PV-Finanzierung und Dachsanierung kombinieren: So bündeln Sie Kredite und sparen Zinsen

Ein Hausdach hat eine begrenzte Lebensdauer, oft 30 bis 40 Jahre. Gleichzeitig wird der Wunsch nach einer eigenen Photovoltaikanlage für viele Hausbesitzer immer dringlicher, um Stromkosten zu senken und unabhängiger zu werden. Stehen beide Projekte – Dachsanierung und PV-Installation – bei Ihnen bevor, stellt sich eine entscheidende Frage: Alles einzeln angehen oder die Maßnahmen klug bündeln? Die Antwort kann Ihnen mehrere tausend Euro sparen, nicht nur bei den Baukosten, sondern vor allem bei der Finanzierung.

Hier erfahren Sie, warum ein kombinierter Modernisierungskredit oft die bessere Wahl ist als zwei separate Finanzierungen und wie Sie staatliche Förderungen für beide Vorhaben geschickt miteinander verknüpfen.

Warum die Kombination aus Dachsanierung und Photovoltaik Sinn ergibt

Die Entscheidung, eine Dachsanierung gemeinsam mit der Installation einer PV-Anlage durchzuführen, ist mehr als nur eine Frage des Timings. Sie schafft Synergien, die sich sowohl technisch als auch finanziell auszahlen.

  • Einmalige Baustelle, doppelte Ersparnis: Der offensichtlichste Vorteil liegt in den geteilten Kosten. Das Baugerüst muss nur einmal auf- und abgebaut werden. Handwerker wie Dachdecker und Solarteure können ihre Arbeiten koordinieren. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven.
  • Technische Perfektion und Langlebigkeit: Eine PV-Anlage ist für eine Betriebsdauer von 25 bis 30 Jahren ausgelegt. Wird sie auf einem alten Dach montiert, das in zehn Jahren saniert werden muss, entstehen unnötige Folgekosten: Die gesamte Anlage muss demontiert und später wieder montiert werden. Bei einer kombinierten Maßnahme installieren Sie die Solarmodule auf einem neuen, optimal vorbereiteten Dach. So lassen sich auch Kabelführungen und Dachdurchdringungen von Anfang an perfekt planen.
  • Steigerung des Immobilienwerts: Ein neues, energetisch saniertes Dach in Kombination mit einer modernen PV-Anlage ist eine der wertvollsten Modernisierungen, die Sie an Ihrem Haus vornehmen können. Jüngste Analysen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zeigen, dass energetische Sanierungen den Immobilienwert nachhaltig steigern. Ihr Haus wird nicht nur energieeffizienter, sondern auch für zukünftige Käufer deutlich attraktiver.

Praxisbeispiel: Ein typischer Vierpersonenhaushalt mit einem 25 Jahre alten Dach plant die Anschaffung einer 8-kWp-Photovoltaikanlage. Anstatt die Anlage sofort zu installieren und die Dachsanierung aufzuschieben, entscheidet sich die Familie für die Bündelung. Sie spart rund 2.500 € allein an Gerüstkosten und vermeidet die spätere, teure De- und Remontage der Anlage.

Die Finanzierung: Zwei Kredite oder ein gebündelter Modernisierungskredit?

Die zentrale Frage für die Finanzplanung lautet: Ist es besser, einen Kredit für das Dach und einen für die Solaranlage aufzunehmen, oder alles in einem großen Kredit zu bündeln? Die Erfahrung zeigt, dass die Bündelung meist erhebliche Zinsvorteile bringt.

Szenario 1: Getrennte Finanzierung

Bei diesem Ansatz schließen Sie zwei separate Verträge ab. Oft wird für die PV-Anlage ein ungesicherter Ratenkredit oder ein spezieller Solarkredit genutzt, während die Dachsanierung über einen klassischen Modernisierungs- oder Immobilienkredit finanziert wird, der eventuell durch eine Grundschuld abgesichert ist.

