Sonderförderungen für Photovoltaik: Gründach, Fassade & Carport

Die klassische Photovoltaikanlage auf dem Schrägdach ist bekannt und bewährt. Doch das Potenzial der Solarenergie ist weitaus größer und wird zunehmend auch an Orten erschlossen, die man nicht sofort im Blick hat. Immer mehr Städte und Kommunen erkennen diesen Wert und legen spezielle Förderprogramme auf, um innovative Photovoltaik-Lösungen wie Gründach-Kombinationen, Fassadenanlagen oder Solar-Carports gezielt zu bezuschussen. Diese lokalen Initiativen gehen oft über die bundesweite Förderung hinaus und machen besondere Bauweisen dadurch finanziell noch attraktiver.
Warum Kommunen innovative PV-Anlagen fördern
In dicht besiedelten Gebieten sind Dachflächen ein knappes Gut – und zugleich haben sich viele Kommunen ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt. Um diese zu erreichen, fördern sie gezielt PV-Anlagen, die mehr als nur Strom erzeugen. Sie belohnen Projekte, die Flächen doppelt nutzen, das Stadtbild ästhetisch aufwerten oder einen Beitrag zur Klimaanpassung leisten, etwa durch Kühlung und Wasserrückhalt.
Solche lokalen Programme sind oft ein entscheidender Anreiz, um die höhere Anfangsinvestition für technisch anspruchsvollere Lösungen zu senken und so den Ausbau der Solarenergie im urbanen Raum zu beschleunigen. Die Erfahrung zeigt, dass gezielte Zuschüsse oft den Ausschlag geben, sich für eine fortschrittliche und nachhaltige Lösung zu entscheiden.
Gründach und Photovoltaik: Eine doppelt clevere Kombination
Ein Gründach allein ist bereits ein Mehrwert für jedes Gebäude: Es kühlt im Sommer, dämmt im Winter und dient als wichtiger Wasserspeicher bei Starkregen. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage entsteht eine clevere Symbiose, von der beide Systeme profitieren.
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Ab 1.299,00 €Die Vorteile der Gründach-Kombination
Die Begrünung sorgt für eine niedrigere Umgebungstemperatur auf dem Dach. Solarmodule arbeiten bei kühleren Temperaturen effizienter – ihr Wirkungsgrad kann an heißen Sommertagen um 5 bis 10 % steigen. Die spezielle Aufständerung der Module auf einem Gründach sorgt zudem für eine gute Hinterlüftung, was den Kühleffekt noch verstärkt.
Viele Städte honorieren diesen doppelten Nutzen mit direkten Zuschüssen.
- Beispiel Freiburg: Die Stadt fördert die Kombination von Photovoltaik und Dachbegrünung im Rahmen ihres Programms „Klimafreundlich wohnen“ mit einem Bonus.
- Beispiel Darmstadt: Auch hier gibt es im Rahmen der Klimaschutzförderrichtlinie Zuschüsse für die Installation von PV-Anlagen auf Gründächern.
Ein typisches Szenario ist die Sanierung eines Flachdachs auf einem Bungalow oder einer Garage. Statt einer reinen PV-Anlage kann hier die Kombination mit einer extensiven Dachbegrünung geplant werden. Die kommunale Förderung hilft dabei, die Mehrkosten für die spezielle Unterkonstruktion und die Begrünung zu decken. Mehr Informationen zur Planung finden Sie in unserem Beitrag über Photovoltaik auf dem Flachdach.
Fassaden-Photovoltaik: Wenn die Hauswand zum Kraftwerk wird
Nicht jedes Dach ist für eine Solaranlage geeignet. Manchmal verhindern Verschattung, Denkmalschutz oder eine ungünstige Ausrichtung die Installation. Hier bieten Fassaden eine ausgezeichnete Alternative, um ungenutzte senkrechte Flächen für die Energiegewinnung zu nutzen.
Moderne Fassadenmodule sind längst nicht mehr nur rein funktionale Technik, sondern auch architektonische Gestaltungselemente. Sie sind in verschiedenen Farben und Oberflächenstrukturen erhältlich und können sich nahtlos in das Erscheinungsbild eines Gebäudes einfügen oder bewusste Akzente setzen.
Ein besonderer Vorteil der Fassaden-PV zeigt sich im Winter: Wenn die Sonne tief steht, treffen ihre Strahlen in einem optimalen Winkel auf die senkrechten Module. So erzeugen sie gerade dann überdurchschnittlich viel Strom, wenn Dachanlagen witterungsbedingt weniger leisten.
Kommunen wie Düsseldorf oder München haben den Wert dieser sogenannten gebäudeintegrierten Photovoltaik (BIPV) erkannt und fördern sie aktiv, um das solare Potenzial in der Stadt voll auszuschöpfen. Informationen zu den technischen Möglichkeiten bietet unser Artikel zum Thema Photovoltaik an der Fassade.
