Eine Photovoltaikanlage ist eine Investition in die Zukunft. Viele gehen bei der Planung davon aus, dass die einmal installierte Leistung über Jahrzehnte konstant bleibt. Doch wie jede Technologie unterliegen auch Solarmodule einem natürlichen Alterungsprozess: der Degradation.
Dieser allmähliche Leistungsverlust ist ein entscheidender Faktor für eine realistische Wirtschaftlichkeitsprognose. Die gute Nachricht vorweg: Bei modernen, hochwertigen Anlagen ist dieser Effekt so gering, dass er die langfristige Ersparnis kaum schmälert. Wir zeigen Ihnen, was das in Zahlen aus Forschung und Praxis bedeutet.
Was bedeutet Degradation bei Solarmodulen?
Degradation bezeichnet den langsamen, altersbedingten Rückgang des Wirkungsgrads von Solarmodulen. Man kann sich das ähnlich wie bei einem Akku vorstellen, der über viele Ladezyklen hinweg geringfügig an Kapazität verliert. Dieser Prozess ist normal, unumkehrbar und betrifft jede einzelne Solarzelle.
Entscheidend ist jedoch das Tempo dieses Prozesses. Renommierte Hersteller garantieren heute eine sehr hohe Restleistung über lange Zeiträume, meist in Form einer linearen Leistungsgarantie: Sie besagt, dass ein Modul nach 25 oder sogar 30 Jahren noch mindestens 80 bis 87 % seiner ursprünglichen Nennleistung erbringt. Die Erfahrung zeigt dabei, dass die tatsächliche Leistung oft sogar über diesen garantierten Werten liegt.
Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) aus dem Jahr 2022 bestätigt diese Langlebigkeit. Moderne monokristalline PERC-Module, die heute den Standard bilden, weisen eine durchschnittliche jährliche Degradation von nur etwa 0,15 % auf. Zum Vergleich: Ältere polykristalline Module lagen noch bei rund 0,5 % pro Jahr. Dank dieses technologischen Fortschritts arbeitet Ihre Anlage auch nach Jahrzehnten noch äußerst effizient.
Die Ursachen: Warum altern Solarmodule?
Der Leistungsabfall von Solarmodulen ist kein Defekt, sondern das Ergebnis physikalischer und chemischer Prozesse, die durch Umwelteinflüsse ausgelöst werden. Die wichtigsten Faktoren sind:
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UV-Strahlung: Die permanente Sonneneinstrahlung kann über die Jahrzehnte die Materialien, insbesondere die Einbettungsfolien (EVA), leicht eintrüben und dadurch die Lichtdurchlässigkeit minimal verringern.
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Temperaturschwankungen: Der ständige Wechsel zwischen heißen Tagen und kühlen Nächten führt zu minimaler Ausdehnung und Zusammenziehung der Materialien. Dies kann auf Dauer zu Mikrorissen in den Zellen führen.
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Feuchtigkeit: Obwohl Module hermetisch versiegelt sind, kann über die Jahre minimal Feuchtigkeit eindringen und Korrosion an den Kontakten verursachen.
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Potential-induzierte Degradation (PID): Dabei handelt es sich um Kriechströme, die durch hohe Spannungsunterschiede zwischen Solarzelle und Modulrahmen entstehen können. Dank konstruktiver Maßnahmen und der richtigen Materialwahl ist dieses Risiko bei hochwertigen, zertifizierten Modulen heute aber praktisch ausgeschlossen.
Degradation in der Praxis: Was sagen die Zahlen?
Theoretische Werte sind das eine, die Realität das andere. Betrachten wir ein typisches Anwendungsbeispiel, um die Auswirkungen greifbar zu machen.
Szenario: Ein Einfamilienhaus mit einer 10-kWp-Photovoltaikanlage.
Ertrag im ersten Jahr: In einer durchschnittlichen Lage in Deutschland erzeugt diese Anlage rund 10.000 Kilowattstunden (kWh) Strom.
Angenommene Degradation: Wir rechnen mit einem konservativen Wert von 0,3 % pro Jahr. Dieser Wert liegt leicht über den Fraunhofer-Daten, um eine sichere Kalkulation zu gewährleisten.

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Bisher bei uns Ursprünglicher Preis war: 1.399,00 €1.199,00 €Aktueller Preis ist: 1.199,00 €.Wie entwickelt sich die Leistung von Solarmodulen über die Zeit?
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Nach 5 Jahren: Der jährliche Ertrag sinkt auf ca. 9.850 kWh. Das ist ein Verlust von nur 1,5 %.
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Nach 10 Jahren: Die Anlage produziert immer noch rund 9.700 kWh pro Jahr.
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Nach 15 Jahren: Der Ertrag liegt bei ca. 9.560 kWh. Der Gesamtleistungsverlust über diesen langen Zeitraum beträgt also weniger als 4,5 %.
Die Zahlen zeigen deutlich: Der Leistungsabfall ist zwar real, bewegt sich aber in einem sehr überschaubaren Rahmen. Verglichen mit einer theoretischen Anlage ohne Alterung, beträgt der gesamte Produktionsverlust über 15 Jahre nur etwa 3,5 %. Das ist ein Wert, der in jeder seriösen Wirtschaftlichkeitsrechnung berücksichtigt wird, ohne jedoch die grundsätzliche Rentabilität infrage zu stellen.
