Der richtige Stromzähler für Ihr Balkonkraftwerk: Alles zu Rücklaufsperre und Zählerwechsel

Der richtige Stromzähler für Ihr Balkonkraftwerk: Alles zu Rücklaufsperre und Zählerwechsel

Sie haben Ihr Balkonkraftwerk montiert, die Sonne scheint und Sie produzieren zum ersten Mal Ihren eigenen, sauberen Strom. Ein fantastisches Gefühl!

Doch bevor Sie Ihre Mini-Solaranlage offiziell in Betrieb nehmen, stellt sich beim Blick in den Zählerschrank eine entscheidende Frage: Ist Ihr aktueller Stromzähler dafür überhaupt geeignet? Für viele Haushalte lautet die Antwort: Nein. Ein veralteter Zähler ohne Rücklaufsperre muss ausgetauscht werden. Doch keine Sorge, der Zählerwechsel ist einfacher, als Sie vielleicht denken.

Hier erfahren Sie, warum ein Zählerwechsel notwendig sein kann, welche Zählertypen sich für ein Balkonkraftwerk eignen und wer für den Austausch zuständig ist.

Warum ein alter Stromzähler zum Problem wird

In vielen deutschen Haushalten verrichtet noch immer der klassische, schwarze Ferraris-Zähler mit seiner charakteristischen, sich drehenden Scheibe seinen Dienst. Obwohl diese Zähler robust sind und den Verbrauch zuverlässig messen, haben sie eine entscheidende Eigenschaft, die sie für den Betrieb eines Balkonkraftwerks ungeeignet macht: Sie können rückwärtslaufen.

Der richtige Stromzähler für Ihr Balkonkraftwerk

Wenn Ihr Balkonkraftwerk mehr Strom produziert, als Sie im Haushalt gerade verbrauchen, fließt dieser überschüssige Strom ins öffentliche Netz. Ein alter Ferraris-Zähler würde sich in diesem Moment einfach rückwärts drehen und so Ihren zuvor verbrauchten Strom „zurückrechnen“. Dies ist aus zwei Gründen nicht zulässig:

  1. Gesetzliche Vorgaben: Eine Solaranlage an einem Zähler zu betreiben, der rückwärtslaufen kann, ist illegal und kann als Steuerhinterziehung gewertet werden. Der eingespeiste Strom muss zwar korrekt erfasst, aber nicht zwangsläufig vergütet werden.


  2. Fehlende Messgenauigkeit: Der Zähler ist nicht dafür geeicht, Strom in beide Richtungen korrekt zu erfassen.


Deshalb ist eine sogenannte Rücklaufsperre gesetzlich vorgeschrieben. Diese technische Vorrichtung stellt sicher, dass der Zähler nur den aus dem Netz bezogenen Strom zählt und bei einer Einspeisung nicht zurückläuft, sondern einfach stehen bleibt.

Welche Zähler sind für ein Balkonkraftwerk geeignet?

Die gute Nachricht ist, dass moderne Stromzähler standardmäßig über eine solche Rücklaufsperre verfügen. Wenn bei Ihnen bereits ein digitaler Zähler verbaut ist, sind Sie in den meisten Fällen schon startklar. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Zählern, die für den Betrieb eines Balkonkraftwerks infrage kommen:

Moderne Messeinrichtung (mME)

Dies ist der heute übliche digitale Stromzähler. Er zeigt den aktuellen Strombezug auf einem digitalen Display an und verfügt über eine Rücklaufsperre. Einige Modelle können auch die eingespeiste Strommenge auf einer zweiten Anzeige (Register) erfassen. Für den Betrieb eines Balkonkraftwerks reicht dieser Zählertyp vollkommen aus.

Intelligentes Messsystem (iMSys) oder Smart Meter

Ein Smart Meter ist eine moderne Messeinrichtung, die zusätzlich über ein Kommunikationsmodul (Gateway) verfügt. Dieses sendet die Verbrauchs- und Einspeisedaten automatisch an den Netzbetreiber. Der Einbau eines Smart Meters ist für private Haushalte nur bei einem hohen Stromverbrauch (über 6.000 kWh/Jahr) oder einer größeren PV-Anlage (über 7 kWp) verpflichtend.

In der Praxis ist für die meisten Balkonkraftwerke eine moderne Messeinrichtung (mME) die Standardlösung, die der Netzbetreiber bei Bedarf installiert.

Der Zählerwechsel: Wer ist zuständig und was kostet es?

Die Verantwortung für den Stromzähler liegt nicht bei Ihnen als Mieter oder Eigentümer, sondern beim zuständigen Messstellenbetreiber. In den meisten Fällen ist das Ihr lokaler Netzbetreiber.

Der Zählerwechsel: Wer ist zuständig und was kostet es?

Sobald Sie Ihr Balkonkraftwerk offiziell anmelden – eine Voraussetzung für den legalen Betrieb –, prüft der Netzbetreiber anhand Ihrer Angaben den verbauten Zählertyp. Stellt sich dabei heraus, dass ein Austausch nötig ist, veranlasst der Messstellenbetreiber diesen automatisch und für Sie in der Regel kostenlos.

Der Ablauf im Überblick:

  1. Anmeldung: Der wichtigste Schritt ist die korrekte Anmeldung Ihres Balkonkraftwerks beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister. Im Anmeldeformular des Netzbetreibers wird oft direkt die Zählernummer abgefragt.