  • Nachteile: Sie durchlaufen zwei Bonitätsprüfungen, zahlen womöglich doppelte Bearbeitungsgebühren und erhalten für den kleineren, ungesicherten PV-Kredit wahrscheinlich einen deutlich höheren Zinssatz.
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Szenario 2: Gebündelte Finanzierung

Hier fassen Sie die Gesamtkosten beider Projekte in einem einzigen, größeren Modernisierungskredit zusammen. Dieser wird in der Regel als grundbuchlich besichertes Darlehen vergeben.

  • Vorteile: Banken belohnen höhere Kreditsummen und Sicherheiten mit besseren Konditionen. Ein einziger Kreditvertrag bedeutet weniger Verwaltungsaufwand und vor allem einen niedrigeren Durchschnittszinssatz für das gesamte Vorhaben.

Rechenbeispiel: Der Zinsvorteil in der Praxis

Um den Unterschied zu verdeutlichen, vergleichen wir eine typische Finanzierung über 10 Jahre.

Angenommene Kosten:

  • Dachsanierung (inkl. Dämmung): 25.000 €
  • Photovoltaikanlage (8 kWp inkl. Montage): 15.000 €
  • Gesamtinvestition: 40.000 €
Finanzierungsvariante Kreditsumme Zinssatz (p. a.) Zinskosten gesamt (10 J.)
Getrennt
> Kredit Dachsanierung 25.000 € 4,5 % ca. 6.050 €
> Kredit PV-Anlage 15.000 € 5,5 % ca. 4.450 €
Getrennt (Summe) 40.000 € ca. 10.500 €
Gebündelt
> Modernisierungskredit 40.000 € 4,0 % ca. 8.600 €
Ersparnis durch Bündelung ca. 1.900 €

Hinweis: Die Zinssätze sind beispielhaft und dienen der Veranschaulichung.

Wie das Beispiel zeigt, kann die Zinsersparnis durch einen gebündelten Kredit durchaus mehrere tausend Euro betragen.

Förderungen clever kombinieren und doppelt profitieren

Neben der optimierten Kreditstruktur können Sie bei richtiger Planung auch von staatlichen Förderungen profitieren. Wichtig dabei: Für die Dachsanierung und die Photovoltaikanlage gibt es unterschiedliche Fördertöpfe.

KfW-Förderung für die Dachsanierung

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt die energetische Sanierung von Gebäuden mit zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen, insbesondere im Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG). Eine Dachsanierung inklusive neuer Dämmung ist eine klassische Maßnahme, die hier gefördert wird. Voraussetzung ist in der Regel die Einbindung eines zertifizierten Energieeffizienz-Experten.

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Einspeisevergütung und Photovoltaik-Förderung

Die primäre Förderung für Ihre PV-Anlage ist die staatlich garantierte Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Sie erhalten über 20 Jahre eine feste Vergütung für jede Kilowattstunde Strom, die Sie ins öffentliche Netz einspeisen. Zusätzlich gibt es je nach Bundesland und Kommune weitere Zuschussprogramme für die Anschaffung von PV-Anlagen oder Stromspeichern. Ein Blick in die regionalen Förderdatenbanken lohnt sich immer.

Der strategische Vorteil der Kombination

Der entscheidende Vorteil ist: Sie können die Förderungen kombinieren. Beantragen Sie den zinsgünstigen KfW-Kredit gezielt für die förderfähigen Kosten der Dachsanierung. Die übrigen Kosten – also für die PV-Anlage und den nicht förderfähigen Anteil der Dachsanierung – finanzieren Sie über den erwähnten, gebündelten Modernisierungskredit Ihrer Hausbank. So nutzen Sie die besten Konditionen aus beiden Welten, ohne gegen das Doppelförderungsverbot zu verstoßen.

