Photovoltaik-Preise pro kWp verstehen: Ein Leitfaden für Ihr Angebot

Photovoltaik-Preise pro kWp verstehen: So bewerten Sie Ihr Angebot richtig

Sie haben ein oder mehrere Angebote für eine Photovoltaikanlage vorliegen und stoßen dabei immer wieder auf einen zentralen Wert: den Preis pro Kilowatt-Peak (kWp).

Vielleicht scheint ein Angebot auf den ersten Blick unschlagbar günstig, während ein anderes deutlich teurer ist. Doch dieser einzelne Wert erzählt nur die halbe Wahrheit. Ihn richtig zu deuten, ist der Schlüssel zu einer Investition, die sich über Jahrzehnte hinweg auszahlt.

Dieser Artikel hilft Ihnen dabei, Angebote für Photovoltaikanlagen fundiert zu vergleichen. Sie erfahren, welche Komponenten und Dienstleistungen in einem fairen Preis pro kWp enthalten sein müssen und welche Faktoren die Kosten beeinflussen – von der Qualität der Module bis zu den Gegebenheiten auf Ihrem Dach.

Was bedeutet der Preis pro kWp überhaupt?

Die Angabe ‚Kilowatt-Peak‘ (kWp) beschreibt die theoretische Spitzenleistung Ihrer Photovoltaikanlage unter genormten Laborbedingungen (Standard Test Conditions). Sie dient als universelle Maßeinheit, um die Größe und Leistungsfähigkeit verschiedener Anlagen vergleichbar zu machen.

Der Preis pro kWp ergibt sich, indem man den Gesamtpreis der Anlage durch ihre Nennleistung in kWp teilt.

Ein Praxisbeispiel:

Eine Anlage mit 8 kWp Leistung kostet schlüsselfertig 12.000 €. Der Preis pro kWp beträgt demnach:
12.000 € / 8 kWp = 1.500 €/kWp.

Dieser Wert ist ein hervorragender Anhaltspunkt, vergleichbar mit dem Quadratmeterpreis beim Immobilienkauf. Er ist eine wichtige Kennzahl, sagt aber noch nichts über die Qualität der Bausubstanz, die Ausstattung oder die Lage aus.

Ein niedriger Preis pro kWp kann auf ein effizientes Angebot hindeuten – oder auf versteckte Kosten und minderwertige Komponenten.

Die Kernkomponenten: Was im Preis pro kWp enthalten sein muss

Ein schlüsselfertiges Angebot umfasst alle notwendigen Hardware-Komponenten. Fehlt einer dieser Posten oder ist er nur vage beschrieben, ist Vorsicht geboten. Seriöse Anbieter listen hier erfahrungsgemäß transparent alle Marken und Typenbezeichnungen auf.

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Solarmodule: Das Herzstück Ihrer Anlage

Die Solarmodule sind der sichtbarste Teil Ihrer Anlage und für die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom verantwortlich. Ihre Qualität und Effizienz bestimmen maßgeblich den Ertrag über die gesamte Lebensdauer. Moderne Anlagen setzen heute fast ausschließlich auf monokristalline Module mit hohem Wirkungsgrad.

Achten Sie auf die Leistungsgarantie des Herstellers. Üblich sind Garantien, die nach 25 Jahren noch eine Leistung von über 80–85 % versprechen. Premium-Hersteller gewähren hier oft sogar noch bessere Werte.

Der Wechselrichter: Der Manager Ihres Solarstroms

Der Wechselrichter ist das Gehirn der Anlage. Er wandelt den von den Modulen erzeugten Gleichstrom (DC) in haushaltsüblichen Wechselstrom (AC) um. Gleichzeitig überwacht und optimiert er die Leistung der gesamten Anlage. Die Qualität des Wechselrichters beeinflusst direkt den Wirkungsgrad und die Zuverlässigkeit des Systems. Ein hochwertiger Wechselrichter für Photovoltaik kann den Energieertrag um mehrere Prozentpunkte steigern. Es gibt verschiedene Typen, etwa String-Wechselrichter für einfache Dächer oder Systeme mit Leistungsoptimierern für teilverschattete Flächen.

