Solarthermie für den Swimmingpool: Wann ist sie sinnvoller als Photovoltaik?

Solarthermie für den Swimmingpool: Wann ist sie sinnvoller als Photovoltaik?

Ein eigener Pool im Garten ist für viele der Inbegriff von Luxus und Entspannung. Doch die Freude kann schnell getrübt werden, wenn die Wassertemperatur nur an wenigen Hochsommertagen zum Baden einlädt oder die Stromrechnung für die elektrische Heizung in die Höhe schießt.

Die Sonne als kostenlose Energiequelle zu nutzen, liegt daher auf der Hand. Doch welche Technologie ist die richtige: Solarthermie, die direkt Wärme erzeugt, oder Photovoltaik, die Strom für eine Wärmepumpe liefert?

Während Solarthermie auf den ersten Blick wie die direkteste Lösung erscheint, erweist sich in der Praxis oft die Photovoltaik als die wirtschaftlich und technisch überlegene Alternative. Dieser Beitrag beleuchtet die Unterschiede und hilft Ihnen bei der Entscheidung, welche Lösung für Ihre Bedürfnisse die sinnvollere ist.

Die Funktionsweise im Überblick: Wärme vs. Strom

Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, lohnt sich ein Blick auf die Funktionsweise. Obwohl beide Technologien die Sonnenenergie nutzen, ist ihr Ansatz grundverschieden.

Das Prinzip der Solarthermie: Direkte Wärme aus der Sonne

Eine Solarthermieanlage für den Pool ist ein denkbar einfaches System. Sie besteht meist aus schwarzen Matten oder Röhren aus Kunststoff, sogenannten Absorbern, durch die das Poolwasser gepumpt wird. Die dunkle Oberfläche absorbiert die Sonnenstrahlung und gibt die Wärme direkt an das durchfließende Wasser ab, das erwärmt wieder in den Pool zurückströmt.

Man kann es sich wie bei einem Gartenschlauch vorstellen, der lange in der Sonne liegt: Das Wasser darin wird ebenfalls spürbar warm. Die Solarthermie macht sich dieses simple Prinzip professionell zunutze.

Praxisbeispiel: Für einen mittelgroßen Pool mit 30.000 Litern Wasser wird eine Absorberfläche von etwa 15 bis 20 Quadratmetern empfohlen. Ideal platziert ist sie auf einem sonnigen Garagendach oder einer Böschung. An einem sonnigen Tag kann eine solche Anlage die Wassertemperatur um 3 bis 6 Grad Celsius anheben.

Solarthermie für den Pool

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Das Prinzip der Photovoltaik: Strom für die Wärmepumpe

Eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) erzeugt kein warmes Wasser, sondern elektrischen Strom. Die Solarzellen in den Modulen wandeln Sonnenlicht in Gleichstrom um, den ein Wechselrichter in haushaltsüblichen Wechselstrom umwandelt.

Dieser Strom betreibt eine Pool-Wärmepumpe. Eine Wärmepumpe entzieht der Umgebungsluft Wärme und überträgt diese hocheffizient auf das Poolwasser. Der Strom von der PV-Anlage ist also der Treibstoff für einen sehr sparsamen Heizprozess.

Praxisbeispiel: Eine 8-kWp-PV-Anlage auf einem Einfamilienhausdach erzeugt an einem sonnigen Sommertag genug Strom, um nicht nur die Pool-Wärmepumpe zu betreiben, sondern auch den Haushalt zu versorgen und ein Elektroauto zu laden.

Der direkte Vergleich: Welche Lösung lohnt sich wann?

Die Entscheidung zwischen den beiden Systemen hängt von mehreren Faktoren ab: Effizienz, Kosten und vor allem Ihrem Gesamtziel. Geht es Ihnen nur um wärmeres Poolwasser oder um eine umfassende, zukunftssichere Energielösung?

Effizienz und Wirkungsgrad: Ein klarer Sieger?

Auf dem Papier hat die Solarthermie einen deutlich höheren Wirkungsgrad. Sie kann bis zu 80 % der Sonnenenergie in nutzbare Wärme umwandeln. Eine Photovoltaikanlage kommt hingegen nur auf einen Wirkungsgrad von etwa 20 bis 22 % bei der Umwandlung von Sonnenlicht in Strom.

Dieser Vergleich auf dem Papier kann jedoch täuschen. Entscheidend ist die Effizienz des Gesamtsystems. Eine moderne Pool-Wärmepumpe kann aus 1 kWh Strom von der PV-Anlage 4 bis 6 kWh Wärmeenergie für den Pool erzeugen. Dieser Faktor, auch COP (Coefficient of Performance) genannt, relativiert den geringeren Wirkungsgrad der PV-Module erheblich.

Die Erfahrung zeigt: Während Solarthermie stark von direkter Sonneneinstrahlung abhängt, sorgt eine PV-Anlage mit Wärmepumpe auch an bewölkten Tagen zuverlässig für eine konstante Wassertemperatur. Das liegt daran, dass sie auch diffuses Licht in Strom umwandelt und die Wärmepumpe sehr effizient arbeitet.

Anschaffungskosten und Wirtschaftlichkeit

Einfache Solarthermie-Absorber sind in der Anschaffung oft günstiger. Simple Systeme zur Selbstmontage sind bereits für wenige Hundert Euro erhältlich. Professionelle Anlagen kosten je nach Größe und Komplexität zwischen 1.500 und 4.000 Euro.

