Photovoltaik oder Solarthermie: Die Unterschiede auf dem Dach einfach erkennen
Sie blicken auf das Dach Ihres Nachbarn und sehen dunkle, glänzende Module in der Sonne. Eine Solaranlage – so viel ist klar. Aber erzeugt sie Strom oder warmes Wasser? Für Laien sehen Photovoltaik- und Solarthermieanlagen oft zum Verwechseln ähnlich aus, dabei erfüllen sie völlig unterschiedliche Aufgaben und basieren auf verschiedenen Technologien.
Die gute Nachricht: Mit ein wenig Grundwissen können Sie die beiden Systeme mit einem einzigen Blick unterscheiden. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die entscheidenden optischen Merkmale und erklären, weshalb diese Unterscheidung für Ihre eigenen Überlegungen wichtig ist.
Inhaltsverzeichnis
Der grundlegende Unterschied: Strom oder Wärme
Bevor wir auf die äußeren Merkmale eingehen, ist es wichtig, den fundamentalen Unterschied zu verstehen. Beide Technologien nutzen zwar die Kraft der Sonne, aber für verschiedene Zwecke.
Photovoltaik (PV) erzeugt elektrischen Strom. In den Solarzellen wird Sonnenlicht direkt in elektrische Energie umgewandelt. Diesen Strom können Sie im Haushalt verbrauchen, in einem Photovoltaik Speicher sichern oder in das öffentliche Netz einspeisen.
Solarthermie erzeugt Wärme. In den Kollektoren zirkuliert eine Flüssigkeit, die von der Sonne erhitzt wird. Diese Wärme wird dann genutzt, um Ihr Brauchwasser (zum Duschen, Spülen) zu erwärmen oder die Heizung zu unterstützen.
Stellen Sie sich Photovoltaik wie ein kleines Kraftwerk auf dem Dach vor und Solarthermie wie einen Durchlauferhitzer, der von der Sonne angetrieben wird.
Die optischen Merkmale im direkten Vergleich
Nun zu den Details, die Sie direkt auf dem Dach erkennen können. Achten Sie auf die folgenden drei Punkte, und Sie werden die Unterschiede schon bald mühelos erkennen.

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Ab 1.299,00 €Merkmal 1: Die Oberfläche der Module
Der erste Hinweis liegt in der Struktur und Farbe der Moduloberfläche. Obwohl beide meist dunkel sind, gibt es feine Unterschiede.
Photovoltaikmodule bestehen aus vielen einzelnen Solarzellen. Je nach Typ erkennen Sie eine charakteristische Musterung:
Polykristalline Module (seltener bei Neubauten): Sie haben eine bläuliche, ungleichmäßige, fast kristallin schimmernde Oberfläche.
Monokristalline Module (heutiger Standard): Sie sind tiefschwarz oder dunkelblau und haben eine sehr homogene Oberfläche. Oft sind feine, silberne Linien (Busbars) sichtbar, die die Zellen miteinander verbinden und ein Gittermuster erzeugen.
Solarthermiekollektoren haben eine durchgehend dunkle Absorberfläche hinter einer Glasscheibe.
Flachkollektoren: Sie sehen aus wie eine große, schwarze Fläche. Manchmal sind unter dem Glas feine, parallel verlaufende Kupferrohre zu erahnen, die jedoch selten deutlich sichtbar sind.
Röhrenkollektoren: Sie bestehen aus einer Reihe nebeneinander montierter Glasröhren. Diese Bauform ist sehr markant und leicht von den flachen PV-Modulen zu unterscheiden.
Merkmal 2: Die Anschlüsse – Kabel oder Rohre?

Ziegeldach
Dies ist das eindeutigste und zuverlässigste Unterscheidungsmerkmal. Schauen Sie sich an, wie die Anlage mit dem Haus verbunden ist.
Photovoltaikanlagen sind über dünne elektrische Kabel angeschlossen. Diese Kabel führen von den Modulen zu einem Wechselrichter im Inneren des Hauses. Oft sind sie in einem Kabelkanal gebündelt und relativ unauffällig.
Solarthermieanlagen sind durch zwei dickere, isolierte Rohre mit dem Wärmespeicher im Keller verbunden. Ein Rohr führt die kalte Flüssigkeit zum Kollektor (Vorlauf), das andere die erhitzte Flüssigkeit zurück (Rücklauf). Diese Rohre sind deutlich voluminöser als Stromkabel.
Sehen Sie also dicke, gedämmte Rohre, die vom Dach kommen, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine Solarthermieanlage.

