Ein Balkonkraftwerk ist eine hervorragende Möglichkeit, die eigenen Stromkosten zu senken und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Einmal installiert, erzeugt es über Jahre hinweg zuverlässig sauberen Strom.
Doch wie stark lässt die Leistung einer solchen Mini-PV-Anlage über die Jahre nach? Was kann man nach fünf, zehn oder sogar zwanzig Jahren noch erwarten?
Die kurze Antwort lautet: Ja, die Leistung lässt nach, aber deutlich langsamer, als Sie vielleicht vermuten. Dieser natürliche Alterungsprozess wird als Degradation bezeichnet. Hier erfahren Sie, was genau dahintersteckt, wie Sie einen Leistungsabfall erkennen und welche Erträge Sie langfristig realistisch erwarten können.
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet Degradation bei Solarmodulen?
Degradation beschreibt den langsamen, natürlichen und unumkehrbaren Leistungsverlust von Solarzellen im Laufe ihrer Betriebszeit. Dieser Prozess ist kein Defekt, sondern eine normale physikalische Eigenschaft. Verursacht wird er durch äußere Einflüsse wie UV-Strahlung, Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit.
Man kann es mit einem Akku vergleichen, der über Hunderte von Ladezyklen ebenfalls einen winzigen Teil seiner ursprünglichen Maximalkapazität verliert.
Die gute Nachricht: Moderne, hochwertige Solarmodule sind extrem langlebig. Ihre jährliche Degradationsrate liegt im Durchschnitt bei nur 0,3 % bis 0,5 %. Das heißt, ein Modul verliert pro Jahr weniger als einen halben Prozentpunkt seiner maximalen Nennleistung.
Praxisbeispiel: Ein neues Balkonkraftwerk-Modul mit 400 Watt (Wp) Spitzenleistung verliert im Jahr durchschnittlich etwa 1,2 bis 2 Watt seiner ursprünglichen Leistung. Nach 10 Jahren liefert es unter optimalen Bedingungen immer noch rund 380 Watt – ein im Alltagsbetrieb kaum spürbarer Unterschied.
Typische Leistungsgarantien: Was Hersteller versprechen
Seriöse Hersteller unterstreichen die Langlebigkeit ihrer Produkte mit einer Leistungsgarantie, die sich meist über 25 oder sogar 30 Jahre erstreckt. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zur reinen Produktgarantie, die mit meist 10 bis 15 Jahren Laufzeit Herstellungsfehler abdeckt.
Eine typische Leistungsgarantie ist gestaffelt:
Im ersten Jahr: Garantie von ca. 98 % der Nennleistung.
In den Folgejahren: Eine lineare Garantie, die sicherstellt, dass die Leistung nach 25 Jahren nicht unter einen bestimmten Wert fällt. Üblich sind hier 84 % bis 87 % der ursprünglichen Leistung.
Die Erfahrung zeigt, dass Qualitätsmodule diese garantierten Werte in der Praxis oft deutlich übertreffen. Die Degradation ist also ein kalkulierbarer und sehr geringer Faktor, der die Wirtschaftlichkeit eines Balkonkraftwerks nicht beeinträchtigt.
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Bisher bei uns Ursprünglicher Preis war: 1.999,00 €1.899,00 €Aktueller Preis ist: 1.899,00 €.Wie erkennen Sie einen Leistungsabfall bei Ihrem Balkonkraftwerk?
Ohne spezielle Messgeräte ist die jährliche Degradation von unter 0,5 % für Sie als Nutzer praktisch nicht feststellbar. Die täglichen und saisonalen Schwankungen durch Wetter, Sonnenstand und Temperatur haben einen weitaus größeren Einfluss auf den Ertrag.
Einen Leistungsabfall, der über das normale Maß hinausgeht, können Sie jedoch an einigen Anzeichen erkennen.
1. Ertragsdaten über die App vergleichen
Die meisten modernen Wechselrichter für Balkonkraftwerke bieten eine Anbindung an eine Smartphone-App und damit Ihr bestes Werkzeug zur Überwachung. Um einen möglichen Leistungsabfall zu erkennen, sollten Sie jedoch nicht den Ertrag von heute mit gestern vergleichen, sondern Perioden mit sehr ähnlichen Wetterbedingungen.
Vergleichen Sie sonnige, wolkenlose Tage: Notieren Sie sich den maximalen Tagesertrag an einem sonnigen Junitag und vergleichen Sie ihn mit dem Ertrag eines ebenso sonnigen Junitages im Folgejahr. Ein minimaler Rückgang ist normal, ein Einbruch von 10 % oder mehr deutet auf ein Problem hin.
Beachten Sie die Jahreszeiten: Vergleichen Sie immer nur ähnliche Monate (z. B. Juli mit Juli), da Sonnenstand und Einstrahlung stark variieren. Für eine wirklich aussagekräftige Beurteilung ist jedoch der Blick auf den gesamten Jahresertrag entscheidend.

