn Sie nach Hause kommen und kochen, fernsehen oder das Licht einschalten, entlädt sich der Speicher und versorgt Ihre Geräte mit dem tagsüber gesammelten Sonnenstrom. Ihre Eigenverbrauchsquote steigt dadurch deutlich.
Technische Besonderheiten: Was unterscheidet einen Speicher für Mini-PV-Anlagen?
Speicher für Balkonkraftwerke sind technisch anders konzipiert als die großen Systeme für Dachanlagen. Der entscheidende Unterschied liegt in der Art der Kopplung an das System.
AC-gekoppelte Systeme: Die Plug-and-Play-Lösung
Die meisten Speicher für Balkonkraftwerke sind AC-gekoppelt. Das bedeutet, sie werden einfach zwischen den Wechselrichter Ihrer Mini-PV-Anlage und die Steckdose geschaltet.
- Der Solarstrom von den Modulen (Gleichstrom, DC) wird vom Wechselrichter in Haushaltsstrom (Wechselstrom, AC) umgewandelt.
- Dieser Wechselstrom fließt zuerst in den Speicher.
- Der Speicher versorgt die aktiven Verbraucher im Haushalt. Ist der Bedarf gedeckt, lädt er seine Batterie mit dem Überschuss.
- Nur wenn der Speicher voll ist und der aktuelle Verbrauch gedeckt ist, fließt noch Strom ins öffentliche Netz.
Diese Methode ist genial einfach, da sie keine Eingriffe in die Hauselektrik erfordert und mit nahezu jedem Balkonkraftwerk nachgerüstet werden kann. Daher entscheiden sich die meisten Nutzer für diese unkomplizierte Lösung.

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Für die Auswahl eines Speichers sind zwei Kennwerte entscheidend:
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Kapazität (in kWh): Sie gibt an, wie viel Energie der Speicher aufnehmen kann. Man kann sie sich wie die Größe eines Wassertanks vorstellen. Für Balkonkraftwerke sind Kapazitäten zwischen 1 und 2,5 kWh üblich. Eine Kilowattstunde (kWh) reicht beispielsweise aus, um einen modernen Fernseher etwa 10 Stunden lang zu betreiben.
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Entladeleistung (in Watt): Sie beschreibt, wie viel Strom der Speicher auf einmal abgeben kann – vergleichbar mit dem Durchmesser des Wasserhahns am Tank. Eine hohe Entladeleistung ist wichtig, um auch energiehungrige Geräte wie einen Wasserkocher oder eine Mikrowelle kurzzeitig versorgen zu können.
Ein typischer Speicher für ein Balkonkraftwerk hat eine Kapazität von 1,5 kWh und eine kontinuierliche Entladeleistung von rund 800 Watt. Damit lässt sich der abendliche Grundbedarf eines Zwei- bis Dreipersonenhaushalts in der Regel sehr gut decken.
Die richtige Lösung finden: Worauf Sie achten sollten
Bei der Auswahl eines passenden Speichersystems sollten Sie einige praktische Aspekte im Blick haben, die den Nutzen im Alltag spürbar erhöhen.
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Kompatibilität: Stellen Sie sicher, dass der Speicher mit Ihrem Wechselrichter harmoniert. Viele Hersteller bieten komplette Sets an, die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Wenn Sie nachrüsten, prüfen Sie die technischen Vorgaben des Speicherherstellers.
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Modulare Erweiterbarkeit: Einige Systeme sind modular aufgebaut. Sie können mit einer kleineren Kapazität starten, zum Beispiel 1 kWh, und später eine weitere Batterie hinzufügen, wenn Sie feststellen, dass Ihr Bedarf höher ist.
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Intelligentes Energiemanagement: Moderne Speicher lassen sich per App steuern. So können Sie Lade- und Entladezeiten priorisieren oder den aktuellen Status jederzeit überwachen. Das hilft Ihnen, den Eigenverbrauch noch gezielter zu optimieren.
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Notstromfunktion: Einige Modelle bieten eine begrenzte Notstromfunktion. Bei einem Stromausfall können sie eine separate Steckdose mit Strom versorgen, um beispielsweise das Smartphone zu laden oder eine Lampe zu betreiben. Erwarten Sie jedoch nicht, dass ein kleiner Speicher das gesamte Haus versorgen kann.
