Erweiterbare PV-Anlage planen: So vermeiden Sie teure Fehler bei der Erweiterung

Viele Eigenheimbesitzer starten mit einer überschaubaren Photovoltaikanlage, um erste Erfahrungen zu sammeln und die Stromkosten zu senken. Doch die Lebensumstände ändern sich: Ein Elektroauto wird angeschafft, eine Wärmepumpe installiert oder der Strombedarf der Familie steigt. Plötzlich reicht die Leistung der ursprünglichen Anlage nicht mehr aus – eine Erweiterung wird nötig.

Hier zeigt sich, ob bei der Erstinstallation vorausschauend geplant wurde. Ohne die richtige Vorbereitung kann eine solche Erweiterung kompliziert und unerwartet teuer werden.

Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie Sie die zentralen Komponenten – Wechselrichter und Unterkonstruktion – von Anfang an so dimensionieren, dass eine spätere Erweiterung Ihrer DIY-Anlage reibungslos und kostengünstig gelingt.

Warum eine vorausschauende Planung bares Geld spart

Die Idee, eine Photovoltaikanlage schrittweise auszubauen, ist verlockend. Man beginnt mit einer kleineren Investition und passt die Anlagengröße später an den steigenden Bedarf an. Die Praxis zeigt jedoch: Wurde die Erweiterung nicht von Beginn an mitgedacht, kann dies zu erheblichen Mehrkosten führen.

Erfahrungen aus vielen Kundenprojekten zeigen, dass die Kosten für eine nachträgliche Erweiterung der Unterkonstruktion um 30 bis 50 % höher ausfallen können als bei einer durchdachten Erstinstallation. Gründe dafür sind ein erneuter Gerüstaufbau, zusätzliche Anfahrtskosten für Handwerker und ein höherer Planungsaufwand. Noch teurer wird es, wenn der ursprünglich installierte Wechselrichter für die zusätzliche Modulleistung zu klein ist und komplett ausgetauscht werden muss.

Ein typisches Alltagsszenario: Eine Familie installiert acht Solarmodule auf ihrem Dach. Zwei Jahre später schaffen sie sich ein E-Auto an und möchten die Ladeverluste sowie den zusätzlichen Strombedarf mit Solarstrom decken. Sie stellen fest, dass ihr Wechselrichter am Limit arbeitet und das Montagesystem keinen Platz für weitere Module bietet.

Die Folge: Ein neuer, größerer Wechselrichter muss her und die gesamte Unterkonstruktion auf dem Dach muss aufwendig umgebaut werden. Mit der richtigen Planung hätte sich dieser Aufwand vermeiden lassen.

Der Wechselrichter: Das Herzstück Ihrer erweiterbaren Anlage

Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom der Solarmodule in nutzbaren Wechselstrom für Ihr Hausnetz um. Seine Leistungsfähigkeit und die Anzahl seiner Anschlüsse sind entscheidend dafür, wie einfach Sie Ihre Anlage später erweitern können.

Die richtige Leistungsdimensionierung

Ein häufiger Irrtum ist, den Wechselrichter passgenau für die anfängliche Modulanzahl zu kaufen. Denken Sie bei einer erweiterbaren Anlage lieber eine Nummer größer und planen Sie von Anfang an mit der Leistung, die Ihre Anlage in der finalen Ausbaustufe haben soll.

Eine bewährte Faustregel besagt, dass Wechselrichter idealerweise mit 110 bis 120 % ihrer Nennleistung durch die Modul-Gesamtleistung (kWp) überbelegt werden. Das bedeutet, die Leistung Ihrer Solarmodule darf die Nennleistung des Wechselrichters leicht übersteigen. Dies ist sinnvoll, da Module nur unter perfekten Laborbedingungen ihre volle Nennleistung erreichen.

Beispiel: Sie starten mit 6 Modulen à 400 Wp (2,4 kWp), planen aber eine Erweiterung auf insgesamt 12 Module (4,8 kWp). Anstatt einen kleinen 2,5-kW-Wechselrichter zu wählen, sollten Sie direkt in ein Gerät mit etwa 4 bis 5 kW Leistung investieren. So sind Sie für die Zukunft gerüstet. Die richtige Auslegung des Wechselrichters legt den Grundstein für eine problemlose Erweiterung.

Mehrere MPPT-Eingänge für maximale Flexibilität

Moderne Wechselrichter verfügen über sogenannte MPP-Tracker (Maximum Power Point Tracker). Ein MPPT-Eingang optimiert die Leistung eines Strangs von in Reihe geschalteter Solarmodule. Für eine erweiterbare Anlage ist ein Wechselrichter mit mindestens zwei unabhängigen MPPT-Eingängen die beste Wahl.

Der Grund ist einfach: Der erste Modulstrang wird an den ersten MPPT angeschlossen. Der zweite Eingang bleibt frei für die zukünftige Erweiterung. So können Sie Jahre später einen zweiten, unabhängigen Strang von Modulen hinzufügen. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die neuen Module eine andere Ausrichtung haben (z. B. auf einer Gaube oder einem Garagendach) oder von einem anderen Hersteller stammen.

Die Investition lohnt sich: Ein zusätzlicher MPPT-Eingang kostet im Schnitt nur 150 bis 300 € mehr als ein vergleichbares Modell mit nur einem Eingang. Diese geringen Mehrkosten sind eine kluge Investition, die Ihnen den späteren Kauf eines komplett neuen Wechselrichters erspart.

Die Unterkonstruktion: Das Fundament für Ihr Wachstum

Das Montagesystem, also die Schienen und Haken, die Ihre Module auf dem Dach halten, ist das zweite kritische Element für eine problemlose Erweiterung. Wer hier kurzsichtig plant, handelt sich für die Zukunft unnötigen Mehraufwand ein.

