Der Weg des Solarstroms: Vom Dach bis in Ihre Steckdose
Jeden Tag nutzen Sie Strom für unzählige Geräte, vom Smartphone bis zur Waschmaschine. Doch haben Sie sich je gefragt, wie der saubere Strom vom eigenen Dach genau dorthin gelangt? Der Prozess ist zugleich faszinierender und einfacher, als viele annehmen: eine Reise, die mit einem Sonnenstrahl beginnt und in dem Moment endet, in dem Sie einen Schalter umlegen.
Dieser Beitrag erklärt Schritt für Schritt und anhand einer übersichtlichen Infografik, wie eine Photovoltaikanlage Sonnenlicht in nutzbaren Haushaltsstrom umwandelt. Wir beleuchten jeden Abschnitt des Weges – von der Erzeugung im Solarmodul über die Umwandlung im Wechselrichter bis zum intelligenten Verbrauch in Ihrem Zuhause.
Schritt 1: Das Solarmodul – Wo alles beginnt
Der Ausgangspunkt jeder Photovoltaikanlage ist das Solarmodul auf Ihrem Dach. Stellen Sie sich jedes Modul als eine Ansammlung von Millionen winziger Kraftwerke vor, den sogenannten Solarzellen. Diese Zellen bestehen meist aus Silizium, einem Halbleitermaterial.
Trifft Sonnenlicht auf die Solarzelle, werden Elektronen in Bewegung versetzt, wodurch eine elektrische Spannung entsteht – der sogenannte Gleichstrom (DC). Dieser physikalische Vorgang ist als photovoltaischer Effekt bekannt. Moderne Solarmodule sind so hocheffizient, dass sie selbst bei bewölktem Himmel Energie erzeugen können.
Ein Einblick in die Praxis: Ein typisches Solarmodul für ein Einfamilienhaus hat eine Leistung von etwa 400 bis 430 Watt-Peak (Wp). Eine durchschnittliche Anlage mit 20 Modulen kommt so auf eine Gesamtleistung von rund 8 Kilowatt-Peak (kWp) und erzeugt jährlich zwischen 7.000 und 8.000 Kilowattstunden (kWh) Strom – genug, um den Bedarf einer vierköpfigen Familie mehr als zu decken.
Schritt 2: Der Wechselrichter – Das Herz der Anlage
Der Gleichstrom (DC) von den Solarmodulen lässt sich im Haushalt jedoch nicht direkt nutzen, denn Ihre Steckdosen und die meisten Haushaltsgeräte benötigen Wechselstrom (AC). An dieser Stelle kommt der Wechselrichter ins Spiel, das Herzstück Ihrer gesamten Anlage.
Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom um. Zugleich überwacht und steuert er die Anlage, um maximale Erträge zu sichern. Es gibt verschiedene Typen, wobei moderne Hybrid-Wechselrichter oft die beste Wahl sind, da sie bereits für den Anschluss eines Stromspeichers ausgelegt sind.
Ein typisches Szenario: An einem sonnigen Mittag produziert Ihre Anlage auf dem Dach mehr Strom, als Sie gerade verbrauchen. Der Wechselrichter erkennt dies und leitet den überschüssigen Strom intelligent weiter – entweder in einen Stromspeicher oder ins öffentliche Netz.
Die Reise des Solarstroms im Überblick
Um diesen Prozess zu veranschaulichen, zeigt die folgende Infografik den gesamten Weg des Stroms – vom Sonnenstrahl bis zur Nutzung im Haushalt.

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Ab 2.099,00 €Schritt 3: Eigenverbrauch – Ihr Strom für Ihr Zuhause
Sobald der Wechselrichter den Solarstrom umgewandelt hat, steht er Ihrem Haushalt zur Verfügung. Das Besondere dabei ist: Ihr Hausnetz nutzt immer zuerst den kostenlosen Solarstrom vom eigenen Dach. Erst wenn er nicht ausreicht, etwa weil mehrere Großverbraucher wie Waschmaschine und Herd gleichzeitig laufen, wird zusätzlicher Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen.
