Der Gedanke an eine eigene Solaranlage auf dem Dach oder dem Balkon ist verlockend: unabhängiger von steigenden Strompreisen werden, aktiv zum Umweltschutz beitragen und die Kraft der Sonne nutzen. Doch hartnäckige Mythen und Unsicherheiten halten Einsteiger oft davon ab, den ersten Schritt zu wagen. Ist Photovoltaik wirklich so kompliziert? Lohnt sie sich überhaupt in Deutschland? Wir räumen mit den häufigsten Irrtümern auf und zeigen Ihnen, warum Solarstrom eine kluge und zukunftssichere Entscheidung sein kann.
Die Top 10 Photovoltaik-Mythen im Faktencheck für Einsteiger
Viele Vorbehalte gegenüber Photovoltaikanlagen basieren auf veralteten Informationen oder schlichten Missverständnissen. Wir nehmen die gängigsten Mythen genauer unter die Lupe und stellen ihnen die Fakten gegenüber.
Mythos 1: “PV-Anlagen lohnen sich finanziell nicht.”
Kurz & Klar: Falsch! Die Kosten für Photovoltaikanlagen sind in den letzten Jahren drastisch gesunken, während die Strompreise gestiegen sind. Eine eigene Anlage rechnet sich oft schneller, als viele denken.
Die Erklärung: Die Preise für Solarmodule sind seit 2010 um über 80 % gefallen. Gleichzeitig ist der Strom vom eigenen Dach deutlich günstiger als der aus dem Netz. Die Amortisationszeit – also die Zeit, bis die Anlage ihre Kosten wieder eingespielt hat – liegt in Deutschland häufig zwischen 8 und 14 Jahren. Durch den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms sparen Sie bares Geld. Auch Stiftung Warentest bestätigt, dass sich mit Photovoltaik über 20 Jahre eine Rendite von über 5 % erzielen lässt.
Das bedeutet für Sie: Sie können Ihre Stromrechnung deutlich senken und sich langfristig vor steigenden Energiepreisen schützen. Die Investition in Solarstrom zahlt sich aus.
Mythos 2: “Solaranlagen funktionieren nur bei strahlendem Sonnenschein / Nicht in Deutschland.”
Kurz & Klar: Falsch! Moderne Solaranlagen produzieren auch bei bewölktem Himmel Strom und sind für die deutschen Wetterverhältnisse bestens geeignet.
Die Erklärung: Photovoltaikmodule benötigen Licht, nicht zwingend direkte Sonneneinstrahlung oder hohe Temperaturen, um Strom zu erzeugen. Sie funktionieren auch mit sogenanntem diffusem Licht, das durch die Wolken dringt. Tatsächlich können hohe Temperaturen die Effizienz von Modulen sogar leicht mindern. Deutschland bietet mit durchschnittlich rund 1.600 Sonnenstunden pro Jahr ausreichend Potenzial. Selbst an stark bewölkten Tagen können Anlagen noch etwa 200 Watt pro Quadratmeter (W/m²) erzeugen, während es an sonnigen Sommertagen bis zu 1.000 W/m² sein können.
Das bedeutet für Sie: Sie können sich auch in Deutschland und an weniger sonnigen Tagen auf Solarstrom von Ihrem Dach verlassen und so Ihre Stromrechnung senken.
Mythos 3: “Die Herstellung von Solarmodulen ist extrem umweltschädlich.”
Kurz & Klar: Falsch! Eine Solaranlage produziert über ihre Lebensdauer ein Vielfaches der Energie, die für ihre Herstellung benötigt wird.
Die Erklärung: Die sogenannte energetische Amortisationszeit gibt an, wie lange eine PV-Anlage laufen muss, um die Energie zu erzeugen, die für ihre Produktion, den Transport und die Montage aufgewendet wurde. Für moderne Anlagen in Deutschland liegt dieser Wert laut Umweltbundesamt und Fraunhofer ISE bei nur etwa ein bis zwei Jahren. Angesichts einer Lebensdauer von 25 Jahren und mehr fällt die Energiebilanz also sehr positiv aus.
