Energie für Nebengebäude: Photovoltaik oder Solarthermie für Gartenhaus, Werkstatt und Garage?

Energie für Nebengebäude: Photovoltaik oder Solarthermie für Gartenhaus, Werkstatt und Garage?

Viele Besitzer von Nebengebäuden wie Gartenhäusern, Garagen oder Werkstätten kennen das Problem: Der Stromanschluss fehlt. Die Lösung ist meist ein langes Verlängerungskabel vom Haupthaus – unpraktisch und nicht selten eine Stolperfalle.

Doch die Sonne bietet eine elegante und autarke Alternative, um diese Orte mit Energie zu versorgen. Dabei stellt sich eine entscheidende Frage: Benötigen Sie Strom für Licht und Geräte oder Wärme für Wasser? Ihre Antwort entscheidet, ob Photovoltaik oder Solarthermie die richtige Technologie für Sie ist.

Der grundlegende Unterschied: Strom oder Wärme?

Obwohl beide Technologien die Energie der Sonne nutzen, dienen sie doch grundverschiedenen Zwecken. Diese Unterscheidung ist der wichtigste erste Schritt bei Ihrer Planung.

  • Photovoltaik (PV) wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Dieser Strom kann Lampen, Werkzeuge, einen kleinen Kühlschrank oder Ladegeräte für Akkus versorgen. Sie erzeugen also Ihren eigenen Strom.
  • Solarthermie nutzt die Wärme der Sonne, um eine Flüssigkeit (meist ein Wasser-Frostschutz-Gemisch) in Kollektoren zu erhitzen. Diese Wärme wird dann genutzt, um Wasser zu erwärmen, beispielsweise für eine Gartendusche oder ein Handwaschbecken. Sie erzeugen also Wärme, keinen Strom.

Für viele Interessierte ist der „Aha“-Moment die Erkenntnis, dass es nicht um zwei konkurrierende Arten von Solarmodulen geht. Vielmehr geht es um die Wahl der richtigen Energieform für den gewünschten Zweck.

Photovoltaik für Nebengebäude: Die universelle Lösung für Strom

Für die meisten Anwendungsfälle bei Nebengebäuden ist Photovoltaik die flexiblere und daher beliebtere Lösung. Der selbst erzeugte Strom eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die den Komfort und Nutzen Ihres Gartenhauses, Ihrer Garage oder Werkstatt spürbar steigern.

Die Erfahrung zeigt, dass bereits kleine Anlagen eine große Wirkung entfalten können. Oft genügen schon ein bis zwei Module, um den grundlegenden Energiebedarf zu decken.

Typische Anwendungsfälle für Photovoltaik:

  • Die autarke Werkstatt: Betreiben Sie Akkuschrauber, Stichsägen, Schleifgeräte und andere Elektrowerkzeuge ohne Kabeltrommel. Sorgen Sie mit LED-Lampen für eine gute Ausleuchtung und laden Sie die Akkus Ihrer Geräte direkt vor Ort.
  • Das komfortable Gartenhaus: Genießen Sie Licht am Abend, hören Sie Radio, laden Sie Ihr Smartphone oder betreiben Sie einen kleinen Kühlschrank für kühle Getränke. Das verwandelt ein einfaches Gartenhaus in einen vollwertigen Rückzugsort.
  • Die intelligente Garage: Versorgen Sie das elektrische Garagentor, eine Überwachungskamera oder die Beleuchtung mit eigenem Solarstrom. Auch das Laden von E-Bike-Akkus ist eine typische und sehr sinnvolle Anwendung.

Für solche Zwecke eignen sich oft kompakte Systeme, die technisch eng mit einem Balkonkraftwerk verwandt sind. Diese sogenannten Inselanlagen sind nicht mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden und benötigen in der Regel einen kleinen Stromspeicher (eine Batterie), um die Energie auch dann zur Verfügung zu haben, wenn die Sonne nicht scheint.

Solarthermie für Nebengebäude: Gezielte Wärme für spezielle Anwendungen

Solarthermie ist die richtige Wahl, wenn Sie ausschließlich warmes Wasser benötigen und keine elektrischen Geräte betreiben möchten. Die Technologie ist hierfür sehr effizient, aber auch hoch spezialisiert.

Typische Anwendungsfälle für Solarthermie:

  • Die Gartendusche mit warmem Wasser: Der Klassiker. Nach der Gartenarbeit oder als Erfrischung am Pool sorgt eine solar beheizte Dusche für einen Hauch von Luxus. Ein kleiner Flachkollektor auf dem Dach kann bereits ausreichen, um einen 100-Liter-Wasserspeicher an sonnigen Tagen auf eine angenehme Duschtemperatur zu bringen.
  • Warmes Wasser am Handwaschbecken: Ob im Gartenhaus oder in der Außenküche – warmes Wasser zum Händewaschen oder zum Reinigen von Gartengeräten erhöht den Komfort deutlich.