Eine Photovoltaikanlage erfordert eine größere Anfangsinvestition. Die Kosten einer Photovoltaikanlage sind jedoch in den letzten zehn Jahren um über 80 % gefallen. Eine Anlage für ein Einfamilienhaus ist heute eine finanziell äußerst attraktive Investition, die sich oft schon nach 8 bis 12 Jahren amortisiert.

Der entscheidende Punkt ist die Wirtschaftlichkeit über die gesamte Lebensdauer. Eine Solarthermieanlage spart nur die Kosten für die Poolbeheizung. Eine PV-Anlage senkt die Stromkosten des gesamten Haushalts – das ganze Jahr über.

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Vielseitigkeit und Ganzjahresnutzen: Der entscheidende Vorteil der PV

Hier zeigt sich der entscheidende Vorteil der Photovoltaik: ihre Vielseitigkeit.

Eine Solarthermieanlage ist eine Insellösung für einen einzigen Zweck: die Poolerwärmung während der Badesaison von etwa Mai bis September. Außerhalb dieser Zeit bleibt die Anlage ungenutzt und bringt keinen weiteren Vorteil.

Eine Photovoltaikanlage ist hingegen eine universelle Energielösung. Der erzeugte Strom lässt sich flexibel nutzen. Im Sommer betreibt er die Pool-Wärmepumpe und die Klimaanlage. Ganzjährig versorgt er den Haushalt mit Strom für Waschmaschine, Küche und Licht.

Zudem können Sie mit dem Solarstrom Ihr Elektroauto laden, was die Kombination von Photovoltaik und E-Mobilität besonders attraktiv macht. Überschüssiger Strom kann in einem Stromspeicher für die Nacht gesichert oder gegen eine Vergütung ins Netz eingespeist werden.

Viele Kunden, die zunächst nur eine Lösung für ihren Pool suchen, entscheiden sich nach reiflicher Überlegung für eine Photovoltaikanlage. Sie erkennen, dass die Poolheizung nur einer von vielen Vorteilen einer Investition ist, die den Wert ihrer Immobilie steigert und sie unabhängiger von steigenden Strompreisen macht.

Vielseitige Nutzung von Photovoltaik

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kann ich eine bestehende Photovoltaikanlage für meine Poolheizung nutzen?

Ja, dafür eignet sich eine bestehende Anlage ideal. Sie müssen lediglich eine Pool-Wärmepumpe installieren und an Ihr Hausnetz anschließen. So nutzen Sie Ihren selbst erzeugten Solarstrom optimal zur kostengünstigen Beheizung des Pools.

Wie viel Dachfläche benötige ich?

Für eine Solarthermieanlage gilt die Faustregel: Die Fläche der Absorber sollte etwa 50 bis 100 % der Wasseroberfläche des Pools betragen. Bei einer PV-Anlage hängt die benötigte Fläche vom Gesamtenergiebedarf Ihres Hauses ab, nicht nur vom Pool. Eine typische Anlage für ein Einfamilienhaus mit 8 bis 10 kWp Leistung benötigt etwa 40 bis 50 Quadratmeter freie und unverschattete Dachfläche.

Gibt es Förderungen für die solare Poolheizung?

Reine Solarthermieanlagen zur Poolbeheizung werden in der Regel nicht staatlich gefördert. Die Installation einer Photovoltaikanlage hingegen wird oft durch zinsgünstige Kredite (z. B. von der KfW) oder regionale Programme unterstützt. Informationen zu aktuellen Möglichkeiten finden Sie in unserem Beitrag über Förderungen für Photovoltaik. Auch das ist ein finanzieller Vorteil, der für die PV-Lösung spricht.

Was ist bei der Installation zu beachten?

Eine Solarthermieanlage erfordert eine Einbindung in den Wasserkreislauf des Pools, meist hinter der Filteranlage. Diese Arbeiten sollte ein Sanitär- oder Poolfachbetrieb übernehmen. Eine Photovoltaikanlage muss von einem Elektrofachbetrieb an das Hausnetz angeschlossen und beim Netzbetreiber angemeldet werden.

Fazit: Eine Frage der Perspektive

Die Wahl zwischen Solarthermie und Photovoltaik zur Poolbeheizung ist weniger eine technische als eine strategische Entscheidung.

Solarthermie ist eine einfache, direkte und oft günstige Lösung, wenn es Ihnen primär darum geht, die Badesaison Ihres Pools unkompliziert um einige Wochen zu verlängern.

Photovoltaik in Kombination mit einer Wärmepumpe ist die überlegene Lösung, wenn Sie eine ganzheitliche, wirtschaftliche und zukunftssichere Energieversorgung für Ihr gesamtes Zuhause anstreben. Die Poolheizung ist dabei nur ein zusätzlicher Vorteil, der die Investition noch attraktiver macht.

Bei Photovoltaik.info beobachten wir einen klaren Trend: Immer mehr Eigenheimbesitzer erkennen, dass eine Photovoltaikanlage die wirtschaftlich und ökologisch intelligentere Gesamtlösung ist, die langfristig mehr Unabhängigkeit und einen größeren finanziellen Mehrwert schafft.

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