Photovoltaik auf dem Schieferdach: Eine Anleitung für die sichere Befestigung

Ein Schieferdach ist ein Statement für Langlebigkeit und Ästhetik. Doch der Wunsch nach einer eigenen Photovoltaik-Anlage stellt viele Besitzer vor eine Herausforderung: Lässt sich eine Anlage auf dem empfindlichen Naturgestein überhaupt sicher montieren? Die gute Nachricht vorweg: Ja, das ist sie. Allerdings erfordert die Montage spezielles Wissen und eine Vorgehensweise, die sich grundlegend von der Installation auf Ziegeldächern unterscheidet. Dieser Artikel führt Sie durch die Besonderheiten und zeigt, wie eine sichere und dichte Montage gelingt.

Die Besonderheiten eines Schieferdaches verstehen

Im Gegensatz zu robusten Dachsteinen wie der „Frankfurter Pfanne“ aus Beton ist Schiefer ein Naturstein mit einer blättrigen, geschichteten Struktur. Er ist spaltbar, aber auch spröde und bruchanfällig.

Die wichtigste Regel lautet daher: Niemals direkt durch die Schieferplatten bohren oder schrauben! Jeder Bohrversuch würde unweigerlich zu Rissen führen, die Wasser ins Dach eindringen lassen und die gesamte Eindeckung gefährden.

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Installation liegt darin, die Schieferplatten als das zu behandeln, was sie sind: eine schützende, aber empfindliche Haut für Ihr Dach. Die eigentliche Befestigung der Photovoltaik-Anlage findet daher an der stabilen Unterkonstruktion statt.

Die korrekte Befestigung: Das Geheimnis liegt unter dem Schiefer

Da die Schieferplatten selbst keine Last tragen, werden die Dachhaken für das Montagesystem direkt auf den darunterliegenden Dachsparren oder der Lattung verschraubt. Dieses Vorgehen erfordert einen präzisen, mehrstufigen Prozess.

Um einen Dachhaken zu setzen, bestimmt ein erfahrener Handwerker zunächst die genaue Position des Dachsparrens. Anschließend werden die darüber liegenden Schieferplatten vorsichtig mit einem speziellen Schieferhammer und einer Haubrücke angehoben und entfernt, ohne die benachbarten Platten zu beschädigen. Erst dann liegt die Dachlattung frei und der Dachhaken kann sicher mit den vorgeschriebenen Tellerkopfschrauben im Holz verankert werden.

Die Wahl des richtigen Dachhakens

Nicht jeder Dachhaken ist für ein Schieferdach geeignet. Spezielle Schiefer-Dachhaken sind so konstruiert, dass sie den Höhenunterschied zwischen Dachlattung und Oberkante der Schieferplatten überbrücken. Ihr längerer Arm und die angepasste Form sorgen dafür, dass nach der Wiedereindeckung kein Druck auf die empfindlichen Platten ausgeübt wird.

Viele Modelle sind zudem verstellbar, um sie an unterschiedliche Lattungsstärken und Schieferdeckungen anpassen zu können. Die Auswahl des passenden Dachhakens ist deshalb ein entscheidender Planungsschritt für die Montagesysteme für Photovoltaik.

Abdichtung und Wiedereindeckung: Präzision ist entscheidend

Nachdem der Haken fest verschraubt ist, folgt der kritischste Teil: die Wiedereindeckung und Abdichtung. Die Schieferplatte, die den Haken überdecken soll, muss exakt bearbeitet werden. Mit dem Schieferhammer wird eine kleine Aussparung – eine sogenannte Ausklinkung – in die Platte geschlagen, durch die der Arm des Dachhakens passt. Diese Arbeit erfordert viel Erfahrung, denn ein falscher Schlag kann die Platte zerstören.

Dauerhafte Abdichtung am Dachaustritt

Jeder Dachhaken durchdringt die Dacheindeckung und ist damit eine potenzielle Schwachstelle für eindringendes Wasser. Bei einer typischen 10-kWp-Anlage kommen so rund 40 bis 50 Dachhaken zusammen – und damit ebenso viele potenzielle Schwachstellen, die perfekt abgedichtet werden müssen.