Das Ziel jeder Photovoltaikanlage ist es, den Eigenverbrauch zu maximieren. Jede selbst erzeugte und verbrauchte Kilowattstunde erspart Ihnen den teuren Zukauf von Netzstrom. Es gibt viele Möglichkeiten, den Eigenverbrauch zu optimieren, zum Beispiel indem Sie Haushaltsgeräte gezielt während der sonnenreichen Mittagsstunden einsetzen.
Eine Beispielrechnung: Eine vierköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.500 kWh kann ohne Speicher schon 30 bis 40 % ihres Strombedarfs mit einer eigenen PV-Anlage decken. Das entspricht einer jährlichen Ersparnis von mehreren hundert Euro, die mit steigenden Strompreisen weiter wächst.
Schritt 4 (Optional): Der Stromspeicher – Sonne für die Nacht
Was passiert mit dem überschüssigen Solarstrom, den Sie tagsüber nicht verbrauchen? Anstatt ihn für eine geringe Vergütung ins Netz einzuspeisen, können Sie ihn in einem Stromspeicher für später sichern. Ein Batteriespeicher lädt sich auf, wenn die Sonne scheint und Sie gerade wenig Strom benötigen.
Abends oder nachts, wenn die PV-Anlage keinen Strom mehr produziert, versorgt der Speicher Ihr Haus mit der gesammelten Sonnenenergie. Dadurch steigern Sie Ihren Eigenverbrauchsanteil deutlich und werden unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz.
Mit modernen Stromspeichern lässt sich der Autarkiegrad eines Haushalts auf bis zu 80 % steigern. Das bedeutet, dass Sie rund vier Fünftel Ihres jährlichen Strombedarfs selbst erzeugen und verbrauchen.
Schritt 5: Netzeinspeisung – Der letzte Weg
Nur der Strom, den Sie weder direkt verbrauchen noch im Speicher sichern können, wird in das öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhalten Sie von Ihrem Netzbetreiber eine gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung.
Auch wenn diese Vergütung in den letzten Jahren gesunken ist, ist sie eine kleine zusätzliche Einnahmequelle. Der Fokus liegt heute jedoch klar auf dem Eigenverbrauch, da die Ersparnis durch nicht gekauften Strom (aktuell ca. 30–40 Cent/kWh) deutlich höher ist als die Einnahme durch die Einspeisung (aktuell ca. 7–8 Cent/kWh).
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was passiert bei einem Stromausfall?
Standardanlagen schalten sich bei einem Stromausfall aus Sicherheitsgründen meist automatisch ab, um Wartungsarbeiten am Netz nicht zu gefährden. Nur Anlagen mit einer speziellen Notstrom- oder Ersatzstromfunktion können Ihr Haus bei einem Netzausfall weiterhin mit Solarstrom versorgen.
Benötige ich einen neuen Stromzähler?
Ja, für den Betrieb einer PV-Anlage ist ein Zweirichtungszähler erforderlich. Er misst sowohl den Strom, den Sie aus dem Netz beziehen, als auch den Strom, den Sie einspeisen. Den Austausch veranlasst in der Regel Ihr Netzbetreiber.
Funktioniert die Anlage auch bei bewölktem Himmel?
Ja, Photovoltaikmodule erzeugen auch bei diffusem Licht, also an bewölkten Tagen, Strom – allerdings weniger als bei direkter Sonneneinstrahlung. Die Jahreserträge, die von Experten kalkuliert werden, berücksichtigen diese Schwankungen bereits.
Wie erkenne ich, wohin der Strom gerade fließt?
Moderne Wechselrichter und Stromspeicher bieten Apps oder Web-Portale, auf denen Sie in Echtzeit sehen können, wie viel Strom Ihre Anlage produziert, wie viel Ihr Haus verbraucht, ob der Speicher geladen wird und wie viel Strom eingespeist wird.

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9.999,00 €Fazit: Ein intelligenter und automatischer Kreislauf
Der Weg des Solarstroms ist ein logischer und vollautomatischer Prozess. Von der Umwandlung des Sonnenlichts in den Modulen über die Anpassung im Wechselrichter bis hin zur intelligenten Verteilung im Haus arbeitet das System selbstständig, um Ihnen maximale Ersparnis und Unabhängigkeit zu ermöglichen. Sie müssen nichts weiter tun, als Ihren Strom wie gewohnt zu nutzen – nur eben sauberer und günstiger.
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