Worauf Sie bei der Planung achten sollten

Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, um das Beste aus Ihrer kombinierten Maßnahme herauszuholen. Beachten Sie daher die folgenden Punkte:

  1. Gesamtangebot einholen: Bitten Sie einen qualifizierten Handwerksbetrieb – idealerweise einen, der beides anbietet – um ein detailliertes Gesamtangebot für Dach und PV-Anlage. Dieses Dokument ist die Grundlage für Ihre Bankgespräche.
  2. Reihenfolge beachten: Die Logik ist einfach: Erst das Dach komplett sanieren, dann die PV-Anlage montieren.
  3. Expertenrat nutzen: Sprechen Sie frühzeitig mit einem unabhängigen Energieberater. Er hilft nicht nur bei der KfW-Antragstellung, sondern kann auch die technischen Details der Sanierung optimal auf die PV-Anlage abstimmen.
  4. Langfristig denken: Wählen Sie für Ihr neues Dach Materialien, deren Lebensdauer die der PV-Anlage übersteigt. So stellen Sie sicher, dass Sie die nächsten 30 Jahre Ruhe haben.

Neutrale Informationen und Checklisten zur Planung finden Sie auch auf Photovoltaik.info, um sich umfassend vorzubereiten.

Häufige Fragen (FAQ)

Was ist günstiger: ein gebündelter Kredit oder zwei getrennte?
In den meisten Fällen ist ein gebündelter Modernisierungskredit günstiger. Durch die höhere Kreditsumme und die Absicherung im Grundbuch erhalten Sie von der Bank in der Regel einen deutlich besseren Zinssatz als für zwei kleinere, teilweise ungesicherte Kredite.

Kann ich eine bestehende PV-Anlage bei einer Dachsanierung weiter nutzen?
Ja, das ist technisch möglich. Es verursacht jedoch erhebliche Kosten für die Demontage, die Zwischenlagerung der Module und die erneute Montage durch einen Fachbetrieb. Diese Kosten übersteigen oft die Ersparnis, die man durch die getrennte Durchführung erzielt hätte.

Wie hoch sind die ungefähren Kosten einer Photovoltaikanlage?
Als Faustregel können Sie für eine typische Dachanlage für ein Einfamilienhaus mit Kosten zwischen 1.400 und 1.800 Euro pro Kilowattpeak (kWp) installierter Leistung rechnen. Eine 8-kWp-Anlage kostet demnach zwischen 11.200 und 14.400 Euro.

Welche Rolle spielt der Energieberater?
Für die Beantragung von KfW-Fördermitteln für die Dachsanierung ist ein zertifizierter Energieeffizienz-Experte zwingend erforderlich. Er bestätigt die Einhaltung der technischen Mindestanforderungen und begleitet den Antragsprozess.

Lohnt sich die Kombination auch für kleinere Dächer, z. B. auf einer Garage?
Ja, das Prinzip gilt auch im Kleinen. Auch wenn die absoluten Summen geringer sind, sparen Sie anteilig an Gerüstkosten und profitieren von einer sauberen technischen Lösung aus einem Guss.

Fazit: Eine Investition, die sich doppelt auszahlt

Die Kombination aus Dachsanierung und PV-Installation ist ein Paradebeispiel für eine kluge Modernisierungsstrategie. Sie sparen nicht nur direkt bei den Baukosten durch Synergieeffekte, sondern optimieren auch Ihre Finanzierungskosten durch einen gebündelten Kredit mit besseren Zinskonditionen. Gleichzeitig steigern Sie den Wert und die Energieeffizienz Ihrer Immobilie für Jahrzehnte.

Wer vorausschauend plant und beide Maßnahmen als ein gemeinsames Projekt begreift, trifft eine Entscheidung, die sich finanziell, technisch und ökologisch langfristig auszahlt.

Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten erhalten Sie direkt auf Photovoltaik.info. Der dortige Shop bietet zudem Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen abgestimmt sind.

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OLEKSANDR PUSHKAR
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