Für diese Aufgabe gibt es professionelle Lösungen:

  • Metall-Ersatzschiefer: Dies sind Platten aus Blei oder Aluminium in Form einer Schieferplatte, die mit einer integrierten Dichtmanschette versehen sind. Sie werden anstelle der bearbeiteten Schieferplatte eingesetzt und umschließen den Hakenarm absolut wasserdicht.


  • Dichtmanschetten: Flexible Manschetten aus EPDM-Kautschuk können ebenfalls verwendet werden. Sie werden über den Haken gestülpt und sorgfältig mit dem Unterdach verklebt.


Metall-Ersatzschiefer: Platten aus Blei oder Aluminium mit integrierter Dichtmanschette

Die Erfahrung zeigt, dass hochwertige Metall-Ersatzschiefer die sicherste und langlebigste Methode sind. Sie gewährleisten, dass auch bei starkem Regen oder Schneeschmelze keine Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion gelangt.

DIY-Montage auf Schiefer: Eine ehrliche Einschätzung

Auch wenn die Selbstmontage von Photovoltaik-Anlagen immer beliebter wird, gehört die Installation auf einem Schieferdach zur Königsdisziplin. Sie erfordert nicht nur die passenden Werkzeuge wie Schieferhammer und Haubrücke, sondern vor allem tiefgreifende Kenntnisse in der Schieferdeckung.

Viele Kunden, die sich für eine Eigenmontage entscheiden, wählen daher einen Mittelweg: Sie überlassen die anspruchsvolle und risikoreiche Installation der Dachhaken einem erfahrenen Dachdecker. Die leichtere Montage der Schienen und Solarmodule auf die vorbereiteten Haken können sie dann wieder selbst übernehmen. Dieser Ansatz kombiniert Kosteneinsparung mit der Sicherheit einer professionell abgedichteten Dachdurchdringung.

DIY Montage Vorgehen

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur PV-Montage auf Schiefer

Kann man wirklich nicht durch die Schieferplatten bohren?

Nein, auf keinen Fall. Schiefer ist ein sprödes Gestein. Ein Bohrloch würde sofort zu Rissen führen und die Schutzfunktion der Platte zerstören. Die Befestigung geschieht immer in der darunterliegenden Holzkonstruktion (Dachsparren).

Wie viele Dachhaken benötige ich für meine Anlage?

Als Faustregel gilt: Pro 1,5 bis 2 Quadratmeter Modulfläche wird ein Dachhaken gesetzt. Die genaue Anzahl hängt jedoch von Faktoren wie der regionalen Schneelast- und Windzone sowie der Statik des Daches ab und sollte professionell berechnet werden.

Was passiert, wenn beim Entfernen eine Schieferplatte bricht?

Das kann selbst Profis passieren. Es ist daher ratsam, einige Ersatzplatten in der passenden Größe und Farbe vorrätig zu haben. Eine gebrochene Platte muss fachgerecht ausgetauscht werden, um die Dichtheit des Daches zu gewährleisten.

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Ist eine Anlage auf Schiefer teurer als auf einem Ziegeldach?

Ja, in der Regel ist die Montage auf einem Schieferdach aufwendiger und damit teurer. Die Gründe sind der höhere Arbeitsaufwand pro Haken, die Notwendigkeit spezieller Dachhaken und die zusätzlichen Materialien für die Abdichtung wie Metall-Ersatzschiefer.

Fazit: Mit dem richtigen Wissen zur Solaranlage auf dem Schieferdach

Eine Photovoltaikanlage auf einem Schieferdach ist ein anspruchsvolles, aber absolut realisierbares Projekt. Sie steigert nicht nur den Wert Ihrer Immobilie und Ihre Unabhängigkeit vom Stromnetz, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zur Energiewende. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Respekt vor dem Material und der Anwendung der richtigen Techniken für Befestigung und Abdichtung.

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