  2. Prüfung: Der Netzbetreiber prüft anhand Ihrer Daten, ob der vorhandene Zähler ausgetauscht werden muss.


  3. Terminvereinbarung: Falls ein Wechsel nötig ist, setzt sich der Messstellenbetreiber oder ein beauftragter Dienstleister mit Ihnen in Verbindung, um einen Termin zu vereinbaren.


  4. Austausch: Der eigentliche Austausch dauert meist nur 15 bis 30 Minuten. In dieser Zeit wird der Strom im Haushalt kurz abgeschaltet. Der Techniker entfernt den alten Zähler und installiert das neue, digitale Modell.


Die Kosten für den Betrieb des neuen Zählers sind gesetzlich auf maximal 20 € pro Jahr gedeckelt und werden über Ihre Stromrechnung oder eine separate Rechnung des Messstellenbetreibers abgerechnet. Die jährlichen Kosten ändern sich im Vergleich zum alten Zähler daher oft kaum oder gar nicht.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Stromzähler

Die Frage nach dem richtigen Zähler ist eine der häufigsten, die uns bei Photovoltaik.info erreicht. Hier haben wir die wichtigsten Antworten für Sie zusammengefasst.

Muss ich den Zählerwechsel selbst bezahlen?

Nein, der Austausch eines veralteten Zählers im Zuge der Anmeldung eines Balkonkraftwerks ist für Sie in der Regel kostenlos. Die Kosten für den laufenden Betrieb (Zählergebühr) von maximal 20 € pro Jahr tragen Sie, diese waren aber meist auch schon für den alten Zähler fällig.

Wie lange dauert es, bis der Zähler getauscht wird?

Die Zeitspanne von der Anmeldung bis zum Austausch kann je nach Auslastung des Netzbetreibers variieren. Üblich sind Zeiträume von wenigen Wochen bis zu drei Monaten. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Netzbetreiber den Prozess zügig abwickeln.

Kann ich mein Balkonkraftwerk schon vor dem Zählerwechsel nutzen?

Offiziell dürfen Sie die Anlage erst in Betrieb nehmen, wenn ein geeigneter Zähler mit Rücklaufsperre installiert ist. Der Betrieb mit einem rückwärtslaufenden Zähler ist nicht gestattet.

Was ist ein Zweirichtungszähler und brauche ich ihn?

Ein Zweirichtungszähler misst sowohl den Strom, den Sie aus dem Netz beziehen, als auch den Strom, den Sie einspeisen, auf zwei getrennten Zählwerken. Für ein typisches Balkonkraftwerk bis 800 Watt ist er nicht zwingend erforderlich, da die eingespeiste Energie in der Regel nicht vergütet wird. Eine moderne Messeinrichtung (mME) mit Rücklaufsperre ist ausreichend. Oft verbauen Netzbetreiber aber standardmäßig Zweirichtungszähler, da diese für alle Anwendungsfälle gerüstet sind.

Ich wohne zur Miete. Wer kümmert sich um den Zähler?

Auch in einer Mietwohnung ist der Messstellenbetreiber (Netzbetreiber) für den Zähler zuständig, nicht Ihr Vermieter. Sie als Betreiber des Balkonkraftwerks sind jedoch für die Anmeldung verantwortlich, die den Prozess des Zählerwechsels anstößt. Es ist ratsam, Ihr Vorhaben vorab mit dem Vermieter abzusprechen.

Anker SOLIX Solarbank 2 E1600 Pro Balkonkraftwerk Speicher Set 1000 Watt 800 Watt – Trina Doppelglassolarmodule – JurSol Storage Mini 1000 W | 1.6 kWh

Bisher bei uns Ursprünglicher Preis war: 1.399,00 €Aktueller Preis ist: 1.199,00 €.

1000 Watt Gesamtleistung / 800 Watt Ausgangsleistung / 1.6 kWh Batteriekapazität

✔ 2 Stück Stück Trina Solar 500 Watt DOPPELGLAS SOLARMODULE  inkl. 25 Jahre Produkt- sowie 30 Jahre Leistungsgarantie. Abmessung 1961 x 1134 x 30mm 

✔ 1 Stück Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro System inkl. Mikrowechselrichter, 1.6 kWh Batterie

✔ 1 Stück Anker Netzanschlusskabel 5m inkl. Schukostecker 

✔ 1 Stück Anker Solix Smart Meter

✔ 8 Stück Solarkabel Verlängerung – 3,0m – MC4 

 

Fazit: Ein planbarer Schritt, keine Hürde

Lassen Sie sich von einem notwendigen Zählerwechsel also nicht von Ihrem Vorhaben abhalten, eigenen Solarstrom zu produzieren. Der Austausch ist ein standardisierter und in der Regel kostenloser Prozess, den der Netzbetreiber nach der Anmeldung Ihres Balkonkraftwerks automatisch einleitet.

Wichtig ist nur, dass ein Zähler mit Rücklaufsperre vorhanden ist oder rechtzeitig getauscht wird. So betreiben Sie Ihre Anlage legal und sicher – und Ihrem persönlichen Beitrag zur Energiewende steht nichts mehr im Wege.

Bereit, Ihren eigenen Solarstrom zu erzeugen? Im Shop von Photovoltaik.info finden Sie passende Balkonkraftwerk-Komplettsets, die alle Komponenten für einen schnellen und einfachen Start enthalten.

Ratgeber teilen