Wichtig ist jedoch: Eine Solarthermieanlage kann keine Lampe zum Leuchten bringen und kein Handy aufladen. Ihre Funktion beschränkt sich allein auf die Erzeugung von Wärme.

Die entscheidende Frage: Was ist Ihr Ziel? Eine Entscheidungshilfe

Die folgende Gegenüberstellung erleichtert Ihnen die Wahl. Überlegen Sie einfach, welche der Aussagen am ehesten auf Ihr Vorhaben zutrifft.

Wählen Sie Photovoltaik, wenn Sie…

  • …Licht, Werkzeuge, Ladegeräte oder kleine Elektrogeräte betreiben möchten.
  • …eine flexible und vielseitig einsetzbare Energielösung suchen.
  • …unabhängig von Verlängerungskabeln sein wollen.
  • …möglicherweise später weitere Verbraucher hinzufügen möchten.

Wählen Sie Solarthermie, wenn Sie…

  • …ausschließlich warmes Wasser für einen bestimmten Zweck (z. B. eine Dusche) benötigen.
  • …keinen Strombedarf haben.
  • …eine einfache, rein thermische Lösung bevorzugen.

Für eine umfassende Energieversorgung des Haupthauses gelten natürlich andere Maßstäbe und Planungsgrundlagen. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserem Leitfaden zur Photovoltaik für Einfamilienhäuser. Für Nebengebäude läuft die Entscheidung jedoch meist auf die Frage der Flexibilität hinaus.

Wichtige Überlegungen vor der Installation

Bevor Sie sich für eine Lösung entscheiden, sollten Sie einige praktische Aspekte klären:

  • Statik und Ausrichtung des Daches: Ist das Dach Ihres Gartenhauses oder Ihrer Garage stabil genug, um das Gewicht der Module oder Kollektoren zu tragen? Eine Südausrichtung ist ideal, aber auch Ost- oder Westdächer liefern gute Erträge.
  • Speicherbedarf: Bei einer PV-Anlage ist eine Batterie fast immer sinnvoll, um den Strom auch dann nutzen zu können, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Bei der Solarthermie übernimmt ein gut isolierter Wassertank diese Speicherfunktion.
  • Aufwand und Kosten: Einfache Solarthermie-Sets für eine Gartendusche sind oft günstiger als PV-Inselanlagen. Allerdings bieten PV-Komplettsets, wie sie auf Photovoltaik.info zu finden sind, eine weitaus höhere Flexibilität und lassen sich dank einfacher Stecksysteme oft leicht selbst installieren.

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  1. Kann ich mit einer kleinen PV-Anlage auf der Garage mein E-Auto laden?
    Theoretisch ja, aber praktisch ist es kaum sinnvoll. Eine kleine Inselanlage erzeugt nicht genug Strom, um eine große Autobatterie in angemessener Zeit zu laden. Hierfür wäre eine deutlich größere, ans Hausnetz gekoppelte Dachanlage notwendig. Das Laden von E-Bike-Akkus ist hingegen problemlos möglich.


  2. Brauche ich für eine Anlage auf dem Nebengebäude eine Baugenehmigung?
    Für kleine Inselanlagen auf Nebengebäuden ist in den meisten Fällen keine Genehmigung erforderlich. Dennoch ist es ratsam, sich vorab beim örtlichen Bauamt zu erkundigen, da die Vorschriften regional variieren können.


  3. Was passiert bei schlechtem Wetter oder im Winter?
    Sowohl Photovoltaik als auch Solarthermie erzeugen bei Bewölkung deutlich weniger Energie. Im Winter ist der Ertrag aufgrund der kürzeren Tage und des flacheren Sonnenstandes ebenfalls geringer. Ein ausreichend dimensionierter Strom- oder Wärmespeicher hilft, diese ertragsschwachen Phasen zu überbrücken.


  4. Kann ich den Strom vom Garagendach ins Hausnetz einspeisen?
    Ja, das ist technisch möglich, macht das Projekt aber wesentlich komplizierter. Eine solche Anlage muss von einem Elektriker installiert und beim Netzbetreiber sowie im Marktstammdatenregister angemeldet werden. Für den reinen Eigenbedarf im Nebengebäude ist eine einfache, netzunabhängige Inselanlage die unkompliziertere und kostengünstigere Lösung.


Fazit: Die richtige Energie für Ihren Freiraum

Die Energieversorgung von Nebengebäuden durch die Sonne ist eine intelligente und nachhaltige Lösung. Die Entscheidung zwischen Photovoltaik und Solarthermie hängt allein von Ihrem konkreten Bedarf ab.

Wenn Sie Flexibilität schätzen und Strom für Licht, Werkzeuge und andere Geräte benötigen, ist eine Photovoltaik-Inselanlage die klare Empfehlung. Wenn Ihr einziges Ziel hingegen warmes Wasser für eine Gartendusche oder ein Waschbecken ist, kann eine einfache Solarthermieanlage eine effiziente und zweckgebundene Alternative sein.

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