Online-Konfiguratoren versprechen eine schnelle und unkomplizierte Planung der eigenen Photovoltaikanlage. Mit wenigen Klicks sind Dachfläche, Ausrichtung und Stromverbrauch eingegeben – und schon erscheint ein detailliertes Angebot mit Preis und prognostizierter Leistung. Doch wie verlässlich ist ein solches digitales Ergebnis? Dieser Artikel beleuchtet den Stellenwert dieser Erstangebote und erklärt, warum eine Prüfung vor Ort unerlässlich ist. Außerdem erfahren Sie, welche Punkte in einem finalen, rechtssicheren Vertrag nicht fehlen dürfen.
Die Rolle des Online-Konfigurators: Ein mächtiges Werkzeug zur Orientierung
Ein Online-Konfigurator ist in erster Linie ein Planungsinstrument. Er gibt Ihnen eine erste, fundierte Einschätzung zu den Möglichkeiten und Kosten einer Photovoltaikanlage für Ihr Eigenheim. Auf Basis von standardisierten Daten wie durchschnittlicher Sonneneinstrahlung, typischen Dachneigungen und gängigen Modulgrößen wird ein Szenario berechnet.
Dieses Ergebnis ist eine wertvolle Grundlage für die weitere Planung. Es hilft Ihnen, ein Gefühl für die Dimensionen des Projekts zu bekommen. Eine typische 10-kWp-Anlage für ein Einfamilienhaus, die den Strombedarf einer vierköpfigen Familie decken kann, wird in einem Konfigurator oft mit Kosten zwischen 15.000 und 20.000 Euro beziffert. Solche Zahlen bieten eine solide Basis für die Budgetplanung.
Rechtlich gesehen handelt es sich bei dem Ergebnis aus einem Online-Tool jedoch um eine sogenannte ‚invitatio ad offerendum‘: eine Einladung zur Abgabe eines Angebots. Es ist also kein bindender Vertrag, sondern eine Kostenschätzung, die unter dem Vorbehalt der technischen Prüfung steht.
Was ein Konfigurator nicht sehen kann: Die entscheidende Prüfung vor Ort
Die größte Schwäche eines Online-Tools ist, dass es die realen Gegebenheiten bei Ihnen vor Ort nicht kennt. Satellitenbilder und Adressdaten liefern zwar eine gute Basis, können aber entscheidende Details nicht erfassen. Die Erfahrung zeigt, dass erst eine professionelle Vor-Ort-Begehung durch einen Fachberater die nötige Planungssicherheit schafft.
Folgende Punkte müssen zwingend vor Ort geprüft werden:
Zustand und Statik des Daches
Ein Konfigurator geht von einem intakten und tragfähigen Dach aus. Ein Experte prüft hingegen den Zustand der Dacheindeckung, das Alter der Ziegel und die Statik des Dachstuhls. Ist das Dach alt oder weist es bereits Schäden auf, muss es eventuell vor der PV-Montage saniert werden – ein Kostenfaktor, den kein Online-Tool vorhersehen kann.
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Die leistungsstärkste PV-Anlage nützt nichts, wenn die Hauselektrik nicht mithalten kann. Ein zentraler Punkt ist hier der Zählerschrank. Besonders in älteren Gebäuden entspricht dieser oft nicht mehr den aktuellen Normen (VDE-AR-N 4100) für den Anschluss einer Erzeugungsanlage. Die Modernisierung des Zählerschranks kann zusätzliche Kosten verursachen, die im Erstangebot natürlich nicht enthalten sind.
Detaillierte Verschattungsanalyse
Während Konfiguratoren grobe Verschattungen durch Nachbargebäude berücksichtigen können, entgehen ihnen oft Details. Ein hoher Baum des Nachbarn, ein Schornstein oder eine Satellitenschüssel können zu bestimmten Tages- oder Jahreszeiten Schatten auf die Module werfen und den Ertrag spürbar mindern. Ein Fachmann analysiert den Sonnenverlauf vor Ort und kann die Platzierung der Photovoltaik-Module optimieren, um Verschattungseffekte zu minimieren.
Lokale Gegebenheiten und Vorschriften
Gibt es besondere Auflagen des lokalen Bauamts oder Vorgaben im Bebauungsplan? Ist die Zufahrt für das Montageteam und das Material problemlos möglich? Auch diese praktischen Aspekte fließen in die finale Planung und Kalkulation ein.
Vom Konfigurator zum Vertrag: Die entscheidenden Schritte
Der Weg von der ersten Online-Planung bis zur finalen Beauftragung folgt einem bewährten Prozess, der Ihnen als Kunde maximale Sicherheit gibt.
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Online-Konfiguration als Ausgangspunkt: Sie nutzen das Tool, um eine erste Vorstellung von Anlagengröße, Komponenten und Preis zu erhalten.
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Fachberatung und Vor-Ort-Termin: Ein Experte bespricht mit Ihnen das Ergebnis, prüft alle oben genannten Punkte vor Ort und passt die Planung an die realen Gegebenheiten an. Hier werden auch individuelle Wünsche wie die Einbindung eines Stromspeichers oder einer Wallbox konkretisiert.
