In Brandenburg schreitet die Energiewende mit einem Großprojekt voran: Die Energiequelle GmbH hat den ersten Bauabschnitt eines Solarparks mit einer geplanten Gesamtleistung von 230 Megawatt in Betrieb genommen. Der Energiekonzern Shell wird den erzeugten Strom über einen langfristigen Stromabnahmevertrag (PPA) abnehmen. Das in Zusammenarbeit mit der Stadt Zossen realisierte Projekt erstreckt sich über eine Fläche von 232 Hektar und integriert die landwirtschaftliche Nutzung im Rahmen eines Agri-Photovoltaik-Konzepts.
230 MW Solarpark Brandenburg: Erster Abschnitt am Netz
Die Energiequelle GmbH hat den ersten Teilabschnitt ihres bisher größten Einzelprojekts, eines Solarparks in Zossen, Brandenburg, erfolgreich an das Stromnetz angeschlossen. Die nun in Betrieb genommene Anlage verfügt über eine Leistung von 55 Megawatt (MW), erzeugt durch 100.044 installierte Solarmodule.
Der zweite und deutlich größere Bauabschnitt mit einer Leistung von 175 MW befindet sich derzeit in der Bauvorbereitungsphase. Die vollständige Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für das Jahr 2025 geplant. Eine Besonderheit des auf einer Fläche von 232 Hektar errichteten Parks ist die fortgesetzte landwirtschaftliche Nutzung. Dieses als Agri-Photovoltaik bekannte Konzept ermöglicht eine Doppelnutzung der Fläche für Energieerzeugung und Landwirtschaft. Berichten zufolge ist die erste Ernte auf dem bereits fertiggestellten Teilabschnitt erfolgreich abgeschlossen worden.
Shell sichert Stromabnahme aus Solarpark für grünen Wasserstoff
Shell Energy Europe Limited hat sich die Abnahme des Solarstroms über einen langfristigen Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement, PPA) mit einer Laufzeit von 15 Jahren gesichert. Solche Verträge bieten beiden Parteien – dem Anlagenbetreiber und dem Abnehmer – langfristige Planungssicherheit und sind ein entscheidendes Instrument zur Finanzierung von Großprojekten ohne staatliche EEG-Förderung.
Ein signifikanter Teil des erzeugten Stroms ist für ein zukunftsweisendes Projekt im Bereich grüner Wasserstoff vorgesehen. Shell plant, über einen Zeitraum von zehn Jahren 75 Prozent der Energie für sein Projekt „Refhyne 2“ zu nutzen. Dieses Vorhaben ist Teil einer umfassenderen Strategie des Konzerns, die Energieversorgung für den Elektrolyseur durch erneuerbare Quellen sicherzustellen, wozu auch ein fünfjähriger Wind-PPA mit dem Offshore-Windpark Nordsee One gehört.
Ergänzt wird der Solarpark durch ein umfassendes Ausgleichskonzept zur Förderung der Biodiversität. Geplant sind unter anderem die Schaffung von 50 Hektar extensivem Grünland, die Anlage von Amphibiengewässern, die Pflanzung von 15.000 Bäumen sowie die Einrichtung von Blühstreifen und 90 Nistkästen.
Lokale Partnerschaft in Zossen als Erfolgsfaktor für Solarpark
Die Realisierung des Großprojekts war maßgeblich von der engen Zusammenarbeit mit der Stadt Zossen abhängig. Seit 2020 kooperiert die Stadtverwaltung unter der Leitung von Bürgermeisterin Wiebke Schwarzweller mit der Energiequelle GmbH. Die Kommune profitiert dabei nachhaltig von den Gewerbesteuereinnahmen, die für die regionale Entwicklung, insbesondere im Sektor der erneuerbaren Energien, eingesetzt werden sollen.
Bürgermeisterin Wiebke Schwarzweller unterstreicht die regionale Bedeutung: „Der Solarpark ist ein wichtiger Schritt für die Stadt Zossen, um die Energiewende voranzutreiben und gleichzeitig die lokale Wirtschaft zu stärken. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer werden uns helfen, weitere Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien zu realisieren und die Lebensqualität in der Region zu verbessern.“
230 MW Solarpark Brandenburg: Zukunftsperspektiven für die Energiewende
Nach der geplanten Fertigstellung im Jahr 2025 wird der Solarpark Zossen mit einer Gesamtleistung von 230 MW jährlich rund 245.000 Megawattstunden (MWh) Strom erzeugen. Diese Menge reicht aus, um den rechnerischen Jahresbedarf von etwa 82.000 Haushalten zu decken und leistet damit einen erheblichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Stromversorgung in Deutschland.
Während Großprojekte wie in Zossen das Rückgrat der nationalen Energiewende bilden, gewinnt auch der Beitrag von Privatpersonen zunehmend an Bedeutung. Für Hausbesitzer bieten komplette PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets eine Möglichkeit, den eigenen Energiebedarf zu decken und sich unabhängiger von Strompreisschwankungen zu machen. Auch Mieter und Wohnungseigentümer können sich aktiv beteiligen, etwa durch einfach zu installierende Balkonkraftwerke ohne Speicher. Technologisch fortschrittlichere Balkonkraftwerke mit Speicher ermöglichen es zudem, den selbst erzeugten Solarstrom auch in den Abendstunden zu nutzen.
Das Projekt in Zossen demonstriert eindrucksvoll, wie durch die Kooperation von Projektentwicklern, globalen Energieunternehmen und lokalen Kommunen eine nachhaltige Energieerzeugung im Einklang mit Landwirtschaft und Naturschutz gelingen kann.







