Photovoltaik oder Solarthermie: Welche Anlage rechnet sich bei steigenden Energiepreisen schneller?

Photovoltaik oder Solarthermie: Welche Anlage rechnet sich bei steigenden Energiepreisen schneller?

Die Energiepreise kennen seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Für Hausbesitzer lautet die Frage daher nicht mehr, ob sie in erneuerbare Energien investieren sollten, sondern vielmehr, welche Technologie die beste Absicherung für die Zukunft bietet. Zwei etablierte Optionen für das eigene Dach sind die Photovoltaikanlage und die Solarthermie. Beide nutzen die Kraft der Sonne, aber auf grundlegend unterschiedliche Weise. Wir analysieren, welche der beiden Investitionen sich angesichts weiter steigender Energiepreise schneller amortisiert und eine robustere finanzielle Absicherung verspricht.

Der Kernunterschied: Stromerzeugung gegen Wärmeerzeugung

Um die Amortisation beider Systeme zu verstehen, muss man ihren unterschiedlichen Zweck kennen. Obwohl beide auf dem Dach montiert werden, sind sie keine direkten Konkurrenten, sondern erfüllen verschiedene Aufgaben.

  • Photovoltaik (PV): Eine PV-Anlage wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Sie ist im Grunde Ihr privates Kraftwerk auf dem Dach. Der erzeugte Strom kann direkt im Haushalt verbraucht, in einem Stromspeicher zwischengelagert oder ins öffentliche Netz eingespeist werden. Ihr primäres Ziel ist es, Ihre Stromrechnung zu senken.


  • Solarthermie: Eine Solarthermie-Anlage nutzt Sonnenlicht, um eine Flüssigkeit in Kollektoren zu erhitzen. Diese Wärme wird dann über einen Wärmetauscher an das Brauch- oder Heizungswasser Ihres Hauses abgegeben. Sie zielt darauf ab, den Verbrauch von Gas, Öl oder anderen Brennstoffen für die Warmwasserbereitung zu reduzieren.


In der Praxis erkennen viele Nutzer diesen Unterschied erst auf den zweiten Blick. Die Entscheidung für eine der Technologien ist letztlich die Entscheidung, welchen Kostenfaktor Sie primär reduzieren möchten: Ihre Stromrechnung oder Ihre Heizkosten.

Gegenüberstellung: Schema einer PV-Anlage (Stromerzeugung) und einer Solarthermie-Anlage (Wärmeerzeugung)

Die klassische Amortisationsrechnung im Wandel

Die Amortisationszeit beschreibt den Zeitraum, nach dem die durch die Anlage erzielten Einsparungen die anfänglichen Investitionskosten decken. Historisch gesehen galten folgende Faustregeln:

  • Photovoltaik: Amortisationszeit von ca. 10 bis 15 Jahren.
  • Solarthermie: Amortisationszeit von ca. 15 bis 20 Jahren.

Diese klassischen Berechnungen basieren jedoch auf relativ stabilen Energiepreisen. Die aktuelle Marktdynamik stellt diese alten Annahmen auf den Kopf. Steigende Energiepreise wirken wie ein Brandbeschleuniger für die Amortisation: Je teurer die Energie wird, die Sie nicht mehr einkaufen müssen, desto schneller rechnet sich Ihre Anlage.

Szenario 1: Die Photovoltaikanlage als Schutzschild gegen Strompreisschocks

Die Strompreise sind in den letzten Jahren nicht nur gestiegen, sie sind auch extrem volatil geworden. Eine Photovoltaikanlage wirkt hier wie ein direktes Schutzschild. Jede Kilowattstunde (kWh), die Sie selbst erzeugen und verbrauchen, erspart Ihnen den teuren Zukauf vom Energieversorger zu unvorhersehbaren Preisen.

Vergleichsgrafik: Strompreisentwicklung vs. Gaspreisentwicklung der letzten 10 Jahre

Ein typischer Vierpersonenhaushalt kann mit einer durchschnittlichen PV-Anlage (ca. 7–10 kWp) jährlich Stromkosten von 1.000 € bis über 1.500 € sparen – Tendenz steigend. Dieser Betrag erhöht sich mit jeder Strompreiserhöhung automatisch, wodurch sich die zukünftige Amortisationszeit Ihrer PV-Anlage erheblich verkürzt.

Betrachten wir zwei Szenarien für eine 15.000 € teure Anlage, die jährlich 1.200 € an Stromkosten spart (bei einem Strompreis von 35 Cent/kWh):

  • Szenario A (3 % Preissteigerung p.a.): Die Amortisation wird nach ca. 10–11 Jahren erreicht.
  • Szenario B (5 % Preissteigerung p.a.): Die Amortisation wird bereits nach ca. 9–10 Jahren erreicht.

