Begrenzte Dachfläche optimal nutzen: Flächenbedarf von Photovoltaik und Solarthermie im Vergleich

Begrenzte Dachfläche optimal nutzen: Flächenbedarf von Photovoltaik und Solarthermie im Vergleich

Die Entscheidung für Solarenergie ist ein klares Bekenntnis zu mehr Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit. Doch bevor die Sonne für Sie arbeiten kann, stellt sich eine entscheidende praktische Frage: Wie viel Platz bietet Ihr Dach?

Gerade für Eigenheimbesitzer ist die verfügbare Fläche oft der limitierende Faktor. Schnell stellt sich daher die Frage, ob man sich für Photovoltaik zur Stromerzeugung, Solarthermie zur Wärmegewinnung oder vielleicht sogar für beides entscheiden sollte. Dieser Beitrag hilft Ihnen, den Flächenbedarf beider Technologien einzuschätzen und die richtige Priorität für Ihr Zuhause zu finden.

Die Grundlagen: Strom oder Wärme?

Obwohl beide Technologien die Energie der Sonne nutzen, ist ihr Zweck grundverschieden. Diesen Unterschied zu verstehen, ist der erste Schritt zur optimalen Flächenplanung.

Photovoltaik (PV) wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Dieser Strom kann im Haushalt verbraucht, in einem Stromspeicher gesichert oder ins öffentliche Netz eingespeist werden. Er ist universell einsetzbar – für Licht, Haushaltsgeräte, die Wärmepumpe oder das Elektroauto. Hier erfahren Sie im Detail, was Photovoltaik genau ist und wie sie funktioniert.

Solarthermie nutzt die Sonnenenergie, um eine Trägerflüssigkeit in Kollektoren zu erhitzen. Diese Wärme wird dann genutzt, um das Brauchwasser zu erwärmen oder die Heizung zu unterstützen. Sie erzeugt also keine Elektrizität, sondern ausschließlich Wärme.

In der Praxis setzen die meisten Eigenheimbesitzer heute auf Photovoltaik, da Strom deutlich flexibler nutzbar ist und die Technologie bei Effizienz und Kosten enorme Fortschritte gemacht hat.

Flächenbedarf im direkten Vergleich: Was braucht wie viel Platz?

Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, schauen wir uns die „Flächeneffizienz“ beider Systeme an. Wie viel Dachfläche wird also benötigt, um einen bestimmten Nutzen zu erzielen?

Photovoltaik: Effiziente Stromerzeugung auf kleiner Fläche

Bei der Photovoltaik wird die Leistung in Kilowatt-Peak (kWp) gemessen. Als Faustregel können Sie von einem Flächenbedarf von etwa 5 bis 6 Quadratmetern pro kWp ausgehen.

Praxisbeispiel: Eine typische 10-kWp-Anlage, die den Jahresstrombedarf eines durchschnittlichen Einfamilienhauses (ca. 4.500 kWh) mehr als decken kann und Reserven für ein E-Auto oder eine Wärmepumpe bietet, benötigt eine freie und möglichst unverschattete Dachfläche von 50 bis 60 m².

Begrenzte Dachfläche optimal nutzen: Flächenbedarf von Photovoltaik und Solarthermie im Vergleich

Technischer Hintergrund: Moderne PV-Module wandeln heute etwa 18 bis 23 % der Sonnenenergie in Strom um. Eine solche 10-kWp-Anlage erzeugt je nach Standort und Ausrichtung jährlich zwischen 9.000 und 11.000 kWh Strom – ein Vielfaches des reinen Haushaltsverbrauchs.

Solarthermie: Platzintensive Wärmegewinnung

Obwohl Solarthermiekollektoren bei der Umwandlung von Sonnenlicht in Wärme einen höheren Wirkungsgrad erzielen (bis zu 80 %), fällt der absolute Flächenbedarf zur Deckung des Wärmebedarfs oft größer aus.

Für reines Warmwasser: Hier rechnet man mit 1 bis 1,5 m² Kollektorfläche pro Person. Ein Vierpersonenhaushalt benötigt also etwa 4 bis 6 m² Damit lassen sich über das Jahr verteilt rund 60 % des Warmwasserbedarfs decken.

Für Warmwasser und Heizungsunterstützung: Soll die Anlage auch die Heizung unterstützen, steigt der Bedarf erheblich. Hier sind 3 bis 4 m² pro Person realistisch. Für denselben Vierpersonenhaushalt wären das bereits 12 bis 16 m².

Auf den ersten Blick scheint Solarthermie für Warmwasser platzsparender. Doch der wahre Vergleich hängt von Ihrem persönlichen Ziel ab.

Die entscheidende Frage: Was ist wichtiger für Ihren Haushalt?

Die optimale Nutzung Ihrer Dachfläche ist keine rein technische, sondern eine strategische Entscheidung, die von Ihren Prioritäten abhängt.

Szenario 1: Sie wollen Ihre Stromkosten senken und maximale Autarkie.

