Mieterstrommodell und Wirtschaftlichkeit: Wie Sie als Vermieter mit einer PV-Anlage auf dem Mehrfamilienhaus Geld verdienen

Viele Dächer von Mehrfamilienhäusern in Deutschland sind ungenutzte Flächen, die enormes Potenzial bergen. Wo Sie als Eigentümer vielleicht nur Ziegel und Schornsteine sehen, könnte eine lukrative Einnahmequelle schlummern.

Mit dem Mieterstrommodell verwandeln Sie Ihr Dach in ein kleines Kraftwerk. Dieses schont nicht nur die Umwelt, sondern steigert auch Ihre Rendite und macht Ihre Immobilie für Mieter attraktiver. Dieser Artikel erklärt, wie das funktioniert und warum es sich gerade jetzt für Sie lohnen kann.

Was genau ist das Mieterstrommodell?

Das Mieterstrommodell ermöglicht es Vermietern, mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Mietshauses Strom zu erzeugen und diesen direkt an die Mieter im selben Gebäude zu verkaufen. Sie werden damit zum lokalen Energieversorger für Ihre Hausgemeinschaft.

Stellen Sie es sich so vor: Anstatt den gesamten Solarstrom ins öffentliche Netz einzuspeisen, bieten Sie ihn Ihren Mietern zu einem attraktiven Preis an. Der Strom legt dabei nur einen sehr kurzen Weg zurück: vom Dach direkt in die Steckdose. Das ist effizient, ökologisch und schafft eine Win-Win-Situation. Ihre Mieter profitieren von günstigem, grünem Strom, während Sie sich eine neue, stabile Einnahmequelle erschließen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) schafft dafür die gesetzliche Grundlage.

Die Vorteile für Vermieter auf einen Blick

Die Entscheidung für ein Mieterstromprojekt ist mehr als nur ein Beitrag zur Energiewende – sie ist eine strategische Investition in Ihre Immobilie.

  1. Zusätzliche Einnahmequelle: Der Verkauf von Solarstrom an Ihre Mieter generiert regelmäßige Einnahmen. Der Preis, den Sie verlangen dürfen, ist gesetzlich gedeckelt: Er darf höchstens 90 % des Preises des örtlichen Grundversorgers betragen. Das sichert die Attraktivität für Ihre Mieter und garantiert Ihnen dennoch eine profitable Marge.

  2. Wertsteigerung der Immobilie: Eine Photovoltaikanlage modernisiert Ihr Gebäude und steigert seinen Wert. Immobilien mit nachhaltiger Energieversorgung sind am Markt zunehmend gefragt und erzielen oft bessere Verkaufspreise oder lassen sich leichter vermieten.

  3. Erfüllung der Solarpflicht: In immer mehr Bundesländern wird eine [INTERNAL LINK 2: /solarpflicht] bei Neubauten oder größeren Dachsanierungen eingeführt. Mit einem Mieterstromprojekt erfüllen Sie diese gesetzlichen Anforderungen proaktiv und wandeln eine Pflicht in eine Einnahmechance um.

  4. Starke Mieterbindung: Günstiger und ökologischer Strom ist ein starkes Argument, um neue Mieter zu gewinnen und bestehende zu halten. Sie bieten einen echten Mehrwert, der über die reine Wohnfläche hinausgeht und die Nebenkosten Ihrer Mieter senkt.

Wie funktioniert Mieterstrom in der Praxis?

Der technische und administrative Ablauf mag zunächst komplex klingen, folgt aber einer klaren Logik. Die zentrale Idee ist, den vor Ort erzeugten Strom auch direkt vor Ort zu verbrauchen.

Der Prozess lässt sich in drei Schritten zusammenfassen:

  1. Direktverbrauch durch Mieter: Der von der PV-Anlage auf dem Dach erzeugte Strom wird zuerst den teilnehmenden Mietern im Haus angeboten. Spezielle Zähler messen, wie viel Solarstrom jeder Haushalt verbraucht.

