PV-Installation bei schlechtem Wetter: Wann die Arbeiten auf dem Dach pausieren müssen

Der Montagetermin für Ihre neue Photovoltaik-Anlage steht, die Handwerker sind vor Ort – doch dann ziehen dunkle Wolken auf und der Wind frischt auf. Kurz darauf informiert Sie der Teamleiter, dass die Arbeiten vorerst unterbrochen werden müssen. Eine solche Verzögerung ist verständlicherweise ärgerlich, doch sie ist kein Zeichen für schlechte Planung, sondern vielmehr ein Beweis für höchste Professionalität und Verantwortungsbewusstsein. Denn die Sicherheit der Monteure und die Qualität Ihrer Anlage haben oberste Priorität.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Wetterbedingungen eine sichere Montage auf dem Dach unmöglich machen und warum eine wetterbedingte Pause letztlich in Ihrem besten Interesse ist.
Warum das Wetter für die PV-Montage so entscheidend ist
Die Installation einer Photovoltaik-Anlage ist Präzisionsarbeit in oft großer Höhe. Professionelle Installationsbetriebe halten sich strikt an die Vorschriften der Berufsgenossenschaften, um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten. Drei zentrale Aspekte sind entscheidend:
- Arbeitssicherheit: Dächer können bei Nässe oder Eis extrem rutschig werden. Starker Wind kann nicht nur die Monteure aus dem Gleichgewicht bringen, sondern auch Werkzeuge oder Bauteile vom Dach wehen.
- Qualität der Installation: Eine sorgfältige Montage erfordert ruhige und sichere Arbeitsbedingungen. Unter Zeitdruck oder bei widrigen Umständen steigt die Gefahr von Fehlern, was die Langlebigkeit und Leistung Ihrer Anlage beeinträchtigen könnte.
- Schutz der Komponenten: Solarmodule und Elektronik sind zwar für den Außeneinsatz konzipiert, doch während der Montage sind Anschlüsse und empfindliche Teile kurzzeitig ungeschützt. Eindringende Feuchtigkeit kann zu späteren Ausfällen führen.
Seriöse Fachbetriebe gehen daher kein Risiko ein und warten lieber einen Tag, anstatt die Sicherheit oder die Qualität der Installation zu gefährden.
Die drei Hauptgründe für eine Unterbrechung: Wind, Nässe und Frost
Nicht jeder graue Himmel führt gleich zu einem Baustopp. Die Entscheidung trifft der verantwortliche Monteur vor Ort – abhängig von spezifischen Grenzwerten.
Starkwind: Die unsichtbare Gefahr
Wind ist der wohl am häufigsten unterschätzte Faktor. Ein Solarmodul mit einer Fläche von fast zwei Quadratmetern wirkt bei starkem Wind wie ein Segel. Selbst moderate Windgeschwindigkeiten können enorme Kräfte entwickeln, die ein Monteur kaum noch beherrschen kann.
- Faustregel: Die meisten Betriebe stellen die Arbeiten auf dem Dach bei Windgeschwindigkeiten ab Windstärke 6 bis 7 Beaufort ein. Das entspricht etwa 40 bis 60 km/h. Bei besonders exponierten Lagen kann diese Grenze auch niedriger liegen.
- Praxisbeispiel: Stellen Sie sich vor, ein Monteur trägt ein 25 kg schweres Modul über den Dachfirst, als eine plötzliche Windböe das Modul erfasst. Dies ist eine erhebliche Gefahr für den Monteur, aber auch für Personen und Gegenstände am Boden. Eine Unterbrechung bei starkem Wind ist deshalb eine zwingende Sicherheitsmaßnahme.
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Bisher bei uns Ursprünglicher Preis war: 999,00 €799,00 €Aktueller Preis ist: 799,00 €.Regen und Nässe: Rutschgefahr und elektrische Risiken
Andauernder Regen oder sogar starker Nieselregen machen eine sichere Montage unmöglich. Die Gründe sind vielschichtig:
- Rutschgefahr: Nasse Dachziegel, Metallprofile der Unterkonstruktion und Leitern werden extrem glatt. Das Risiko eines Sturzes steigt exponentiell.
- Elektrische Sicherheit: Obwohl die Anlage erst am Ende der Montage ans Stromnetz angeschlossen wird, führen die Solarmodule bei Tageslicht bereits Gleichspannung (DC). Offene Stecker und Anschlüsse müssen vor Feuchtigkeit geschützt werden, um Kurzschlüsse oder Korrosion zu vermeiden.
- Praxisbeispiel: Ein Monteur arbeitet an der Verkabelung auf der Rückseite der Module. Durch Regen dringt Feuchtigkeit in einen noch nicht gesicherten Stecker ein. Ein unsichtbarer Mangel, der Monate später zu einem Leistungsabfall oder sogar zum Totalausfall eines Teils der Anlage führen kann.
