PV-Anlage auf dem Gründach: So kombinieren Sie Ökologie und Energieertrag

Ein begrüntes Dach ist ein ökologisches Statement: Es schafft Lebensraum für Insekten, verbessert das Mikroklima und entlastet die Kanalisation. Gleichzeitig ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ein klares Bekenntnis zur Energiewende. Viele Hausbesitzer fragen sich, ob sich diese beiden nachhaltigen Ansätze überhaupt kombinieren lassen. Die gute Nachricht: Sie lassen sich nicht nur kombinieren, sondern profitieren sogar voneinander. Dieser Artikel erklärt, wie die Installation sicher und vegetationsfreundlich gelingt.

Warum ein Gründach und eine PV-Anlage die perfekte Kombination sind

Auf den ersten Blick mögen Pflanzen und Solarmodule wie Gegensätze wirken. In der Praxis entsteht jedoch eine Synergie mit spürbaren Vorteilen. Der entscheidende Faktor dabei ist der Kühleffekt der Bepflanzung.

Photovoltaikmodule arbeiten bei niedrigeren Temperaturen effizienter. An einem heißen Sommertag kann sich ein herkömmliches Ziegeldach auf über 80 Grad Celsius aufheizen, was die Leistung der Solarmodule spürbar reduziert. Ein Gründach hingegen heizt sich durch die Verdunstungskühlung der Pflanzen kaum auf.

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Das Ergebnis ist beachtlich: Untersuchungen zeigen, dass PV-Module auf einem Gründach einen Mehrertrag von 4 bis 8 Prozent im Vergleich zu einer Installation auf einem unbegrünten Dach erzielen können.

Gleichzeitig profitieren auch die Pflanzen von den Modulen. Die teilweise Verschattung schützt sie vor zu starker Sonneneinstrahlung und reduziert die Verdunstung. So bleibt das Gründach länger feucht – ein entscheidender Vorteil in trockenen Sommermonaten.

Die besonderen Herausforderungen bei der Montage auf Gründächern

Trotz der überzeugenden Vorteile ist die Installation einer PV-Anlage auf einem Gründach kein Standardverfahren und mit besonderen Herausforderungen verbunden. Eine sorgfältige Planung ist unerlässlich, um Schäden an Dach und Vegetation zu vermeiden.

Schutz der Dachabdichtung

Die wichtigste Funktion des Daches ist es, das Gebäude vor Wasser zu schützen. Bei einem Gründach wird diese Aufgabe durch eine spezielle, wurzelfeste Abdichtungsbahn gewährleistet. Eine herkömmliche Montage, bei der die Halterungen in die Dachhaut geschraubt werden, würde diese empfindliche Schicht durchdringen und undichte Stellen verursachen – ein Risiko, das unbedingt vermieden werden muss.

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Statik und zusätzliches Gewicht

Ein extensives Gründach, also eines mit einer pflegeleichten Bepflanzung wie Sedum, wiegt bereits zwischen 60 und 150 kg pro Quadratmeter. Hinzu kommen weitere 15 bis 25 kg pro Quadratmeter für die Photovoltaikanlage samt Montagesystem. Bevor auch nur ein Modul auf das Dach kommt, muss ein Statiker prüfen und bestätigen, dass die Dachkonstruktion diese zusätzliche Last sicher tragen kann.

Vegetationsmanagement und Verschattung

Die Pflanzen auf dem Dach dürfen die Solarmodule nicht beschatten, da schon eine geringe Teilverschattung die Leistung der gesamten Anlage reduzieren kann. Die Module müssen deshalb hoch genug montiert werden, um über die ausgewachsene Vegetation hinauszuragen. Gleichzeitig muss der Bereich unter den Modulen für gelegentliche Pflegearbeiten zugänglich bleiben.

Die Lösung: Durchdringungsfreie Montagesysteme mit Auflast

Um die Dachabdichtung intakt zu lassen, kommen für Gründächer spezielle Montagesysteme zum Einsatz, die nicht im Dach verankert werden. Die Lösung ist eine durchdringungsfreie Befestigung, die allein durch ihr Eigengewicht gehalten wird. Man spricht hier von sogenannten Auflast- oder Ballastsystemen.

Diese Systeme funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Die Modulhalterungen sind auf großen Grundplatten oder Wannen montiert, die auf einer Schutzmatte direkt auf der Gründachschicht stehen. Diese Wannen werden anschließend mit Substrat, Kies oder Betonplatten gefüllt. Das Gewicht dieser Füllung, des Ballasts, sorgt dafür, dass die gesamte Konstruktion auch bei starkem Wind sicher an ihrem Platz bleibt.

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Ein solches Montagesystem bietet mehrere Vorteile:

  • Keine Dachdurchdringung: Die Abdichtung bleibt vollständig unversehrt.

