Solarmodule: Fraunhofer Studie belegt längere Lebensdauer als erwartet
Eine aktuelle Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) liefert neue Erkenntnisse zur Langlebigkeit von Photovoltaikmodulen. Die auf Basis von realen Anlagendaten durchgeführte Studie belegt, dass die tatsächliche Lebensdauer von Solarmodulen die bisherigen Annahmen von 20 bis 25 Jahren oft deutlich übertrifft. Diese Ergebnisse haben weitreichende positive Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Solarenergie in Deutschland.
Datenanalyse bestätigt lange Lebensdauer von Solarmodulen in der Praxis
Die Wissenschaftler des Fraunhofer ISE analysierten die Leistungsdaten von über 200 Photovoltaikanlagen in Deutschland, von denen einige bereits seit den 1980er Jahren in Betrieb sind. Die Langzeitbeobachtung zeigt, dass viele Module auch nach 25 Betriebsjahren noch zuverlässig Strom produzieren und eine Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren realistisch ist.
Ein entscheidender Faktor hierfür ist die geringe Leistungsabnahme, die sogenannte Degradation. Während Hersteller typischerweise eine Leistung von mindestens 80 % nach 25 Jahren garantieren, zeigen die Praxiserfahrungen, dass der jährliche Leistungsverlust bei modernen Modulen oft unter 0,5 % liegt. Der Weiterbetrieb einer Photovoltaikanlage nach 20 Jahren ist daher nicht nur möglich, sondern in den meisten Fällen auch wirtschaftlich sinnvoll.
Die Studie unterstreicht, dass die maximale Lebensdauer maßgeblich von der Qualität der verwendeten Materialien und der fachgerechten Installation abhängt. Hochwertige Glas-Folien-Module erreichen eine erwartete Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren, was die Investition in Qualitätsprodukte rechtfertigt. Dabei kommt es nicht nur auf die Module selbst an, sondern auch auf langlebige Peripheriekomponenten wie hochwertige Solarkabel und Steckverbinder, die ebenfalls auf eine Betriebsdauer von mindestens 25 Jahren ausgelegt sein sollten.
Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit dank langer Lebensdauer von Solarmodulen
Die verlängerte Nutzungsdauer von Solarmodulen verbessert die Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen fundamental. Da die Anlage nach ihrer Amortisationszeit über viele weitere Jahre nahezu kostenfrei Strom erzeugt, sinken die Stromgestehungskosten (LCOE) signifikant. Dies führt zu einer höheren Gesamtrendite der Investition.
Diese verbesserte Rentabilität macht die Solarenergie für eine breite Zielgruppe in Deutschland noch attraktiver. Dies gilt sowohl für große PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets auf dem Eigenheim als auch für kompakte Balkonkraftwerke ohne Speicher für Mieter.
Gleichzeitig leistet eine längere Lebensdauer einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Wenn Module seltener ausgetauscht werden müssen, reduziert dies den Ressourcenverbrauch und das Abfallaufkommen. Die ökologische Bilanz der Solarenergie, die bereits heute sehr positiv ist, wird dadurch weiter verbessert.
Was bedeutet die Lebensdauer für Ihre PV-Anlage?
Für Anlagenbetreiber ist es wichtig zu wissen, dass nicht alle Komponenten einer PV-Anlage die gleiche Lebensdauer aufweisen. Während die Solarmodule selbst 30 Jahre und länger halten können, haben andere Bauteile wie der Wechselrichter eine erwartete Lebensdauer von etwa 15 bis 20 Jahren. Ein Austausch dieses zentralen Bauteils muss also in der Gesamtbetrachtung der Betriebskosten eingeplant werden. Die Lebensdauer der gesamten Anlage hängt somit von allen Photovoltaik-Komponenten ab, bei deren Auswahl Sorgfalt geboten ist.
Auch bei der Entscheidung für einen Stromspeicher, der die Unabhängigkeit vom Netz erhöht, sollte dessen Lebensdauer berücksichtigt werden, die je nach Technologie und Nutzung variiert. Moderne Balkonkraftwerke mit Speicher sind jedoch bereits heute auf eine lange Nutzungsdauer ausgelegt.
Ausblick: Solarmodule als stabiles Fundament für die Energiewende dank langer Lebensdauer
Die Ergebnisse der Fraunhofer-Studie senden ein starkes Signal an den Markt: Solartechnik ist eine ausgereifte, zuverlässige und langlebige Technologie. Für Hersteller entsteht ein Anreiz, den Fokus noch stärker auf die Entwicklung besonders robuster und langlebiger Module zu legen. Für Verbraucher und Investoren bedeutet dies eine erhöhte Planungssicherheit und Bestätigung, dass Photovoltaik eine nachhaltige und profitable Investition in die Zukunft ist.
Die Wahl von Modulen mit guten Leistungseigenschaften, wie etwa einem vorteilhaften Temperaturkoeffizienten zur Reduzierung von Hitzeverlusten, trägt zusätzlich zu einer stabilen und langanhaltenden Energieerzeugung bei. Die nachgewiesene Langlebigkeit festigt die zentrale Rolle der Photovoltaik als tragende Säule der Energiewende in Deutschland.
