Photovoltaik Förderung für Mehrfamilienhäuser in NRW ab 2025
Ab 2025 erweitert das Land Nordrhein-Westfalen sein Förderprogramm „progres.nrw“, um die Installation von Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern, die Umsetzung von Mieterstromprojekten und die Entwicklung von Quartierslösungen gezielt zu unterstützen. Wie die Landesregierung in Düsseldorf mitteilte, soll der neue Förderbaustein den Ausbau der Solarenergie auf bislang wenig genutzten Dachflächen beschleunigen und mehr Menschen den Zugang zu bezahlbarer und nachhaltiger Energie ermöglichen.
Während die Photovoltaik auf Dächern von Einfamilienhäusern in NRW bereits einen Boom erlebt – in den letzten Jahren wurden fast 200.000 neue Anlagen installiert – bleibt das erhebliche Potenzial auf Mietshäusern weitgehend ungenutzt. Das neue Programm setzt genau hier an und ergänzt die landesweite Strategie, zu der auch die kommende Photovoltaik-Pflicht bei Dachsanierung in NRW ab 2026 gehört. Laut dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sind Mieterstromprojekte ein entscheidender Baustein, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten. Sie ermöglichen es, den vor Ort produzierten Solarstrom direkt an die Mieterinnen und Mieter weiterzugeben, was den Bezug aus dem öffentlichen Netz reduziert und zu spürbaren Kosteneinsparungen führen kann.
Details zu Förderbausteinen und Sätzen für Photovoltaik in NRW
Das Programm „progres.nrw – Klimaschutztechnik“ wird über die zuständigen Bezirksregierungen abgewickelt und richtet sich an private sowie gewerbliche Antragsteller. Die Fördersätze sind nach der Art der Photovoltaik-Anlage gestaffelt:
- Gebäudeintegrierte Photovoltaik (GIPV): Anlagen, die Teil der Gebäudehülle sind (z. B. Solardachziegel), werden mit 500 Euro pro Kilowattpeak (kWp) gefördert.
- Aufgeständerte Photovoltaik (GAPV): Herkömmliche Aufdachanlagen werden mit 300 Euro pro kWp unterstützt.
- Freiflächen-Photovoltaik (FPV): Anlagen auf zugehörigen Freiflächen im Quartier erhalten 100 Euro pro kWp.
Ein zentraler Aspekt ist die Förderung von Mieterstrommodellen. Hierbei wird der auf dem Dach erzeugte Strom direkt an die Bewohner des Hauses geliefert. Um den Eigenverbrauch innerhalb des Gebäudes zu maximieren und auch nach Sonnenuntergang Solarstrom nutzen zu können, werden bei solchen Projekten oft komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets eingesetzt.
Förderung von Quartierslösungen mit Photovoltaik in NRW
Ein weiterer Schwerpunkt des Programms ist die Unterstützung sogenannter Quartierslösungen, bei denen eine oder mehrere Photovoltaikanlagen den Strom für mehrere Gebäude in einem Wohngebiet bereitstellen. Solche gemeinschaftlichen Ansätze werden mit einem erhöhten Fördersatz von 800 Euro pro kWp bezuschusst. Dieses Modell steigert die Effizienz des Gesamtsystems und stärkt die lokale, dezentrale Energieversorgung. Um auch größere Vorhaben zu ermöglichen, ist die Förderung auf eine Anlagengröße von maximal 2.000 kWp pro Projekt begrenzt.
Hintergrund und Ausblick: Solarenergie für alle zugänglich machen
Die neue Förderung zielt darauf ab, die Hürden für die Installation von Solaranlagen auf Mietshäusern zu senken. Studien zeigen, dass solche Projekte oft komplexer sind als auf Einfamilienhäusern, etwa durch einen höheren Aufwand bei Messtechnik und Abrechnung. Das Landesprogramm soll hier gezielt finanzielle Anreize schaffen, um Investitionen für Vermieter attraktiver zu machen und die Energiewende in die Städte zu tragen.
Damit wird der Zugang zu sauberer Energie demokratisiert, da auch Mieter ohne eigenes Dach von der Solarenergie profitieren können. Für Mieter, die selbst aktiv werden möchten, bieten sich zudem Balkonkraftwerke ohne Speicher oder zunehmend auch Balkonkraftwerke mit Speicher als einfache Möglichkeit an, einen Teil des eigenen Strombedarfs zu decken und Kosten zu senken.
Das Programm „progres.nrw“ ist somit ein wichtiger Schritt, um die Klimaziele des Landes zu erreichen und den Übergang zu erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen zu beschleunigen. Aktuelle Entwicklungen und weitere Solar News zeigen, dass der Ausbau der Photovoltaik weiterhin im politischen Fokus steht.