Merkmal 3: Größe und Anordnung der Anlage
Auch die Größe der Anlage ist oft ein guter Anhaltspunkt.
Photovoltaikanlagen werden oft so groß wie möglich dimensioniert, um eine maximale Dachfläche zu nutzen und möglichst viel Strom zu erzeugen. Flächen von 30, 50 oder mehr Quadratmetern sind bei Einfamilienhäusern üblich.
Solarthermieanlagen sind in der Regel kleiner. Ihre Größe richtet sich nach dem Warmwasserbedarf des Haushalts. Für die reine Brauchwassererwärmung in einem Vierpersonenhaushalt genügen oft schon 4 bis 6 Quadratmeter Kollektorfläche.
Die Erfahrung zeigt: Die meisten Anlagen, die heute große Dachflächen einnehmen, sind Photovoltaikanlagen. Das spiegelt sich auch im Marktanteil wider: Bei Neuinstallationen liegt er für Photovoltaik bei über 85 %, während Solarthermie deutlich seltener geworden ist.


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12.999,00 €Warum ist die Unterscheidung wichtig für Sie?
Die Wahl zwischen den beiden Technologien hängt von Ihrem primären Ziel ab. Möchten Sie vor allem Ihre Stromrechnung senken und unabhängiger vom Stromversorger werden, ist Photovoltaik die richtige Wahl. Die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage ist heute in der Regel sehr attraktiv.
Geht es Ihnen primär darum, die Kosten für Warmwasser und Heizung zu reduzieren (insbesondere bei alten Öl- oder Gasheizungen), war Solarthermie lange die erste Wahl. Heute wird diese Aufgabe jedoch oft effizienter durch eine Kombination aus Photovoltaikanlage und Wärmepumpe gelöst. Der selbst erzeugte Solarstrom betreibt die Wärmepumpe, die dann für warmes Wasser und eine warme Wohnung sorgt.
Ein Blick auf die Zahlen: Effizienz, Kosten und Lebensdauer
Um die Unterschiede noch deutlicher zu machen, hilft ein Blick auf typische Kennzahlen.
Merkmal | Photovoltaik (Strom) | Solarthermie (Wärme) |
---|---|---|
Wirkungsgrad | 18–23 % (elektrisch) | 60–80 % (thermisch) |
Typische Kosten | 1.200–1.800 € pro kWp | 4.000–6.000 € (nur Warmwasser) |
Lebensdauer | 25–30+ Jahre | 20–25 Jahre |
Hauptzweck | Stromerzeugung, E-Auto laden | Warmwasser, Heizungsunterstützung |
Wichtiger Hinweis: Der deutlich höhere Wirkungsgrad der Solarthermie mag beeindrucken, doch die Werte sind nicht direkt vergleichbar. Es ist physikalisch einfacher, Licht in Wärme umzuwandeln als in hochwertige elektrische Energie. Strom ist universell einsetzbar, während Wärme nur zum Heizen dient.
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FAQ – Häufige Fragen zu Photovoltaik und Solarthermie
Auf Photovoltaik.info erhalten wir oft ähnliche Fragen von Interessenten. Hier sind die wichtigsten Antworten zusammengefasst.
Kann man beide Systeme kombinieren?
Ja, das ist technisch möglich, sofern genügend Dachfläche zur Verfügung steht. Aufgrund der hohen Flexibilität und Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen entscheiden sich die meisten Hausbesitzer heute jedoch für eine große Photovoltaikanlage, die bei Bedarf eine Wärmepumpe mit Strom versorgt.
Was ist auf deutschen Dächern häufiger zu sehen?
Ganz klar Photovoltaik. Die Technologie hat sich in den letzten Jahren aufgrund gefallener Preise und gestiegener Stromkosten zum Standard für die Nutzung von Sonnenenergie auf dem Eigenheimdach entwickelt.
Welche Technologie ist besser für die Umwelt?
Beide Technologien nutzen erneuerbare Energie und sind daher umweltfreundlich. Photovoltaik gilt als flexibler, da der erzeugte Strom für alle Anwendungen – von der Kaffeemaschine bis zum Elektroauto – genutzt werden kann und so fossile Brennstoffe in vielen Sektoren ersetzt.
Gibt es auch Solarmodule für den Balkon?
Ja, für Mieter und Wohnungseigentümer gibt es sogenannte Balkonkraftwerke. Dabei handelt es sich um kleine Photovoltaik-Anlagen, die einfach an eine Steckdose angeschlossen werden und den Stromverbrauch im Haushalt direkt senken.
Fazit: Ein geschulter Blick aufs Dach genügt
Sie wissen nun, worauf Sie achten müssen: Photovoltaik erkennen Sie an den sichtbaren Zellen und den dünnen Kabeln. Solarthermie hingegen verrät sich meist durch die dicken, isolierten Rohre.
Während beide Technologien die Kraft der Sonne nutzen, hat sich die Photovoltaik als die vielseitigere und heute meist wirtschaftlichere Lösung für Eigenheimbesitzer durchgesetzt. Sie senkt nicht nur die Stromkosten, sondern ebnet auch den Weg für eine umweltfreundliche Wärmeversorgung und Elektromobilität.
Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Komponenten finden Sie direkt auf Photovoltaik.info. Im Shop von Photovoltaik.info finden Sie zudem Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen für Ein- und Mehrfamilienhäuser abgestimmt sind.