Das Montagesystem: Die sichere Basis auf dem Dach

Oft unterschätzt, aber entscheidend für Sicherheit und Langlebigkeit: das Montagesystem. Es verbindet die Module fest mit Ihrem Dach und muss extremen Wetterbedingungen wie Sturm, Schnee und Regen über Jahrzehnte standhalten. Das System muss exakt auf Ihre Dacheindeckung (z. B. Ziegel, Blech, Flachdach) abgestimmt sein. Eine unsachgemäße Montage kann zu Undichtigkeiten und Schäden an der Dachhaut führen. Die Kosten variieren je nach Dachtyp und Material wie Aluminium oder Edelstahl.

Verkabelung und Kleinmaterial

Auch wenn sie nur einen kleinen Teil der Kosten ausmachen, sind hochwertige Solarkabel, Steckverbinder und Sicherungselemente essenziell. Sie müssen UV-beständig und witterungsfest sein, um über viele Jahre Leistungsverluste und Sicherheitsrisiken zu vermeiden. In einem Komplettangebot sind diese Posten selbstverständlich enthalten.

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Dienstleistungen: Mehr als nur Materialkosten

Ein wesentlicher Teil des Preises pro kWp entfällt nicht auf die Hardware, sondern auf die Arbeit von Fachleuten. Diese Dienstleistungen sorgen dafür, dass Ihre Anlage sicher, vorschriftsgemäß und ertragsoptimiert läuft.

Planung und Auslegung

Eine sorgfältige Planung ist der Grundstein für maximalen Ertrag. Dazu gehören:

  • Standortanalyse: Prüfung von Dachausrichtung, Neigung und potenzieller Verschattung durch Bäume oder Nachbargebäude.
  • Komponentenauswahl: Abstimmung von Modulen und Wechselrichter auf die Gegebenheiten und Ihren Stromverbrauch.
  • Wirtschaftlichkeitsberechnung: Eine realistische Prognose des zu erwartenden Ertrags und der Amortisationszeit.

Montage und Installation

Die Installation durch einen zertifizierten Fachbetrieb ist unerlässlich. Nur so ist die elektrische Sicherheit gewährleistet und die Herstellergarantien behalten ihre Gültigkeit. Die Montagekosten umfassen die Dacharbeiten, die elektrische Installation inklusive Anschluss an den Zählerschrank sowie gegebenenfalls die Kosten für ein Gerüst.

Inbetriebnahme und Anmeldung

Eine Photovoltaikanlage muss sowohl beim örtlichen Netzbetreiber angemeldet als auch im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden. Ein guter Anbieter übernimmt diesen bürokratischen Aufwand für Sie und sorgt für eine reibungslose Inbetriebnahme.

Was den Preis pro kWp beeinflusst (und oft nicht direkt sichtbar ist)

Zwei Angebote mit identischer kWp-Leistung können preislich weit auseinanderliegen. Die Gründe dafür finden sich meist in den Details, die über die langfristige Rentabilität Ihrer Investition entscheiden.

Qualität und Herkunft der Komponenten

Es gibt erhebliche Preis- und Qualitätsunterschiede zwischen den Herstellern von Modulen und Wechselrichtern. Premium-Marken sind in der Anschaffung zwar teurer, bieten aber oft höhere Wirkungsgrade, längere Garantien und eine bessere Langzeitzuverlässigkeit. Ein günstigeres Angebot mit No-Name-Komponenten kann langfristig zu geringeren Erträgen und höheren Wartungskosten führen. Die Photovoltaik Förderung kann helfen, die anfänglich höheren Kosten für Qualitätskomponenten abzufedern.

Anlagengröße: Der Skaleneffekt

Auch die Größe der Photovoltaikanlage hat großen Einfluss auf den Preis pro kWp. Kleinere Anlagen bis 5 kWp sind pro kWp tendenziell teurer, da Fixkosten wie Planung, Gerüst und der elektrische Anschluss stärker ins Gewicht fallen. Bei größeren Anlagen ab 10 kWp sinkt der Preis pro kWp spürbar.

