Photovoltaik RLP: Eigenverbrauch lohnt sich nach EEG-Ende weiterhin

Photovoltaik Eigenverbrauch in RLP: Wirtschaftlichkeit nach EEG-Ende

Für Betreiber von Photovoltaikanlagen, die in den frühen 2000er-Jahren installiert wurden, steht eine bedeutende Veränderung an: Die 20-jährige Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) läuft für viele dieser sogenannten Pionier-Anlagen aus. Eine aktuelle Studie des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz liefert nun eine klare Handlungsempfehlung: Der Weiterbetrieb ist in den meisten Fällen wirtschaftlich sinnvoll, wenn der erzeugte Strom primär selbst verbraucht wird.

Studie RLP: Eigenverbrauch Photovoltaik lohnt sich nach EEG-Aus

Allein in Rheinland-Pfalz verlieren rund 15.000 Photovoltaikanlagen bis Ende 2024 ihren Anspruch auf die ursprünglich garantierte, hohe Einspeisevergütung. Die vom Ministerium in Auftrag gegebene Studie analysierte die Wirtschaftlichkeit verschiedener Weiterbetriebsmodelle für typische Anlagengrößen zwischen 5 und 20 Kilowattpeak (kWp).

Das Ende der Förderung bedeutet jedoch nicht das Ende der Anlage. Funktionstüchtige Anlagen dürfen weiterbetrieben werden, und eine gesetzliche Pflicht zum Abbau besteht nicht. Weitere Informationen zu den Optionen nach dem Förderende finden Sie in unserem Leitfaden zu Rückbau und Entsorgung von PV-Anlagen. Für den ins Netz eingespeisten Überschussstrom erhalten Betreiber nach dem Auslaufen der Förderung nur noch den Marktwert, der oft nur bei drei bis sechs Cent pro Kilowattstunde liegt – ein Bruchteil der bisherigen Vergütung.

Eigenverbrauch von Photovoltaik wirtschaftlicher als Volleinspeisung

Angesichts der deutlich höheren Strombezugskosten aus dem öffentlichen Netz wird jede selbst verbrauchte Kilowattstunde Solarstrom zu einer direkten Ersparnis. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass für die meisten untersuchten Szenarien die Maximierung des Eigenverbrauchs die wirtschaftlichste Option darstellt.

„Wer seinen selbst erzeugten Strom direkt nutzt, spart die Kosten für den Kauf von Strom aus dem Netz. Das macht den Eigenverbrauch in der Regel wirtschaftlich sinnvoller als die Volleinspeisung,“ erklärte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder.

Um den Eigenverbrauchsanteil zu erhöhen, kann die Nachrüstung eines Stromspeichers sinnvoll sein. Während eine typische Anlage ohne Speicher einen Eigenverbrauchsanteil von etwa 30 % erreicht, kann dieser Wert durch einen Speicher auf bis zu 70 % gesteigert werden. Wie Sie einen Stromspeicher nachrüsten und dabei Ihre Vergütung sichern, ist ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit älterer Anlagen. Moderne PV-Anlagen mit Speicher sind bereits auf einen hohen Eigenverbrauch ausgelegt. In seltenen Fällen, etwa bei sehr großen Anlagen mit geringem Strombedarf vor Ort, kann eine Volleinspeisung weiterhin eine Option sein, doch für private Haushalte ist der Eigenverbrauch meist die profitablere Wahl.

Photovoltaik RLP: Beratung und Förderung zum Eigenverbrauch

Für Betreiber, die unsicher sind, welche Strategie für ihre Anlage die beste ist, gibt es verschiedene Anlaufstellen. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz sowie die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bieten unabhängige Beratungen an, um die optimale Lösung für den Weiterbetrieb zu finden.

Neben landesspezifischen Förderprogrammen in Bundesländern wie Rheinland-Pfalz existieren auch bundesweite Kredite, etwa von der KfW-Bank, die Modernisierungsmaßnahmen unterstützen. Auch für Vermieter wird die Installation einer Solaranlage zunehmend attraktiver, da sie den Mietern günstigen und umweltfreundlichen Strom anbieten können. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine PV-Anlage bei Vermietung sollten dabei beachtet werden.

Auch Mieter ohne eigenes Dach können an der Energiewende teilhaben. Sogenannte Balkonkraftwerke ermöglichen die Stromerzeugung im kleinen Maßstab. Diese kompakten Systeme sind als Balkonkraftwerke ohne Speicher oder als Balkonkraftwerke mit Speicher erhältlich, um den Eigenverbrauch auch in Mietwohnungen zu optimieren.

Photovoltaik in Deutschland: Fokus auf Eigenverbrauch nach EEG-Ende

Die Studie unterstreicht einen fundamentalen Wandel im Geschäftsmodell der Photovoltaik für private Haushalte: weg von der reinen Einspeisung hin zur intelligenten Eigennutzung. Zukünftige Regelungen, wie die ab 2026 geplante Kopplung der Einspeisevergütung für Neuanlagen an die Strompreise an der Börse, werden diesen Trend weiter verstärken.

„Egal, welche Option für den Weiterbetrieb gewählt wird – der Eigenverbrauch oder die Volleinspeisung – die Einspeisung von Solarstrom ist und bleibt ein wichtiger Beitrag zur Energiewende,“ so Ministerin Eder. Der ungebrochene Zubau von Solaranlagen in ganz Deutschland zeigt, dass die dezentrale Energieerzeugung eine zentrale Säule für eine nachhaltige Stromversorgung darstellt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Weiterbetrieb von Photovoltaikanlagen nach dem EEG-Förderende nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist. Durch die Optimierung des Eigenverbrauchs können Betreiber ihre Stromkosten erheblich senken und leisten weiterhin einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.

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