Balkonkraftwerk Förderung für einkommensschwache Haushalte in Ebersberg und München
Ein neues Projekt in den Landkreisen Ebersberg und München soll einkommensschwachen Haushalten den Zugang zu Solarenergie erleichtern. Durch die Bereitstellung von Balkonkraftwerken, auch Stecker-Solaranlagen genannt, können betroffene Haushalte ihre Stromkosten senken und aktiv zur Energiewende beitragen. Das Vorhaben ist eine Kooperation der Energieagentur Ebersberg München und des Caritasverbands München und Freising.
Soziale Teilhabe durch Balkonkraftwerke: Initiative in Ebersberg/München
Das Ziel der Initiative ist es, die Energiewende sozial gerecht zu gestalten und eine breite gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wird das Projekt über Spenden auf der Crowdfunding-Plattform „Aktion Zukunft+“ finanziert.
Landrat Robert Niedergesäß (CSU) betonte, dass der Schwerpunkt darauf liege, einkommensschwachen Haushalten die Vorteile nachhaltiger Energie zugänglich zu machen. Er sieht die Initiative als wichtigen Schritt, um benachteiligte Gemeinschaften zu unterstützen und gleichzeitig die regionalen Nachhaltigkeitsziele voranzutreiben.
Die praktische Umsetzung erfolgt durch geschulte, ehrenamtliche Teams. Diese übernehmen die Kontaktaufnahme zu den Klienten der Caritas, klären die notwendigen Abstimmungen mit Hausverwaltungen und unterstützen bei der fachgerechten Installation der Anlagen. Als Vorbild dient ein erfolgreiches Pilotprojekt des Vereins Solar2030 in Kooperation mit der Tafel München, bei dem bereits zahlreiche Balkonkraftwerke an Haushalte mit geringem Einkommen vermittelt wurden.
Balkonkraftwerke: Funktion und Potential für Ihre Stromkosten
Balkonkraftwerke sind kleine Photovoltaikanlagen, die aus ein oder zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter bestehen. Sie können einfach an einem Balkongeländer, an der Fassade oder im Garten aufgestellt werden. Der erzeugte Gleichstrom wird vom Wechselrichter in haushaltsüblichen Wechselstrom umgewandelt und über eine normale Steckdose direkt in das Stromnetz der Wohnung eingespeist.
Dieser Strom wird dann von den Geräten verbraucht, die gerade in Betrieb sind, wie zum Beispiel Kühlschrank, Router oder Geräte im Standby-Modus. Dadurch wird die sogenannte Grundlast des Haushalts abgedeckt und der Bezug von teurem Strom aus dem öffentlichen Netz reduziert. Ein Standardmodul mit 400 Watt Leistung kann die jährlichen Stromkosten spürbar senken. Zwei Module mit einer Gesamtleistung von bis zu 800 Watt können den Stromverbrauch eines Haushalts je nach individuellem Verhalten um bis zu 35 % reduzieren.
Durch das in Deutschland verabschiedete „Solarpaket I“ wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Betrieb solcher Anlagen erheblich vereinfacht. Die Anmeldung ist unbürokratisch, und die erlaubte Einspeiseleistung wurde auf 800 Watt erhöht. Während einfache Balkonkraftwerke ohne Speicher den erzeugten Strom für den sofortigen Verbrauch bereitstellen, ermöglichen fortschrittlichere Balkonkraftwerke mit Speicher die Nutzung der Solarenergie auch in den Abendstunden.
Regionale Energiewende mit Balkonkraftwerken in Ebersberg fördern
Die Initiative „Energie für alle“ ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Förderung erneuerbarer Energien in der Region. Der Landkreis Ebersberg verfolgt das ehrgeizige Ziel, bis 2030 klimaneutral zu sein. Die dezentrale Energieerzeugung durch zahlreiche kleine Anlagen ist dabei ein wichtiger Baustein, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Das Projekt leistet einen doppelten Beitrag: Es entlastet einkommensschwache Haushalte finanziell und fördert gleichzeitig den Klimaschutz. Es zeigt beispielhaft, wie die Zusammenarbeit zwischen kommunalen Akteuren, gemeinnützigen Organisationen und der Zivilgesellschaft eine nachhaltige und sozial inklusive Zukunft gestalten kann.
Während Balkonkraftwerke eine ideale Lösung für Mieter und Wohnungseigentümer sind, setzen Hausbesitzer zunehmend auf größere PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets, um eine noch höhere Energieautarkie zu erreichen. Das Projekt in Ebersberg und München unterstreicht jedoch, dass jeder Haushalt, unabhängig von Einkommen oder Wohnsituation, einen Beitrag leisten und von der Energiewende profitieren kann. Es dient damit als Vorbild, das auch in anderen Regionen Deutschlands zur Nachahmung anregen könnte.