Solar-Carports: Parken, schützen und Strom erzeugen
Ein Carport schützt das Auto vor Witterungseinflüssen – ein Solar-Carport tut das auch und produziert nebenbei sauberen Strom. Diese intelligente Doppelnutzung von bereits versiegelten Flächen wird immer beliebter, insbesondere im Zusammenspiel mit Elektromobilität. Der erzeugte Solarstrom kann direkt zum Laden des E-Autos genutzt werden, was die Betriebskosten senkt und die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz erhöht.
In einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen gibt es bereits eine Solarpflicht für größere neue Parkplätze. Auch wenn private Carports oft nicht unter diese Pflicht fallen, bieten viele Kommunen finanzielle Anreize.
- Praxisbeispiel: Eine Familie plant den Bau eines Doppel-Carports. Ein lokaler Zuschuss von beispielsweise 500 Euro pro installiertem Kilowattpeak (kWp) erleichtert die Entscheidung für eine Variante mit Solardach. Die Anlage mit einer Leistung von 4 kWp versorgt nicht nur die Wallbox, sondern deckt auch einen Teil des Haushaltsstrombedarfs. In unserem Ratgeber zur Photovoltaik auf dem Carport erfahren Sie mehr über Planung und Umsetzung.
Wie Sie die passende lokale Förderung finden
Die Förderlandschaft in Deutschland ist vielfältig und meist dezentral organisiert. Eine zentrale Datenbank, die alle kommunalen Programme bündelt, gibt es leider nicht. Daher ist Eigeninitiative gefragt. Hier sind die besten Anlaufstellen:
- Website Ihrer Stadt oder Gemeinde: Suchen Sie in den Rubriken „Bauen & Wohnen“, „Umwelt“ oder „Klimaschutz“.
- Lokale Energie- oder Klimaschutzagentur: Diese Einrichtungen sind oft mit der Beratung und Abwicklung von Förderprogrammen betraut.
- Suchmaschinen: Verwenden Sie gezielte Suchanfragen wie „Förderung Photovoltaik [Ihr Stadtname]“ oder „Zuschuss Gründach Solar [Ihre Gemeinde]“.
Wichtig zu wissen: Kommunale Fördertöpfe sind oft budgetär begrenzt und zeitlich befristet. Daher empfiehlt es sich, frühzeitig Informationen einzuholen und Anträge zügig zu stellen. Als neutrale Informationsplattform bietet Photovoltaik.info einen Überblick über die wichtigsten Rahmenbedingungen, die konkreten Details erfahren Sie jedoch immer direkt bei Ihrer Kommune.
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5.299,00 €Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann ich lokale Förderungen mit der bundesweiten EEG-Vergütung kombinieren?
In den meisten Fällen ist das problemlos möglich. Die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist ein gesetzlich garantierter Anspruch, während kommunale Programme oft als Investitionszuschuss konzipiert sind. Prüfen Sie jedoch immer die genauen Bedingungen des lokalen Förderprogramms, da es in seltenen Fällen Ausschlussklauseln geben kann.
Sind diese Sonderanlagen deutlich teurer als eine Standard-Dachanlage?
Die Anfangsinvestition kann höher ausfallen. Bei einer Gründach-Anlage sind beispielsweise spezielle Montagesysteme erforderlich, und Fassadenmodule sind oft teurer als Standardmodule. Die kommunalen Zuschüsse sind jedoch genau dafür gedacht, diese Mehrkosten abzufedern und die Anlagen wirtschaftlich attraktiv zu machen. Langfristig können sich durch höhere Effizienz (Gründach) oder zusätzliche Erträge (Fassade im Winter) weitere finanzielle Vorteile ergeben.
Wer ist der richtige Ansprechpartner bei meiner Stadtverwaltung?
Ein guter erster Kontakt ist meist das Umwelt- oder Klimaschutzamt der Stadt. In größeren Städten gibt es oft auch eigene Ämter für Stadtentwicklung oder Bauordnung, die ebenfalls Auskunft geben können.
Benötige ich für solche Anlagen einen spezialisierten Handwerksbetrieb?
Ja, das ist dringend zu empfehlen. Die Installation von PV auf Gründächern, an Fassaden oder auf Carports erfordert spezifisches Fachwissen über Statik, Abdichtung und Montagesysteme. Wählen Sie einen Fachbetrieb, der nachweislich Erfahrung mit derartigen Projekten hat.
Fazit: Es lohnt sich, über den Tellerrand zu blicken
Die Energiewende findet nicht nur auf dem klassischen Satteldach statt, sondern auch an Fassaden, auf Garagen und in Kombination mit Gründächern. Diese innovativen Lösungen sind nicht nur technisch interessant, sondern werden von vielen Kommunen aktiv finanziell gefördert. Der Blick auf lokale Förderprogramme lohnt sich also für jeden, der eine Photovoltaikanlage plant. Sie können den entscheidenden Anstoß geben, um eine fortschrittliche, ästhetische und besonders nachhaltige Anlage zu realisieren.
Der Shop von Photovoltaik.info bietet Ihnen Komplettsets für typische Anlagengrößen und gibt eine erste Orientierung für die benötigten Komponenten.



