Sichere Kabelführung bei Photovoltaik: So schützen Sie Solarkabel auf dem Dach

Eine Photovoltaikanlage ist eine Investition für die nächsten 20 bis 30 Jahre. Die meisten angehenden Anlagenbetreiber konzentrieren sich bei der Planung auf die Leistung der Solarmodule und die Effizienz des Wechselrichters. Doch ein oft übersehener, aber entscheidender Faktor für die Langlebigkeit und Sicherheit der gesamten Anlage ist die professionelle Kabelführung auf dem Dach. Lose verlegte oder ungeschützte Kabel sind eine tickende Zeitbombe für Ertragsverluste und Sicherheitsrisiken.

In diesem Beitrag erfahren Sie, warum eine durchdachte Kabelführung unerlässlich ist und wie Sie Solarkabel mit UV-beständigen Kabelkanälen und der richtigen Befestigungstechnik optimal schützen.

Warum eine professionelle Kabelführung kein Detail, sondern eine Notwendigkeit ist

Die Verkabelung einer Photovoltaikanlage bildet das Nervensystem, das den erzeugten Gleichstrom von den Solarmodulen zum Wechselrichter transportiert. Diese Kabel sind auf dem Dach extremen Bedingungen ausgesetzt. Eine unsachgemäße Verlegung kann über die Jahre zu gravierenden Problemen führen.

Die größten Gefahren für ungeschützte Solarkabel:

  • UV-Strahlung: Die permanente Sonneneinstrahlung macht Kunststoffe spröde und porös. Standard-Kabelbinder oder nicht UV-stabilisierte Kabelummantelungen zerfallen oft schon nach wenigen Jahren. Dadurch lösen sich die Kabel und liegen ungeschützt auf der Dachfläche.

  • Witterungseinflüsse: Regen, Schnee, Eis und große Temperaturschwankungen (von -20 °C im Winter bis über 80 °C auf einer dunklen Dachfläche im Sommer) belasten das Material. Liegen Kabel in Wasserpfützen, kann Feuchtigkeit über Jahre in kleinste Risse eindringen und die Isolierung beschädigen.

  • Mechanische Belastung: Wind kann lose Kabel ständig in Bewegung halten, was zu Scheuerstellen an Dachziegeln oder am Montagesystem führt. Auch das Gewicht von Schnee und Eis kann an der Isolierung ziehen und sie beschädigen.

  • Tierbisse: Insbesondere Marder sind dafür bekannt, Kabelummantelungen zu zerbeißen. Ein beschädigtes Solarkabel birgt ein erhebliches Sicherheitsrisiko und kann zum Ausfall ganzer Anlagestränge führen.

Die Konsequenzen reichen von einer schleichenden Reduzierung der Anlagenleistung bis hin zu einem ernsten Sicherheitsrisiko. Beschädigte Isolierungen können Kurzschlüsse und im schlimmsten Fall sogar Lichtbögen verursachen, was eine Brandgefahr darstellt. Studien deuten darauf hin, dass etwa 10–15 % der Brände bei PV-Anlagen auf Installationsfehler zurückzuführen sind, wozu auch eine mangelhafte Verkabelung zählt.

Die richtigen Komponenten: Worauf Sie bei der Materialauswahl achten müssen

Eine sichere Kabelführung beginnt mit der Auswahl der richtigen Materialien. Hier zu sparen, bedeutet, die Langlebigkeit der gesamten Investition zu gefährden.

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Das A und O: Spezielle Solarkabel

Verwenden Sie ausschließlich Kabel, die explizit für den Einsatz in Photovoltaikanlagen zertifiziert sind (nach Norm EN 50618). Diese sogenannten Solarkabel zeichnen sich durch entscheidende Eigenschaften aus:

  • Doppelte Isolierung: Sie bieten einen erhöhten mechanischen Schutz.

  • Hohe Witterungsbeständigkeit: Sie sind gegen UV-Strahlung, Ozon und hohe Temperaturen beständig.

  • Großer Temperaturbereich: In der Regel sind sie für Temperaturen von -40 °C bis +90 °C ausgelegt.

Schutz vor UV-Licht und Mechanik: Kabelkanäle und Befestigungselemente

Um die Solarkabel optimal zu schützen, haben sich in der Praxis zwei Methoden bewährt, die oft kombiniert werden.

  1. UV-beständige Kabelbinder und Edelstahl-Clips
    Dies ist der Mindeststandard für eine professionelle Installation. Die Kabel werden mit speziellen, UV-stabilisierten Kabelbindern aus Polyamid oder mit Clips aus Edelstahl direkt am Montagesystem befestigt. Der entscheidende Vorteil dabei: Die Kabel haben keinen Kontakt zur Dachoberfläche, wodurch sie vor stehender Nässe und Abrieb geschützt sind.

Faustregel: Die Befestigung sollte in Abständen von etwa 30 bis 50 cm erfolgen, um ein Durchhängen der Kabel zu verhindern.

  1. Geschlossene, UV-beständige Kabelkanäle
    Die Premiumlösung für maximalen Schutz sind geschlossene Kabelkanäle aus UV-beständigem Kunststoff oder Metall. Sie bieten einen Rundumschutz vor allen äußeren Einflüssen.