  2. Netzeinspeisung von Überschuss: Produziert die Anlage mehr Strom, als im Haus verbraucht wird (z. B. an einem sonnigen Mittag), wird der überschüssige Strom automatisch ins öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhalten Sie eine gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung.

  3. Reststrombezug aus dem Netz: Wenn die Sonne nicht scheint (z. B. nachts), reicht der Solarstrom nicht aus. In diesem Fall beziehen Ihre Mieter wie gewohnt Strom vom öffentlichen Energieversorger, mit dem sie einen zusätzlichen Vertrag haben. Die Versorgungssicherheit ist also jederzeit gewährleistet.

Infografik, die den Stromfluss beim Mieterstrommodell visualisiert

Als Vermieter übernehmen Sie die Rolle des Stromlieferanten, was Pflichten wie die Stromabrechnung mit sich bringt. In der Praxis müssen Sie das aber nicht selbst erledigen. Die meisten Eigentümer beauftragen einen spezialisierten Dienstleister, der alle administrativen Aufgaben übernimmt. So können Sie sich auf die Vorteile konzentrieren, ohne sich mit der Bürokratie zu befassen.

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Rechnet sich das? Eine Beispielrechnung

Die Wirtschaftlichkeit ist für jeden Investor entscheidend. Sehen wir uns ein typisches Szenario für ein Mehrfamilienhaus an, um die potenziellen Erträge greifbar zu machen.

Annahmen für unser Beispiel:

Immobilie: Mehrfamilienhaus mit 12 Mietparteien
Durchschnittsverbrauch pro Partei: 2.500 kWh pro Jahr
Gesamtstrombedarf im Haus: 30.000 kWh pro Jahr
PV-Anlage: 30 kWp Leistung (benötigt ca. 150 m² Dachfläche)
Investitionskosten: ca. 1.300 € pro kWp, also insgesamt 39.000 €
Strompreis des Grundversorgers: 32 ct/kWh
Ihr Mieterstrompreis (90 %): 28,8 ct/kWh

Jährliche Erträge:

  1. Einnahmen aus Mieterstrom:
    Die Anlage erzeugt ca. 28.500 kWh pro Jahr.
    Nehmen wir an, 60 % davon (17.100 kWh) werden direkt von den Mietern verbraucht.
    Einnahmen: 17.100 kWh * 0,288 €/kWh = 4.925 €

  2. Einnahmen aus Netzeinspeisung:
    Die restlichen 40 % (11.400 kWh) werden ins Netz eingespeist.
    Bei einer aktuellen Einspeisevergütung von ca. 8,1 ct/kWh ergibt das:
    Einnahmen: 11.400 kWh * 0,081 €/kWh = 923 €

  3. Einnahmen aus Mieterstromzuschlag:
    Für jede an Mieter verkaufte Kilowattstunde erhalten Sie eine staatliche Förderung. Diese liegt aktuell bei ca. 2,6 ct/kWh.
    Förderung: 17.100 kWh * 0,026 €/kWh = 445 €

Gesamteinnahmen pro Jahr: 6.293 €

Zieht man jährliche Betriebskosten für Wartung, Versicherung und Abrechnungsdienstleister von etwa 1.000 € ab, verbleibt ein jährlicher Überschuss von rund 5.293 €. Die Investition von 39.000 € hätte sich in diesem Beispiel nach etwa 7,5 Jahren amortisiert. Danach erwirtschaftet die Anlage für den Rest ihrer Lebensdauer von über 20 Jahren einen reinen Gewinn.

Mehrfamilienhaus mit installierter Photovoltaikanlage auf dem Dach

Die rechtlichen Rahmenbedingungen verstehen

Das Mieterstrommodell wird staatlich gefördert, um die dezentrale Energiewende voranzutreiben. Die wichtigste rechtliche Grundlage ist das Mieterstromgesetz, ein Teil des EEG.