Das bedeutet für Sie: Mit einer Photovoltaikanlage leisten Sie einen echten Beitrag zum Klimaschutz, da sie über Jahrzehnte hinweg sauberen Strom produziert und ihre Herstellungsenergie schnell wieder einspielt.

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Mythos 4: “PV-Anlagen sind sehr wartungsintensiv.”
Kurz & Klar: Falsch! Photovoltaikanlagen sind erstaunlich wartungsarm.
Die Erklärung: Da Solarmodule keine beweglichen Teile haben, sind sie sehr robust und langlebig. In den meisten Fällen reinigt der Regen die Module ausreichend. Eine gelegentliche Sichtprüfung auf Verschmutzungen oder Beschädigungen und die Überprüfung des Wechselrichters genügen meist. Viele Anlagen laufen jahrelang störungsfrei ohne nennenswerten Wartungsaufwand.
Das bedeutet für Sie: Sie müssen sich keine Sorgen um aufwendige und teure Wartungsarbeiten machen. Ihre Solaranlage arbeitet meist unauffällig und zuverlässig im Hintergrund.
Mythos 5: “PV-Anlagen haben eine kurze Lebensdauer und verlieren schnell an Leistung.”
Kurz & Klar: Falsch! Moderne Solarmodule sind auf eine lange Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren oder mehr ausgelegt und verlieren nur sehr langsam an Leistung.
Die Erklärung: Hersteller geben oft Leistungsgarantien von 80 bis 90 % der Nennleistung nach 20 bis 25 Jahren. Die jährliche Leistungsabnahme, auch Degradation genannt, ist minimal und liegt oft nur bei etwa 0,15 % bis 0,5 %. Das bedeutet, Ihre Anlage produziert auch nach Jahrzehnten noch zuverlässig Strom.
Das bedeutet für Sie: Sie investieren in eine langlebige Technologie, die Ihnen über Jahrzehnte hinweg zuverlässig günstigen Strom liefert.
Mythos 6: “Solaranlagen sind kompliziert zu verstehen und zu installieren.”
Kurz & Klar: Falsch! Die Grundlagen sind einfach, und für die Installation gibt es Fachbetriebe, die Ihnen alles abnehmen.
Die Erklärung: Das Grundprinzip – Licht wird in Strom umgewandelt – ist leicht verständlich. Die detaillierte Planung und die fachgerechte Installation einer Anlage übernehmen in der Regel spezialisierte Fachbetriebe. Diese beraten Sie umfassend und führen die Montage professionell durch, was oft nur zwei bis drei Tage dauert. Auch für Balkonkraftwerke gibt es einfache Komplettsets für den schnellen Einstieg.
Das bedeutet für Sie: Sie müssen kein Technikexperte sein. Gute Fachbetriebe begleiten Sie von der ersten Idee bis zur fertigen Anlage und erklären Ihnen alles Notwendige.
Mythos 7: “Mein Dach ist nicht geeignet / PV-Anlagen beschädigen das Dach.”
Kurz & Klar: Falsch! Viele Dächer eignen sich für Photovoltaik, und eine fachgerechte Installation schützt Ihr Dach sogar.
Die Erklärung: Eine Südausrichtung des Daches ist ideal, aber auch Ost-West-Ausrichtungen können sehr sinnvoll sein. Sie verteilen den Stromertrag über den Tag und optimieren so den Eigenverbrauch. Selbst flache Dächer oder Fassaden können genutzt werden. Eine professionelle Montage stellt sicher, dass die Dacheindeckung nicht beschädigt wird. In manchen Fällen kann die PV-Anlage die Dachhaut sogar vor Witterungseinflüssen wie Hagel oder UV-Strahlung schützen.
