MaStR-Registrierung: Die Prüfung durch den Netzbetreiber

Sie haben es geschafft: Ihre Photovoltaikanlage ist im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur eingetragen, alle Formulare sind ausgefüllt und die Daten übermittelt. Doch kurz darauf erhalten Sie eine E-Mail von Ihrem lokalen Netzbetreiber mit einer Rückfrage zu Ihren Angaben oder der Bitte um eine Korrektur. Viele Anlagenbetreiber sind in diesem Moment verunsichert. Ist etwas schiefgelaufen? Die kurze Antwort: Nein. Das ist ein ganz normaler und sogar notwendiger Schritt im Prozess. Dieser Artikel erklärt, was der Netzbetreiber genau prüft und wie Sie auf solche Rückfragen einfach und korrekt reagieren.

Die Rollen im Registrierungsprozess: Wer prüft was?

Um den Prüfprozess zu verstehen, ist es hilfreich, die drei Hauptakteure und ihre Aufgaben zu kennen:

  1. Sie als Anlagenbetreiber: Sie sind gesetzlich verpflichtet, Ihre Stromerzeugungsanlage (also auch Ihre PV-Anlage oder Ihr Balkonkraftwerk) im MaStR zu registrieren. Ihre Aufgabe ist es, alle Daten korrekt und vollständig einzutragen.
  2. Die Bundesnetzagentur: Sie betreibt das Marktstammdatenregister als zentrales, deutschlandweites Verzeichnis für den gesamten Strom- und Gasmarkt. Sie stellt die Plattform bereit, greift aber nicht aktiv in die Prüfung Ihrer individuellen Daten ein.
  3. Der lokale Netzbetreiber: Dies ist das Unternehmen, dem die Stromleitungen in Ihrer Straße gehören und das für den Anschluss Ihrer Anlage an das öffentliche Netz zuständig ist. Seine Aufgabe ist es, die von Ihnen im MaStR eingetragenen Daten mit den eigenen Informationen abzugleichen. Dieser Abgleich wird auch Plausibilitätsprüfung genannt.

Die Erfahrung zeigt, dass es bei rund 15 % aller Neuregistrierungen zu solchen Rückfragen kommt, die sich aber meist mit wenigen Klicks klären lassen.

Der Prüfprozess: Welche Daten der Netzbetreiber kontrolliert

Sobald Sie Ihre Anlage im MaStR registriert haben, erhält Ihr Netzbetreiber eine automatische Benachrichtigung. Ein Mitarbeiter prüft daraufhin, ob Ihre Angaben mit den Daten übereinstimmen, die dem Unternehmen bereits vorliegen – meist aus Ihrem Antrag auf Netzanschluss. Diese Prüfung ist kein Misstrauensvotum, sondern ein wichtiger Schritt zur Qualitätssicherung.

Folgende Punkte werden besonders genau geprüft:

  • Stammdaten des Anlagenbetreibers: Stimmen Name und Adresse mit der Person überein, die den Vertrag über den Netzanschluss (als „Anschlussnehmer“) abgeschlossen hat?
  • Standort der Anlage: Ist die angegebene Adresse korrekt und befindet sie sich im Versorgungsgebiet des Netzbetreibers?
  • Inbetriebnahmedatum: Entspricht das von Ihnen genannte Datum dem, das Ihr Installateur dem Netzbetreiber gemeldet hat?
  • Technische Leistungsdaten: Die Leistung Ihrer PV-Module (in Kilowatt-Peak, kWp) und die Leistung des Wechselrichters (in Kilowatt, kW) müssen mit den technischen Unterlagen übereinstimmen. Eine typische 10-kWp-Anlage für ein Einfamilienhaus darf nicht versehentlich mit 1,0 kWp registriert werden.
  • Die Zählpunktbezeichnung: Dies ist die häufigste Fehlerquelle. Die 33-stellige Nummer (beginnend mit „DE…“) identifiziert Ihren Stromzähler eindeutig. Schon ein einfacher Zahlendreher genügt, um eine Rückfrage auszulösen.

Praxisbeispiel: Ein Eigenheimbesitzer registriert seine neue 8-kWp-Anlage. In der Eile vertippt er sich bei der Zählpunktbezeichnung. Der Netzbetreiber kann die Registrierung so nicht zuordnen und sendet eine Korrekturbitte. Der Anlagenbetreiber gleicht die Nummer mit seiner letzten Stromrechnung ab, korrigiert den Fehler im MaStR-Portal und schon innerhalb von 48 Stunden wird die Registrierung vom Netzbetreiber bestätigt.

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Typische Rückfragen und wie Sie richtig reagieren

Stellt der Netzbetreiber Unstimmigkeiten fest, wird er Ihre Registrierung zunächst nicht bestätigen und Sie um eine Korrektur bitten. Aber keine Sorge – das ist meist unkompliziert. Hier sind die häufigsten Gründe und die passenden Lösungen.

Grund 1: Abweichende Leistungsangaben

Das Problem: Sie haben im MaStR 7,5 kWp eingetragen, aber in den Unterlagen des Netzbetreibers sind 7,2 kWp vermerkt. Solche kleinen Abweichungen können vorkommen, müssen aber geklärt werden.