Montageschienen von Anfang an länger planen

Am einfachsten und kostengünstigsten bereiten Sie die Unterkonstruktion vor, indem Sie die Montageschienen von Anfang an für die finale Anlagengröße installieren. Auch wenn Sie zunächst nur wenige Module montieren, sollten die Schienen bereits die gesamte Fläche abdecken, die Sie später nutzen möchten.

Die meisten Montageschienen können pro laufendem Meter etwa ein bis zwei Solarmodule tragen. Wenn Sie also mit 4 Modulen starten, aber für 10 planen, verlegen Sie die Schienen einfach in der entsprechenden Länge. Die zusätzlichen Materialkosten für ein paar Meter Aluminiumschiene fallen kaum ins Gewicht, verglichen mit dem Aufwand, das System später zu erweitern und erneut auf dem Dach arbeiten zu müssen.

Statik und Verkabelung nicht vergessen

Zwei weitere Aspekte sind wichtig:

  1. Statik: Stellen Sie sicher, dass die Statik Ihres Daches für das Gewicht der finalen Anzahl an Modulen ausgelegt ist. Ein einzelnes Modul wiegt ca. 20 bis 25 kg. Holen Sie im Zweifel den Rat eines Statikers ein.

  2. Verkabelung: Denken Sie auch an eine vorausschauende Kabelführung. Verlegen Sie Leerrohre oder Kabelkanäle so, dass Sie später problemlos die zusätzlichen Solarkabel vom Dach zum Wechselrichter führen können. Verwenden Sie von Anfang an einen ausreichenden Kabelquerschnitt, der auch für die höhere Stromstärke der finalen Anlage geeignet ist.

Typisches Szenario: Eine DIY-Anlage wächst mit Ihren Bedürfnissen

Die meisten Projekte, bei denen Anwender ihre Photovoltaikanlage selbst installieren, folgen einem ähnlichen Muster. Typischerweise starten sie mit 4 bis 8 Modulen (ca. 1,6 bis 3,2 kWp) und werden später auf 10 bis 16 Module erweitert, um den steigenden Eigenverbrauch zu decken.

So sieht eine vorausschauende Planung in der Praxis aus:

Phase 1 (Start): Ein Hausbesitzer installiert 6 Module (2,4 kWp) auf seinem Süddach. Er entscheidet sich für einen 5-kW-Wechselrichter mit zwei MPPT-Eingängen und montiert Schienen, die Platz für 12 Module bieten. Die Kosten für den größeren Wechselrichter und die längeren Schienen betragen anfangs nur wenige hundert Euro mehr.

Phase 2 (Erweiterung): Zwei Jahre später schafft er sich ein Elektroauto an. Er kauft 6 weitere Module. Die Installation ist denkbar einfach: Die neuen Module werden auf den bereits vorhandenen Schienen befestigt und an den zweiten, freien MPPT-Eingang des Wechselrichters angeschlossen. Es sind keine Umbauten, kein Gerüst und kein neuer Wechselrichter notwendig.

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Häufige Fragen zur Planung einer erweiterbaren Anlage (FAQ)

Kann ich später Module eines anderen Herstellers hinzufügen?
Ja, das ist einer der größten Vorteile eines Wechselrichters mit mehreren MPPTs. Da der neue Modulstrang an einem separaten Eingang angeschlossen wird, beeinflusst er den bestehenden Strang nicht. Idealerweise sollten die elektrischen Eigenschaften der neuen Module ähnlich sein, doch der getrennte Tracker sorgt für hohe Flexibilität.

Was ist, wenn mein Dach unterschiedliche Ausrichtungen hat?
Perfekt! Ein System mit mehreren MPPTs ist ideal für Dächer mit unterschiedlichen Ausrichtungen (z. B. Ost-West) oder Neigungen. Jeder Bereich erhält einen eigenen Modulstrang und wird vom jeweiligen MPPT-Eingang optimal gesteuert.

Muss ich die Erweiterung anmelden?
Ja. Jede Leistungsänderung an Ihrer netzgekoppelten Anlage muss dem Netzbetreiber gemeldet und im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur aktualisiert werden.

Lohnt sich der Mehraufwand bei der Planung wirklich?
Absolut. Die anfängliche Investition in einen größeren Wechselrichter und eine längere Unterkonstruktion ist im Vergleich zu den späteren Kosten minimal. Sie sparen sich nicht nur Geld – oft mehrere tausend Euro, da eine Nachrüstung bis zu 50 % teurer sein kann –, sondern auch erheblichen Aufwand und Stress.

Fazit: Vorausschauend planen ist clever investieren

Eine Photovoltaikanlage ist eine langfristige Investition in Ihre Energieunabhängigkeit. Wer eine zukünftige Erweiterung von Anfang an einplant, handelt wirtschaftlich und strategisch klug.

Die wichtigsten Schritte sind:

  1. Definieren Sie Ihre Zielgröße: Schätzen Sie ab, wie sich Ihr Strombedarf in den nächsten Jahren entwickeln könnte.

  2. Wählen Sie den richtigen Wechselrichter: Investieren Sie in ein Gerät, das für die finale Leistung ausgelegt ist und über mindestens zwei MPPT-Eingänge verfügt.

  3. Installieren Sie die komplette Unterkonstruktion: Montieren Sie die Schienen für alle geplanten Module bereits bei der Erstinstallation.

Mit dieser Herangehensweise verwandeln Sie eine potenzielle zukünftige Hürde in ein einfaches Upgrade und stellen sicher, dass Ihre Solaranlage flexibel mit Ihren Bedürfnissen mitwachsen kann.

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