Datensicherheit bei PV-Monitoring-Systemen: Wie Sie Ihr Anlagenportal und Ihre Daten vor unbefugtem Zugriff schützen

Für viele Besitzer einer Photovoltaikanlage ist die App auf dem Smartphone zum täglichen Begleiter geworden. Mit wenigen Klicks lässt sich ablesen, wie viel Strom die Anlage gerade erzeugt, wie voll der Batteriespeicher ist und wie viel Energie der eigene Haushalt verbraucht. Diese Transparenz ist einer der großen Vorteile moderner PV-Systeme.

Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, wie sicher diese Daten eigentlich sind? In einer Welt, in der immer mehr Geräte vernetzt sind, rückt die Cybersicherheit von Heimsystemen – und damit auch von PV-Anlagen – stärker in den Fokus.

Zunächst die gute Nachricht: Panik ist nicht angebracht, denn die meisten Hersteller investieren erheblich in die Sicherheit ihrer Systeme. Dennoch gibt es potenzielle Schwachstellen, die Anlagenbetreiber kennen sollten. Wir zeigen Ihnen, welche Daten Ihre Anlage sammelt, welche Risiken damit verbunden sind und wie Sie mit einfachen Maßnahmen die Sicherheit Ihres digitalen Kraftwerks deutlich erhöhen können.

Welche Daten erfasst ein PV-Monitoring-System?

Moderne PV-Anlagen sind weit mehr als nur Solarmodule auf dem Dach – sie sind kleine, vernetzte Ökosysteme, die kontinuierlich Daten erzeugen. Der zentrale Knotenpunkt ist dabei der Wechselrichter: Er wandelt nicht nur den Gleichstrom der Module in nutzbaren Wechselstrom um, sondern fungiert auch als Datenmanager.

Typischerweise erfasst das System folgende Informationen und sendet sie an das Online-Portal des Herstellers:

  • Produktionsdaten: Die aktuelle und historische Stromerzeugung der Anlage, oft bis auf Modulebene heruntergebrochen.
  • Verbrauchsdaten: Der Stromverbrauch Ihres Haushalts in Echtzeit, erfasst durch einen Smart Meter oder ein Energy Meter.
  • Speicherdaten: Ladezustand, Be- und Entladeleistung Ihres Stromspeichers.
  • Netzdaten: Wie viel Strom ins öffentliche Netz eingespeist und wie viel von dort bezogen wird.
  • Gerätedaten: Technische Statusmeldungen des Wechselrichters und anderer Komponenten, inklusive Fehlermeldungen und Firmware-Versionen.

Diese Daten ermöglichen es Ihnen, Ihre Anlage zu optimieren und den Eigenverbrauch zu maximieren. Gleichzeitig zeichnen sie jedoch ein detailliertes Profil Ihres Haushalts.

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Warum sind diese Daten schützenswert?

Auf den ersten Blick mögen Erzeugungs- und Verbrauchsdaten harmlos erscheinen. In den falschen Händen können sie jedoch sensible Rückschlüsse auf Ihre Lebensgewohnheiten zulassen.

  • Anwesenheitsprofile: Anhand der Verbrauchsmuster lässt sich leicht erkennen, wann jemand zu Hause ist, wann die Familie im Urlaub ist oder wann das Haus typischerweise leer steht. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT) hat gezeigt, dass bereits aus hochaufgelösten Stromzählerdaten detaillierte Tagesabläufe rekonstruiert werden können.
  • Wirtschaftliche Informationen: Die Art und Weise, wie Sie Strom verbrauchen, kann Hinweise auf die im Haushalt genutzten Geräte und damit indirekt auf den Lebensstandard geben.
  • Einfallstor ins Heimnetzwerk: Ein unzureichend gesicherter Wechselrichter oder eine angreifbare Monitoring-Plattform kann für Angreifer zur Brücke in Ihr gesamtes Heimnetzwerk werden. Von dort aus könnten sie versuchen, auf andere Geräte wie Computer oder Kameras zuzugreifen.

Die Erfahrung zeigt, dass sich die meisten Nutzer dieser Zusammenhänge kaum bewusst sind. Sie sehen nur die bequeme App, aber nicht die komplexe Dateninfrastruktur, die dahintersteckt.

Die häufigsten Sicherheitsrisiken und wie Sie sich schützen

Die Absicherung Ihrer PV-Anlage ist kein Hexenwerk. Sie basiert auf denselben Prinzipien, die auch für Ihr Online-Banking oder Ihre E-Mail-Konten gelten. Mit den folgenden Maßnahmen bauen Sie eine robuste Verteidigungslinie auf.

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1. Starke Passwörter als erste Verteidigungslinie

Das schwächste Glied in der Kette ist oft der Mensch. Ein einfaches oder oft wiederverwendetes Passwort für das Anlagenportal ist die häufigste Sicherheitslücke. Laut einer Untersuchung von NordPass verwenden Millionen von Menschen immer noch Passwörter wie ‚123456‘ oder ‚password‘.

Praxis-Tipp:
Verwenden Sie für Ihr PV-Portal ein einzigartiges, langes Passwort (mindestens 12 Zeichen), das aus einer Kombination von Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen besteht. Ein Passwort-Manager kann Ihnen helfen, den Überblick zu behalten und sichere Kennwörter zu erstellen. Ändern Sie unbedingt das Standardpasswort, falls der Installateur eines eingerichtet hat.

2. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktivieren

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung ist eine der effektivsten Methoden, um einen Account zu schützen. Selbst wenn ein Angreifer Ihr Passwort erlangt, benötigt er einen zweiten Faktor (z. B. einen Code aus einer App auf Ihrem Smartphone), um sich anzumelden.