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Verbindliches Angebot: Auf Basis der Vor-Ort-Prüfung erhalten Sie ein detailliertes und rechtlich verbindliches Angebot. Dieses Dokument ist die Grundlage für den finalen Vertrag.
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6.999,00 €Was im finalen Vertrag stehen muss
Ein seriöses Angebot, das zur Vertragsgrundlage wird, enthält weit mehr als nur die Endsumme. Achten Sie auf folgende Punkte, um sicherzugehen, dass alle Leistungen abgedeckt sind:
- Genaue Auflistung aller Komponenten: Hersteller und Typenbezeichnung der Solarmodule, des Wechselrichters, des Montagesystems und gegebenenfalls des Stromspeichers.
- Detaillierter Leistungsumfang: Klare Beschreibung aller Arbeiten, inklusive Gerüstbau, Dachmontage, Verkabelung, Elektroinstallation, Anschluss an den Zählerschrank und Inbetriebnahme.
- Anmeldung beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister: Ein wichtiger Punkt, den viele Anbieter als Full-Service übernehmen.
- Festpreisgarantie: Die Zusage, dass der angebotene Preis alle genannten Leistungen umfasst und keine versteckten Kosten anfallen. Eine transparente Aufschlüsselung der gesamten Kosten einer Photovoltaikanlage ist hierbei essenziell.
- Zeitlicher Ablaufplan: Ein realistischer Zeitplan von der Auftragsbestätigung über die Lieferung der Komponenten bis zum voraussichtlichen Installationstermin.
- Garantie- und Gewährleistungsbedingungen: Klare Angaben zu den Produktgarantien der Hersteller (üblich sind 12–25 Jahre für Module) und der Gewährleistung auf die Montagearbeiten (gesetzlich 5 Jahre).
- Zahlungsbedingungen: Eine transparente Aufschlüsselung, wann welche Zahlungen fällig werden (z. B. Anzahlung nach Auftragserteilung, Restzahlung nach Inbetriebnahme).
Viele Kunden schätzen die Sicherheit, die ein solch detaillierter Vertrag bietet. Er schafft eine klare Erwartungshaltung und schützt beide Seiten vor Missverständnissen.
Fazit: Online-Tools als Start, Fachberatung als Schlüssel zum Erfolg
Online-Konfiguratoren sind ein exzellenter Einstieg in die Welt der Photovoltaik. Sie bieten eine schnelle, unverbindliche und fundierte erste Orientierung. Für eine verlässliche und realistische Planung ist der Schritt von der digitalen Schätzung zur professionellen Vor-Ort-Begehung jedoch unerlässlich. Nur so können alle individuellen Gegebenheiten Ihres Hauses erfasst und daraus ein verbindliches, faires Angebot erstellt werden. Der finale Vertrag gibt Ihnen dann die rechtliche Sicherheit, dass Ihr Projekt genau so umgesetzt wird, wie Sie es sich vorstellen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist das Ergebnis aus einem Online-Konfigurator eine reine Schätzung?
Es ist mehr als eine grobe Schätzung, aber weniger als ein verbindliches Angebot. Am ehesten ist es eine qualifizierte Kostenschätzung auf Basis von Standarddaten. Diese ist genau genug für eine erste Budgetplanung, muss aber durch eine Prüfung vor Ort verifiziert werden.
Was passiert, wenn sich nach dem Vor-Ort-Termin der Preis ändert?
Genau das ist der Sinn des Vor-Ort-Termins. Stellt der Experte fest, dass zum Beispiel der Zählerschrank erneuert werden muss, wird dieser Posten im verbindlichen Angebot ergänzt. Seriöse Anbieter erklären Ihnen transparent, warum eine Anpassung notwendig ist. Sie haben dann die freie Wahl, das angepasste Angebot anzunehmen oder abzulehnen.
Muss ich für den Vor-Ort-Termin und das Angebot bezahlen?
Bei den meisten Anbietern, auch bei den Partnern von Photovoltaik.info, sind die Fachberatung vor Ort und die Erstellung des verbindlichen Angebots ein kostenloser und unverbindlicher Service.
Wie lange dauert der Prozess von der Konfiguration bis zur fertigen Anlage?
Das variiert je nach Anbieter und regionaler Auslastung. Als Faustregel können Sie mit folgenden Zeiträumen rechnen:
- Vom ersten Kontakt bis zum verbindlichen Angebot: 1–2 Wochen
- Von der Beauftragung bis zum Installationstermin: 4–12 Wochen
- Die Installation selbst dauert meist nur 2–3 Tage.
Werden im Angebot auch mögliche Förderungen berücksichtigt?
Ein guter Fachberater wird Sie auf aktuelle Fördermöglichkeiten hinweisen. Ob diese direkt im Angebot verrechnet oder separat beantragt werden müssen, hängt von der Art der Photovoltaik-Förderung ab. Fragen Sie hier aktiv nach.
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