Kran oder Hebebühne bei der PV-Montage: Wann sie nötig sind und was sie kosten

Eine Photovoltaik-Installation stellen sich viele recht einfach vor: Monteure tragen Solarmodule aufs Dach und befestigen sie. In vielen Fällen stimmt das auch. Doch was passiert, wenn das Dach besonders hoch, steil oder schwer zugänglich ist? Dann kommen schwere Geräte ins Spiel. Für viele angehende Anlagenbetreiber sind die damit verbundenen Kosten dann eine Überraschung im Angebot. Dieser Beitrag erklärt, wann der Einsatz von Kran oder Hebebühne unumgänglich ist und mit welchen Ausgaben Sie rechnen müssen.

Wann ist der Einsatz von schwerem Gerät erforderlich?

Die Entscheidung, ob Module per Hand oder maschinell auf das Dach transportiert werden, ist keine Frage der Bequemlichkeit, sondern der Sicherheit und Effizienz. Professionelle Installationsbetriebe prüfen im Vorfeld genau, welche Methode für Ihr Gebäude die richtige ist. Ein Kran oder eine Hebebühne kommt in der Regel in folgenden Situationen zum Einsatz:

1. Die Gebäudehöhe übersteigt die sichere Tragehöhe

Als Faustregel gilt: Ab einer Traufhöhe von etwa 6 bis 8 Metern, was dem zweiten oder dritten Stockwerk entspricht, wird der manuelle Transport von Solarmodulen über Leitern oder Gerüste unsicher und ineffizient. Moderne Photovoltaik-Module wiegen zwischen 20 und 25 kg. Solche Lasten wiederholt in die Höhe zu tragen, stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Monteure dar.

Praxisbeispiel: Bei einem klassischen dreistöckigen Stadthaus ist es fast immer notwendig, die Module per Kran auf das Dach zu heben. Der Gehweg ist oft zu schmal für ein großes Gerüst, und der manuelle Transport durch ein enges Treppenhaus ist meist nicht möglich.

2. Schwierige Dachzugänglichkeit und hohe Dachneigung

Auch bei niedrigeren Gebäuden kann ein Kran erforderlich sein. Wenn das Dach beispielsweise von Gauben, Schornsteinen oder anderen Aufbauten durchzogen ist, fehlt oft eine sichere und ausreichend große Fläche zur Zwischenlagerung der Module. Ein Kran kann eine ganze Palette Module direkt an der Montagestelle auf dem Dach absetzen. Sehr steile Dächer mit über 45 Grad Neigung erfordern ebenfalls oft den Einsatz einer Hebebühne, damit die Monteure sicher stehen und das Material gefahrlos nach oben transportieren können.

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3. Enge Bebauung oder sensible Grundstücksflächen

Manchmal ist das Problem nicht die Höhe, sondern der Weg dorthin. Bei Reihenhäusern oder in dicht bebauten Gebieten fehlt oft der Platz für ein Gerüst, das einen sicheren Aufstieg ermöglicht. Ein Kran, der von der Straße aus arbeitet, oder eine wendige Hebebühne ist hier oft die einzige Lösung, um die Photovoltaik auf dem Dach zu installieren, ohne den Garten oder Nachbargrundstücke zu beschädigen.

4. Effizienz bei großen Anlagen

Bei größeren Photovoltaikanlagen, etwa auf Mehrfamilienhäusern oder Gewerbedächern, gehört der Kraneinsatz oft von vornherein zum Standard. 40 oder mehr Module einzeln auf das Dach zu tragen, würde den Zeitrahmen der Montage sprengen. Ein Kran erledigt diese Aufgabe in weniger als einer Stunde und sorgt dafür, dass das Montageteam sofort mit der eigentlichen Arbeit beginnen kann.

Kran oder Hebebühne: Was ist der Unterschied?

Obwohl beide Geräte Material in die Höhe befördern, haben sie unterschiedliche Einsatzbereiche bei der PV-Montage.

  • Der Kran: Seine Hauptaufgabe ist der reine Materialtransport. Er hebt die Palette mit den Solarmodulen vom LKW direkt auf eine vorbereitete und gesicherte Fläche auf dem Dach. Die Monteure befinden sich bereits auf dem Dach und nehmen die Lieferung entgegen. Dies ist die schnellste Methode für große Materialmengen.
  • Die Hebebühne (oder Arbeitsbühne): Sie ist flexibler. Mit ihr können nicht nur Materialien, sondern auch die Monteure selbst sicher auf Arbeitshöhe gebracht werden. Sie dient oft als bewegliches Gerüst und ist ideal, wenn an schwer zugänglichen Fassaden oder Dachrändern gearbeitet werden muss.