Wenn Ihr Hauptziel die Reduzierung der Stromrechnung, der Betrieb einer Wärmepumpe oder das Laden eines Elektroautos ist, führt kein Weg an der Photovoltaik vorbei. Mit dem selbst erzeugten Strom können Sie auch Wärme erzeugen (z. B. über einen Heizstab im Wasserspeicher oder eine Wärmepumpe) und sind so deutlich flexibler.

Szenario 2: Sie wollen primär Ihre Öl- oder Gasheizung entlasten.

Haben Sie eine bestehende fossile Heizung und möchten deren Verbrauch gezielt senken, ist Solarthermie eine direkte Lösung. Sie koppelt die gewonnene Wärme direkt in Ihr Heizsystem ein.

Der moderne Ansatz: PV-Anlage als Kraftwerk für alles

Die Erfahrung vieler Hausbesitzer und Analysen von Plattformen wie Photovoltaik.info zeigen einen klaren Trend: Eine ausreichend groß dimensionierte PV-Anlage ist oft die zukunftssicherere Lösung. Sie deckt nicht nur den Strombedarf, sondern kann über elektrische Systeme auch den Wärmebedarf mitdecken. Damit ist sie die umfassendere Antwort auf steigende Energiekosten.

Sonderfälle und kreative Lösungen für begrenzten Platz

Nicht jedes Dach ist eine ideale, große Südfläche. Doch auch bei begrenztem Platz gibt es intelligente Lösungen.

Alternative Flächen nutzen

Prüfen Sie auch alternative Montageorte. Besonders die Photovoltaik auf dem Garagendach oder auf einem Carport ist eine beliebte und oft genehmigungsfreie Möglichkeit, zusätzliche 10 bis 20 m² Fläche zu erschließen – genug für eine 2-4 kWp starke Anlage. Auch Fassaden können für spezielle Module genutzt werden.

Balkonkraftwerke als Ergänzung oder Einstieg

Für Mieter oder Eigentümer mit sehr kleiner Fläche sind Balkonkraftwerke für Einsteiger eine hervorragende Option. Diese Mini-PV-Anlagen bestehen meist aus ein oder zwei Modulen (ca. 2-4 m²) und werden einfach in eine Steckdose gesteckt. Sie decken die Grundlast des Haushalts (Kühlschrank, Router etc.) und können die Stromrechnung spürbar senken.

Balkonkraftwerke als Ergänzung oder Einstieg

FAQ – Häufige Fragen zum Flächenbedarf

Kann man Photovoltaik und Solarthermie kombinieren?
Ja, technisch ist das problemlos möglich, sofern ausreichend Platz auf dem Dach vorhanden ist. Bei begrenzter Fläche muss man jedoch Prioritäten setzen. Die Erfahrung zeigt, dass sich die meisten Kunden in diesem Fall für eine größere PV-Anlage entscheiden, da Strom universeller nutzbar ist.

Was ist langfristig wirtschaftlicher?
Aufgrund stark gesunkener Modulpreise, der hohen Flexibilität und der Vergütung für eingespeisten Strom hat die Photovoltaik in den meisten Fällen die höhere Wirtschaftlichkeit und eine kürzere Amortisationszeit.

Welchen Einfluss hat die Denausrichtung auf die Flächenplanung?
Eine reine Südausrichtung ist ideal. Bei einer Ost-West-Ausrichtung verteilt sich die Stromerzeugung gleichmäßiger über den Tag, was den Eigenverbrauch erhöhen kann. Allerdings benötigen Sie für den gleichen Jahresertrag eine etwas größere Modulfläche (ca. 10-15 % mehr) als bei einer reinen Südausrichtung.

Wo ist der technische Fortschritt größer?
Die Photovoltaik macht derzeit die größeren Entwicklungssprünge. Da die Effizienz der Module kontinuierlich steigt, werden Sie in Zukunft für die gleiche Leistung weniger Fläche benötigen.

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Fazit: Eine strategische Entscheidung für Ihr Dach

Die Frage „Photovoltaik oder Solarthermie?“ lässt sich bei begrenzter Dachfläche meist klar beantworten: Priorisieren Sie das, was Ihnen den größten und flexibelsten Nutzen bringt.

Für die allermeisten Haushalte ist das heute eine Photovoltaikanlage. Sie bildet die Basis für eine moderne, elektrische Energieversorgung, die vom Haushaltsstrom über die Wärmeversorgung mit einer Wärmepumpe bis zur E-Mobilität alle Bereiche abdecken kann. Solarthermie bleibt eine sinnvolle Nischenlösung, um bestehende Heizsysteme direkt zu unterstützen, sofern dies das alleinige Ziel ist.

Möchten Sie Ihre individuelle Situation besser einschätzen oder suchen nach passenden Komponenten? Weitere praxisnahe Informationen zur Auswahl der richtigen Anlagengröße finden Sie direkt auf Photovoltaik.info. Im angeschlossenen Shop entdecken Sie zudem Komplettsets, die auf typische Anwendungsfälle wie Einfamilienhäuser oder Garagendächer abgestimmt sind.

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