Erweiterbarkeit und Zukunftssicherheit: Wie flexibel sind Photovoltaik- und Solarthermieanlagen?
Die Entscheidung für eine Solaranlage auf dem eigenen Dach ist eine Investition in die Zukunft. Doch die Zukunft ist selten statisch: Vielleicht planen Sie in fünf Jahren die Anschaffung eines Elektroautos, die Familie wächst oder Sie möchten Ihr Zuhause durch einen Anbau erweitern.
All diese Veränderungen beeinflussen Ihren Energiebedarf. Eine entscheidende Frage vor der Investition lautet daher: Wie gut kann Ihre Solaranlage mit Ihrem Leben mitwachsen? Sowohl Photovoltaik als auch Solarthermie nutzen die Kraft der Sonne, unterscheiden sich in ihrer Flexibilität und Erweiterbarkeit jedoch grundlegend.
Inhaltsverzeichnis
Photovoltaik vs. Solarthermie: Ein kurzer Überblick
Bevor wir die Flexibilität beider Systeme vergleichen, ist eine klare Abgrenzung wichtig. Beide Technologien sehen auf dem Dach oft ähnlich aus, erfüllen aber unterschiedliche Zwecke:
- Photovoltaik (PV) wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Dieser Strom kann im Haushalt verbraucht, in einem Speicher gelagert, ins Netz eingespeist oder zum Laden eines E-Autos genutzt werden.
- Solarthermie nutzt die Sonnenenergie, um eine Trägerflüssigkeit zu erhitzen. Diese Wärme wird anschließend über einen Wärmetauscher an einen Wasserspeicher abgegeben und dient primär zur Erwärmung von Trinkwasser oder zur Unterstützung der Heizung.
Der entscheidende Unterschied liegt im Endprodukt: Strom bei der Photovoltaik, Wärme bei der Solarthermie. Dieser Unterschied hat erhebliche Auswirkungen auf die Zukunftssicherheit.
Die Stärke der Photovoltaik: Modulare Erweiterbarkeit
Eine Photovoltaikanlage ist von Natur aus modular aufgebaut. Sie besteht aus einzelnen Solarmodulen, die wie Bausteine zu einem größeren System zusammengeschaltet werden. Diese modulare Struktur ist der Schlüssel zu ihrer außergewöhnlichen Flexibilität.

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Bisher bei uns Ursprünglicher Preis war: 1.599,00 €1.399,00 €Aktueller Preis ist: 1.399,00 €.Szenario 1: Die Anschaffung eines Elektroautos
Stellen Sie sich vor, Sie entscheiden sich drei Jahre nach der Installation Ihrer PV-Anlage für ein Elektroauto. Ihr jährlicher Strombedarf steigt dadurch erheblich – je nach Fahrleistung um 2.000 bis 5.000 kWh. Mit einer PV-Anlage ist die Anpassung an diesen Mehrbedarf jedoch meist unkompliziert.
Die Lösung: Sie können Ihre bestehende Anlage einfach um zusätzliche Solarmodule erweitern. Diese lassen sich auf einer freien Dachfläche, dem Carport oder dem Garagendach installieren und in das System integrieren. Je nach Größe der Erweiterung muss eventuell der Wechselrichter angepasst oder ein zweiter, kleinerer Wechselrichter hinzugefügt werden. Um den Solarstrom auch nachts für das E-Auto nutzen zu können, bietet sich zudem die Ergänzung um eine Photovoltaikanlage mit Speicher an. So maximieren Sie Ihren Eigenverbrauch und laden Ihr Fahrzeug mit dem eigenen, sauberen Strom.

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Szenario 2: Nachrüstung eines Stromspeichers
Viele Hausbesitzer installieren zunächst eine PV-Anlage ohne Speicher, um die Anfangsinvestition gering zu halten. Wächst nach einigen Jahren der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit vom Stromnetz, ist die Nachrüstung eines Stromspeichers bei den meisten modernen PV-Anlagen problemlos möglich. Sogenannte AC-gekoppelte Speichersysteme werden einfach an das Hausnetz angeschlossen und arbeiten unabhängig vom bestehenden Wechselrichter. Und während die Nachrüstung eines Heimspeichers bei großen Anlagen bereits üblich ist, gibt es diese Option zur Eigenverbrauchsoptimierung inzwischen sogar für ein Balkonkraftwerk mit Speicher.
Solarthermie: Erweiterung mit größerem Aufwand
Auch eine Solarthermieanlage kann theoretisch erweitert werden. In der Praxis ist dies jedoch mit deutlich höheren Hürden und Kosten verbunden. Das System ist weniger modular und stärker in die zentrale Haustechnik integriert.