  • Typischer Preisrahmen (Einfamilienhaus): Anlagen zwischen 5 und 10 kWp liegen aktuell meist zwischen 1.300 € und 1.800 € pro kWp.

Zusätzliche Komponenten: Speicher, Wallbox & Co.

Wird die PV-Anlage mit einem Stromspeicher oder einer Wallbox für ein Elektroauto kombiniert, steigt der Gesamtpreis erheblich. Bei solchen Angeboten ist es wichtig, die Kosten für die reine PV-Anlage separat zu betrachten, um den Preis pro kWp fair vergleichen zu können. Ein Speicher erhöht die Investition, steigert aber auch Ihren Eigenverbrauch und Ihre Unabhängigkeit vom Stromnetz.

Die Gegebenheiten vor Ort

Jedes Dach ist anders. Ein komplexes Dach mit mehreren Gauben, Fenstern oder einer starken Neigung erfordert einen höheren Planungs- und Montageaufwand. Auch die Zugänglichkeit der Baustelle oder ein notwendiger Umbau des Zählerschranks können den Preis beeinflussen und müssen im Angebot berücksichtigt sein.

Checkliste: So prüfen Sie Ihr Photovoltaik-Angebot

Nutzen Sie diese Liste, um Angebote systematisch zu vergleichen und sicherzustellen, dass Sie nicht Äpfel mit Birnen vergleichen:

  • Vollständigkeit: Sind alle oben genannten Kernkomponenten und Dienstleistungen enthalten?
  • Transparenz: Werden Hersteller und genaue Typenbezeichnungen für Module und Wechselrichter genannt?
  • Garantien: Sind die Produkt- und Leistungsgarantien klar aufgeschlüsselt?
  • Detaillierte Kosten: Sind die Kosten für Montage, Gerüst und Anmeldung detailliert aufgeschlüsselt?
  • Ertragsprognose: Ist eine realistische Berechnung des Jahresertrags (in kWh) enthalten?
  • Zahlungsplan: Ist der Zahlungsplan fair und an den Projektfortschritt gekoppelt?

Häufige Fragen zu Photovoltaik-Preisen pro kWp

Was ist ein fairer Preis pro kWp im Jahr 2024?

Für typische Dachanlagen auf Einfamilienhäusern (5–12 kWp) liegt ein fairer Preis für ein schlüsselfertiges System inklusive Montage meist zwischen 1.300 € und 1.800 € pro kWp. Bei sehr kleinen oder sehr großen Anlagen sowie bei besonderen baulichen Herausforderungen kann der Wert abweichen.

Warum ist das Angebot meines Nachbarn günstiger?

Die Gründe können vielfältig sein: eine andere Anlagengröße, einfachere Dachbedingungen, die Verwendung günstigerer Komponenten oder ein Angebot ohne bestimmte Dienstleistungen (z. B. Anmeldung).

Ist das günstigste Angebot immer das beste?

Selten. Ein sehr niedriger Preis kann ein Hinweis auf minderwertige Komponenten, fehlende Serviceleistungen oder mangelnde Erfahrung des Installateurs sein. Photovoltaik ist eine Investition für über 20 Jahre – hier zählen Qualität und Zuverlässigkeit mehr als der niedrigste Anschaffungspreis.

Lohnt sich eine Anlage bei den aktuellen Preisen noch?

Absolut. Die Preise für PV-Komponenten sind in den letzten Jahren stark gesunken, während die Strompreise aus dem Netz gestiegen sind. Die Investition in eine eigene Anlage amortisiert sich oft schon nach 10 bis 14 Jahren und schützt Sie langfristig vor steigenden Stromkosten.

Der Preis pro kWp ist ein nützliches Werkzeug, aber nur, wenn Sie verstehen, was sich dahinter verbirgt. Ein gutes Angebot ist transparent, vollständig und auf Ihre individuelle Situation zugeschnitten.

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