Bei Standardinstallationen auf Einfamilienhäusern, die schweres Gerät erfordern, kommt erfahrungsgemäß meist ein Kran zum Einsatz. Hebebühnen sind eher bei Spezialfällen oder Fassadeninstallationen die erste Wahl.

Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Die Kosten für einen Kraneinsatz oder eine Hebebühne sind ein zusätzlicher Posten im Gesamtangebot und ein wichtiger Teil der Antwort auf die Frage: Was kostet eine PV-Anlage? Seriöse Anbieter weisen diese Kosten transparent aus.

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Kosten für einen Kraneinsatz

Die Preise variieren je nach Region, Krangröße und Einsatzdauer. Abgerechnet wird in der Regel pauschal für einen halben Tag, auch wenn der eigentliche Hubvorgang oft nur 30 bis 60 Minuten dauert.

  • Typischer Kostenrahmen: Rechnen Sie mit 300 bis 800 Euro für einen Halbtageseinsatz eines Autokrans.
  • Inkludierte Leistungen: An- und Abfahrt, Aufbau und Sicherung, der eigentliche Hubvorgang sowie das Kranpersonal.
  • Zusatzkosten: Falls für den Einsatz eine Straße oder ein Gehweg gesperrt werden muss, kommen Kosten für die behördliche Genehmigung und die Absperrmaßnahmen hinzu (ca. 50 bis 150 Euro).

Kosten für eine Hebebühne

Hebebühnen werden oft tageweise gemietet. Die Kosten hängen stark vom Modell ab (z. B. LKW-Hebebühne oder kleinere Anhänger-Hebebühne).

  • Typischer Kostenrahmen: Die Tagesmiete liegt meist zwischen 200 und 500 Euro, zuzüglich Anlieferung.
  • Wichtiger Hinweis: Die Bedienung erfordert oft geschultes Personal, dessen Kosten ebenfalls anfallen, sofern das Installationsteam dieses nicht selbst stellt.

Diese Zusatzkosten mögen zunächst hoch erscheinen, sind aber eine wichtige Investition in die Sicherheit der Monteure und den Schutz Ihres Eigentums. Ein professioneller und reibungsloser Ablauf beugt Unfällen und Schäden an den teuren Modulen oder Ihrem Haus vor.

FAQ – Häufige Fragen zum Kraneinsatz

Wer kümmert sich um die Organisation des Krans oder der Hebebühne?
In 99 % der Fälle übernimmt der beauftragte Installationsbetrieb die komplette Organisation. Er wählt das passende Gerät aus, koordiniert den Termin und kümmert sich um eventuell notwendige Genehmigungen.

Kann ich Kosten sparen, indem ich beim Tragen der Module helfe?
Nein. Aus versicherungs- und sicherheitstechnischen Gründen ist das nicht möglich und auch nicht empfehlenswert. Fachbetriebe sind für den gesamten Montageprozess verantwortlich und haften für eventuelle Schäden. Eine Mithilfe durch den Bauherren ist hier ausgeschlossen.

Müssen die Kosten für den Kran im Angebot separat aufgeführt sein?
Ja, ein transparentes und seriöses Angebot sollte alle potenziellen Kostenpunkte klar ausweisen. Wenn Sie ein Angebot ohne diesen Posten erhalten, obwohl Ihr Haus die genannten Kriterien erfüllt, sollten Sie unbedingt nachfragen.

Wie lange dauert ein typischer Kraneinsatz bei einer PV-Installation?
Der Kran steht meist nur für kurze Zeit vor Ihrem Haus. Der Aufbau, das Heben der Module und der Abbau sind in der Regel innerhalb von ein bis zwei Stunden erledigt.

Fazit: Ein notwendiger Kostenfaktor für Sicherheit und Effizienz

Ein Kran oder eine Hebebühne sind bei der Photovoltaik-Montage kein Luxus, sondern oft ein notwendiges Werkzeug für eine sichere, schnelle und professionelle Installation. Auch wenn die zusätzlichen Kosten im ersten Moment abschrecken mögen, ermöglichen sie die Montage selbst auf anspruchsvollen Dächern und schützen dabei Monteure und Material. Achten Sie bei der Angebotsprüfung darauf, dass dieser Posten klar ausgewiesen ist, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden.

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OLEKSANDR PUSHKAR
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