Das bedeutet für Sie: Lassen Sie die Eignung Ihres Daches von einem Experten prüfen. Oft gibt es mehr Möglichkeiten, als man zunächst denkt. Sorgen vor Dachschäden sind bei professioneller Ausführung unbegründet.
Mythos 8: “Bei Stromausfall habe ich mit Solar immer Strom.”
Kurz & Klar: Nicht automatisch! Standard-PV-Anlagen schalten sich bei einem Stromausfall aus Sicherheitsgründen ab. Für Notstrom benötigen Sie einen zusätzlichen Stromspeicher mit Notstromfunktion.
Die Erklärung: Die meisten netzgekoppelten PV-Anlagen müssen sich bei einem Ausfall des öffentlichen Stromnetzes abschalten. Dies dient der Sicherheit von Technikern, die am Stromnetz arbeiten. Möchten Sie auch bei einem Stromausfall mit Solarstrom versorgt werden, benötigen Sie ein System mit einem geeigneten Stromspeicher und einer speziellen Schaltung, die oft als Notstrom- oder Ersatzstromfunktion bezeichnet wird.
Das bedeutet für Sie: Wenn Ihnen eine Notstromversorgung wichtig ist, sprechen Sie dies bei der Planung Ihrer Anlage gezielt an. Eine PV-Anlage allein garantiert keinen Strom bei Netzausfall.
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Mythos 9: “Die Feuerwehr löscht mein Haus nicht, wenn ich eine PV-Anlage habe.”
Kurz & Klar: Das ist ein gefährlicher und falscher Mythos! Die Feuerwehr löscht selbstverständlich auch Häuser mit PV-Anlagen.
Die Erklärung: Feuerwehren sind für den Umgang mit PV-Anlagen geschult und verfügen über spezielle Einsatzrichtlinien. Zwar müssen bestimmte Sicherheitsvorkehrungen beachtet werden, aber ein Brand wird definitiv bekämpft. Das Brandrisiko, das von einer PV-Anlage selbst ausgeht, ist zudem sehr gering. Eine Studie des Fraunhofer ISE ergab, dass nur ein Bruchteil (0,006 %) der installierten Anlagen überhaupt an Bränden beteiligt war.
Das bedeutet für Sie: Ihre Sicherheit ist nicht gefährdet. Die Feuerwehr ist auf solche Einsätze vorbereitet.
Mythos 10: “Solarmodule sind Sondermüll und können nicht recycelt werden.”
Kurz & Klar: Falsch! Solarmodule sind zu einem sehr hohen Anteil recycelbar.
Die Erklärung: Hersteller von Solarmodulen sind in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet, alte Module zurückzunehmen und für deren Recycling zu sorgen. Ein Großteil der Materialien wie Glas, Aluminium und Silizium kann zurückgewonnen und wiederverwendet werden. Die Recyclingquote liegt bei bis zu 95 %.
Das bedeutet für Sie: Sie entscheiden sich für eine umweltfreundliche Technologie, die auch am Ende ihrer Lebenszeit nachhaltig entsorgt und wiederverwertet werden kann.
Fazit: Photovoltaik – Eine klare Sache für Ihre Zukunft
Wie Sie sehen, sind viele Bedenken gegenüber Photovoltaik unbegründet oder basieren auf veralteten Annahmen. Die moderne Solartechnik ist effizient, langlebig, wirtschaftlich attraktiv und ein wichtiger Baustein für eine saubere Energiezukunft. Der Einstieg ist heute einfacher als je zuvor, und die Vorteile – von niedrigeren Stromkosten bis hin zu mehr Unabhängigkeit – liegen auf der Hand.
Lassen Sie sich nicht von Mythen verunsichern. Informieren Sie sich fundiert und entdecken Sie, wie Photovoltaik auch für Ihr Zuhause eine hervorragende Chance bietet. Der Weg zur eigenen Solarenergie ist machbar und lohnt sich.