Szenario 2: Solarthermie als Helfer bei der Wärmewende

Auch eine Solarthermie-Anlage leistet einen wertvollen Beitrag. Sie kann bis zu 60 % des jährlichen Energiebedarfs für die Warmwasserbereitung decken. Bei einem durchschnittlichen Haushalt entspricht dies einer jährlichen Einsparung von rund 200 € bis 400 €, abhängig vom verwendeten Brennstoff (Gas/Öl) und dessen Preis.

Das Problem: Die Solarthermie ist ein Spezialist. Sie senkt gezielt einen Teil Ihrer Heizkostenrechnung, lässt die Stromrechnung aber unberührt. In einer Welt, in der Strom zur zentralen Energieform wird (E-Autos, Wärmepumpen, Digitalisierung), schützt eine Solarthermie-Anlage nur vor einem Teil der steigenden Kosten.

Ein konkretes Beispiel: Wenn Sie zukünftig Ihr Elektroauto laden oder eine Wärmepumpe betreiben, steigt Ihr Strombedarf enorm. An dieser Stelle kann die Solarthermie nicht helfen. Die PV-Anlage hingegen wird zur unverzichtbaren Grundlage, um diese neuen, hohen Stromkosten abzufedern.

Die entscheidende Frage: Welche Energieform wird zum größeren Kostenfaktor?

Die Analyse zeigt klar: Strom ist die universellere und strategisch wichtigere Energieform für die Zukunft eines Haushalts. Während die Kosten für Heizenergie ebenfalls steigen, ist der Anstieg der Strompreise oft dynamischer und betrifft mehr Lebensbereiche.

Eine Investition in Photovoltaik ist daher mehr als nur eine Maßnahme zur Kostensenkung; sie ist eine strategische Absicherung gegen die teuerste und wichtigste Energieform. Die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik wird durch diesen Trend massiv gestärkt.

Vorteile der Photovoltaik im Überblick:

  1. Direkte Absicherung: Sie schützt vor dem am schnellsten steigenden Kostenblock – der Stromrechnung.
  2. Zukunftssicherheit: Sie liefert die Energie für zukünftige Großverbraucher wie Elektroautos und Wärmepumpen.
  3. Flexibilität: Strom kann für alles genutzt werden – Licht, Wärme (via Wärmepumpe), Mobilität. Wärme aus Solarthermie nur für Wasser.
  4. Bessere Skalierbarkeit: Eine PV-Anlage lässt sich leichter mit einem Stromspeicher erweitern, um den Eigenverbrauch und die Unabhängigkeit weiter zu steigern.

Fazit: Warum Photovoltaik oft die zukunftssichere Investition ist

Obwohl Solarthermie eine sinnvolle und bewährte Technologie zur Reduzierung des Heizenergieverbrauchs ist, erweist sich die Photovoltaik bei steigenden Energiepreisen als die robustere und zukunftssichere Investition. Sie zielt auf den universellen und zunehmend teureren Energieträger Strom ab und schafft damit eine breitere finanzielle Absicherung.

Während die Solarthermie ein Problem löst (Warmwassererzeugung), schafft die Photovoltaik eine Grundlage für die gesamte Energiezukunft Ihres Hauses. Angesichts der Preisentwicklung und der zunehmenden Elektrifizierung von Wärme und Mobilität amortisiert sich eine PV-Anlage nicht nur schneller, sondern bietet auch langfristig den deutlich größeren Hebel zur Stabilisierung Ihrer Energiekosten.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kann man Photovoltaik und Solarthermie kombinieren?
Ja, eine Kombination ist technisch möglich. In der Praxis ist es jedoch in den meisten Fällen wirtschaftlicher, eine größere PV-Anlage zu installieren und die gewonnene elektrische Energie bei Bedarf zur Warmwasserbereitung zu nutzen (z. B. mit einem Heizstab oder einer Wärmepumpe). Dies bietet mehr Flexibilität.

Was ist, wenn die Gaspreise stärker steigen als die Strompreise?
In diesem Fall würde sich die Amortisationszeit einer Solarthermie-Anlage verkürzen. Dennoch bleibt die Stromrechnung ein wesentlicher und meist wachsender Kostenblock im Haushalt. Eine PV-Anlage sichert diesen grundlegenden Bedarf ab, den eine Solarthermie-Anlage nicht decken kann.

Spielt die Förderung eine Rolle bei der Amortisation?
Ja, erheblich. Staatliche Förderungen können die Investitionskosten senken und die Amortisationszeit für beide Systeme deutlich verkürzen. Sie sollten sich daher vor einer Entscheidung über die aktuelle Photovoltaik Förderung und die Zuschüsse für Solarthermie informieren.

Rechnet sich eine PV-Anlage auch ohne hohe Preissteigerungen?
Ja, bereits bei den heutigen Strompreisen ist eine PV-Anlage eine wirtschaftlich sinnvolle Investition. Zukünftige Preissteigerungen wirken als zusätzlicher Beschleuniger, der die Rendite erhöht und die Amortisation weiter verkürzt.


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