Netzanschlussbegehren vorbereiten: Welche Dokumente Sie vor dem Kauf benötigen

Der Gedanke ist verlockend: Sie kaufen eine Photovoltaikanlage als DIY-Set, installieren die Module auf dem Dach und senken sofort Ihre Stromrechnung. Doch bevor der erste Sonnenstrahl in sauberen Strom umgewandelt wird, steht ein oft unterschätzter Schritt an: die Bürokratie.

Viele angehende Anlagenbetreiber konzentrieren sich auf die Technik und übersehen, dass der Netzbetreiber das letzte Wort hat. Eine sorgfältige Vorbereitung der Unterlagen ist kein lästiges Übel, sondern der Schlüssel für einen reibungslosen Start in die eigene Energieerzeugung.

Dieser Beitrag leitet Sie Schritt für Schritt durch den administrativen Prozess. Sie erfahren, welche Dokumente Ihr Netzbetreiber sehen möchte, bevor Sie eine einzige Komponente kaufen, und wie Sie dadurch teure Fehlkäufe und monatelange Verzögerungen vermeiden.

Warum der Papierkram vor dem Kauf entscheidend ist

Die Erfahrung zeigt, dass der häufigste Fehler beim Eigenbau einer PV-Anlage darin besteht, die Reihenfolge umzukehren: Zuerst wird die Hardware gekauft, dann der Netzanschluss beantragt. Das führt oft zu Problemen, denn der Netzbetreiber muss sicherstellen, dass Ihre Anlage die technischen Anforderungen der Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 erfüllt.

Diese Norm ist die maßgebliche technische Grundlage für den sicheren Betrieb von Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz. Wenn die gekauften Komponenten – insbesondere der Wechselrichter – nicht für das deutsche Netz zertifiziert sind, verweigert der Netzbetreiber die Genehmigung. Im schlimmsten Fall haben Sie eine unbrauchbare Anlage im Keller stehen.

Der korrekte Weg ist daher immer: erst die schriftliche Zusage vom Netzbetreiber, dann der Kauf der Hardware.

Netzbetreiber vs. Stromanbieter: Wer ist Ihr Ansprechpartner?

Ein häufiges Missverständnis besteht in der Unterscheidung zwischen Netzbetreiber und Stromanbieter.

Ihr Stromanbieter ist das Unternehmen, von dem Sie Ihren Strom kaufen und an das Sie Ihre monatliche Abschlagszahlung überweisen. Sie können ihn frei wählen und wechseln.

Ihr Netzbetreiber ist für die Infrastruktur zuständig – also für Kabel, Trafostationen und Ihren Stromzähler. Er ist für das Gebiet, in dem Sie wohnen, fest zugeteilt und kann nicht gewechselt werden.

Für die Genehmigung Ihrer Photovoltaikanlage ist ausschließlich der Netzbetreiber verantwortlich. Er prüft die technischen Unterlagen und erteilt die Erlaubnis zur Einspeisung. Den Namen Ihres Netzbetreibers finden Sie auf Ihrer Stromrechnung oder Ihrem Stromzähler.

Netzbetreiber vs. Stromanbieter

Der Weg zur Genehmigung: Eine schrittweise Anleitung

Der Prozess zur Anmeldung einer PV-Anlage bis 30 kWp ist heute weitgehend standardisiert. Die meisten Netzbetreiber bieten dafür Online-Portale an, die Sie durch die einzelnen Schritte leiten.

Schritt 1: Das Netzanschlussbegehren (NAB) stellen

Der erste offizielle Schritt ist das Ausfüllen des „Antrags auf Netzanschluss“ oder „Netzanschlussbegehrens“ (NAB).

In diesem Formular erfassen Sie die grundlegenden Angaben zum geplanten Projekt:

  • Ihre Kontaktdaten und die Adresse des Installationsortes.
  • Die geplante Leistung der Anlage in Kilowatt-Peak (kWp).
  • Angaben zum geplanten Wechselrichter und den Solarmodulen.
  • Informationen darüber, ob ein Stromspeicher integriert werden soll.

Dieses Formular finden Sie in der Regel auf der Website Ihres lokalen Netzbetreibers. Füllen Sie es so vollständig wie möglich aus. An dieser Stelle müssen Sie noch keine Seriennummern angeben, sondern lediglich die Typenbezeichnungen der geplanten Komponenten.

Schritt 2: Die erforderlichen Dokumente zusammenstellen

Zusammen mit dem Antragsformular benötigt der Netzbetreiber eine Reihe technischer Dokumente. Diese belegen, dass Ihre geplante Anlage den geltenden Normen entspricht. Der Vorteil bei hochwertigen Komplettsets, wie sie auf Photovoltaik.info angeboten werden: Alle notwendigen Zertifikate sind bereits im Lieferumfang enthalten.

Folgende Unterlagen sind typischerweise erforderlich:

  • Technisches Datenblatt des Wechselrichters
    Dieses Dokument ist besonders wichtig. Es listet alle technischen Eigenschaften des Geräts auf, anhand derer der Netzbetreiber prüft, ob der Wechselrichter die Vorgaben der VDE-AR-N 4105 erfüllt.

