Subunternehmer bei der Photovoltaik-Installation: Wer haftet bei Fehlern?

Sie haben das perfekte Angebot für Ihre neue Photovoltaikanlage erhalten und den Vertrag unterzeichnet. Doch am Tag der Installation steht plötzlich ein Fahrzeug einer Ihnen unbekannten Firma vor der Tür – eine Situation, die viele angehende Anlagenbetreiber verunsichert. Der Einsatz von Subunternehmern ist in der Solarbranche zwar weit verbreitet, wirft aber wichtige Fragen auf: Wer ist für die Qualität der Arbeit verantwortlich und wer haftet, wenn etwas schiefgeht? Dieser Beitrag gibt Ihnen klare Antworten und zeigt, wie Sie von Anfang an auf der sicheren Seite sind.
Warum Fachbetriebe auf Subunternehmer setzen
Der Einsatz von Subunternehmern ist in der Handwerksbranche, insbesondere während des aktuellen Solar-Booms, eine gängige Praxis und für sich genommen noch kein Grund zur Sorge. Seriöse Anbieter nutzen Partnerfirmen aus strategischen Gründen, um flexibel und effizient auf die hohe Nachfrage reagieren zu können.
Die häufigsten Gründe sind:
- Abdeckung von Auftragsspitzen: Um lange Wartezeiten für Kunden zu vermeiden, greifen Fachbetriebe bei hoher Auslastung auf qualifizierte Partner zurück.
- Regionale Flexibilität: Ein überregional tätiger Anbieter kann durch die Zusammenarbeit mit lokalen Installationsteams Anfahrtskosten und Zeit sparen, wovon Sie als Kunde durch einen besseren Preis profitieren.
- Spezialisierte Fachkenntnisse: Die Installation einer PV-Anlage erfordert verschiedene Gewerke. Oft übernehmen spezialisierte Dachdecker die Montage der Unterkonstruktion und Module, während ein Elektromeisterbetrieb den Anschluss an das Hausnetz vornimmt. Die Erfahrung zeigt, dass diese Spezialisierung die Qualität der einzelnen Arbeitsschritte sogar erhöhen kann.
Ein typisches Szenario: Ein renommierter Solarteur aus Süddeutschland plant Ihre Anlage und beschafft alle Komponenten. Für die Montage auf dem Dach beauftragt er ein bewährtes, lokales Montageteam, mit dem er seit Jahren zusammenarbeitet. So stellt er sicher, dass die Arbeit von erfahrenen Handwerkern ausgeführt wird, die mit den regionalen Gegebenheiten bestens vertraut sind.
Ihr Vertragspartner ist entscheidend: Die Haftungsfrage geklärt
Die wichtigste Information für Sie als Kunde: Ihr alleiniger Vertrags- und Ansprechpartner ist und bleibt das Unternehmen, dessen Angebot Sie angenommen haben. Dieses Unternehmen wird als Hauptauftragnehmer bezeichnet.
Rechtlich gesehen ist der Subunternehmer ein sogenannter „Erfüllungsgehilfe“ (§ 278 BGB) des Hauptauftragnehmers. Das bedeutet: Der Hauptauftragnehmer haftet für die Arbeit und eventuelle Fehler des Subunternehmers so, als hätte er sie selbst verursacht.
Für Sie als Anlagenbetreiber hat das klare Vorteile:
- Ein Ansprechpartner: Bei Fragen, Mängeln oder Schäden wenden Sie sich immer direkt an Ihren Vertragspartner. Sie müssen sich nicht mit dem Subunternehmer auseinandersetzen.
- Umfassende Haftung: Entsteht bei der Montage ein Schaden an Ihrem Dach oder wird die Anlage fehlerhaft installiert, trägt der Hauptauftragnehmer die volle Verantwortung, diesen zu beheben und für die Kosten aufzukommen.
- Gewährleistung: Die gesetzliche Gewährleistung von fünf Jahren für Bauleistungen gilt ebenfalls gegenüber Ihrem Vertragspartner. Dieser ist verpflichtet, Mängel, die in dieser Zeit auftreten, zu beseitigen – unabhängig davon, wer die Installation ursprünglich durchgeführt hat.
Sollten Sie nach der Inbetriebnahme Fehler bei der Photovoltaik-Installation feststellen, dokumentieren Sie diese und melden Sie sie umgehend schriftlich Ihrem Hauptauftragnehmer.
