Initiative der LWK Niedersachsen: PV Anlage für Landwirtschaft fördern
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) hat ein neues Dienstleistungsangebot ins Leben gerufen, um landwirtschaftliche Betriebe bei der verstärkten Nutzung von Photovoltaik (PV)-Strom zu unterstützen. Die Initiative zielt darauf ab, die Betriebskosten durch Eigenstromerzeugung zu senken, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Dekarbonisierung des Sektors voranzutreiben.
PV-Strom strategisch nutzen: Kosten senken in der Landwirtschaft
Im Zentrum des neuen Angebots steht die strategische Nutzung von Solarenergie zur Deckung des hohen Energiebedarfs landwirtschaftlicher Betriebe. Die LWK betont, dass insbesondere Betriebe mit großen Dachflächen auf Stallungen, Scheunen oder Wirtschaftsgebäuden erheblich von eigenen PV-Anlagen profitieren können. Der Strombedarf für Prozesse wie Kühlung, Belüftung oder den Betrieb von Melkanlagen ist oft tagsüber am höchsten – genau dann, wenn eine Solaranlage die meiste Energie produziert. Dies ermöglicht einen hohen Eigenverbrauchsanteil und senkt die Abhängigkeit von steigenden Preisen am Strommarkt.
In einer neu veröffentlichten Broschüre erläutert Olaf Ziegler, Energieexperte der LWK, die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile. Ein zentraler Punkt ist die Reduzierung von CO2-Emissionen durch den Ersatz fossiler Energieträger. Die Initiative der LWK fügt sich ein in die landesweiten Bestrebungen zum Ausbau der Solarenergie, die auch die geplanten neuen Genehmigungen für PV-Freiflächen in Niedersachsen ab 2025 umfassen.
Dekarbonisierung und Flächennutzung: PV Anlage in Niedersachsen
Ein wesentliches Ziel ist die Dekarbonisierung landwirtschaftlicher Maschinen und Prozesse. Durch die Elektrifizierung und den Einsatz von selbst erzeugtem Solarstrom können Betriebe ihren CO2-Fußabdruck signifikant verringern.
Gleichzeitig findet eine landesweite Debatte über die optimale Nutzung von Flächen statt. Während die LWK Niedersachsen den Fokus auf die Nutzung bereits versiegelter Dachflächen legt, um keine wertvollen Ackerflächen zu verlieren, gibt es auch Kritik an der Umwidmung von Agrarland für Solarparks. So hat die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz Bedenken gegen sogenannte „Turboflächen“ geäußert und stattdessen einen stärkeren Fokus auf Agri-Photovoltaik gefordert, bei der Landwirtschaft und Stromerzeugung auf derselben Fläche kombiniert werden. Diese Diskussion zeigt die Komplexität der Energiewende im ländlichen Raum.
Beratung zur PV-Nutzung: Kosten und Förderung in Niedersachsen
Um Landwirte bei der Umsetzung zu unterstützen, bietet die LWK Niedersachsen umfassende Beratungsdienste an. Diese reichen von der Planung und Dimensionierung der Anlage über die Integration in den Betriebsablauf bis hin zur Information über passende Kosten- und Finanzierungsmodelle für Photovoltaik in der Landwirtschaft. Ein wichtiger Aspekt der Beratung ist auch die mögliche Kombination von PV-Anlagen mit Stromspeichern. Durch den Einsatz von Batteriespeichern kann der Eigenverbrauchsanteil weiter maximiert und der erzeugte Solarstrom auch in den Abend- und Nachtstunden genutzt werden.
PV Anlage: Eine Investition in die Zukunft der Landwirtschaft
Die Investition in Photovoltaik wird von der LWK als entscheidender Schritt zur Zukunftssicherung landwirtschaftlicher Betriebe bewertet. Sie steigert nicht nur die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, sondern trägt auch zur Stabilität des Stromnetzes bei. Projekte wie die neue 5-MWp-Solaranlage für Niedersachsen und Bremen unterstreichen die Dynamik in der Region. Aktuelle Entwicklungen und weitere Solar-Nachrichten zeigen, dass der Ausbau stetig voranschreitet.
Das Prinzip der dezentralen Energieerzeugung ist dabei nicht auf die Landwirtschaft beschränkt. Auch private Hausbesitzer können durch die Installation von PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets ihre Stromkosten deutlich reduzieren. Selbst für Mieter und Wohnungseigentümer bieten sich mit Balkonkraftwerken ohne Speicher oder den neueren Balkonkraftwerken mit Speicher einfache Möglichkeiten, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen und von selbst erzeugtem Strom zu profitieren.
