Erlangen plant Photovoltaik-Autarkie für die Wirtschaft bis 2025

Photovoltaik für Erlangens Wirtschaft: Autarkie-Ziel 2025

Die Stadt Erlangen hat einen ehrgeizigen Plan verabschiedet, um die lokale Wirtschaft bis zum Jahr 2025 energetisch unabhängig zu machen. Kern der Strategie ist ein massiver Ausbau der Photovoltaik, der durch ein einstimmig vom Stadtrat beschlossenes Konzept untermauert wird. Mit geplanten Investitionen von über 30 Millionen Euro in den kommenden Jahren will die Stadt ihre Vorreiterrolle in der Energiewende festigen.

Autarkie durch Photovoltaik: Schlüssel für Erlangens Wirtschaft

Der Weg zur energetischen Souveränität Erlangens ist klar definiert: Solarenergie soll zur zentralen Säule der Energieversorgung werden. Am 22. Oktober 2024 verabschiedete der Stadtrat das „Photovoltaik-Ausbaukonzept Autarkie Erlanger Wirtschaft 2025“. Dieses Konzept legt den Grundstein, um die Photovoltaik-Kapazitäten in der Metropolregion Erlangen-Nürnberg so zu erweitern, dass der Energiebedarf der lokalen Unternehmen vollständig aus erneuerbaren, vor Ort erzeugten Quellen gedeckt werden kann. Ziel ist es, nicht nur die CO2-Bilanz zu verbessern, sondern auch die regionale Wirtschaft durch stabile Energiepreise und Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu stärken.

Erlangen als Vorreiter: Energiewende in der Kommune

Die Stadtverwaltung geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie die Energiewende auf kommunaler Ebene gestaltet werden kann. Während andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen erst ab 2026 eine Solarpflicht für Dächer von Bestandsgebäuden einführen, setzt Erlangen auf eine proaktive und umfassende Strategie.

Das Konzept sieht vor, dass die Stadtverwaltung eine Führungsrolle übernimmt. Alle städtischen Gebäude, auf denen eine Installation wirtschaftlich und technisch sinnvoll ist, sollen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. Diese Maßnahmen sind fest im Klimaschutzfahrplan der Stadt verankert. Damit unterstreicht Erlangen seine Ambitionen, die nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen zur Nachahmung anregen sollen. Für Hausbesitzer und Mieter gibt es heute vielfältige Möglichkeiten, sich an der Energiewende zu beteiligen, von einfachen Balkonkraftwerken ohne Speicher bis hin zu umfassenden Lösungen.

Wirtschaftliche Photovoltaik-Umsetzung durch Partnerschaft

Um die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens zu gewährleisten, wurde im Vorfeld eine detaillierte Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Ein Großteil der geplanten PV-Anlagen auf städtischen Dächern ist nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch ökonomisch rentabel.

Die Umsetzung erfolgt in enger Kooperation mit den Erlanger Stadtwerken (ESTW). Das Modell sieht vor, dass die ESTW die Investitionskosten für die Anlagen tragen und im Gegenzug die Einnahmen aus der Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erhalten. Die Stadtverwaltung stellt die Dachflächen zur Verfügung und übernimmt lediglich geringe jährliche Betriebskosten von rund 2.000 Euro. Berechnungen zufolge amortisieren sich die Investitionen durch dieses Modell innerhalb von etwa 20 Jahren.

Für eine echte Autarkie ist neben der reinen Stromerzeugung auch die Speicherung entscheidend, um die Versorgung bei Nacht oder an sonnenarmen Tagen zu sichern. Große Energieprojekte, wie sie auch in anderen Regionen Deutschlands entstehen, setzen daher zunehmend auf die Kombination von Solarparks mit Batteriespeichern. Dieser Ansatz ist auch für den privaten Sektor relevant, wo PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets eine maximale Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz ermöglichen.

Erlangen auf dem Weg zur Photovoltaik-Autarkie: Ein regionaler Schritt nach vorn

Das Erlanger Ausbaukonzept beweist, dass die Energiewende auf lokaler Ebene erfolgreich umgesetzt werden kann. Mit der Realisierung des Plans könnte die Stadt bis 2025 eine führende Rolle in Deutschland einnehmen und zeigen, wie eine Industrienation ihre Wirtschaft nachhaltig mit Energie versorgen kann. Die Herausforderungen sind groß, doch die Chancen für die Stärkung der lokalen Wertschöpfung, die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Schutz des Klimas überwiegen.

Die Weichen sind gestellt. Wenn das Konzept erfolgreich umgesetzt wird, könnte Erlangen zu einer der ersten deutschen Städte werden, deren Wirtschaft vollständig durch selbst erzeugte, erneuerbare Energie angetrieben wird. Dies inspiriert auch Bürgerinnen und Bürger, ihren Beitrag zu leisten, sei es durch die Installation eines Balkonkraftwerks mit Speicher oder die bewusste Entscheidung für einen nachhaltigeren Lebensstil.

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