Um sicherzustellen, dass alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind, empfiehlt sich ein Balkonkraftwerk-Komplettset von einem spezialisierten Anbieter wie Photovoltaik.info. So vermeiden Sie Kompatibilitätsprobleme von Anfang an.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Anmeldung
Mit dem Inkrafttreten des Solarpakets I im Jahr 2024 wurden die Regeln für Balkonkraftwerke deutlich vereinfacht. Die erlaubte Einspeiseleistung des Wechselrichters wurde von 600 auf 800 Watt angehoben.
Ein Speichersystem selbst muss in der Regel nicht gesondert angemeldet werden, da es als Teil der „Stromerzeugungseinheit“ gilt und hinter dem Wechselrichter betrieben wird. Die gesamte Anlage – also Solarmodule und Wechselrichter – muss jedoch im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur registriert werden. Die vorherige Anmeldung beim Netzbetreiber ist entfallen. Die Registrierung im MaStR ist unkompliziert und in wenigen Minuten online erledigt.
Wirtschaftlichkeit: Rechnet sich ein Speicher für das Balkonkraftwerk?
Die Frage nach der Amortisation ist entscheidend. Ein Speicher für ein Balkonkraftwerk kostet je nach Kapazität und Hersteller zwischen 800 und 1.500 Euro. Bei aktuellen Strompreisen von rund 30 Cent pro kWh verlängert ein Speicher die Amortisationszeit des gesamten Systems.
Ein Beispiel: Ohne Speicher sparen Sie vielleicht 150 Euro pro Jahr an Stromkosten. Mit Speicher könnten es durch den erhöhten Eigenverbrauch 250 Euro sein. Die jährliche Ersparnis steigt also, aber die Anfangsinvestition ist deutlich höher.
Die Entscheidung für einen Speicher ist daher oft keine rein wirtschaftliche. Es geht vielmehr um den Wunsch nach größerer Autarkie, die Freude an der Technik und das gute Gefühl, den selbst erzeugten Strom maximal auszunutzen. Wer von Beginn an eine Komplettlösung plant, kann direkt ein Balkonkraftwerk mit Speicher erwerben, bei dem die Komponenten preislich und technisch optimiert sind.

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Wie groß sollte der Speicher sein?
Für die meisten Anwendungen ist eine Kapazität zwischen 1 und 2 kWh ideal. Sie sollte sich an Ihrem durchschnittlichen Stromverbrauch in den Abendstunden orientieren. Eine zu große Batterie würde tagsüber nicht vollständig geladen, eine zu kleine wäre schon früh am Abend leer.
Kann ich jeden Speicher an mein Balkonkraftwerk anschließen?
Nein, das ist nicht möglich. Sie benötigen ein speziell für diesen Zweck entwickeltes, AC-gekoppeltes Speichersystem. Diese sind für den Plug-and-Play-Betrieb konzipiert und werden einfach in eine Steckdose gesteckt. Herkömmliche DC-Speicher von Dachanlagen sind nicht kompatibel.
Was passiert bei einem Stromausfall?
Das hängt vom Modell ab. Standard-Speicher schalten sich wie der Wechselrichter aus Sicherheitsgründen bei einem Netzausfall ab. Nur Modelle mit einer explizit ausgewiesenen Notstrom- oder Ersatzstromfunktion können eine oder mehrere Steckdosen weiter versorgen.
Muss ich den Speicher beim Netzbetreiber anmelden?
Der Speicher selbst erfordert in der Regel keine separate Anmeldung. Sie müssen jedoch Ihre gesamte Mini-PV-Anlage im Marktstammdatenregister (MaStR) registrieren – ein gesetzlich vorgeschriebener, aber inzwischen stark vereinfachter Prozess.
Fazit: Der nächste Schritt zur Energieunabhängigkeit
Ein Speicher für ein Balkonkraftwerk ist eine sinnvolle Erweiterung für alle, die das Maximum aus ihrer Mini-Solaranlage herausholen möchten. Er schließt die Lücke zwischen Erzeugung am Tag und Verbrauch am Abend und steigert so die Eigenverbrauchsquote und das Gefühl der Unabhängigkeit vom Stromnetz.
Auch wenn sich die Anschaffung rein wirtschaftlich erst später rechnet, überwiegen für viele Technikbegeisterte und umweltbewusste Nutzer die Vorteile. Die Installation ist dank moderner AC-gekoppelter Systeme denkbar einfach und erfordert keine Fachkenntnisse.
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