Photovoltaik-Ausbau in Brandenburg: Förderung für Kommunen bis 2025
Brandenburg baut seine Position als führender Standort für Photovoltaik (PV) weiter aus. Für das Jahr 2025 wird ein Zuwachs der installierten PV-Anlagen um 50 Prozent prognostiziert. Diese Entwicklung ist ein zentraler Baustein für das Erreichen der regionalen Klimaziele und stärkt zugleich die finanzielle Basis der Kommunen.
Durch den beschleunigten Ausbau von Solarparks profitieren die Gemeinden direkt von steigenden Einnahmen. Grundlage hierfür ist die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verankerte finanzielle Beteiligung, die es Betreibern von Freiflächenanlagen ermöglicht, die Standortkommunen an den Erträgen zu beteiligen. Im Rahmen eines aktuellen Projekts mit einem Gesamtvolumen von 3,3 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren rund 1,5 Millionen Euro direkt an die beteiligten brandenburgischen Kommunen fließen. Diese zusätzlichen Mittel können zur Finanzierung lokaler Infrastrukturprojekte genutzt werden und steigern die Akzeptanz für den Ausbau erneuerbarer Energien vor Ort.
Brandenburg: Vorreiterrolle der Solarenergie in Deutschland
Mit einer derzeit installierten Photovoltaik-Leistung von 4.667 Megawatt (MW) belegt Brandenburg bundesweit den sechsten Platz. Diese Leistung, verteilt auf über 70.000 Anlagen, reicht rechnerisch aus, um den jährlichen Strombedarf von rund 1,5 Millionen Haushalten zu decken. Der Ausbau findet dabei sowohl auf Dächern von Wohn- und Gewerbeimmobilien als auch in großen Solarparks auf Freiflächen statt.
Der kontinuierliche Zuwachs trägt maßgeblich dazu bei, den Anteil erneuerbarer Energien am Strommix zu erhöhen, CO2-Emissionen zu senken und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren. Die gesunkenen Kosten für Solartechnologie machen Investitionen für Privatpersonen und Unternehmen zunehmend attraktiv. Für Hausbesitzer, die eine umfassende Lösung zur Eigenversorgung anstreben, bieten sich komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets an, um den erzeugten Strom auch nach Sonnenuntergang nutzen zu können.
Das rasante Wachstum stellt die Region jedoch auch vor Herausforderungen. Insbesondere in Südbrandenburg führt der massive Zuwachs an Anschlussgesuchen, unter anderem durch neue Rechenzentren, zu Engpässen im Stromnetz. Der Netzausbau muss daher mit dem Tempo der Energiewende Schritt halten, um den erzeugten Solarstrom zuverlässig abtransportieren zu können.
Solarenergie auf Rekordkurs: Bundesweiter Trend und Photovoltaik Ausblick
Die positive Entwicklung in Brandenburg spiegelt einen deutschlandweiten Trend wider. Im September 2024 wurde mit 1.356 MW neu installierter Leistung ein weiterer Rekordwert erreicht, wodurch die gesamt installierte PV-Leistung in Deutschland auf 81,5 Gigawatt (GW) anstieg. Dieser Zubau zeigt die hohe Dynamik des Marktes und das wachsende Interesse an dezentraler Energieerzeugung.
Gesetzliche Erleichterungen, wie das „Solarpaket I“, haben diesen Trend zusätzlich beflügelt, indem sie bürokratische Hürden für die Installation von Dachanlagen und Balkonkraftwerken abbauten. Davon profitieren insbesondere auch Mieter, die mit einfachen Balkonkraftwerken ohne Speicher ihre Stromrechnung senken können. Für eine optimierte Eigennutzung des Solarstroms sind inzwischen auch Balkonkraftwerke mit Speicher verfügbar.
Die zunehmende Verbreitung von Photovoltaik verändert auch den Strommarkt. Ab dem 1. Januar 2025 sind Stromanbieter verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten. Diese Tarife, bei denen sich der Preis an der stündlichen Börsenentwicklung orientiert, schaffen für Betreiber von PV-Anlagen mit Speichern neue Anreize, Strom zu günstigen Zeiten zu beziehen und zu teuren Zeiten einzuspeisen.
Um die ambitionierten Ziele der Bundesregierung – eine installierte PV-Leistung von 215 GW bis 2030 – zu erreichen, sind jedoch weitere Anstrengungen erforderlich. Der Ausbau und die Digitalisierung der Stromnetze sowie die Integration von Speichersystemen sind entscheidende Faktoren, um das volle Potenzial der Solarenergie zu erschließen und die Versorgungssicherheit auch bei steigendem Anteil erneuerbarer Energien zu gewährleisten.