Die zentralen Punkte für Sie als Vermieter sind:

  • Der Mieterstromzuschlag: Dies ist die bereits erwähnte staatliche Förderung, die Sie für jede an Ihre Mieter verkaufte Kilowattstunde Solarstrom erhalten. Die Höhe des Zuschlags hängt von der Größe der Anlage ab und wird regelmäßig angepasst.

  • Der Preisdeckel: Der Strompreis für Ihre Mieter darf 90 % des Tarifs des örtlichen Grundversorgers nicht übersteigen.

  • Freiwilligkeit: Ihre Mieter sind nicht verpflichtet, am Mieterstrommodell teilzunehmen. Sie können ihren Stromanbieter weiterhin frei wählen.

  • Umfassende Versorgung: Sie müssen als Lieferant sicherstellen, dass Ihre Mieter auch dann mit Strom versorgt werden, wenn die PV-Anlage nicht genug produziert. In der Praxis wird dies durch einen ergänzenden Vertrag mit einem regulären Energieversorger gelöst.

Das Thema [INTERNAL LINK 1: /photovoltaik-mehrfamilienhaus] ist vielschichtig, doch die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind klar definiert und bieten Investoren wie Ihnen die nötige Sicherheit.

Häufige Fragen zum Mieterstrom (FAQ)

Was passiert, wenn ein Mieter nicht am Mieterstrom teilnehmen möchte?

Die Teilnahme ist für Mieter freiwillig. Wer nicht teilnehmen möchte, bezieht seinen Strom einfach weiterhin von seinem bisherigen oder einem neuen Wunschanbieter. Für die technische Umsetzung stellt das kein Problem dar.

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Ist die Stromversorgung sicher, auch wenn die Sonne nicht scheint?

Ja, absolut. Jeder teilnehmende Mieter schließt zusätzlich zum Mieterstromvertrag einen Vertrag über die Reststromlieferung ab. Sobald die PV-Anlage nicht genügend Strom liefert, springt automatisch die Versorgung aus dem öffentlichen Netz ein. Der Übergang erfolgt nahtlos und ist nicht spürbar.

Muss ich mich selbst um die Abrechnung des Stroms kümmern?

Nein, das müssen Sie in der Regel nicht. Es gibt zahlreiche spezialisierte Dienstleister (sogenannte Messstellenbetreiber oder Contracting-Partner), die den gesamten Prozess für Sie übernehmen – von der Zählerinstallation über die monatliche Abrechnung bis zur Kommunikation mit dem Netzbetreiber. Viele Kunden von Photovoltaik.info wählen diesen komfortablen Weg.

Was passiert, wenn ein Mieter auszieht?

Der Mieterstromvertrag ist üblicherweise an den Mietvertrag gekoppelt. Endet das Mietverhältnis, endet damit auch der Stromliefervertrag. Ein neuer Mieter kann dann für sich entscheiden, ob er ebenfalls am Mieterstrommodell teilnehmen möchte.

Fazit: Mieterstrom als lohnendes Zukunftsmodell für Vermieter

Das Mieterstrommodell ist weit mehr als nur eine ökologische Geste. Es ist eine unternehmerische Chance, ungenutzte Dachflächen in eine Einnahmequelle zu verwandeln, den Wert Ihrer Immobilie zu steigern und sich als moderner, verantwortungsbewusster Vermieter zu positionieren. Die Kombination aus direktem Stromverkauf, staatlicher Förderung und Netzeinspeisung schafft ein robustes Geschäftsmodell mit attraktiver Rendite.

Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Eigentümer das Potenzial ihrer Dachflächen noch unterschätzen. Mit der richtigen Planung und Umsetzung können Sie jedoch nicht nur Ihre Betriebskosten senken, sondern aktiv Geld verdienen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Energewende leisten.

Möchten Sie erfahren, welches Potenzial in Ihrem Dach steckt? Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Einschätzung. Passende Komplettsets für Mehrfamilienhäuser finden Sie auch direkt in unserem Shop bei Photovoltaik.info.

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