Wie Sie Qualität sicherstellen und Risiken minimieren
Obwohl die rechtliche Lage eindeutig ist, möchten Sie natürlich von vornherein sichergehen, dass Ihre Anlage fachgerecht und in hoher Qualität installiert wird. Die richtige Vorgehensweise hilft Ihnen, Risiken zu minimieren und einen verlässlichen Partner zu finden.
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Ein seriöser Anbieter geht offen mit dem Thema Subunternehmer um. Ein professionelles Angebot enthält idealerweise bereits einen Hinweis, dass für Teile der Ausführung zertifizierte Partnerfirmen beauftragt werden können. Eine solche Transparenz ist ein starkes Vertrauenssignal.
Die richtigen Fragen an den Anbieter stellen
Bevor Sie einen Vertrag unterschreiben, sollten Sie die mögliche Zusammenarbeit mit Partnerfirmen klären. Diese Fragen helfen Ihnen dabei, die Professionalität Ihres Anbieters zu bewerten:
- Frage 1: „Setzen Sie für die Montage oder den elektrischen Anschluss Subunternehmer ein?“
- Frage 2: „Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Partnerfirmen aus und wie stellen Sie deren Qualifikation sicher?“
- Frage 3: „Verfügen die eingesetzten Monteure und Elektriker über die notwendigen Zertifizierungen, zum Beispiel vom Hersteller der Komponenten?“
- Frage 4: „Wer ist mein fester Ansprechpartner und Projektleiter auf der Baustelle?“
Die Erfahrung zeigt, dass gute Fachbetriebe stolz auf ihr Netzwerk sind und Ihnen gerne Auskunft über ihre Qualitätsstandards geben.
Achten Sie auf Zertifikate und Qualifikationen
Unabhängig davon, wer die Installation durchführt, müssen die ausführenden Personen qualifiziert sein. Für den elektrischen Anschluss ist zwingend ein im Installateurverzeichnis des Netzbetreibers eingetragener Elektrofachbetrieb erforderlich. Lassen Sie sich im Zweifel die entsprechenden Nachweise zeigen. Die vertragliche Beziehung ändert sich dadurch nicht: Ihr Ansprechpartner bleibt der Hauptauftragnehmer.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema Subunternehmer
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5.299,00 €Ist der Einsatz von Subunternehmern ein schlechtes Zeichen?
Nein, nicht zwangsläufig. Es ist eine branchenübliche Methode, um flexibel auf die Nachfrage zu reagieren. Entscheidend sind die Auswahlkriterien und die Qualitätskontrolle durch den Hauptauftragnehmer. Ein gut gemanagtes Partnernetzwerk kann sogar zu einer höheren Ausführungsqualität führen.
Was mache ich, wenn ein Schaden durch den Subunternehmer entsteht?
Sie melden den Schaden umgehend und ausschließlich Ihrem Vertragspartner (dem Hauptauftragnehmer). Dieser ist allein für die Regulierung des Schadens verantwortlich. Treffen Sie keine Absprachen direkt mit dem Subunternehmer.
Kann ich den Einsatz von Subunternehmern ablehnen?
Sie können diesen Wunsch äußern. Allerdings kann dies Ihre Auswahl an verfügbaren Fachbetrieben einschränken oder zu längeren Wartezeiten führen. Zielführender ist es, sich auf die Überprüfung der Qualitätsstandards des Hauptauftragnehmers zu konzentrieren.
Wie erkenne ich einen unseriösen Anbieter, der unqualifizierte Subunternehmer einsetzt?
Typische Warnsignale sind ein ungewöhnlich niedriger Preis, ausweichende Antworten auf Fragen zur Qualifikation, hoher Druck zum Vertragsabschluss und das Fehlen eines klaren Ansprechpartners für die Bauphase.
Fazit: Vertrauen durch Transparenz und klare Verantwortung
Der Einsatz von Subunternehmern bei der Installation Ihrer PV-Anlage ist also üblich und kein Grund zur Sorge, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Für Sie als Kunde ist die rechtliche Lage klar: Ihr Vertragspartner ist und bleibt der Hauptauftragnehmer, der für die gesamte Leistung vollumfänglich haftet und die Gewährleistung übernimmt.
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Installation liegt in der Transparenz und der sorgfältigen Auswahl des Anbieters. Ein seriöser Partner wird offen über seine Arbeitsweise informieren, die Qualifikation seiner Partner nachweisen können und Ihnen während des gesamten Prozesses als verlässlicher Ansprechpartner zur Seite stehen. So stellen Sie sicher, dass Sie von Beginn an Ihre Photovoltaik-Anlage richtig planen und viele Jahre Freude an Ihrem eigenen Solarstrom haben.
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