Der finanzielle Einfluss: Mindert Degradation die Rendite spürbar?
Die entscheidende Frage ist natürlich, was dieser leichte Produktionsrückgang für Ihren Geldbeutel bedeutet. Hier kommt ein oft übersehener, aber entscheidender Faktor ins Spiel: der steigende Strompreis.
Setzen wir unser Beispiel fort und analysieren die finanzielle Seite:
Annahme: Der Strompreis vom Energieversorger liegt heute bei 35 Cent/kWh und steigt jährlich um moderate 3 %. Der Eigenverbrauchsanteil liegt bei 60 %.
Ersparnis im Jahr 1:
6.000 kWh (60 % von 10.000 kWh) Eigenverbrauch x 0,35 €/kWh = 2.100 € Ersparnis.
Ersparnis im Jahr 15:
Die Anlage produziert nur noch 9.560 kWh. Der Eigenverbrauch beträgt ca. 5.736 kWh.
Der Strompreis ist in dieser Zeit auf ca. 54,5 Cent/kWh gestiegen (35 Cent * 1,03^14).
5.736 kWh Eigenverbrauch x 0,545 €/kWh = 3.126 € Ersparnis.
Das Fazit ist verblüffend: Obwohl die Anlage im 15. Jahr weniger Strom produziert, ist die finanzielle Ersparnis in diesem Jahr fast 50 % höher als im ersten. Der Effekt der steigenden Stromkosten kompensiert den geringen Leistungsverlust der Module mehr als deutlich. Die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen bleibt damit auch langfristig hochattraktiv.
Wer diesen Effekt maximieren möchte, sollte auf einen hohen Eigenverbrauch setzen. Ein Photovoltaik-Speicher hilft dabei, auch abends und nachts den günstigen Solarstrom zu nutzen und die Abhängigkeit vom teuren Netzstrom weiter zu reduzieren.

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8.599,00 €Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten
Um die Degradation von vornherein zu minimieren, sollten Sie bei der Auswahl Ihrer Komponenten auf einige Qualitätsmerkmale achten. Erfahrungsgemäß zahlt sich die Investition in hochwertige Produkte hier besonders aus.
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Lineare Leistungsgarantie: Achten Sie auf Garantien von 25 oder 30 Jahren, die einen klar definierten, geringen jährlichen Leistungsabfall zusichern.
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Renommierte Hersteller: Etablierte Marken investieren stark in Forschung und Entwicklung, um langlebige Materialien und Technologien wie PID-Schutz zu gewährleisten.
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Datenblätter prüfen: Seriöse Hersteller weisen die erwarteten Degradationswerte transparent in den technischen Datenblättern ihrer Produkte aus.
Bei Photovoltaik.info legen wir Wert darauf, Ihnen ausschließlich Komponenten anzubieten, die diese Qualitätsstandards erfüllen und eine langfristig sichere Investition darstellen.
Häufige Fragen zur Degradation (FAQ)
Kann man Degradation aufhalten?
Nein, der Alterungsprozess ist ein natürlicher physikalischer Vorgang. Er lässt sich jedoch durch die Wahl hochwertiger Module mit robusten Materialien und fortschrittlicher Zelltechnologie auf ein Minimum reduzieren.
Ist eine höhere Degradation ein Garantiefall?
Ja. Sollte die Leistung Ihrer Module unter die in der Leistungsgarantie definierte Kurve fallen, liegt ein Garantiefall vor. Der Hersteller ist dann verpflichtet, für Ersatz oder Ausgleich zu sorgen.
Wie messe ich die Degradation meiner Anlage?
Für einen Hausbesitzer ist eine exakte Messung kaum möglich, denn sie erfordert spezielle Messgeräte und definierte Laborbedingungen (STC – Standard Test Conditions). Eine solche Überprüfung übernimmt in der Regel ein Fachbetrieb im Rahmen der Anlagenwartung, indem er die aktuellen Ertragswerte mit den Anfangswerten vergleicht.
Haben alle Module die gleiche Degradationsrate?
Nein, es gibt deutliche Unterschiede je nach Zelltechnologie, Hersteller und Qualität der verwendeten Materialien wie dem Einkapselungsmaterial oder der Rückseitenfolie.
Fazit: Ein kalkulierbarer Faktor, kein Hindernis
Die Degradation von Solarmodulen ist eine Tatsache, die in jede langfristige Planung einfließen sollte. Die moderne Modultechnologie hat diesen Effekt jedoch auf ein so geringes Niveau reduziert, dass er die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage nicht gefährdet.
Der geringfügige Leistungsverlust wird durch die stetig steigenden Strompreise mehr als ausgeglichen. So wächst Ihre Ersparnis über die Jahre, obwohl die Anlage minimal an Leistung verliert. Damit bleibt eine Photovoltaikanlage eine der sichersten und rentabelsten Investitionen in die Energieunabhängigkeit und Kostensenkung für Ihr Zuhause.
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