Anwendungsszenario:
Stellen Sie sich vor, Ihre Zugangsdaten werden bei einem Datenleck des Portal-Anbieters gestohlen. Ohne 2FA hätte ein Angreifer sofort vollen Zugriff. Mit 2FA würde sein Anmeldeversuch scheitern, da ihm der zweite Faktor fehlt. Viele renommierte Hersteller wie SMA, Fronius oder Kostal bieten diese Funktion in ihren Portalen an. Prüfen Sie die Sicherheitseinstellungen Ihres Accounts und aktivieren Sie 2FA, falls verfügbar.

3. Software und Firmware aktuell halten

Der Wechselrichter ist im Grunde ein kleiner Computer, der wie jedes andere Gerät regelmäßige Software-Updates benötigt, um Sicherheitslücken zu schließen. Die Hersteller veröffentlichen entsprechende Updates, sobald neue Schwachstellen bekannt werden.

Empfehlung aus der Praxis:
Stellen Sie sicher, dass Ihr Wechselrichter mit dem Internet verbunden ist und automatische Updates empfangen kann. Viele Geräte bieten diese Funktion standardmäßig an. Bei älteren Modellen kann es notwendig sein, Updates manuell über die Weboberfläche des Geräts oder durch einen Installateur einzuspielen. Nähere Informationen dazu finden Sie im Handbuch oder auf der Website des Herstellers.

4. Das Heimnetzwerk (WLAN) absichern

Der Wechselrichter verbindet sich in der Regel über Ihr WLAN mit dem Internet. Ist dieses Netzwerk unzureichend geschützt, ist auch die Kommunikation Ihrer Anlage gefährdet.

Typische Schwachstellen im Haushalt:

  • Schwaches WLAN-Passwort: Verwenden Sie ein starkes Passwort mit WPA2- oder WPA3-Verschlüsselung.
  • Standard-Router-Passwort: Ändern Sie das voreingestellte Administrator-Passwort Ihres Routers.
  • Gäste-WLAN: Richten Sie für Besucher ein separates Gäste-WLAN ein. So bleiben Ihre privaten Geräte, einschließlich des Wechselrichters, von fremden Geräten getrennt.
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5. Den richtigen Anbieter und Installateur wählen

Die Datensicherheit beginnt schon bei der Auswahl der Komponenten. Wenn Sie eine Photovoltaik-Anlage planen, sollten Sie auf Hersteller setzen, die transparent mit dem Thema Sicherheit umgehen und ihren Sitz idealerweise in der EU haben, da hier die strengen Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gelten.

Viele Kunden fragen gezielt nach Herstellern, die ihre Server in Deutschland oder Europa betreiben. Dies schafft zusätzliches Vertrauen, da die Datenverarbeitung nach heimischen Standards erfolgt. Ein kompetenter Installateur unterstützt Sie außerdem bei der sicheren Ersteinrichtung des Systems.

Diese Grundsätze gelten übrigens nicht nur für große Dachanlagen. Auch ein Balkonkraftwerk mit smarter Steckdose und App-Anbindung sollte mit Bedacht ausgewählt und abgesichert werden.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Datensicherheit von PV-Anlagen

Kann ein Hacker meine Photovoltaikanlage abschalten?
Rein theoretisch ist das denkbar, in der Praxis aber extrem unwahrscheinlich. Ein Angreifer müsste dafür nicht nur Zugang zu Ihrem Portal erlangen, sondern auch die Steuerungsebene des Wechselrichters überwinden. Die meisten Angriffe zielen auf Datendiebstahl, nicht auf die Manipulation der Anlage.

Werden meine Daten von den Herstellern verkauft?
Seriöse Hersteller, die der DSGVO unterliegen, verkaufen Ihre personenbezogenen Verbrauchsdaten nicht. Sie werden in der Regel anonymisiert für statistische Zwecke oder zur Verbesserung der eigenen Produkte und Dienstleistungen genutzt. Ein Blick in die Datenschutzerklärung des Anbieters schafft hier Klarheit.

Was sollte ich meinen Installateur zum Thema Sicherheit fragen?
Fragen Sie ihn, wie die Ersteinrichtung des Portals abläuft, ob ein Standardpasswort verwendet wird und ob er Empfehlungen zur Absicherung des Zugangs geben kann. Ein guter Fachbetrieb wird Sie proaktiv auf diese Punkte hinweisen.

Ist eine Cloud-Anbindung zwingend notwendig?
Nein. Viele Wechselrichter können auch ohne permanente Internetverbindung betrieben werden. Sie verzichten dann allerdings auf die bequeme Fernüberwachung und automatische Updates. Einige Modelle erlauben auch einen reinen Lokalbetrieb, bei dem die Daten nur innerhalb Ihres Heimnetzwerks ausgelesen werden können.

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Fazit: Sicherheit ist eine Frage der Achtsamkeit

Die Digitalisierung macht Photovoltaikanlagen leistungsfähiger und komfortabler als je zuvor. Die damit verbundenen Sicherheitsrisiken sind real, aber mit einfachen Mitteln gut beherrschbar. Grundlegende Sicherheitsprinzipien wie starke Passwörter, Zwei-Faktor-Authentifizierung und regelmäßige Updates bieten einen wirkungsvollen Schutz für Ihre Daten und Ihre Privatsphäre.

Betrachten Sie die Datensicherheit als festen Bestandteil Ihrer Anlage, genau wie die regelmäßige Reinigung der Module. Mit ein wenig Aufmerksamkeit sorgen Sie dafür, dass Ihr persönliches Sonnenkraftwerk nicht nur effizient, sondern auch sicher arbeitet.

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