Agri-Photovoltaik: Rheinland-Pfalz startet 2025 Modellprojekt mit Förderung

Rheinland-Pfalz wird 2025 ein Modellprojekt zur Agri-Photovoltaik starten. Auf einer 4.000 Quadratmeter großen Fläche in Esthal im Landkreis Bad Dürkheim sollen speziell aufgeständerte Solarmodule sowohl die Stromerzeugung als auch die landwirtschaftliche Nutzung derselben Fläche ermöglichen.

Agri-Photovoltaik Modellprojekt Rheinland-Pfalz 2025 in Esthal

Das Land Rheinland-Pfalz plant den Start eines wegweisenden Modellprojekts zur Agri-Photovoltaik (Agri-PV), bei dem die Energiegewinnung durch Solarmodule mit der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung kombiniert wird. Auf dem Testfeld in Esthal werden die Solarmodule in einem Abstand von vier Metern installiert, um die Durchfahrt von landwirtschaftlichen Maschinen wie Traktoren zu gewährleisten.

Energieministerin Katrin Eder bezeichnete die Agri-PV als ein vielversprechendes Modell, um der Flächenkonkurrenz zwischen Energieerzeugung und Landwirtschaft zu begegnen. Laut Eder soll das Projekt in Esthal als Blaupause für ähnliche Vorhaben in ganz Rheinland-Pfalz dienen. Es soll demonstrieren, wie erneuerbare Energien in die Landwirtschaft integriert werden können, ohne wertvolle Anbauflächen zu verlieren. Das wachsende Interesse an diesem Thema unterstreicht auch eine Online-Veranstaltung, die die Energieagentur Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer am 29. Oktober 2025 für kommunale Entscheidungsträger anbietet.

Vorteile der Agri-Photovoltaik: Chancen für Rheinland-Pfalz

Die Agri-Photovoltaik bietet zahlreiche Vorteile, die über die reine Energieproduktion hinausgehen. Der zentrale Pluspunkt ist die doppelte Flächennutzung, die den Druck auf landwirtschaftliche Böden verringert und die Ressourceneffizienz steigert.

Die Solarmodule bieten den darunter angebauten Kulturen zudem Schutz vor extremen Wetterereignissen. Sie können Hagelschäden verhindern, die Bodenerosion durch Starkregen reduzieren und an heißen Tagen durch Verschattung die Wasserverdunstung verringern. Dies kann Erträge stabilisieren und die Landwirtschaft widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels machen. Durch die hohe Aufständerung und den weiten Reihenabstand bleibt die Flexibilität für Landwirte erhalten, ihre Felder weitgehend wie gewohnt zu bewirtschaften, was für den Anbau vieler Kulturpflanzen essenziell ist.

Agri-Photovoltaik: Landwirtschaft und Photovoltaik vereint in RLP

Die Agri-PV ermöglicht es Landwirten, ihre Flächen effizienter zu nutzen und sich gleichzeitig aktiv an der Energiewende zu beteiligen. Die Anlagen können je nach Anbaukultur und Standort angepasst werden, um optimale Bedingungen für Pflanzenwachstum und Stromerzeugung zu schaffen.

Darüber hinaus eröffnet die Agri-Photovoltaik landwirtschaftlichen Betrieben eine zusätzliche und planbare Einnahmequelle. Der erzeugte Strom kann in das öffentliche Netz eingespeist oder direkt auf dem Hof für den Eigenverbrauch genutzt werden, was die Betriebskosten senkt. Das Prinzip der Eigennutzung und Speicherung von Solarstrom, das hier im Großen erprobt wird, findet sich auch bei PV-Anlagen mit Speicher und Montagesets für private Haushalte wieder, die damit ihre Unabhängigkeit vom Stromnetz erhöhen.

Agri-Photovoltaik: Zukunftsperspektiven und Förderung in Rheinland-Pfalz

Das Modellprojekt in Esthal ist ein wichtiger Schritt, aber bei weitem kein Einzelfall in Deutschland. Auch in anderen Bundesländern, wie etwa in Veringenstadt (Baden-Württemberg), werden bereits erfolgreich Agri-PV-Parks betrieben. Diese Projekte zeigen, dass die Technologie praxistauglich ist und einen signifikanten Beitrag zur dezentralen Energieversorgung leisten kann. Der Trend zeigt, dass die Agri-Photovoltaik als Zukunftsmodell auch für große Energieversorger zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Die Ergebnisse aus Esthal werden entscheidend sein, um die Wirtschaftlichkeit und die agrartechnischen Auswirkungen für die Region zu bewerten. Bei Erfolg könnte das Konzept landesweit und auch in anderen Teilen Deutschlands ausgerollt werden.

Während Projekte wie in Esthal die Energiewende im großen Stil vorantreiben, können auch Privatpersonen einen Beitrag leisten. Sogenannte Balkonkraftwerke ohne Speicher oder moderne Varianten mit Speicher ermöglichen es Mietern und Eigentümern, auf kleinem Raum eigenen Solarstrom zu erzeugen und ihre Stromkosten zu senken.

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