Die Lösung: Sehen Sie im Datenblatt Ihrer Solarmodule oder im Inbetriebnahmeprotokoll Ihres Installateurs nach – dort finden Sie die exakte Leistung. Anschließend loggen Sie sich in Ihr Konto im Marktstammdatenregister ein, wählen Ihre Anlage aus und passen den Wert über die Funktion „Daten korrigieren“ an.

Grund 2: Fehlerhafte Zählpunktbezeichnung

Das Problem: Die im MaStR hinterlegte Zählpunktbezeichnung existiert im System des Netzbetreibers nicht oder gehört zu einem anderen Anschluss.

Die Lösung: Die korrekte, 33-stellige Nummer finden Sie auf Ihrer letzten Stromrechnung oder in den Vertragsunterlagen Ihres Netzbetreibers. Vergleichen Sie diese Ziffer für Ziffer mit Ihrem Eintrag im MaStR und korrigieren Sie eventuelle Tippfehler. In über 90 % der Fälle ist das Problem damit bereits gelöst.

Grund 3: Unstimmigkeiten beim Anlagenbetreiber

Das Problem: Das Haus gehört beiden Ehepartnern, der Netzanschluss läuft aber nur auf einen Namen. Im MaStR wurde jedoch der andere Partner als Anlagenbetreiber eingetragen.

Die Lösung: Der Anlagenbetreiber im MaStR muss dieselbe Person (oder Firma) sein, die auch als Anschlussnehmer beim Netzbetreiber geführt wird. Passen Sie den Eintrag entsprechend an.

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Warum diese Prüfung so wichtig ist

Der Datenabgleich ist mehr als nur Bürokratie. Er dient drei wichtigen Zwecken:

  1. Gesetzeskonformität: Die korrekte Registrierung ist eine gesetzliche Pflicht. Mit der Bestätigung durch den Netzbetreiber ist dieser Prozess offiziell abgeschlossen.
  2. Anspruch auf Einspeisevergütung: Nur für eine korrekt registrierte und vom Netzbetreiber bestätigte Anlage erhalten Sie die gesetzlich garantierte Vergütung für den Strom, den Sie einspeisen. Ohne diese Bestätigung fließt kein Geld.
  3. Netzstabilität: Die Netzbetreiber benötigen exakte Daten über alle Erzeugungsanlagen in ihrem Gebiet, um die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten. Ihre Anlage ist ein kleiner, aber wichtiger Teil dieses großen Systems.

Weitere Details zur gesetzlichen Grundlage und den Fristen finden Sie in unserem Ratgeber zur Anmeldung Ihrer PV-Anlage.

FAQ – Häufige Fragen zur Prüfung durch den Netzbetreiber

Wie lange dauert die Prüfung durch den Netzbetreiber?

In der Regel erfolgen Prüfung und Bestätigung innerhalb weniger Werktage bis zwei Wochen. Je nach Arbeitsaufkommen beim Netzbetreiber kann es saisonal bedingt auch einmal länger dauern.

Wer ist mein zuständiger Netzbetreiber?

Der Name Ihres Netzbetreibers steht auf Ihrem Stromzähler und auf jeder Stromrechnung. Er ist nicht zwangsläufig identisch mit Ihrem Stromanbieter, von dem Sie den Strom beziehen.

Was passiert, wenn ich auf eine Rückfrage nicht reagiere?

Wenn Sie die Daten nicht korrigieren, behält Ihre Registrierung den Status „unbestätigt“. Dies kann dazu führen, dass die Auszahlung Ihrer Einspeisevergütung blockiert wird. Im äußersten Fall können bei dauerhafter Nichtbeachtung gesetzlicher Fristen sogar Bußgelder drohen.

Muss ich auch mein Balkonkraftwerk beim Netzbetreiber melden?

Ja. Neben der Registrierung im MaStR ist auch für kleine Stecker-Solaranlagen eine vereinfachte Anmeldung beim zuständigen Netzbetreiber erforderlich. Viele Netzbetreiber bieten hierfür simple Online-Formulare an. Alle Informationen dazu haben wir für Sie unter Balkonkraftwerk anmelden zusammengefasst.

Ein wichtiger Schritt zur offiziellen Inbetriebnahme

Die Prüfung Ihrer MaStR-Daten durch den Netzbetreiber ist ein Standardverfahren und ein Zeichen dafür, dass der Prozess korrekt läuft. Sehen Sie eine Rückfrage also nicht als Problem, sondern als Chance, eventuelle Ungenauigkeiten von Anfang an zu bereinigen. Ein korrekter Datensatz sichert Ihnen nicht nur langfristig Ihre Ansprüche, sondern trägt auch zu einem stabilen Energiesystem bei.

Sollten Sie bei der Korrektur unsicher sein, finden Sie auf Photovoltaik.info zahlreiche Anleitungen und Hilfestellungen. Im Shop von Photovoltaik.info bieten wir zudem Komplettsets an, deren Komponenten bereits optimal aufeinander abgestimmt sind, um die technische Registrierung so einfach wie möglich zu gestalten.

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