Sichere Kabelführung bei Photovoltaik

Besonders auf Flachdächern, wo sich Wasser sammeln kann, oder bei langen, geraden Kabelstrecken sind solche Kanäle ideal. Sie bündeln die Kabelstränge ordentlich und schützen sie vollständig vor Witterung, mechanischer Belastung und Tierbissen. Die Erfahrung zeigt, dass Anlagen mit sauber in Kanälen geführten Kabeln über Jahrzehnte hinweg deutlich weniger störanfällig sind.

Praxisleitfaden: Die 4 Grundregeln der sicheren Kabelverlegung

Eine professionelle Kabelführung folgt einfachen, aber wirkungsvollen Prinzipien. Bei Photovoltaik.info betonen wir stets, dass die Qualität einer Anlage im Detail liegt.

  1. Keinen direkten Kontakt zur Dachoberfläche
    Das ist die wichtigste Regel. Kabel dürfen niemals lose auf den Dachziegeln oder der Dachbahn liegen. Dort sind sie stehender Nässe, Schmutz und mechanischem Abrieb durch Wind und thermische Ausdehnung schutzlos ausgeliefert.

  2. Kabel mit Bedacht befestigen
    Die Kabel sollten straff, aber nicht unter Spannung am Montagesystem fixiert werden. Ein leichter Spielraum ist wichtig, damit sich die Kabel bei Temperaturschwankungen ausdehnen und zusammenziehen können, ohne die Steckverbindungen unter Zug zu setzen.

  3. Schutzrohre für kritische Bereiche verwenden
    An Stellen, an denen Kabel über scharfe Kanten geführt werden (z. B. bei der Dacheinführung), müssen sie zusätzlich durch ein robustes Schutzrohr (Wellrohr) geschützt werden. Das verhindert, dass die Isolierung mit der Zeit durchgescheuert wird. Auch als Schutz vor Marderbissen eignen sich spezielle, bissfeste Wellrohre hervorragend.

Schutzrohre und Befestigung der Kabel

  1. Steckverbindungen entlasten und schützen
    Die MC4-Stecker, die einzelne Solarmodule verbinden, sollten niemals frei in der Luft hängen und am Kabel ziehen. Idealerweise werden sie mit Kabelbindern am Modulrahmen oder am Montagesystem befestigt. So bleibt die Steckverbindung dauerhaft dicht und es kann keine Feuchtigkeit eindringen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Kabelführung

Kann ich nicht einfach normale Kabelbinder aus dem Baumarkt verwenden?
Nein, auf keinen Fall. Standard-Kabelbinder bestehen aus einfachem Kunststoff, der nicht UV-stabilisiert ist. Unter Sonneneinstrahlung werden sie innerhalb von ein bis zwei Jahren spröde und brechen. Die gesamte Befestigung würde sich auflösen und die Kabel ungeschützt zurücklassen.

Sind geschlossene Kabelkanäle immer notwendig?
Nicht zwingend, aber sie bieten den bestmöglichen Schutz. Eine sorgfältige Befestigung mit hochwertigen, UV-beständigen Kabelbindern oder Edelstahl-Clips am Montagesystem ist eine fachgerechte und gute Lösung. Kabelkanäle sind jedoch die beste Lösung, insbesondere auf Flachdächern oder wenn ein besonders hoher Schutz vor Tierbissen gewünscht ist.

Wie oft sollte ich die Verkabelung meiner Anlage überprüfen?
Es empfiehlt sich, alle ein bis zwei Jahre eine Sichtprüfung der Anlage durchzuführen oder durchführen zu lassen. Achten Sie dabei gezielt darauf, ob alle Kabel noch sicher befestigt sind und keine Beschädigungen an der Isolierung sichtbar sind.

Was ist der häufigste Fehler bei der Kabelverlegung?
Der mit Abstand häufigste und schwerwiegendste Fehler ist das lose Verlegen der Kabel direkt auf der Dachoberfläche. Dies ist leider oft bei unsachgemäß installierten Anlagen zu beobachten und führt fast zwangsläufig zu vorzeitigen Ausfällen und Sicherheitsrisiken.

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Fazit: Langlebigkeit fängt bei der richtigen Verkabelung an

Eine professionelle Kabelführung ist kein Luxus, sondern ein fundamentaler Bestandteil einer sicheren und langlebigen Photovoltaikanlage. Ein konsequenter Schutz der Kabel vor UV-Strahlung, Witterung und mechanischer Belastung sichert Ihren Ertrag für die nächsten Jahrzehnte. Dies erreichen Sie durch den Einsatz von UV-beständigen Kabelkanälen, Schutzrohren und geeignetem Befestigungsmaterial.

Langlebigkeit bei Photovoltaik durch richtige Verkabelung

Achten Sie bei der Auswahl eines Installateurs darauf, dass dieser Wert auf eine saubere und durchdachte Kabelführung legt. Es ist ein klares Qualitätsmerkmal, das eine gute von einer hervorragenden Installation unterscheidet.

Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten finden Sie direkt auf Photovoltaik.info.

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