Balkon
2. Äußere Einflüsse als Ursache ausschließen
In den allermeisten Fällen steckt hinter einem spürbaren Leistungsverlust nicht die Degradation, sondern ein behebbarer äußerer Faktor:
Verschmutzung: Eine Schicht aus Staub, Pollen, Vogelkot oder Laub kann die Leistung eines Moduls um 5 % bis 15 % reduzieren. Eine einfache Reinigung mit Wasser und einem weichen Schwamm wirkt hier oft Wunder.
Verschattung: Hat ein Baum in der Nähe neue Äste bekommen? Wurde auf dem Nachbardach eine Satellitenschüssel installiert? Schon geringfügige, neu aufgetretene Schatten, besonders zur Mittagszeit, können den Ertrag spürbar senken.
Sichtbare Beschädigungen: Prüfen Sie die Moduloberfläche auf Risse im Glas, Verfärbungen (sogenannte Hotspots) oder lose Kabelverbindungen.
Alltagsszenario: Ein Nutzer stellt fest, dass sein Balkonkraftwerk im Mai plötzlich 20 % weniger Strom erzeugt als im Vorjahr. Statt an Degradation zu denken, prüft er die Module und entdeckt eine dicke Pollenschicht. Nach einer kurzen Reinigung ist die Leistung wieder auf dem gewohnten Niveau.


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6.299,00 €Was ist nach 10 oder 20 Jahren noch realistisch? Eine Beispielrechnung
Um die langfristige Entwicklung greifbar zu machen, sehen wir uns ein typisches Balkonkraftwerk mit zwei Modulen à 400 Wp (insgesamt 800 Wp) an. An einem guten Standort in Deutschland erzeugt diese Anlage im ersten Jahr rund 750 Kilowattstunden (kWh) Strom.
Wir rechnen mit einer konservativen jährlichen Degradation von 0,5 %.
Leistung nach 10 Jahren:
Degradation: 10 Jahre × 0,5 % = 5 %
Verbleibende Leistung: 95 %
Jährlicher Ertrag: ca. 712 kWh
Leistung nach 20 Jahren:
Degradation: 20 Jahre × 0,5 % = 10 %
Verbleibende Leistung: 90 %
Jährlicher Ertrag: ca. 675 kWh
Das Ergebnis zeigt deutlich: Selbst nach zwei Jahrzehnten liefert die Anlage also noch einen erheblichen Ertrag und spart jedes Jahr bares Geld. Der Leistungsverlust ist so gering, dass er die Investition über die gesamte Laufzeit hinweg rechtfertigt.

Wann sollten Sie sich Sorgen machen? Anzeichen für einen Defekt
Während die normale Degradation kein Grund zur Sorge ist, gibt es klare Anzeichen für einen technischen Defekt, bei dem Sie den Verkäufer oder Hersteller kontaktieren sollten:
Plötzlicher, starker Leistungsabfall: Fällt der Ertrag von einem Tag auf den anderen um mehr als 20 %, ohne dass dies durch Wetter, Schmutz oder Schatten erklärbar ist, könnte ein Problem am Modul oder Wechselrichter vorliegen.
Totalausfall eines Moduls: Wenn Ihre App die Leistung pro Modul anzeigt und ein Modul gar keinen Strom mehr liefert, liegt ein Defekt vor.
Sichtbare Schäden: Deutliche Risse, dunkle Brandflecken auf den Zellen (Hotspots) oder eine Ablösung der Schutzfolie auf der Rückseite sind klare Garantiefälle.
Häufige Fragen (FAQ) zur Degradation von Balkonkraftwerken
Ist die Degradation bei allen Solarmodulen gleich?
Nein. Hochwertige Module von etablierten Herstellern (sogenannte Tier-1-Hersteller) haben in der Regel geringere Degradationsraten als No-Name-Produkte. Auch die Zelltechnologie spielt eine Rolle. Moderne Technologien wie TOPCon oder HJT versprechen eine noch höhere Langlebigkeit und geringere Leistungsverluste.
Kann ich die Degradation aufhalten oder verlangsamen?
Den natürlichen Alterungsprozess der Zellen können Sie nicht aufhalten. Sie können jedoch einen vorzeitigen oder erhöhten Leistungsverlust verhindern, indem Sie die Module sauber halten, für eine gute Hinterlüftung sorgen (Hitze beschleunigt die Degradation) und sie vor mechanischen Beschädigungen schützen.
Lohnt sich ein Balkonkraftwerk trotz Degradation?
Unbedingt. Die Amortisationszeit eines Balkonkraftwerks liegt oft bei nur wenigen Jahren. Danach produziert es für weitere 20 Jahre oder länger nahezu kostenlosen Strom. Der geringe jährliche Leistungsverlust ist in allen Wirtschaftlichkeitsberechnungen bereits berücksichtigt und ändert nichts an der hohen Rentabilität.
Was passiert nach Ablauf der 25-jährigen Leistungsgarantie?
Das Modul hört nicht plötzlich auf zu funktionieren. Es produziert weiterhin Strom, nur eben auf einem geringeren Niveau als zu Beginn – immer noch mit typischerweise 80 % bis 85 % seiner ursprünglichen Leistung. Viele Solaranlagen aus den 1990er-Jahren sind heute noch problemlos in Betrieb.
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Fazit: Ein kalkulierbarer Faktor für eine langfristige Investition
Die Degradation von Solarmodulen ist ein normaler und sehr langsamer Prozess, der die Freude an Ihrem Balkonkraftwerk nicht trüben sollte. Der jährliche Leistungsverlust ist minimal und hat kaum Einfluss auf die Gesamtwirtschaftlichkeit über die Lebensdauer von 25 Jahren und mehr.
Wichtiger als die natürliche Alterung sind daher eine korrekte Installation, die Vermeidung von Schatten und eine gelegentliche Reinigung der Moduloberfläche. Wenn Sie auf diese Punkte achten, wird Ihnen Ihre Mini-PV-Anlage über Jahrzehnte hinweg zuverlässig sauberen und günstigen Strom liefern.