Frost und Eis: Wenn das Dach zur Eisfläche wird
Temperaturen um den Gefrierpunkt oder darunter bringen ihre eigenen Herausforderungen mit sich, selbst bei strahlendem Sonnenschein.
- Glatteis: Schon eine dünne, kaum sichtbare Eisschicht verwandelt ein geneigtes Dach in eine unkontrollierbare Rutschbahn. Die Sicherheit ist hier nicht mehr gewährleistet.
- Materialermüdung: Einige Kunststoffe, die für Kabelummantelungen oder Befestigungsclips verwendet werden, können bei starkem Frost spröde werden. Bei der Montage können sie leichter brechen.
- Faustregel: Arbeiten auf dem Dach sind nicht mehr sicher, sobald die Temperaturen unter 0 °C bis -5 °C fallen, insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit.
- Praxisbeispiel: Bei Minusgraden verliert ein Monteur durch die Kälte an Feingefühl in den Fingern. Ihm rutscht ein schweres Werkzeug aus der Hand, das auf ein bereits montiertes Modul fällt und das Glas beschädigt. Eine rechtzeitige Arbeitspause verhindert solche vermeidbaren Schäden.
Wie professionelle Betriebe mit Wetterrisiken umgehen
Ein professionelles Vorgehen bei schlechtem Wetter erkennen Sie nicht an waghalsigen Aktionen, sondern an vorausschauender Planung und klarer Kommunikation.
- Wettervorhersage: Erfahrene Montageteams prüfen die Wetterprognose bereits Tage vor dem geplanten Termin und planen ihre Arbeitsschritte entsprechend.
- Flexible Zeitplanung: In den Projektplänen wird üblicherweise ein Puffer für wetterbedingte Verzögerungen einkalkuliert. Eine Verschiebung um einen oder zwei Tage ist in der Branche normal und kein Grund zur Sorge. Viele Kunden fragen uns bei Photovoltaik.info nach typischen Installationszeiten; unsere Antwort berücksichtigt stets mögliche Wetterpausen.
- Transparente Kommunikation: Ein guter Betrieb wird Sie proaktiv informieren, wenn eine Unterbrechung notwendig wird, und Ihnen die Gründe dafür erklären. Zögern Sie nicht, nachzufragen, wenn Sie unsicher sind.
Zur richtigen Planung Ihrer Photovoltaik-Anlage gehört daher auch ein flexibler Zeitplan für die Installation.
Häufige Fragen (FAQ) zur PV-Installation bei schlechtem Wetter
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Verzögert sich mein gesamtes Projekt durch eine eintägige Regenpause um Wochen?
Nein, in der Regel nicht. Installationsfirmen planen solche Eventualitäten ein und setzen die Arbeiten fort, sobald das Wetter es zulässt. Meistens verschiebt sich der Fertigstellungstermin nur um die tatsächlich ausgefallenen Arbeitstage. -
Muss ich für die Wartezeit der Monteure extra bezahlen?
Nein. Wetterbedingte Unterbrechungen fallen unter das allgemeine Projektrisiko des ausführenden Unternehmens. Ihnen sollten dadurch keine zusätzlichen Kosten entstehen. -
Kann die Anlage nicht bei leichtem Nieselregen montiert werden?
Die endgültige Entscheidung trifft immer der verantwortliche Teamleiter vor Ort. Er kann am besten einschätzen, ob die Sicherheit gewährleistet ist. Bei nur kurzen, leichten Schauern werden oft Arbeiten im Haus, wie die Vorbereitung des Zählerschranks, vorgezogen. -
Was ist der Unterschied zwischen Frost und Schnee?
Während Frost primär die Rutschgefahr erhöht, muss Schnee vor der Montage komplett vom Dach geräumt werden. Das kostet zusätzliche Zeit und kann die Dachoberfläche rutschig machen. Leichter Schneefall während der Arbeiten wird ähnlich wie Regen behandelt und führt meist zu einer Unterbrechung.
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Eine wetterbedingte Pause bei der Installation Ihrer PV-Anlage ist ein Qualitätsmerkmal. Sie zeigt, dass der beauftragte Betrieb die Sicherheit seiner Mitarbeiter ernst nimmt und den langfristig einwandfreien Betrieb Ihrer Investition sicherstellen will. Ein paar Stunden oder ein Tag Verzögerung sind ein geringer Preis für eine sichere und fachmännisch installierte Anlage, die Ihnen über Jahrzehnte hinweg sauberen Strom liefern wird.
Sie möchten Ihre individuelle Situation besser einschätzen oder suchen nach passenden Komponenten? Weitere praxisnahe Informationen finden Sie direkt auf Photovoltaik.info.