  • Technisches Datenblatt der Solarmodule
    Hier sind Leistung, Spannung und Maße der geplanten Module vermerkt. Diese Daten benötigt der Netzbetreiber für die Gesamtbewertung der Anlage.

  • Konformitätserklärung und Einheitenzertifikat
    Mit der Konformitätserklärung bescheinigt der Hersteller, dass sein Produkt (der Wechselrichter) den EU-Normen entspricht. Das Einheitenzertifikat nach VDE-AR-N 4105 ist der spezifische Nachweis, dass der Wechselrichter für das deutsche Stromnetz zugelassen ist. Fehlt dieses Zertifikat, ist eine Genehmigung ausgeschlossen.

  • Lageplan des Grundstücks
    Sie müssen einen einfachen, maßstabsgetreuen Plan einreichen, der die Position der wichtigsten Komponenten zeigt. Dazu gehören:

    • Die Umrisse des Gebäudes und des Grundstücks.
    • Der geplante Montageort der Solarmodule (z. B. auf dem Hausdach oder Carport).
    • Der Standort des Wechselrichters und des Stromzählers.
    • Der ungefähre Verlauf der Kabel vom Dach zum Zählerschrank.

Ein einfacher Auszug aus Google Maps, ergänzt um diese Details, reicht oft aus.

Lageplan für Netzanschlussbegehren

Schritt 3: Die Prüfung durch den Netzbetreiber abwarten

Haben Sie alle Unterlagen eingereicht, beginnt die technische Prüfung durch den Netzbetreiber. Er kontrolliert, ob Ihr geplantes Vorhaben technisch umsetzbar ist und ob der lokale Netzabschnitt die zusätzliche Einspeisung bewältigen kann. Laut Gesetz hat der Netzbetreiber dafür bis zu acht Wochen Zeit. In der Praxis geht es oft schneller, Sie sollten diese Zeitspanne aber fest einplanen.

Schritt 4: Nach der Zusage – Installation und Inbetriebnahme

Sobald Sie die schriftliche Genehmigung vom Netzbetreiber erhalten haben, können Sie die Komponenten kaufen und mit der Installation beginnen. Nach Abschluss der Montage folgen die endgültige Anmeldung der Photovoltaikanlage sowie die Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Für den finalen Anschluss an das öffentliche Netz ist in der Regel ein zertifizierter Elektroinstallateur erforderlich, der auch das Inbetriebnahmeprotokoll unterzeichnet.

Sonderfall Balkonkraftwerk: Das vereinfachte Verfahren

Für kleine steckerfertige Solaranlagen, sogenannte Balkonkraftwerke, gilt ein deutlich vereinfachtes Verfahren. Hier entfällt das umfangreiche Genehmigungsverfahren. Stattdessen müssen Sie die Anlage lediglich beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister anmelden. Alle Details zu diesem unkomplizierten Prozess finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema Balkonkraftwerk anmelden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was passiert, wenn ich die Hardware schon vor der Genehmigung kaufe?
Im besten Fall haben Sie Glück und alle Komponenten sind konform. Im schlimmsten Fall verweigert der Netzbetreiber die Genehmigung, und Sie können die Anlage nicht nutzen. Dieses Risiko sollten Sie nicht eingehen.

Wie lange dauert die Genehmigung durch den Netzbetreiber?
Planen Sie mit einer Bearbeitungszeit von vier bis acht Wochen. Insbesondere in den sonnigen Monaten kann das Antragsaufkommen hoch sein und die Bearbeitung entsprechend länger dauern.

Benötige ich für den gesamten Prozess einen Elektriker?
Für die Antragstellung und Zusammenstellung der Dokumente benötigen Sie nicht zwingend einen Elektriker. Viele unserer Kunden erledigen diesen Schritt selbst. Für den finalen Anschluss am Zähler und die Unterzeichnung des Inbetriebnahmeprotokolls ist jedoch ein eingetragener Elektro-Fachbetrieb gesetzlich vorgeschrieben.

Was ist das Marktstammdatenregister (MaStR)?
Das MaStR ist ein offizielles Register der Bundesnetzagentur, in dem alle Stromerzeugungsanlagen in Deutschland erfasst werden. Die Registrierung Ihrer Anlage ist gesetzlich vorgeschrieben und muss innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme erfolgen.

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Fazit: Gute Vorbereitung ist der halbe Strom

Der Weg zur eigenen Photovoltaikanlage beginnt nicht auf dem Dach, sondern am Schreibtisch. Ein korrekt und vollständig vorbereitetes Netzanschlussbegehren legt den Grundstein für einen zügigen und erfolgreichen Projektstart. Indem Sie die Anforderungen Ihres Netzbetreibers von Anfang an berücksichtigen, schaffen Sie Planungssicherheit und stellen sicher, dass sich Ihre Investition vom ersten Tag an auszahlt.

Für einen reibungslosen Start finden Sie im Shop von Photovoltaik.info passende Komplettsets, die auf typische Anlagengrößen abgestimmt sind. Diese enthalten bereits alle für die Anmeldung notwendigen Zertifikate und Datenblätter. So können Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren: die Erzeugung Ihres eigenen, sauberen Sonnenstroms.

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