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Das Herzstück einer Solarthermieanlage ist neben den Kollektoren auf dem Dach der Pufferspeicher im Keller. Dieser Speicher ist exakt auf die Größe der Kollektorfläche und den Wärmebedarf des Haushalts ausgelegt.
Das Problem: Wenn Sie mehr Kollektoren auf dem Dach installieren, um mehr Wärme zu erzeugen, muss auch der Speicher mitwachsen. Ein zu kleiner Speicher kann die zusätzliche Energie nicht aufnehmen, was zur Überhitzung und Stagnation der Anlage führt. Der Austausch des Pufferspeichers ist jedoch ein erheblicher Eingriff in das Heizungssystem. Er erfordert umfangreiche, teure Installationsarbeiten im Heizungskeller und ist oft mit baulichen Anpassungen verbunden.
Szenario: Ein Anbau vergrößert den Wärmebedarf
Nehmen wir an, Sie erweitern Ihr Haus um einen Anbau. Ihr Bedarf an Heizwärme und Warmwasser steigt. Um diesen Mehrbedarf mit Solarthermie zu decken, müssten Sie nicht nur zusätzliche Kollektoren installieren, sondern sehr wahrscheinlich auch den zentralen Pufferspeicher austauschen – ein kostspieliges und aufwendiges Unterfangen.
Im Vergleich dazu wäre die Lösung mit Photovoltaik deutlich einfacher: Betreiben Sie eine Wärmepumpe mit Strom, könnten Sie Ihre PV-Anlage einfach um einige Module erweitern, um deren zusätzlichen Strombedarf zu decken.
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Vergleichstabelle: Erweiterbarkeit auf einen Blick
Kriterium | Photovoltaik (Strom) | Solarthermie (Wärme) |
---|---|---|
Module/Kollektoren hinzufügen | Einfach, modular erweiterbar | Komplex, erfordert Anpassung des Gesamtsystems |
Speicher nachrüsten/vergrößern | Unkompliziert (AC-Kopplung) | Sehr aufwendig (Austausch des Pufferspeichers) |
Systemintegration | Flexibel an das Hausnetz angebunden | Tief in das zentrale Heizungssystem integriert |
Typischer Aufwand & Kosten | Moderat, kalkulierbar | Hoch, oft mit baulichen Maßnahmen verbunden |
Die Zukunft heißt Sektorenkopplung: Photovoltaik als Allrounder
Der entscheidende Vorteil der Photovoltaik für die Zukunft liegt in der universellen Einsetzbarkeit von Strom. Experten sprechen von Sektorenkopplung – der intelligenten Verknüpfung der Bereiche Strom, Wärme und Mobilität. Mit einer PV-Anlage erzeugen Sie die Energieform, die all diese Sektoren versorgen kann:
- Mobilität: Elektroautos
- Wärme: Wärmepumpen, Infrarotheizungen, Heizstäbe für Wasserspeicher
- Haushalt: Alle elektrischen Geräte
Eine Solarthermieanlage ist und bleibt auf den Sektor Wärme beschränkt. Eine Photovoltaikanlage hingegen ist der Schlüssel zu einem umfassend elektrifizierten und energieautarken Zuhause.
Häufige Fragen (FAQ) zur Erweiterbarkeit von Solaranlagen
Kann ich meine bestehende PV-Anlage mit Modulen eines anderen Herstellers erweitern?
Ja, in den meisten Fällen ist das technisch möglich. Die neuen Module müssen elektrisch zu den alten passen (ähnliche Spannung und Stromstärke). Ein Fachinstallateur kann die Kompatibilität prüfen und die beste Lösung für die Integration finden.
Was kostet die Erweiterung einer PV-Anlage?
Die Kosten hängen von der Größe der Erweiterung ab. Als Faustregel können Sie mit 1.200 bis 1.600 Euro pro Kilowattpeak (kWp) installierter Leistung rechnen. Beachten Sie, dass für Erweiterungen unter Umständen andere Regelungen gelten als für Neuanlagen. Dies kann auch die Photovoltaik Förderung betreffen.
Muss ich eine Erweiterung meiner PV-Anlage anmelden?
Ja, jede Erweiterung einer netzgekoppelten PV-Anlage ist meldepflichtig. Sie muss sowohl dem Netzbetreiber als auch dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur gemeldet werden. In der Regel übernimmt dies der Installationsbetrieb für Sie.
Lohnt sich die Erweiterung einer alten Solarthermieanlage überhaupt?
Aufgrund des hohen Aufwands und der Kosten für den Speichertausch ist eine Erweiterung oft wirtschaftlich nicht sinnvoll. Langfristig ist es in vielen Fällen sinnvoller, die alte Solarthermieanlage durch eine moderne Wärmepumpe zu ersetzen und diese mit dem Strom einer neuen oder erweiterten Photovoltaikanlage zu betreiben.
Fazit: Vorausschauend planen für maximale Flexibilität
Wer heute in Solarenergie investiert, sollte nicht nur den aktuellen, sondern auch den zukünftigen Energiebedarf im Blick haben. Photovoltaikanlagen bieten eine unübertroffene Flexibilität und Zukunftssicherheit. Ihre modulare Bauweise erlaubt eine einfache und kosteneffiziente Anpassung an veränderte Lebensumstände – sei es ein E-Auto, eine Wärmepumpe oder ein wachsender Haushalt.
Solarthermieanlagen sind in ihrer Erweiterbarkeit stark limitiert und erfordern bei Änderungen tiefgreifende und teure Eingriffe. Für Hausbesitzer, die langfristig und flexibel planen möchten, ist die Photovoltaik daher die deutlich überlegene Technologie, um für die Energiezukunft gerüstet zu sein.
Sie möchten wissen, was das für Ihre Planung bedeutet? Auf Photovoltaik.info finden Sie detaillierte Ratgeber und Praxis-Tipps, die Ihnen bei der Entscheidung helfen.