  • Gleichmäßige Lastverteilung: Das Gewicht wird großflächig verteilt, was punktuelle Überlastungen verhindert.

  • Integration in das Gründach: Der Ballast kann aus dem gleichen Substrat wie die übrige Bepflanzung bestehen, was für eine harmonische Optik sorgt.

In der Praxis haben sich diese Systeme bewährt, da sie die Langlebigkeit des Daches gewährleisten und als sicherste Methode gelten.

Planung ist alles: Wichtige Schritte vor der Installation

Eine erfolgreiche Kombination von Gründach und PV-Anlage steht und fällt mit der professionellen Vorbereitung. Wenn Sie eine PV-Anlage auf Ihrem Gründach planen, sind die folgenden Schritte entscheidend:

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Schritt 1: Statik-Gutachten einholen

Dies ist der erste und wichtigste Schritt. Beauftragen Sie einen Statiker, die Tragfähigkeit Ihres Daches zu prüfen. Er berechnet die vorhandenen Reserven und gibt verbindlich vor, welche zusätzliche Last möglich ist. Ohne eine schriftliche Freigabe vom Statiker sollte kein Projekt gestartet werden.

Schritt 2: Den richtigen Gründach-Typ wählen

Am besten eignen sich extensive Begrünungen. Diese bestehen aus niedrig wachsenden, trockenheitsresistenten Pflanzen wie Sedum-Arten, Gräsern und Kräutern. Sie benötigen wenig Pflege und wachsen nicht so hoch, dass sie die Module verschatten könnten. Intensive Begrünungen mit Sträuchern oder gar Bäumen sind für eine Kombination mit Photovoltaik ungeeignet.

Schritt 3: Das passende Montagesystem auswählen

Wählen Sie gemeinsam mit einem Fachbetrieb ein Auflastsystem, das auf die spezifischen Gegebenheiten Ihres Daches abgestimmt ist. Wichtige Faktoren sind die Dachneigung, die Windlastzone Ihres Wohnortes und die Höhe der Vegetation.

Schritt 4: Professionelle Ausführung sicherstellen

Die Installation ist eine Aufgabe für Spezialisten. Idealerweise arbeiten Dachdecker, die sich mit Gründächern auskennen, und erfahrene Solarteure Hand in Hand. Das stellt sicher, dass sowohl die Dachabdichtung als auch die Elektrik fachgerecht ausgeführt werden.

Häufige Fragen zur Photovoltaik auf dem Gründach (FAQ)

Wie viel Mehrertrag bringt ein Gründach wirklich?

Der Kühleffekt durch die Verdunstung der Pflanzen kann die Modultemperatur an heißen Tagen deutlich senken. Studien und Praxiserfahrungen belegen einen möglichen Mehrertrag von 4 bis 8 Prozent im Jahresdurchschnitt, der vor allem in den Sommermonaten erzielt wird.

Muss ich mein Gründach dann öfter pflegen?

Der Pflegeaufwand ist tendenziell etwas höher. Je nach Bepflanzung kann es notwendig sein, ein- bis zweimal im Jahr zu hoch gewachsene Pflanzen unter den Modulen zurückzuschneiden. Daher ist es wichtig, bei der Planung auf eine gute Zugänglichkeit zu achten.

Was kostet ein solches Spezial-Montagesystem?

Auflastsysteme sind in der Regel etwas teurer als herkömmliche Montagesysteme für Ziegeldächer. Der Mehraufwand für die Planung und das zusätzliche Material für den Ballast führt zu höheren Kosten. Diese werden jedoch oft durch den höheren Energieertrag und die Langlebigkeit der Konstruktion kompensiert.

Gibt es eine spezielle Förderung für diese Kombination?

Es gibt selten Förderprogramme, die explizit die Kombination aus Gründach und PV-Anlage bezuschussen. Allerdings können Sie oft für beide Komponenten getrennt Fördermittel beantragen. Sowohl für die Anlage eines Gründaches als auch für die Installation einer Photovoltaikanlage gibt es diverse kommunale und staatliche Programme. Informationen zur allgemeinen Photovoltaik-Förderung helfen Ihnen bei der Orientierung.

Fazit: Eine Investition, die sich doppelt lohnt

Die Kombination aus einem Gründach und einer Photovoltaikanlage ist mehr als die Summe ihrer Teile. Sie ist eine intelligente Lösung, die ökologische und ökonomische Vorteile geschickt miteinander verbindet. Während das Gründach das Gebäude kühlt und die Biodiversität fördert, steigert es gleichzeitig die Effizienz der Solarstromproduktion.

Der Schlüssel zum Erfolg ist eine professionelle Planung, die die Statik des Daches berücksichtigt und auf ein passendes, durchdringungsfreies Montagesystem setzt. So schaffen Sie eine nachhaltige und zukunftssichere Energiequelle, die im Einklang mit der Natur arbeitet.

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