Photovoltaik Verband: 7-Punkte-Plan für Solarmodulausbau 2025 gefordert

Solarindustrie fordert 7-Punkte-Plan für Solarmodulausbau 2025

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) hat in einem dringenden Appell an die Politik einen 7-Punkte-Plan vorgelegt, um den Aufbau einer robusten heimischen Solarproduktion in Deutschland und der EU zu beschleunigen. Angesichts stark rückläufiger Neuinvestitionen in Solarfabriken im laufenden Jahr und einer wachsenden Dominanz asiatischer Hersteller sieht der Verband die Notwendigkeit für sofortiges Handeln. Das Forderungspapier ist Teil des „Solarmonitors 2025“, in dem der Verband verschiedene Szenarien für die künftige Marktentwicklung skizziert.

Solarmodulausbau 2025: Ziel von 30 GW Produktionskapazität

Kernforderung des Plans ist der massive Ausbau der Produktionskapazitäten für Solarmodule in der Europäischen Union. Bis Ende 2025 soll eine Kapazität von 30 Gigawatt (GW) erreicht werden – ein ambitioniertes Ziel, verglichen mit den derzeitigen Kapazitäten von etwa 4 GW. Um dies zu realisieren, fordert der in Zusammenarbeit mit der Industrie entwickelte Plan ein Bündel an Maßnahmen:

  • Verlässliche finanzielle Förderung: Gezielte Investitionszuschüsse sollen den Aufbau neuer Fertigungsstätten wirtschaftlich attraktiv machen.
  • Abbau bürokratischer Hürden: Genehmigungsverfahren für neue Fabriken müssen beschleunigt und vereinfacht werden.
  • Einführung von Resilienz-Kriterien: Bei öffentlichen Ausschreibungen und Förderprogrammen sollen Produkte aus europäischer Fertigung bevorzugt werden. Ein Kriterium könnte ein CO₂-Fußabdruck für Solarmodule sein, der die nachhaltigere Produktion in Europa mit einem höheren Anteil erneuerbarer Energien im Strommix belohnen würde.

Laut BSW ist schnelles Handeln entscheidend, um die Abwanderung weiterer Produktionskapazitäten zu verhindern. Während die Nachfrage nach Photovoltaik-Lösungen wie kompletten PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets boomt, droht die europäische Industrie den Anschluss zu verlieren.

Kritik des Photovoltaik Verbands: Verzögerungen gefährden Solarmodulstandort

Der BSW kritisiert, dass viele von der Bundesregierung bereits im Sommer 2024 angekündigte Förderinstrumente noch nicht umgesetzt wurden. Wichtige Programme wie das „Co-Invest-Programm“ oder die „Carbon Contracts for Difference“ (CfD), die die höheren Betriebskosten in Europa ausgleichen sollen, sind nicht wie geplant zum Jahreswechsel 2024/2025 gestartet.

Diese Verzögerungen sind besonders kritisch, da die Konkurrenz nicht schläft. Sowohl in Asien als auch in den USA wurden die Produktionskapazitäten im Jahr 2024 massiv ausgebaut, gestützt durch staatliche Subventionsprogramme wie den „Inflation Reduction Act“ in den USA.

Die Situation in Deutschland ist paradox: 2023 wurde mit 9,7 GW neu installierter Photovoltaik-Leistung ein Rekordwert erreicht. Die hohe Nachfrage zeigt sich auch im privaten Sektor, wo sich Mieter und Eigentümer zunehmend für Balkonkraftwerke ohne Speicher oder leistungsfähigere Balkonkraftwerke mit Speicher entscheiden, um ihre Energiekosten zu senken. Gleichzeitig stammen jedoch rund 90 Prozent der hierzulande installierten Solarmodule aus asiatischer Produktion. Der Verband warnt eindringlich, dass diese hohe Importabhängigkeit die Stabilität der deutschen Energiewende gefährdet.

Langfristige Strategie für den Solarmodulausbau: Mehr als nur kurzfristige Hilfen

Das Forderungspapier des BSW zielt nicht nur auf kurzfristige Rettungsmaßnahmen ab, sondern fordert eine langfristige Industriestrategie. Um im globalen Wettbewerb zu bestehen, seien nachhaltige Investitionen in Forschung und Entwicklung unerlässlich. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft soll die technologische Führerschaft sichern, beispielsweise bei der Entwicklung von Hocheffizienzmodulen mit Wirkungsgraden von über 23 Prozent.

Die Solarbranche spielt eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Energiewende und die Erreichung der Klimaziele. Der 7-Punkte-Plan unterstreicht die Dringlichkeit, die heimische Produktion als strategische Säule zu etablieren. Nur so könne die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Solarindustrie gesichert, die Abhängigkeit von Importen reduziert und die Energiewende auf ein stabiles Fundament gestellt werden.

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